DE10033626A1 - Prospektkonterzug - Google Patents
ProspektkonterzugInfo
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- A63J1/028—Means for moving hanging scenery
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Prospektkonterzug, der mehrere eine Last über einer Bühne tragende Lastseile, einen Antriebsmotor, von dem eine Treibscheibe antreibbar ist, ein Zugmittel, das über die Treibscheibe und über eine im Abstand zu der Treibscheibe angeordnete Umlenkscheibe geführt ist und ein Kontergewicht aufweist, das an dem Zugmittel aufgehängt ist und zu dem die Lastseile geführt sind. Ziel ist es, einen solchen Prospektkonterzug mit einem sehr geringen baulichen Aufwand und kostengünstig herstellen zu können. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß ein Zugmittel von großer Festigkeit gegen Biegewechsel und eine Treibscheiben/Zugmittel-Paarung von hohem Reibwert verwendet wird. Bei einem erfindungsgemäßen Prospektkonterzug ist eine Treibscheibe mit kleinem Durchmesser möglich. Die Vorspannung des Zugmittels kann verhältnismäßig klein sein. Geringe Vorspannkraft bedeutet, daß der Stahlbau für den Prospektkonterzug preisgünstig und leicht sein kann, daß für das Zugmittel ein kleiner Querschnitt genügt und daß die Belastung der Lager des Antriebsmotors und der Treibscheibe gering ist. Ein kleiner Treibscheibendurchmesser führt zu einem kleinen Abtriebsdrehmoment an der Treibscheibe, so daß die Möglichkeit besteht, mit einem Antriebsmotor von geringem Bauvolumen und Gewicht als Direktantrieb zu arbeiten. Insbesondere kann ein elektrischer Standardmotor verwendet werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Prospektkonterzug mit den Merkmalen aus dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Prospektkonterzüge werden in der Bühnentechnik zum Heben und Senken von
Vorhängen, Kulissen oder sonstigen eine erhebliche Länge aufweisenden Lasten
verwendet. Der Name Konterzug rührt daher, daß das Gewicht der Nutzlast und
der Vorrichtung zum Tragen der Putzlast, die im allgemeinen als Laststange be
zeichnet wird, durch ein Gegengewicht zumindest teilweise ausgeglichen wird. Der
grundsätzliche Aufbau eines Prospektkonterzugs ist in der DIN 56921 gezeigt. Die
Laststange hängt an mehreren Lastseilen, deren Anzahl von der Länge und vom
axialen Widerstandsmoment der Stange abhängt und die über im Schnürboden
der Bühne angeordnete Umlenkrollen zu einer Sammelrolle und von dort zum
Kontergewicht verlaufen, an dem sie befestigt sind. Das Kontergewicht ist an einer
oder mehreren gebäudefesten Schienen vertikal geführt und an einem Zugmittel
aufgehängt, das über eine untere Zugmittelrolle und über eine obere Zugmittelrolle
geführt ist und zwei am Kontergewicht befestigte Enden hat. Der in der DIN 56921
gezeigte Prospektkonterzug hat als Zugmittel ein Faserseil, und ist, wie heutzuta
ge in der Praxis meist noch der Fall, für eine manuelle Betätigung vorgesehen. Um
die Bedienkräfte gering zu halten, muß das Kontergewicht etwa dem Gewicht der
zu tragenden Last einschließlich der Laststange entsprechen. Die Auskonterung
der Last soll bis auf eine Differenzkraft von etwa +/- 100 N genau sein. Um nach
einer Verstellung des Prospektkonterzugs ein selbsttätiges Absinken oder Aufstei
gen der Last zu verhindern, kann das Bedienungsseil mithilfe einer Feststellvor
richtung arretiert werden.
Problematisch bei von Hand betätigten Prospektkonterzügen ist, daß das Konter
gewicht bei einer Änderung der Last entsprechend angepaßt werden muß. Dies
macht das Aufhängen einer Kulisse an der Laststange kompliziert und macht be
sondere Vorkehrungen notwendig, um bei einer Änderung der Last während einer
Aufführung diese durch das Auflegen oder Abnehmen von einzelnen Konterge
wichten nicht zu stören.
In der DE 31 27 095 C2 und der DE 43 35 791 A1 sind Prospektzüge ohne Kon
tergewicht offenbart, bei denen den Lastseilen eine gemeinsame von der Decke
eines Gebäudes getragene Wickelwelle zugeordnet ist, die motorisch antreibbar
ist. Nachteilig an diesen Prospektzügen ist, daß zur Lagerung und Abstützung der
Wickelwelle ein erheblicher Aufwand erforderlich ist. Außerdem sind starke An
triebsmotoren notwendig, da bei einer Verstellung jeweils die gesamte Last vom
Antriebsmotor abgestützt werden muß.
In der älteren deutschen Patentanmeldung 100 07 742.0 ist schon vorgeschlagen
worden, einen Prospektkonterzug mit dem grundsätzlichen Aufbau nach der DIN
56921 motorisch zu betätigen. Dabei wird die eine Zugmittelrolle als Treibscheibe
benutzt, die zur Verstellung der Last vom Antriebsmotor gedreht wird. Bei einer
motorischen Betätigung des Prospektkonterzugs ist es nicht notwendig, daß die
Last durch das Kontergewicht weitgehend ausgeglichen ist. Der Antriebsmotor
kann bei entsprechender Auslegung die Last auch dann bewegen, wenn eine grö
ßere Differenz zwischen dem Kontergewicht und dem Gewicht der Last besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Prospektkonterzug mit den
Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 im Hinblick auf die Größe
des Antriebsmotors und im Hinblick auf den baulichen Aufwand noch zu verbes
sern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Prospektkonterzug mit den Merkma
len aus dem Oberbegriff zusätzlich mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 ausgestattet wird. Erfindungsgemäß wird ein Zugmittel
verwendet, das eine hohe Festigkeit gegen Biegewechsel besitzt, so daß im Ver
gleich zu einer heute in der Bühnentechnik allgemein üblichen Verwendung eines
einzelnen Stahlseils eine Treibscheibe mit einem wesentlich kleineren Durchmes
ser vorgesehen werden kann. Für Stahlseile besteht nämlich die Vorschrift, daß
der Durchmesser einer Treibscheibe 40mal so groß wie der Durchmesser des
Stahlseils sein muß. Bei einem 10 mm dicken Stahlseil hat die Treibscheibe also
einen Durchmesser von mehr als 400 mm. Ist jedoch der Durchmesser der Treib
scheibe groß, so erzeugt eine bestimmte äußere Last ein entsprechend großes
Abtriebsmoment, was wiederum einen starken Antriebsmotor notwendig macht.
Bei einer kleinen Treibscheibe, deren Durchmesser z. B. im Bereich von 50 bis
150 mm liegt, ist das durch eine Last erzeugte Drehmoment entsprechend klein, so
daß auch der Antriebsmotor weniger stark sein muß. Insbesondere kann z. B. ein
elektrischer Standardmotor als Antriebsmotor verwendet werden, der ohne ein
Getriebe die Treibscheibe direkt antreibt. Antriebe ohne Getriebe sind im allge
meinen auch sehr geräuscharm.
Erfindungsgemäß wird weiterhin eine Treibscheiben/Zugmittel-Paarung von ho
hem Reibwert verwendet. Bei einem hohen Reibwert kann ein bestimmtes An
triebsmoment bei einer verhältnismäßig kleinen Vorspannung des Zugmittels
übertragen werden. Dadurch bleibt die Belastung der Lager der Treibscheibe und
der wenigstens einen Umlenkscheibe gering. Der gesamte Stahlbau einer Bühne,
der die verschiedenen Komponenten des Prospektkonterzugs trägt, kann schwä
cher ausgebildet werden. Schwache Vorspannung bedeutet auch, daß das Zug
mittel mit geringem Querschnitt ausgelegt werden kann, was sich wiederum auf
die Mindestgröße der Treibscheibe auswirkt. Schließlich bringt es ein hoher Reib
wert mit sich, daß schon eine ebene Treibscheibenlauffläche genügt, um die not
wendigen Kräfte zwischen Treibscheibe und Zugmittel übertragen zu können. Die
Treibscheibe läßt sich dann besonders einfach herstellen. Es genügt ein kleiner
Umschlingungswinkel von z. B. 180 Grad, der eine einfache Geometrie des Rie
mentriebs erlaubt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Prospektkonterzugs kann
man den Unteransprüchen entnehmen.
Bevorzugt wird gemäß Patentanspruch 2 als Zugmittel ein Treibriemen, insbeson
dere ein Flachriemen verwendet. Für einen hohen Reibwert zwischen Treibschei
be und Treibriemen einerseits und für eine hohe Zugfestigkeit des Treibriemens
andererseits wird vorteilhafterweise ein Treibriemen verwendet, der gemäß Pa
tentanspruch 3 aus einem auch mit einer metallischen Treibscheibe einen hohen
Reibwert ermöglichenden Kunststoff besteht, in den einzelne Zugstränge insbe
sondere einzelne dünne Stahlseile, eingebettet sind. Derartige Treibriemen sind
im Handel erhältlich. Insbesondere wird hier auf den SYNCHRODRIVE-
Flachriemen der ContiTech Antriebssysteme GmbH verwiesen. Das Kunststoff
material dieses Flachriemens ist Polyurethan, die Zugstränge sind einzelne Stahl
seile mit einem Durchmesser bis zu 3 mm. 1,2 mm Stahlseildurchmesser ange
nommen, bedingt dies nach der Unfallverhütungsvorschrift in der Bühnentechnik
einen Mindestdurchmesser der Zugmittelscheiben von knapp 50 mm. Nach Her
stellerangaben liegen die Mindestdurchmesser für die Zugmittelscheiben je nach
Ausführung des Flachriemens zwischen 40 und 150 mm.
Denkbar ist auch der Einsatz eines Keilrippenriemens eines Keilriemens oder ei
ner Mehrzahl von parallelen Keilriemen.
Hoher Reibwert und große Festigkeit des Zugmittels gegen Biegewechsel lassen
sich auch dadurch erreichen, daß gemäß Patentanspruch 4 das Zugmittel durch
mehrere parallel zueinander wirkende dünne Stahlseile gebildet ist und daß die
Treibscheibe, die im wesentlichen aus einem Metall besteht, mit einer Laufschicht
beschichtet ist, die aus einem mit den Seilen einen hohen Reibwert ermöglichen
den Material, insbesondere aus einem Kunststoff besteht. Ebenso ist es denkbar,
daß das Zugmittel durch wenigstens ein mit Kunststoff beschichtetes Stahlseil
oder ein reines Kunststoffseil gebildet ist. Ein solches ist z. B. in der
EP 0 995 832 A2 oder der EP 0 995 833 A2 beschrieben.
Bei einem motorisch angetriebenen Prospektkonterzug wird das Kontergewicht
auf Dauer, also ohne daß es jeweils wechselnden Lasten angepaßt würde, vorteil
hafterweise gemäß Patentanspruch 6 so ausgelegt, daß es der zum Tragen einer
Nutzlast vorhandenen Vorrichtung, also z. B. der Laststange, plus 50% des Maxi
malgewichts der Nutzlast entspricht. Dann muß durch den Antriebsmotor und
durch den Zugmitteltrieb höchstens die Hälfte der maximalen Nutzlast gehalten
und bewegt werden. Antriebsmotor und Zugmitteltrieb sowie die notwendigen
Bremsen können entsprechend klein dimensioniert werden. Hier sei darauf hinge
wiesen, daß eine Auskonterung von 50% bei einem motorisch angetriebenen
Prospektkonterzug auch dann von Vorteil ist, wenn das Zugmittel entgegen dem
Kennzeichen des Patentanspruchs 1 z. B. ein Stahlseil ist, das eine Treibscheibe
großen Durchmessers bedingt.
Gemäß Patentanspruch 9 ist wenigstens eine Bremse, die dem Festhalten der
Last bei ausgeschaltetem Antriebsmotor dient, abtriebsseitig der Treibscheibe an
geordnet, wobei sie als ortsfeste Bremse auf das Zugmittel oder auf die Lastseile
wirken kann oder am Kontergewicht befestigt ist und mit einer ortsfesten bauseiti
gen Schiene zusammenwirkt. Es wird damit ein Sicherheitsstandard erreicht, der
höher ist als bei einer Bremse, die auf die Motorwelle, die Treibscheibe oder eine
Umlenkscheibe wirkt. Bevorzugt ist die Bremse gemäß Patentanspruch 12 eine
Federspeicherbremse, die von einem Aktuator gegen die Kraft einer Feder lösbar
ist. Bei der Bremse könnte es sich beispielsweise um eine Gleitsattelbremse han
deln. Derartige Gleitsattelbremsen werden üblicherweise pneumatisch oder hy
draulisch gelöst. Im Bühnenbereich erscheint es besonders vorteilhaft, wenn ge
mäß Patentanspruch 13 der Aktuator ein Elektromotor ist, von dem ein Abstütz
element der Feder über ein Bewegungsgewindetrieb gegen die Kraft der Feder ver
stellbar ist. Der Begriff Bewegungsgewindetrieb drückt dabei aus, daß einerseits
die drehende Bewegung des Rotors des Elektromotors in eine axiale Bewegung
des Abstützelements umgewandelt wird, daß aber andererseits bei ausgeschalte
tem Elektromotor die Feder das Abstützelement unter Drehen des Rotors des
Elektromotors in die Gegenrichtung bewegen kann, wenn die Bremse einfallen
soll. Eine zweite Bremse kann ebenfalls abtriebsseitig der Treibscheibe angeord
net sein. Auch kann neben einer oder zwei abtriebsseitigen Bremsen eine weitere
Bremse auf den Antriebsstrang bis zur Treibscheibe wirken. Letzteres bringt Vor
teile bei der Lastübernahme von der Bremse zum Elektromotor mit sich, weil dann
weniger Elastizitäten und weniger Schlupf als bei einer abtriebseitigen Bremse
vorliegen.
Es sei hier darauf hingewiesen, daß die besonderen Gestaltungen hinsichtlich der
Bremse unabhängig von der Erfindung allgemein bei motorisch angetriebenen
Prospektkonterzügen vorteilhaft sind.
Bei einem Prospektkonterzug mit einem Zugmitteltrieb tritt zwischen dem Zugmit
tel und der Treibscheibe ein Schlupf auf, so daß der Weg und die Position der Last
nicht durch eine Erfassung der Umdrehungen der Treibscheibe bestimmt werden
kann. Gemäß Patentanspruch 16 ist deshalb die Position der Last durch einen
Absolutweggeber erfaßbar. Dieser ist insbesondere an einen ortsfest angeordne
ter Seilgeber angekoppelt. Grundsätzlich ist es denkbar, das freie Ende des Seils
des Seilgebers direkt an der Laststange zu befestigen. Bevorzugt ist jedoch ge
mäß Patentanspruch 17 das Seil des Seilgebers am Kontergewicht befestigt.
Denn dann kann der Seilgeber im Bereich des Zugmitteltriebes angeordnet wer
den, ohne daß sein Seil allzulang und noch über eine Umlenkrolle geführt werden
müßte. Bevorzugt wird der Seilgeber mit der Baueinheit aus Antriebsmotor und
Treibscheibe zusammengebaut.
Der maximale Lastweg nach oben und unten sollte aus Sicherheitsgründen über
wacht werden. In besonders vorteilhafter Weise geschieht dies gemäß Patentan
spruch 19 durch einen Getriebeendschalter, der an den Seilgeber angeflanscht
und über diesen verstellbar ist, wobei der maximale Lasthub und die Drehbewe
gung des Seilgebers über ein Untersetzungsgetriebe in eine Drehbewegung von
maximal 360° von Schaltelementen des Getriebeendschalters umgesetzt werden.
Auf diese Weise entfällt der große Aufwand für die elektrische Verdrahtung von
weit auseinander im Raum befindlichen Endschaltern.
Zur Drehzahlregelung des Antriebsmotors und der Treibscheibe und damit zur
Geschwindigkeitsregelung der Last wird üblicherweise ein Inkrementalgeber ver
wendet, von dem die Drehzahl der Motorwelle erfaßbar ist. Gemäß Patentan
spruch 20 ist nun vorgesehen, daß durch Vergleich der gegebenenfalls aufberei
teten Ausgangssignale des Absolutweggebers und des Inkrementalgebers ein
Schlupf zwischen der Treibscheibe und dem Zugmittel festgestellt wird und daß
beim Auftreten eines außerhalb eines erlaubten Bereichs liegenden Schlupfs eine
abtriebsseitige Bremse betätigt und die Last dadurch festgesetzt wird. Damit wird
ein hoher Sicherheitsstandard im Hinblick auf den Absturz einer Last erreicht. Ab
solutweggeber und Inkrementalgeber können auch für ein besonders genaues
Einhalten der Geschwindigkeit, mit der eine Last bewegt werden soll, herangezo
gen werden. Gemäß Patentanspruch 21 wird dazu ein Schlupf zwischen der
Treibscheibe und dem Zugmittel, der durch Vergleich der gegebenenfalls aufbe
reiteten Ausgangssignale des Absolutweggebers und des Inkrementalgebers fest
gestellt wird, durch Nachregeln des Antriebsmotors ausgeglichen, sofern der
Schlupf noch innerhalb eines erlaubten Bereichs liegt.
Es sei hier darauf hingewiesen, daß die Gestaltungen im Hinblick auf verschiede
ne Geber nicht nur bei einem erfindungsgemäßen Prospektkonterzug, sondern
allgemein bei motorisch angetriebenen Prospektkonterzügen mit Vorteilen ver
bunden sind.
Bei einem Zugmitteltrieb ist für den Reibschluß zwischen dem Zugmittel und den
Scheiben eine bestimmte Vorspannung des Zugmittels notwendig. Bei einem Pro
spektkonterzug ist die Vorspannung vorteilhafterweise durch eine Spannvorrich
tung einstellbar, mit der der Achsabstand zwischen der Treibscheibe und der Um
lenkscheibe verändert werden kann. Die Patentansprüche 23, 24 und 25 beziehen
sich auf besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Spannvorrichtung. Besonders
günstig ist dabei, daß bei einem Aufbau der Spannvorrichtung mit zwei Ankern
und einer zwischen den beiden Ankern eingespannten Spannfeder die Spannkraft
durch die Feder in einen Weg des Federtellers des in seiner Länge veränderlichen
Ankers umgewandelt wird und anhand des Abstandes dieses Federtellers von ei
nem ortsfesten Bezugspunkt die Vorspannung des Zugmittels leicht ermittelt wer
den kann. Die mit einer Spannvorrichtung nach den Patentansprüchen 22 bis 25
erreichten Vorteile sind nicht nur bei einem erfindungsgemäßen Prospektkonter
zug, sondern allgemein bei motorisch angetriebenen Prospektkonterzügen gege
ben.
Es ist vorteilhaft, einzelne Komponenten eines Prospektkonterzugs zu einer Bau
einheit zusammenzufassen, da sich dadurch die Handhabung während des
Transports und der Lagerung sowie die Montage vereinfachen. Solche vorteilhaf
ten Zusammenfassungen zu Baueinheiten sind in den Patentansprüchen 26 bis 28
angegeben. Die Sammelrolle ist dabei vorteilhafterweise an einem separaten La
gerbock gelagert, der einzeln oder über einen zusätzlichen Träger mit der den An
triebsmotor enthaltenden Baueinheit zu einer einzigen Baueinheit zusammenge
faßt bauseits montierbar ist. Dies hat den Vorteil, daß die Baueinheit Sammelrolle
und Lagerbock und die Baueinheit Antriebsmotor mit weiteren Komponenten je
nach den bauseitigen Gegebenheiten ohne Änderungen entweder unmittelbar be
nachbart oder auch getrennt voneinander bauseits montierbar sind. Der Antriebs
motor kann unabhängig von der Sammelrolle auch unten im Theater angeordnet
sein. Ist eine Bremse für die Lastseile vorgesehen, so ist diese vorteilhafterweise
an dem Lagerbock für die Sammelrolle befestigt, so daß sich eine Baueinheit aus
Sammelrolle, Lagerbock und Bremse ergibt. Seilgeber, Getriebeendschalter und
Absolutweggeber, der eventuell mit einem Inkrementalgeber kombiniert ist, kön
nen zu einer Baueinheit zusammengefaßt sein, die am Elektromotor oder am
Triebgehäuse montiert ist.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Prospektkonterzugs sowie Va
rianten davon sind in den Zeichnungen dargestellt. Anhand der Figuren dieser
Zeichnungen wird die Erfindung nun näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Prospektkonterzug in seiner Gesamtheit, wobei
ein elektrischer Antriebsmotor mit Treibscheibe im Bereich des Schnür
bodens eines Theaters und benachbart zur Sammelrolle für die Lastseile
montiert ist,
Fig. 2 in einem vergrößerten Maßstab einen Querschnitt durch den Flachriemen,
der bei dem Prospektkonterzug nach Fig. 1 als Zugmittel, an dem das
Kontergewicht aufgehängt ist, verwendet wird,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine elektromotorisch betätigte, nach Art einer
Gleitsattelbremse aufgebaute Seilbremse, die bei dem Prospektkonterzug
nach Fig. 1 an dem Lagerbock für die Sammelrolle der Lastseife
befestigt ist und auf die Lastseile wirkt,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer aus zwei Baugruppen eines Prospekt
konterzuges, nämlich eine Baugruppe Sammelrolle und Bremse und einer
Baugruppe elektrischer Antriebsmotor mit Treibscheibe, Bremse und
Gebern bestehenden Baueinheit, wobei die Achse des Elektromotors
gegenüber der Ausführung nach Fig. 1 um 90° gedreht ist und die auf die
Lastseile wirkende und am Lagerbock der Sammelrolle befestigte Bremse
hydraulisch oder pneumatisch gelöst wird,
Fig. 5 teilweise im Längsschnitt, teilweise in Seitenansicht eine Variante der den
Elektromotor enthaltenen Baugruppe aus Fig. 4, wobei zusätzlich eine
Vorspanneinrichtung für den Treibriemen dargestellt ist.
Der Prospektkonterzug nach Fig. 1 ist ein direkter Konterzug, bei dem eine Last
stange 10 und ein Kontergewicht 11 jeweils gleiche Wege zurücklegen. Laststan
ge und Kontergewicht sind über eine Mehrzahl von Lastseilen 12 aus Stahl mit
einander verbunden, von denen jedes mit einem Ende an der Laststange und mit
dem anderen Ende am Kontergewicht befestigt ist. Ein Lastseil 12 führt von der
Laststange 10 vertikal nach oben und über eine im Schnürboden einer Theater
bühne angeordneten Umlenkrolle 13 zu einer Sammelrolle 14, die in einem Lager
bock 15 drehbar gelagert ist, der oberhalb des Schnürbodens an einer Seitenwand
16 des Bühnengebäudes montiert ist. Von der Sammelrolle 14 aus verlaufen alle
Lastseile 12 parallel zueinander in einer Ebene entlang der Seitenwand 16 vertikal
nach unten zu ihren Befestigungspunkten am Kontergewicht 11.
Das Kontergewicht 11 ist an einem Flachriemen 20 aufgehängt, der vom Konter
gewicht aus vertikal nach oben und unten zu einer oberen Riemenscheibe 21 und
einer gleich großen unteren Riemenscheibe 22 führt, die beiden Riemenscheiben
auf einem Winkel von 180° umschlingt und von der einen Riemenscheibe zur an
deren Riemenscheibe verläuft. Die Achsen der Riemenscheiben 21 und 22 ver
laufen parallel zur Seitenwand 16 bzw. senkrecht zur Laststange 10, so daß die
beiden Drums des Flachriemens jeweils in einer zur Seitenwand 16 des Bühnen
gebäudes parallelen Ebene liegen.
Der Flachriemen 20 besteht im wesentlichen aus Naturgummi oder einem synthe
tischen Gummi z. B. Polyurethan. Diese Materialien gewährleisten einen hohen
Reibwert der Riemenscheibe/Flachriemen-Paarung. Dementsprechend kann die
Vorspannung des Flachriemens gering gehalten werden. In das Kunststoffmaterial
des Flachriemens sind als Zugstränge mehrere einzelne dünne Stahlseile 23 ein
gebettet, deren Durchmesser im Bereich von 1 mm liegt. Nach den Unfallverhü
tungsvorschriften für die Bühnentechnik, nach der der Durchmesser einer Seilrolle
für ein Stahlseil mindestens 40 mal so groß wie der Durchmesser des Stahlseils
sein muß, bedeutet ein Stahlseildurchmesser von 1 mm einen Mindestdurchmes
ser der Riemenscheiben von 40 mm. Allerdings kann vom Hersteller des Flach
riemens ein Mindestscheibendurchmesser vorgeschrieben sein, der über diesem
Mindestdurchmesser liegt. Jedenfalls ist der Durchmesser der Riemenscheiben 21
und 22 wesentlich kleiner als der Durchmesser von Riemenscheiben, die zusam
men mit einem 8 bis 20 mm dicken Stahlseil als Zugmittel verwendet werden.
Die untere Riemenscheibe 22 ist eine bloße Umlenkscheibe für den Flachriemen
20. Ihr kann eine Vorspanneinrichtung zugeordnet sein, um die notwendige Vor
spannung für den Flachriemen einstellen zu können. Die obere Riemenscheibe 21
ist als Treibscheibe für den Flachriemen 20 drehfest mit der Motorwelle eines.
Elektromotors 25 verbunden, der an der Seitenwand 16 befestigt ist. Die Treib
scheibe 21 ist fliegend über die Lager der Motorwelle gelagert. Der Elektromotor
25 ist ein elektrischer Standardmotor, dessen Antriebsmoment wegen des kleinen
Durchmessers der Treibscheibe relativ klein sein kann.
Dabei ist bei dem motorisch angetriebenen Prospektkonterzug gemäß Fig. 1
nicht vorgesehen, daß unterschiedliche Lasten an der Laststange 10 jeweils durch
Auflegen oder Abnehmen von Einzelgewichten ausgeglichen werden. Vielmehr
soll diese aufwendige Art der Konterung entfallen. Das Kontergewicht 11 ist, um
einen möglichst kleinen Elektromotor verwenden zu können, auf das Gewicht der
Lastseile und der Laststange 10 plus 50% des maximalen Gewichts der Nutzlast
ausgelegt. Somit ist vom Elektromotor, wenn man das Gewicht der Lastseile und
der Laststange einmal unberücksichtigt läßt, höchstens ein statisches Drehmo
ment aufzubringen, das 50% der maximalen Nutzlast entspricht. Der Elektromotor
wird zusätzlich im Bezug auf sein Beschleunigungsmoment optimal ausgenutzt.
Der Prospektkonterzug nach Fig. 1 weist zwei Bremsen 26 und 27 auf, die beide
abtriebsseitig der Treibscheibe 21 in den Antriebsstrang eingreifen und die als
Einfach- oder Doppelbremse ausgebildet sind. Die Bremse 26 ist an dem Lager
bock 15 der Sammelrolle 14 befestigt und wirkt unmittelbar auf die Lastseile 12.
Die andere Bremse 27 ist in unmittelbarer Nähe der Umlenkscheibe 22 angeord
net und wirkt auf den Flachriemen 20. Eine weitere Bremse kann an den Elektro
motor 25 angebaut sein und auf dessen Motorwelle wirken.
Die beiden Bremsen 26 und 27 sind im wesentlichen identisch zueinander. Ihr
Aufbau geht näher aus Fig. 3 hervor, in der die Bremse 26 in einem Längsschnitt
gezeigt ist. Es handelt sich bei der Bremse 26 um eine Federspeicherbremse nach
dem bekannten Gleitsattelprinzip, die jedoch nicht hydraulisch oder pneumatisch,
sondern von einem Elektromotor 28 gelöst wird. Die Bremse an sich weist ein Ge
häuse 29 mit einem zylindrischen Hohlraum 30 auf, in dem ein Kolben 31 axial
verschiebbar ist. Ein Paket von Tellerfedern 32 stützt sich einerseits an dem Kol
ben 31 und andererseits über einen Federteller 33 und einen Sicherungsring 34
am Gehäuse 29 ab. Der Kolben 31 besitzt zwei axial in entgegengesetzte Rich
tungen offene Hohlräume 35 und 36. In dem einen Hohlraum 35 befindet sich ein
Bolzen 37, der mit seiner sich vor dem Hohlraum 35 befindlichen Stirnseite einen
im Gehäuse 29 verschieblich geführten Bremsbelagträger 38 mit Bremsbelag 39
beaufschlagen kann. Dem besagten Bremsbelagträger liegt ein weiterer Brems
belagträger mit Bremsbelag gegenüber. Die Bremsbeläge sind mit Rillen verse
hen, die die Lastseile 12 aufnehmen können, so daß die Berührungsfläche zwi
schen Lastseilen und Bremsbelägen groß ist. In der Kraftkette zwischen dem Kol
ben 31 und dem Bolzen 37 liegt eine Justierschraube 40, die in den Boden zwi
schen den beiden Hohlräumen 35 und 36 eingeschraubt ist, die die innere Stirn
seite des Bolzens 37 beaufschlagen kann und die ein Einstellen und Nachstellen
der Bremse ermöglicht.
Der Elektromotor 28 ist über ein Zwischengehäuse 41 an das Bremsengehäuse
29 angebaut. Seine einen zentralen axialen Durchgang 48 aufweisende Welle 42
ist über ein Vielkeilprofil mit dem Rotor des Motors derart verbunden, daß die
Welle mit dem Rotor dreht und axial gegenüber dem Rotor verschoben werden
kann. Im Anschluß an das Vielkeilprofil ist die Welle 42 mit einem Bewegungsge
winde 43 versehen, mit dem die Welle 42 mit einer gehäusefesten Gewindemutter
44 zusammenwirkt. Die Welle 42 ragt in den Hohlraum 36 des Kolbens 31 hinein
und ist dort über Wälzlager 45 drehbar gegenüber dem Kolben 31 gelagert. Die
gegenüber dem Kolben 31 ortsfesten Außenringe der Wälzlager werden von ei
nem in den Kolben 31 eingesetzten Sicherungsring 46 hintergriffen. Auf der Welle
42 befinden sich die Innenringe der beiden Wälzlager 45 zwischen einer Schulter
der Welle und einem Sicherungsring 47. Der Durchgang 48 in der Welle 42 erlaubt
es, ein Werkzeug durch die Welle hindurch in einen Innenmehrkant der Justier
schraube 40 einzustecken und diese zu verdrehen.
Bei betätigter Bremse ist der Elektromotor 28 ausgeschaltet. Die Tellerfedern 32
haben den Kolben 31 und mit diesem den Bolzen 37 so weit wie möglich nach
links verschoben und drücken die Bremsbeläge 39 mit einer gewissen Kraft gegen
die Lastseile 12. Zum Lösen der Bremse wird der Elektromotor 28 angesteuert,
wobei sich sein Rotor und mit diesem die Motorwelle 42 so dreht, daß durch das
Bewegungsgewinde 43 eine Bewegung der Motorwelle 42 nach rechts bewirkt
wird. Dabei nimmt die Motorwelle über die Wälzlager 45 und den Sicherungsring
46 den Kolben 31 gegen die Kraft der Tellerfedern 32 mit, bis der Kolben 31 an
einen Anschlag gelangt ist, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Solange die Bremse
gelöst bleiben soll, bleibt der Elektromotor 28 angesteuert. Wird der Elektromotor
ausgeschaltet, so vermögen es die Tellerfedern 32, den Kolben 31 mitsamt der
Motorwelle 42 nach links zu bewegen, wobei die Motorwelle 42 eine der Axialbe
wegung überlagerte Drehbewegung ausführt.
Während bei dem Prospektkonterzug nach Fig. 1 die Achsen der Riemenschei
ben 21 und 22 und die Achse des Antriebsmotors 25 parallel zur Wand 16 und
senkrecht zur Laststange 10 verlaufen, ist bei der Variante nach Fig. 4 der Elek
tromotor 25 so angeordnet, daß seine Achse und die Achse der auf der Motor
welle sitzenden, aus Fig. 4 nicht ersichtlichen Treibscheibe senkrecht auf die
Seitenwand 16 zeigen und in Richtung der Laststange 10 verlaufen. Bei der Vari
ante nach Fig. 4 ist an dem Lagerbock 15, an dem die Sammelrolle 14 der Last
seile 12 drehbar gelagert ist, wiederum eine auf die Lastseile 12 wirkende Bremse
26 befestigt. Über den Lagerbock sind die Sammelrolle 14 und die Bremse 26, die
nunmehr hydraulisch oder pneumatisch lösbar ist, zur einer Baugruppe zusam
mengefaßt. Der Elektromotor 25 ist bei der Variante nach Fig. 4 mit einer Bremse
55 versehen, die somit nicht wie die Bremse 26 oder die in Fig. 1 sichtbare weite
re Bremse 27 abtriebsseitig der Treibscheibe, sondern antriebsseitig wirkt. Des
weiteren ist der Elektromotor 25 nach Fig. 4 mit einem Inkrementalgeber 56 ver
sehen, dessen Signale zur Erfassung der Drehzahl des Elektromotors dienen.
Unterhalb des Elektromotors 25 sind an diesem als Baugruppe mehrere Geber
befestigt, nämlich ein Seilgeber 60, ein Getriebeendschalter 65 und ein Absolut
weggeber 62 befestigt. Unmittelbar am Elektromotor sitzt der Seilgeber 60, aus
dessen Gehäuse ein Seil austreten kann, das mithilfe einer Öse 61 am Konterge
wicht befestigt ist.
An den Seilgeber 60 ist axial fluchtend ein Getriebeendschalter 65 angeflanscht,
der ein Untersetzungsgetriebe enthält, das den maximalen Lasthub in eine Dreh
bewegung von Schaltelementen von maximal 360° umsetzt. An den Getriebeend
schalter angebaut und über dessen Eingangswelle mit dem Seilgeber 60 mecha
nisch verbunden ist ein Absolutweggeber 62, mit dem sich die Position des Kon
tergewichts und damit die Position der Laststange 10 und der Last absolut fest
stellen läßt. Der Geber 62 kann auch eine Absolut- und Inkrementalgeber-
Kombination sein. Bei der Variante nach Fig. 4 sind also alle elektromechani
schen Komponenten eines Prospektkonterzugs, nämlich der Elektromotor 25 ein
schließlich der elektrisch betätigten Bremse 55 und des Inkrementalgebers 56, der
Seilgeber 60, der Absolutweggeber 62 und der Getriebeendschalter 65 zu einer
Baugruppe zusammengefaßt. Der Aufwand für das Verlegen von elektrischen
Leitungen ist deshalb sehr gering. Die aus den Gebern bestehende Untergruppe
kann man dann besonders einfach am Elektromotor 25 befestigen, wenn dieser
einen Fußflansch aufweist, an dessen Füßen die Untergruppe angeschraubt ist.
Der Elektromotor 25 ist über ein Rechteckprofil 67, durch das die Lastseile 12 hin
durchführen und in den sich die Treibscheibe für den Flachriemen 20 befindet, an
einer Platte 68 befestigt, die auch den Lagerbock 15 trägt. Über die Platte 68 sind
also die beiden Baugruppen Elektromotor mit Bremse 55 und den Gebern sowie
Lagerbock 15 mit Sammelrolle 14 und Bremse 26 zu einer einzigen Baueinheit
zusammengefaßt. Ohne die Platte 68 hat man zwei Baugruppen, wobei die Bau
gruppe Elektromotor ohne weiteres auch im unteren Bereich des Bühnengebäu
des angeordnet werden und die untere Riemenscheibe 22 als Treibscheibe ver
wendet werden kann.
Die Achse 69 der Sammelrolle 14 ist mit einem Kraftmeßbolzen ausgestattet, der
Teil einer Einrichtung zur Überlastsicherung und einer Wägeeinrichtung für die
Nutzlast ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 ist anders als bei den Ausführungen nach den
Fig. 1 und 4 die Riemenscheibe 21 nicht fliegend, sondern beidseits über
Wälzlager in einem Triebgehäuse 70 gelagert. Die Treibscheibe 21 ist einstückig
mit den Lagerzapfen ausgebildet, wobei, wie aus Fig. 5 deutlich hervorgeht, die
Durchmesser der Lagerzapfen größer als der Durchmesser der Treibscheibe 21
ist. Dies verdeutlicht, wie klein der Durchmesser der Treibscheibe gewählt werden
kann, wenn als Zugmittel ein Flachriemen 20 und nicht ein einziges Stahlseil ver
wendet wird. An das Triebgehäuse 70 ist ein Elektromotor 25 mit Inkrementalge
ber 56 angeflanscht. Ebenfalls arn Triebgehäuse 70 befestigt ist die Geberkombi
nation aus Seilgeber 60, Getriebeendschalter 65 und Absolutweggeber 62. Vom
Elektromotor 25 aus gesehen jenseits der Treibscheibe 21 sitzt am Triebgehäuse
70 eine Bremse 55, die auf die Riemenscheibe 21 bzw. einen Wellenfortsatz die
ser Scheibe wirkt. Triebgehäuse 70 einschließlich Riemenscheibe 21 und deren
Lager einerseits und Elektromotor 25 andererseits sind als Einzelkomponenten zu
einer Baugruppe zusammengebaut. Die Motorwelle 54 taucht in ein Sackloch ei
nes Lagