DE10036789A1 - Verfahren zur Bestimmung des Verkehrszustands in einem Verkehrsnetz mit effektiven Engstellen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Verkehrszustands in einem Verkehrsnetz mit effektiven EngstellenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung des Verkehrszustands in einem Verkehrsnetz mit effektiven Engstellen mit einer Klassifizierung mindestens in die Zustandsphasen "freier Verkehr", "synchronisierter Verkehr" und "sich bewegende breite Staus" und in daraus bestehende Muster dichten Verkehrs stromaufwärts von effektiven Engstellen. DOLLAR A Erfindungsgemäß werden FCD-Verkehrsdaten, die eine Information über den Ort und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs umfassen, in zeitlichem Abstand für einen jeweiligen Streckenabschnitt aufgenommen und anhand dieser festgestellt, ob eine effektive Engstelle vorliegt. Bejahendenfalls wird aus den aktuellen FCD-Verkehrsdaten weitergehend ein dazu passendes Muster dichten Verkehrs als aktuell vorliegendes Muster dichten Verkehrs bestimmt. DOLLAR A Verwendung z. B. zur Verkehrszustandsbestimmung einschließlich Verkehrszustandsprognose in einem Straßenverkehrsnetz.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung des
Verkehrszustands in einem Verkehrsnetz mit effektiven Engstel
len nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Verkehrszustandsbestimmungsverfahren dieser Art ist in der
älteren deutschen Patentanmeldung 199 44 075.1 der Anmelderin
beschrieben, deren Inhalt hierin in vollem Umfang durch Verweis
aufgenommen wird.
Verfahren zur Überwachung und Prognose des Verkehrszustands
z. B. auf Straßenverkehrsnetzen sind verschiedentlich bekannt
und besonders auch für diverse Telematikanwendungen in Fahrzeu
gen von Interesse. Ein Ziel dieser Verfahren ist es, aus an
Verkehrsmessstellen erfassten Verkehrsdaten eine mindestens
qualitative Beschreibung des Verkehrszustands an der jeweiligen
Messstelle und deren Umgebung zu gewinnen. Als Messstellen kom
men hierbei sowohl stationär installierte Messstellen als auch
bewegliche Messstellen in Betracht, letztere besonders in Form
von sich im Verkehr mitbewegenden Messfahrzeugen, sogenannten
"Floating Cars".
Zur qualitativen Beschreibung des Verkehrszustands ist es be
kannt, diesen in verschiedene, individualisierbare Zustandspha
sen einzuteilen, speziell in die Phasen "freier Verkehr", "syn
chronisierter Verkehr" und "Stau", wobei die Phase "synchroni
sierter Verkehr" Bereiche "gestauchten synchronisierten Ver
kehrs", sogenannte "Pinch Regions" enthalten kann, in denen nur
sehr niedrige Geschwindigkeiten gefahren werden können und sich
spontan kurze Stauzustände bilden, die stromaufwärts wandern
und anwachsen können, so dass sich daraus bleibende Stauzustän
de entwickeln können. Diese Stauzustände bilden dann Bereiche
von "sich bewegenden breiten Staus"; siehe zu dieser Zustands
phasenthematik die obige ältere firmeneigene deutsche Patentan
meldung 199 44 075.1 und die dort zitierte Literatur.
Der Begriff "effektive Engstellen" bezeichnet vorliegend solche
Stellen des Verkehrsnetzes, an denen sich bei entsprechendem
Verkehrsaufkommen eine über einen gewissen Zeitraum lokalisiert
bleibende Grenze bzw. Flanke zwischen stromabwärtigem freiem
Verkehr und stromaufwärtigem synchronisiertem Verkehr bildet.
Die Bildung solcher effektiver Engstellen ist häufig, wenn
gleich nicht ausschließlich, durch entsprechende topografische
Gegebenheiten des Verkehrsnetzes bedingt, wie durch Engstellen,
an denen sich die Anzahl nutzbarer Fahrspuren verringert, durch
einmündende Zufahrtsspuren, durch eine Kurve, eine Steigung,
ein Gefälle, eine Aufteilung einer Fahrbahn in mehrere Fahrbah
nen oder durch Ausfahrten. Effektive Engstellen können aber
auch z. B. durch temporäre Verkehrsstörungen bedingt sein, wie
durch sich im Vergleich zur mittleren Fahrzeuggeschwindigkeit
im freien Verkehr langsam bewegende Engstellen, z. B. Baustel
lenfahrzeuge, oder durch Unfallstellen.
Wie in der älteren deutschen Patentanmeldung 199 44 075.1 ein
gehend beschrieben, lässt sich der Verkehrszustand stromauf
wärts effektiver Engstellen in verschiedene Muster dichten Ver
kehrs klassifizieren, die aus einer typischen Abfolge der er
wähnten individualisierbaren dynamischen Zustandsphasen bzw.
daraus gebildeten Bereichen bestehen. So bildet sich stromauf
wärts einer effektiven Engstelle typischerweise zunächst ein
Bereich synchronisierten Verkehrs, an den sich stromaufwärts
ein Bereich gestauchten synchronisierten Verkehrs anschließen
kann, vor dem sich dann ein Bereich sich bewegender breiter
Staus bilden kann. Zu jedem solchen Muster dichten Verkehrs
stromaufwärts einer effektiven Engstelle gehört ein entspre
chendes Profil der für die Zustandsphasenermittlung berücksich
tigten Verkehrsparameter, wie der zeitlich-örtliche Verlauf der
Fahrzeuggeschwindigkeit innerhalb des Musters. Wenn ein Muster
einer ersten effektiven Engstelle den Ort einer zweiten effek
tiven Engstelle erreicht, kommt es zur Bildung eines sogenann
ten übergreifenden Musters dichten Verkehrs, in das mehrere ef
fektive Engstellen einbezogen sind. Auch solche übergreifende
Muster weisen eine typische Abfolge unterschiedlicher Verkehrs
zustandsphasen und zugehöriger Verkehrsparameterprofile auf.
Soweit effektive Engstellen durch die Eigenschaften des Ver
kehrswegenetzes selbst festgelegt sind, wie Zufahrten, Abfahr
ten, Steigungsstrecken, Kurven, Fahrbahnaufteilungen und Fahr
bahnzusammenführungen, lässt sich die örtliche Lage solcher to
pografischer Streckenmerkmale problemlos fahrzeugseitig oder in
einer Verkehrszentrale speichern, z. B. zusammen mit anderen We
genetzdaten in Form einer sogenannten digitalen Wegenetzkarte.
Empirisch oder anderweitig gewonnene, abgespeicherte Verkehrs
daten können bekanntermaßen dazu verwendet werden, Verkehrszu
stände auf dem Verkehrsnetz zu prognostizieren, d. h. für einen
zukünftigen Zeitpunkt vorherzusagen. Eine bekannte Methode
hierfür ist die sogenannte Ganglinienprognose, bei der aktuell
gemessene Verkehrsdaten mit abgespeicherten Ganglinien-Ver
kehrsdaten verglichen werden und daraus eine am besten passende
Ganglinie bestimmt wird, auf deren Grundlage dann der zukünfti
ge Verkehrszustand vorausgeschätzt wird, siehe beispielsweise
die Offenlegungsschrift DE 197 53 034 A1. Weitere Verkehrszu
standsprognoseverfahren, die unter anderem auch von FCD(Floa
ting Car Data)-Verkehrsdaten Gebrauch machen, sind in den Of
fenlegungsschriften DE 197 25 556 A1, DE 197 37 440 A1, DE 197 54 483 A1
und EP 0 902 405 A2 und der Patentschrift DE 195 26 148 C2
beschrieben.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Verfahrens der eingangs genannten Art zugrunde, mit dem
der aktuelle Verkehrszustand speziell auch im Bereich stromauf
wärts von effektiven Engstellen vergleichsweise zuverlässig be
stimmt werden kann, so dass auf dieser Basis bei Bedarf auch
zuverlässige Verkehrsprognosen möglich sind.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung ei
nes Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Dieses Ver
fahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass aktuell
gewonnene FCD-Verkehrsdaten zur Erkennung von Mustern dichten
Verkehrs an effektiven Engstellen herangezogen werden. Dazu
beinhalten die FCD-Verkehrsdaten mindestens eine Information
über den Ort und die Geschwindigkeit, vorzugsweise über den
Zeit- und ortsabhängigen Geschwindigkeitsverlauf, des jeweili
gen verkehrsdatenaufnehmenden FCD-Fahrzeugs, wobei die FCD-Ver
kehrsdaten für einen jeweiligen Streckenabschnitt von einem
FCD-Fahrzeug in gewissen Zeitabständen und/oder von mehreren,
diesen Streckenabschnitt in zeitlichem Abstand befahrenden
FCD-Fahrzeugen gewonnen werden.
Anhand der von dem oder den FCD-Fahrzeugen aufgenommenen FCD-
Verkehrsdaten wird dann für den jeweiligen Streckenabschnitt
festgestellt, ob eine effektive Engstelle vorliegt, d. h. eine
über einen gewissen Zeitraum lokalisiert bleibende Grenze bzw.
Flanke zwischen stromabwärtigem freiem Verkehr und stromaufwär
tigem synchronisiertem Verkehr. Dies ist beispielsweise daran
erkennbar, dass die von dem oder den FCD-Fahrzeugen im betref
fenden Streckenabschnitt stromaufwärts der effektiven Engstelle
gemeldeten Fahrzeuggeschwindigkeiten einen für den Zustand
freien Verkehrs typischen mittleren Geschwindigkeitswert unter
schreiten.
Wird auf diese Weise eine effektive Engstelle erkannt, so wer
den die aktuell aufgenommenen FCD-Verkehrsdaten weiter dahinge
hend ausgewertet, dass ihnen ein dazu passendes Muster dichten
Verkehrs stromaufwärts der effektiven Engstelle zugeordnet
wird. Dieses wird dann als das aktuell vorliegende Muster dich
ten Verkehrs an der betreffenden effektiven Engstelle betrach
tet. Damit ist der aktuelle Verkehrszustand in diesem Bereich
bestimmt, was z. B. für eine Verkehrsprognose mittels einer
Ganglinienprognose oder einer anderen Prognosetechnik genutzt
werden kann.
Mit einem nach Anspruch 2 weitergebildeten Verfahren wird an
hand der aktuell aufgenommenen FCD-Verkehrsdaten erkannt, ob
sich ein Bereich "sich bewegender breiter Staus" von seinem
Muster dichten Verkehrs abgelöst hat, an dessen stromaufwärti
gen Ende er entstanden ist, was dann der Fall ist, wenn sich
die gemeldeten Fahrzeuggeschwindigkeiten stromabwärts dieses
Bereichs nicht wie im Bereich gestauchten synchronisierten Ver
kehrs verhalten, sondern z. B. wie im Bereich freien Verkehrs.
Nach den Ansprüchen 3 und 4 weitergebildete Verfahren ermögli
chen die spezifische Erkennung von zufahrtartigen bzw. abfahrt
artigen effektiven Engstellen daran, dass die gemeldeten Fahr
zeuggeschwindigkeiten über bzw. vor dem eigentlichen, z. B. als
in einer digitalen Straßenkarte gespeicherte Information vor
handenen Ort der entsprechenden Streckentopografieänderung an
steigen. Ein nach Anspruch 5 weitergebildetes Verfahren ermög
licht die Erkennung von nicht topografisch bedingten temporären
Engstellen, wie sie z. B. durch Unfallstellen gegeben sind.
Mit einem nach Anspruch 6 weitergebildeten Verfahren können
übergreifende Muster dichten Verkehrs erkannt werden, in die
jeweils zwei oder mehr effektive Engstellen involviert sind.
Ein nach Anspruch 7 weitergebildetes Verfahren erlaubt speziell
die Erkennung der Grenze zwischen dem Bereich "sich bewegender
breiter Staus" und dem Bereich "gestauchten synchronisierten
Verkehrs" in einem Muster dichten Verkehrs. Analog ermöglicht
ein nach Anspruch 8 weitergebildetes Verfahren die Erkennung
der Grenze zwischen dem Bereich "gestauchten synchronisierten
Verkehrs" und dem Bereich "synchronisierten Verkehrs" in einem
Muster dichten Verkehrs, und Anspruch 9 gibt ein bevorzugtes
Verfahren zur Erkennung der Grenze zwischen dem Bereich "freien
Verkehrs" und dem Bereich "synchronisierten Verkehrs" an.
Ein nach Anspruch 10 weitergebildetes Verfahren ermöglicht eine
Bestimmung der aktuellen Verkehrsstärke aus den aufgenommenen
FCD-Verkehrsdaten für die verschiedenen erkannten Verkehrszu
standsphasen "freier Verkehr", "synchronisierter Verkehr" und
"gestauchter synchronisierter Verkehr" anhand von zugehörigen,
aus den FCD-Verkehrsdaten abgeleiteten Reisezeiten. Ein nach
Anspruch 11 weitergebildetes Verfahren ermöglicht analog eine
Bestimmung der Verkehrsstärke für erkannte Staubereiche.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Verkehrszu
standsbestimmung auf der Basis erkannter Muster dichten
Verkehrs an effektiven Engstellen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Streckenabschnitts
mit effektiver Engstelle und zugehörigem Muster dichten
Verkehrs sowie einem abgelösten Bereich "sich bewegende
breite Staus",
Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der ver
fahrensgemäßen Lokalisierung einer effektiven Engstel
le,
Fig. 4 eine schematische Darstellung entsprechend Fig. 2, je
doch mit nicht abgelöstem Bereich "sich bewegender
breiter Staus",
Fig. 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 4, jedoch für ein
reduziertes Muster dichten Verkehrs ohne den Bereich
"sich bewegender breiter Staus" und
Fig. 6 eine schematische Darstellung entsprechend Fig. 5, je
doch für ein weiter reduziertes Muster dichten Verkehrs
ohne den Bereich "gestauchten synchronisierten Ver
kehrs".
Fig. 1 zeigt schematisch den Ablauf des vorliegenden Verkehrs
zustandsbestimmungsverfahrens. In einem ersten Schritt 1 werden
Daten über die Orte topografischer Streckenmerkmale, die zur
Bildung effektiver Engstellen führen können, für ein betrachte
tes Verkehrsnetz vorab aufgenommen und in einer entsprechenden
Datenbank abgelegt, bevorzugt zusammen mit weiteren Daten in
Form einer digitalen Wegenetzkarte. Diese kann dann in einem
fahrzeugseitigen Speicher und/oder in einem Rechner einer Ver
kehrszentrale mitgeführt werden. Fahrzeugseitig bzw. zentralen
seitig sind des weiteren geeignete Komponenten implementiert,
mit denen aktuelle FCD-Verkehrsdaten von entsprechenden FCD-
Fahrzeugen empfangen und ausgewertet werden können, insbesonde
re dahingehend, dass aus aktuellen FCD-Verkehrsdaten auf aktu
ell vorliegende effektive Engstellen und Muster dichten Ver
kehrs stromaufwärts davon geschlossen wird. Dies wird nachste
hend im Detail erläutert. Im übrigen kann die Auswertung der
FCD-Verkehrsdaten nach irgendeiner der herkömmlichen Methoden
erfolgen. Die Auswertung kann dann insbesondere dazu verwendet
werden, automatische Reisezeitprognosen zu erstellen.
Im laufenden Betrieb des Verkehrszustandsbestimmungsverfahrens
werden dann in einem entsprechenden Schritt 2 FCD-Verkehrsdaten
von FCD-Fahrzeugen aufgenommen, die auf den verschiedenen Ab
schnitten des Verkehrsnetzes fahren, d. h. sich im Verkehr mit
bewegen. Die FCD-Verkehrsdaten umfassen hierbei insbesondere
Daten über die momentane Geschwindigkeit und den momentanen Ort
des jeweiligen FCD-Fahrzeugs sowie je nach Anwendungsfall wei
tere herkömmliche FCD-Dateninhalte. Die aufgenommenen FCD-Ver
kehrsdaten werden an die auswertende Stelle übermittelt, die
wie gesagt in einem jeweiligen Fahrzeug oder in einer stationä
ren Verkehrszentrale positioniert sein kann. In der auswerten
den Stelle erfolgt dann als der hier primär interessierende
Verfahrensschritt 3 die Auswertung der geeignet aufgenommenen
FCD-Verkehrsdaten zwecks Bestimmung des aktuellen Verkehrszu
stands insbesondere hinsichtlich des Vorliegens effektiver
Engstellen und von Mustern dichten Verkehrs an effektiven
Engstellen. Dies wird nachfolgend ausführlich beschrieben. Im
übrigen kann der Verkehrszustand an anderen Stellen des Ver
kehrsnetzes bei Bedarf nach einer der üblichen Vorgehensweisen
bestimmt werden. Der ermittelte aktuelle Verkehrszustand und
insbesondere die erkannten, aktuell vorhandenen Muster dichten
Verkehrs an effektiven Engstellen können dann Grundlage für
Verkehrsprognosen bilden, siehe Schritt 4.
Die Auswertung der aufgenommenen FDC-Verkehrsdaten beginnt mit
der Feststellung, ob die von einem oder von mehreren, in zeit
lichem Abstand hintereinander einen jeweiligen Streckenab
schnitt befahrenden FCD-Fahrzeugen laufend für aufeinanderfol
gende Positionen auf dem betreffenden Streckenabschnitt gemel
deten Fahrzeuggeschwindigkeiten bzw. eine daraus gewonnene
mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit am jeweiligen Messort einen
vorgebbaren Schwellwert unterschreiten, der für ein Verkehrs
störungsereignis repräsentativ ist. Dadurch wird erkannt, ob
dort ein Zustand nicht-freien Verkehrs vorliegt, d. h. ein Stau
bzw. ein Bereich "sich bewegender breiter Staus" oder ein Be
reich "synchronisierten Verkehrs" bzw. "gestauchten synchroni
sierten Verkehrs. Wie gesagt, ist diese Verkehrsstörungserken
nung schon anhand der Daten eines einzigen FCD-Fahrzeugs mög
lich. Wenn die Daten mehrerer hintereinander denselben Stre
ckenabschnitt befahrender FCD-Fahrzeuge vorhanden sind, kann
jedoch die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Erkennung ver
bessert werden, insbesondere sind dann auch die Verkehrsdynamik
und die Veränderung von mittleren Reisezeiten sowie das Ver
kehrsflussverhalten detektierbar.
Wenn auf diese Weise ein Zustand nicht-freien Verkehrs in einem
Bereich eines jeweiligen Streckenabschnitts festgestellt wurde,
werden die FCD-Verkehrsdaten dieses Bereichs weiter dahingehend
analysiert, ob dieser Zustand auf einer effektiven Engstelle
beruht. Ein Indiz dafür ist, wenn das stromabwärtige Ende des
erkannten Zustands nicht-freien Verkehrs örtlich fixiert
bleibt, was auf das dortige Vorhandensein einer effektiven
Engstelle hindeutet. Weitergehend wird aus den aktuellen FCD-
Verkehrsdaten, insbesondere dem entsprechenden Verkehrsparame
terprofil speziell dem Geschwindigkeitsprofil, fahrzeug-
und/oder zentralenseitig ein dazu passendes, zugehöriges Muster
dichten Verkehrs bestimmt. Das solchermaßen ermittelte Muster
dichten Verkehrs wird dann als das aktuell vorliegende betrach
tet und für die weiteren Anwendungen herangezogen. Diese Anwen
dungen umfassen je nach Bedarf eine Verkehrslagerekonstruktion
für Teilbereiche oder das gesamte Verkehrsnetz und/oder eine
Verkehrsprognose hierfür und/oder eine Auswahl einer am besten
passenden Ganglinie aus einer entsprechenden Ganglinien-Daten
bank zur Verkehrsprognose und/oder die Erstellung einer verbes
serten Ganglinienprognose für das Verkehrsnetz.
Vorteilhafte Detailmaßnahmen und Verfeinerungen dieser Vorge
hensweise zur Feststellung von Mustern dichten Verkehrs an ef
fektiven Engstellen anhand von FCD-Verkehrsdaten werden nach
folgend in Verbindung mit den Fig. 2 bis 6 näher erläutert.
Eine Maßnahme besteht darin, dass die FCD-Geschwindigkeitsdaten
eines oder mehrerer FCD-Fahrzeuge für die Feststellung ausge
wertet werden, ob sich ein Bereich "sich bewegender breiter
Staus" vom stromaufwärtigen Ende eines Musters dichten Ver
kehrs, wo solche Bereiche typischerweise entstehen und sich
entwickeln, abgelöst worden ist oder ob er noch zum Muster ge
hört. Im ersteren Fall hat sich die stromabwärtige Flanke Fst,GS
des Bereichs "sich bewegender breiter Staus" in stromaufwärti
ger Richtung vom stromaufwärtigen Ende des zu einer effektiven
Engstelle an einem Ort xS,F gehörigen Muster dichten Verkehrs
entfernt, wie dies im schematischen Situationsbild von Fig. 2
der Fall ist. In letzterem Fall bildet die stromaufwärtige
Flanke FSt,GS des Bereichs "sich bewegender breiter Staus" die
Grenze zu einem stromabwärts anschließenden Bereich "gestauch
ten synchronisierten Verkehrs", wie im Situationsbild von Fig.
4 dargestellt.
Der Ort der Grenze Fst,GS zwischen dem Bereich "sich bewegender
breiter Staus" und dem Bereich "gestauchten synchronisierten
Verkehrs" in einem Muster dichten Verkehrs kann anhand von FCD-
Geschwindigkeitsdaten z. B. dadurch erkannt werden, dass ab die
ser Grenze FSt,GS durch das Erreichen des "gestauchten synchro
nisierten Verkehrs" gegenüber den vorherigen Geschwindigkeits
werten stromaufwärts davon vergleichsweise starke und kurzzei
tige Geschwindigkeitsreduzierungen bis fast zum Stillstand für
typischerweise ca. 1 min bis 2 min mit zwischenliegenden Fahr
zeugbewegungen abwechseln, während denen die Fahrzeuggeschwin
digkeit in einem für gestauchten synchronisierten Verkehr typi
schen Bereich von ca. 20 km/h bis 40 km/h für typische Zeit
dauern von ca. 3 min bis 7 min abwechseln. Wird hingegen nach
erkanntem Durchfahren eines Bereichs "sich bewegender breiter
Staus" kein solches typisches Geschwindigkeitsprofil gemessen,
sondern z. B. ein solches, das für freien Verkehr typisch ist,
wird darauf geschlossen, dass sich der Bereich "sich bewegender
breiter Staus" abgelöst hat, wie im Fall von Fig. 2.
Des weiteren ermöglicht das vorliegende Verfahren eine Ent
scheidung anhand von FCD-Verkehrsdaten darüber, ob eine lokali
sierte effektive Engstelle eine zufahrtartige oder eine ab
fahrtartige effektive Engstelle ist, wie nachfolgend unter Be
zugnahme auf Fig. 3 erläutert.
Fig. 3 zeigt im oberen Teil schematisch eine Umgebung einer ef
fektiven Engstelle und im unteren Teil diagrammatisch den zuge
hörigen typischen ortsabhängigen Verlauf von Fahrzeugfluß,
Fahrzeugdichte und Fahrzeuggeschwindigkeit. Wie daraus ersicht
lich, steigt im eigentlichen Bereich der effektiven Engstelle
die Fahrzeuggeschwindigkeit vom niedrigeren Wert im stromauf
wärtigen Bereich synchronisierten Verkehrs stetig auf den höhe
ren mittleren Geschwindigkeitswert im Bereich freien Verkehrs
an, während umgekehrt die Fahrzeugdichte entsprechend stetig
abnimmt. Mit einem senkrechten Strich ist im oberen Teilbild
die Stelle angegeben, an welcher sich demgemäß die effektive
Engstelle tatsächlich befindet.
Schon anschaulich ist verständlich, dass in Fällen, in denen
die effektive Engstelle auf einer Zufahrt basiert, die mittlere
Fahrzeuggeschwindigkeit erst hinter der eigentlichen Zufahrts
stelle merklich ansteigt. Dieser Fall ist in Fig. 3 angenommen.
Im Gegensatz dazu beginnt die mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit
im Fall, dass die effektive Engstelle eine abfahrtartige Eng
stelle ist, d. h. auf einer Ausfahrt oder einer Verzweigung ei
ner Schnellstraße basiert, bereits vor dem eigentlichen Ab
fahrtort merklich anzusteigen. Unter Ausnutzung dieser Erkennt
nis werden nun die im Bereich vor und hinter einer effektiven
Engstelle gemessenen FCD-Geschwindigkeiten daraufhin ausgewer
tet, ob das zu ihnen gehörige mittlere Fahrzeuggeschwindig
keitsprofil über den Bereich der Engstelle hinweg einen merkli
chen Geschwindigkeitsanstieg schon vor oder erst nach dem ei
gentlichen Zu- oder Abfahrtsort zeigt. In letzterem Fall wird
auf das Vorliegen einer Zufahrt bzw. einer zufahrtartigen ef
fektiven Engstelle geschlossen, in ersterem Fall auf eine Ab
fahrt bzw. eine abfahrtartige effektive Engstelle. Als diesbe
züglich relevanter Geschwindigkeitsanstieg wird gewertet, wenn
die Geschwindigkeit eines oder mehrerer FCD-Fahrzeuge, die in
nerhalb des Musters dichten Verkehrs im Vergleich zu einem vor
gegebenen typischen Wert für freien Verkehr niedrig war, wieder
ansteigt und einen für den Phasenübergang vom synchronisierten
zum freien Verkehr typischen, vorgegebenen Schwellwert über
schreitet, wobei sich der Ort des Geschwindigkeitsanstiegs in
nerhalb eines vorgegebenen maximalen Abstands vor der Abfahrts
stelle bzw. hinter der Zufahrtsstelle befinden muß. Wenn hierfür
die Geschwindigkeitsdaten mehrerer, in zeitlichem Abstand hin
tereinander die effektive Engstelle passierender FCD-Fahrzeuge
herangezogen werden, sind selbige innerhalb einer vorgegebenen
Toleranz auf den gleichen Ort zu beziehen, der die Stelle der
Lokalisierung der effektiven Engstelle darstellt. Der zeitliche
Verlauf des Geschwindigkeitsanstiegs muß dann innerhalb einer
vorgegebenen Toleranz für die verschiedenen FCD-Fahrzeuge
gleich sein.
Des weiteren ermöglicht das vorliegende Verfahren eine Erken
nung von effektiven Engstellen, die nicht auf verzeichnete,
d. h. vorab abgespeicherte Streckentopografiemerkmale zurückge
hen, sondern z. B. von Unfallstellen auf Schnellstraßen temporär
verursacht werden. Auf eine solche effektive Engstelle wird ge
schlossen, wenn die gemessenen FCD-Geschwindigkeitsdaten ein
Muster dichten Verkehrs indiziert haben und die FCD-Geschwin
digkeiten nach Verlassen dieses Bereichs dichten Verkehrs ver
glichen mit einem vorgegebenen, für freien Verkehr typischen
Schwellwert niedrigen mittleren Geschwindigkeitswert wieder an
steigen und einen vorgegebenen, für einen Phasenübergang vom
synchronisierten zum freien Verkehr typischen Schwellwert über
schreiten, der in diesem Fall größer gewählt wird als der ent
sprechende Schwellwert für die oben beschriebene Unterscheidung
zwischen effektiven Engstellen, die an Zufahrten und Abfahrten
existieren. In diesem Fall wird eine effektive, nicht verzeich
nete Engstelle angenommen, wenn der Ort des Geschwindigkeitsan
stiegs außerhalb der Umgebungen der festgelegten, bekannten Or
te der betreffenden Streckentopografieänderungen liegt.
Das vorliegende Verfahren erlaubt des weiteren eine Entschei
dung, ob ein erkanntes Muster dichten Verkehrs ein einzelnes
oder ein übergreifendes Muster ist. Als Kriterium hierfür dient
die Feststellung, ob der Bereich synchronisierten Verkehrs bzw.
gestauchten synchronisierten Verkehrs über den Ort der Lokali
sierung einer zugehörigen effektiven Engstelle hinaus ausge
dehnt ist. Dies ist anhand der gemessenen FCD-Geschwindigkeiten
daran erkennbar, dass stromabwärts der die stromabwärtige Flan
ke des Bereichs synchronisierten Verkehrs bildenden effektiven
Engstelle kein signifikanter Anstieg der mittleren Fahrzeugge
schwindigkeit auftritt, was bedeutet, dass ein Muster dichten
Verkehrs einer stromabwärtigen effektiven Engstelle diese
stromaufwärtige effektive Engstelle erreicht hat bzw. über
greift. Am ausgewerteten FCD-Geschwindigkeitsprofil lässt sich
zudem erkennen, wie viele effektive Engstellen ein solches
übergreifendes Muster überdeckt. Dazu wird anhand der FCD-
Geschwindigkeitsdaten festgestellt, über wie viele effektive
Engstellen sich ein Bereich synchronisierten Verkehrs und/oder
gestauchten synchronisierten Verkehrs bzw. eine ununterbrochene
und beliebige Folge von Bereichen sich bewegender breiter
Staus, gestauchten synchronisierten Verkehrs und synchroni
sierten Verkehrs ausdehnt.
Anhand der aufgenommenen FCD-Geschwindigkeitsdaten ist des wei
teren die Bestimmung des Ortes der Grenze bzw. Flanke FGS,S
zwischen einem Bereich gestauchten synchronisierten Verkehrs
und einem daran stromabwärts anschließenden Bereich synchroni
sierten Verkehrs in einem Muster dichten Verkehr möglich. Eine
solche Grenze FGS,S liegt sowohl für ein vollständiges Muster
dichten Verkehrs mit einem Bereich BS synchronisierten Ver
kehrs, einem stromaufwärts anschließenden Bereich BGS gestauch
ten synchronisierten Verkehrs und einem daran stromaufwärts an
schließenden Bereich BSt sich bewegender breiter Staus, wie es
in Fig. 4 gezeigt ist, als auch für ein in Fig. 5 gezeigtes,
reduziertes Muster dichten Verkehrs vor, bei dem der Bereich
sich bewegender breiter Staus fehlt. Der Ort der Flanke FGS,S
wird als derjenige Ort bestimmt, ab dem das oben erläuterte,
typische Geschwindigkeitsprofil des Bereichs gestauchten syn
chronisierten Verkehrs in ein für synchronisierten Verkehr ty
pisches Geschwindigkeitsprofil übergeht, wonach die mittlere
Fahrzeuggeschwindigkeit im Bereich synchronisierten Verkehrs
zwischen einer typischen Minimalgeschwindigkeit für synchroni
sierten Verkehr, die ohne Stauchungserscheinungen möglich ist,
und einer typischen Minimalgeschwindigkeit für freien Verkehr
liegt.
In analoger Weise kann anhand der gemessenen FCD-Geschwindig
keitsdaten der Ort einer Grenze bzw. Flanke FF,S zwischen dem
Bereich synchronisierten Verkehrs BS und einem stromaufwärts
anschließenden Bereich freien Verkehrs BF für ein reduziertes
Muster dichten Verkehrs bestimmt werden, das in Fig. 6 darge
stellt ist und nur aus dem Bereich synchronisierten Verkehrs
stromaufwärts einer effektiven Engstelle besteht, an die sich
ΔL stromabwärts wieder ein Bereich freien Verkehrs anschließt, wo
bei wie stets die stromabwärtige Flanke Fs,F des Bereichs syn
chronisierten Verkehrs BS dem Ort xS,F der effektiven Engstelle
entspricht. Als Ort der Flanke FF,S zwischen freiem Verkehr und
stromabwärtigem synchronisiertem Verkehr wird derjenige Ort be
stimmt, ab dem die anhand der FCD-Geschwindigkeitsdaten gewon
nene mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit, die zuvor dem typischen
Wert für freien Verkehr entsprach, unter den typischen Minimal
wert für freien Verkehr sinkt und anschließend im typischen Ge
schwindigkeitsbereich für synchronisierten Verkehr liegt, d. h.
zwischen der typischen Minimalgeschwindigkeit für synchroni
sierten Verkehr und der typischen Minimalgeschwindigkeit für
freien Verkehr.
Des weiteren ermöglicht das vorliegende Verfahren eine Bestim
mung der Verkehrsstärke q(j) für die verschiedenen Streckenkan
ten j speziell auch für Schnellstraßen eines Verkehrsnetzes.
Dazu werden zunächst anhand der aufgenommenen FCD-Verkehrsdaten
die Reisezeiten ttr (j) mehrerer FCD-Fahrzeuge, welche die Stre
ckenkante j zu verschiedenen Zeiten befahren, einfach anhand
der entsprechenden Orts- und Zeitdaten ermittelt und zusammen
mit ihrem ebenfalls aus diesen Daten zu ermittelnden Abstand
AL auf der Streckenkante j zur Verkehrsstärkebestimmung ver
wendet. Dies erfolgt für die verschiedenen Verkehrszustandspha
sen "freier Verkehr", "synchronisierter Verkehr", "gestauchter
synchronisierter Verkehr" und "Stau" in jeweils geeignet ange
passter Weise wie folgt.
In Bereichen freien Verkehrs wird die Verkehrsstärke q(j) durch
Vergleich der wie oben angegeben ermittelten Reisezeiten ttr (j)
und Abstände ΔL anhand einer in Abhängigkeit dieser Parameter
vorgegebenen Funktion Qfree (j) bestimmt, welche die von diesen
Parametern abhängige, typische Verkehrsstärke im freien Verkehr
auf einer Streckenkante j, insbesondere einer Schnellstraße des
Verkehrsnetzes angibt, d. h. die aktuelle Verkehrsstärke q(j)
wird zu
q(j) = Qfree (j)(ttr (j),ΔL) (1)
ermittelt. Für Bereiche synchronisierten Verkehrs wird eben
falls eine typische vorgegebene funktionale Abhängigkeit
Qsynch (j)(T,L) der Verkehrsstärke in Abhängigkeit von der Reise
zeit T und dem zugehörigen Abstand L, zwischen denen die ent
sprechende Reisezeit durch das jeweilige FCD-Fahrzeug gemessen
wurde, herangezogen, um anhand der aktuellen gemessenen Reise
zeit ttr (j) und dem aktuellen FCD-Fahrzeugabstand ΔL die aktuelle
Verkehrsstärke q(j) im synchronisierten Verkehr durch die Bezie
hung
q(j) = Qsynch (j)(ttr (j),ΔL) (2)
zu bestimmen. In analoger Weise wird die Verkehrsstärke q(j) für
eine jeweilige Streckenkante j in Bereichen gestauchten syn
chronisierten Verkehrs durch die Beziehung
q(j) = Qgest (j)(ttr (j),ΔL) (3)
ermittelt, wobei Qgest (j)(T,L) eine vorgegebene Funktion dar
stellt, welche die typische Abhängigkeit der Verkehrsstärke von
den Reisezeiten und Abständen, zwischen denen die jeweilige
Reisezeit durch FCD-Fahrzeuge gemessen wurde, in Bereichen ge
stauchten synchronisierten Verkehrs angibt.
In der obigen Gleichung 2 entspricht die Reisezeit der Fahrt
dauer eines oder mehrerer FCD-Fahrzeuge zwischen der Grenze
FGS,S gestauchten synchronisierten Verkehrs zum synchronisierten
Verkehr und der Grenze FS,F synchronisierten Verkehrs zum freien
Verkehr, wenn ein Muster dichten Verkehrs der Art von Fig. 4
oder 5 vorliegt, und der entsprechenden Fahrtdauer zwischen der
Grenze FF,S freien Verkehrs zum synchronisierten Verkehr und der
Grenze FS,F des synchronisierten zum freien Verkehr im Fall ei
nes Muster dichten Verkehrs gemäß Fig. 6. In der obigen Glei
chung 3 entspricht die Reisezeit der Fahrtdauer eines oder meh
rerer FCD-Fahrzeuge zwischen den Grenzen FSt,GS und FGS,S im Fall
des Muster dichten Verkehrs von Fig. 4 und der Fahrtdauer zwi
schen den Grenzen FF,GS und FGS,S im Fall eines Musters dichten
Verkehrs gemäß Fig. 5. Des weiteren ist der einzusetzende Ab
stand ΔL jeweils die Länge des Bereichs synchronisierten Ver
kehrs BS bzw. gestauchten synchronisierten Verkehrs BGS.
Weitere Verkehrsstärkeinformationen können aus der Differenz
Δttr (j) der Reisezeiten von FCD-Fahrzeugen abgeleitet werden, die
in einem Zeitabstand Δt(j) die betreffende Streckenkante j des
Verkehrsnetzes befahren. Speziell sind diese Differenzen Δttr (j)
mittlerer FCD-Reisezeiten zur Bestimmung der Verkehrsstärke
qin (j) von Fahrzeugen verwendbar, die in einen Stau hineinfahren,
und zwar gemäß der Beziehung
qin (j) = [1 + Δttr (j)/Δt(j)]qout (j) (4)
Dabei bezeichnet qout (j) eine charakteristische vorgegebene Ver
kehrsstärke von den Stau verlassenden Fahrzeugen, während
Δttr (j) = ttr,2 (j) - ttr,1 (j) die Differenz der Wartezeit eines später in
den Stau hineingefahrenen, zweiten FCD-Fahrzeugs und der Warte
zeit eines früher in den Stau hineingefahrenen, ersten FCD-
Fahrzeugs angibt.
Wenn die Anzahl der Fahrspuren entlang der Streckenkante j
nicht konstant ist, sind die obigen Gleichungen 1 bis 4 auf der
rechten Gleichungsseite jeweils mit einem zusätzlichen Fahr
spurfaktor n/m zu versehen, um Querschnittswerte der Verkehrs
stärke mit Berücksichtigung der Fahrspuranzahl zu erhalten, wo
bei n die Anzahl der Fahrspuren am Beginn des betrachteten
Streckenabschnitts und m die Fahrspuranzahl am Ende des Stre
ckenabschnitts bezeichnen und vorausgesetzt ist, dass sich die
Fahrspuranzahl während des betrachteten Zeitraums der ausgewer
teten FCD-Verkehrsdaten nicht ändert.
Claims (11)
1. Verfahren zur Bestimmung des Verkehrszustands in einem
Verkehrsnetz mit einer oder mehreren effektiven Engstellen,
insbesondere in einem Straßenverkehrsnetz, bei dem
der Verkehrszustand unter Berücksichtigung von aufgenom menen Verkehrsdaten in mehrere Zustandsphasen klassifiziert wird, die mindestens die Zustandsphasen "freier Verkehr", "syn chronisierter Verkehr" und "sich bewegende breite Staus" umfas sen und
der Verkehrszustand stromaufwärts einer jeweiligen effek tiven Engstelle des Verkehrsnetzes, wenn eine bei dieser fi xierte Flanke (FS,F) zwischen stromabwärtigem freiem Verkehr (BF) und stromaufwärtigem synchronisiertem Verkehr (BS) erkannt wird, als ein für die jeweilige effektive Engstelle repräsen tatives Muster dichten Verkehrs klassifiziert wird, das einen oder mehrere verschiedene, stromaufwärts aufeinanderfolgende Bereiche (BS, BGS, BSt) unterschiedlicher Zustandsphasenzusammen setzung und ein zugehöriges Profil der für die Zustandsphasen ermittlung berücksichtigten Verkehrsparameter beinhaltet,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch ein oder mehrere sich im Verkehr mit bewegende Fahr zeuge FCD-Verkehrsdaten, die eine Information über den Ort und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs umfassen, in zeitlichem Ab stand aufgenommen werden und
aus den für einen jeweiligen Streckenabschnitt aufgenom menen FCD-Verkehrsdaten festgestellt wird, ob eine effektive Engstelle vorliegt, und bejahendenfalls ein zu den aktuellen FCD-Verkehrsdaten passendes Muster dichten Verkehrs als aktuell vorliegendes Muster dichten Verkehrs an der effektiven Engstel le bestimmt wird.
der Verkehrszustand unter Berücksichtigung von aufgenom menen Verkehrsdaten in mehrere Zustandsphasen klassifiziert wird, die mindestens die Zustandsphasen "freier Verkehr", "syn chronisierter Verkehr" und "sich bewegende breite Staus" umfas sen und
der Verkehrszustand stromaufwärts einer jeweiligen effek tiven Engstelle des Verkehrsnetzes, wenn eine bei dieser fi xierte Flanke (FS,F) zwischen stromabwärtigem freiem Verkehr (BF) und stromaufwärtigem synchronisiertem Verkehr (BS) erkannt wird, als ein für die jeweilige effektive Engstelle repräsen tatives Muster dichten Verkehrs klassifiziert wird, das einen oder mehrere verschiedene, stromaufwärts aufeinanderfolgende Bereiche (BS, BGS, BSt) unterschiedlicher Zustandsphasenzusammen setzung und ein zugehöriges Profil der für die Zustandsphasen ermittlung berücksichtigten Verkehrsparameter beinhaltet,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch ein oder mehrere sich im Verkehr mit bewegende Fahr zeuge FCD-Verkehrsdaten, die eine Information über den Ort und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs umfassen, in zeitlichem Ab stand aufgenommen werden und
aus den für einen jeweiligen Streckenabschnitt aufgenom menen FCD-Verkehrsdaten festgestellt wird, ob eine effektive Engstelle vorliegt, und bejahendenfalls ein zu den aktuellen FCD-Verkehrsdaten passendes Muster dichten Verkehrs als aktuell vorliegendes Muster dichten Verkehrs an der effektiven Engstel le bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
anhand der aufgenommenen FCD-Verkehrsdaten festgestellt wird,
ob ein Bereich "sich bewegender breiter Staus" noch den strom
aufwärtigen Teil eines erkannten Musters dichten Verkehrs bil
det oder sich davon stromaufwärts entfernt hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
anhand der FCD-Verkehrsdaten festgestellt wird, ob die Fahr
zeuggeschwindigkeit stromabwärts eines Musters dichten Verkehrs
von einem Geschwindigkeitswert, der niedriger als ein für frei
en Verkehr repräsentativer Geschwindigkeitswert ist, wieder an
steigt und einen für einen Phasenübergang von synchronisiertem
zu freiem Verkehr repräsentativen Schwellwert überschreitet und
ob in diesem Fall der Ort des Geschwindigkeitsanstiegs hinter
einem Lokalisierungsort einer zugehörigen Streckentopografieän
derung liegt, woraus dann auf eine zufahrtartige effektive
Engstelle geschlossen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
anhand der FCD-Verkehrsdaten festgestellt wird, ob die Fahr
zeuggeschwindigkeit stromabwärts eines Musters dichten Verkehrs
von einem Geschwindigkeitswert, der niedriger als ein für frei
en Verkehr repräsentativer Geschwindigkeitswert ist, wieder an
steigt und einen für einen Phasenübergang von synchronisiertem
zu freiem Verkehr repräsentativen Schwellwert überschreitet und
ob in diesem Fall der Ort des Geschwindigkeitsanstiegs vor ei
nem Lokalisierungsort einer zugehörigen Streckentopografieände
rung liegt, woraus dann auf eine abfahrtartige effektive Eng
stelle geschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
anhand der FCD-Verkehrsdaten auf das Vorliegen einer nicht
durch die Streckentopografie bedingten effektiven Engstelle ge
schlossen wird, wenn ein Muster dichten Verkehrs erkannt wurde
und die mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit nach Passieren des
Musters dichten Verkehrs wieder ansteigt und einen zugehörigen
vorgegebenen Schwellwert überschreitet und der Ort des Ge
schwindigkeitsanstiegs außerhalb der Umgebung entsprechender
verzeichneter Streckentopografiemerkmale liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
auf das Vorliegen eines übergreifenden Musters dichten Verkehrs
geschlossen wird, wenn das FCD-Geschwindigkeitsprofil einen
sich stromabwärts über den Ort einer effektiven Engstelle hin
aus erstreckenden Bereich synchronisierten Verkehrs oder ge
stauchten synchronisierten Verkehrs anzeigt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ort der Grenze (FSt,GS) zwischen einem Bereich "sich bewegen
der breiter Staus" und einem Bereich "gestauchten synchroni
sierten Verkehrs" in einem Muster dichten Verkehrs dadurch be
stimmt wird, dass das FCD-Geschwindigkeitsprofil ab diesem Ort
zu einem Profil übergeht, bei dem starke, kurzzeitige Geschwin
digkeitsreduktionen mit demgegenüber längeren Zeiträumen ab
wechseln, in denen die Geschwindigkeit in einem niedrigen Ge
schwindigkeitsbereich liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ort der Grenze (FGS,S) zwischen einem Bereich "gestauchten
synchronisierten Verkehrs" und einem Bereich "synchronisierten
Verkehrs" in einem Muster dichten Verkehrs dadurch bestimmt
wird, dass das FCD-Geschwindigkeitsprofil ab diesem Ort zu ei
nem Profil übergeht, bei dem die mittlere Fahrzeuggeschwindig
keit zwischen einer vorgegebenen Minimalgeschwindigkeit für
synchronisierten Verkehr und einer vorgegebenen Minimalge
schwindigkeit für freien Verkehr liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ort der Grenze (FF,S) zwischen einem Bereich "freien Ver
kehrs" und einem Bereich "synchronisierten Verkehrs" eines Mus
ters dichten Verkehrs dadurch bestimmt wird, dass ab dort das
FCD-Geschwindigkeitsprofil in ein Profil übergeht, bei dem die
Geschwindigkeit unter einen vorgegebenen Minimalgeschwindig
keitswert für freien Verkehr absinkt und über einem vorgegebe
nen Minimalgeschwindigkeitswert für synchronisierten Verkehr
bleibt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verkehrsstärke (qj) für eine jeweilige Streckenkante (j)
des Verkehrsnetzes anhand einer für die Bereiche "freier Ver
kehr", "synchronisierter Verkehr" und "gestauchter synchroni
sierter Verkehr" unterschiedlich vorgegebenen Funktion in Ab
hängigkeit von Reisezeiten (ttr (j)) und Abständen (ΔL) bestimmt
wird, die sich aus den FCD-Verkehrsdaten für das Befahren der
betreffenden Streckenkante (j) durch FCD-Fahrzeuge ergeben.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verkehrsstärke (qin (j)) von in einen Staubereich hineinfah
renden Fahrzeugen aus der Differenz der Reisezeit (Δttr (j)) und
der Differenz der Fahrtzeit (Δt(j)) von nacheinander die gleiche
Streckenkante (j) befahrenden FCD-Fahrzeugen bestimmt wird.
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |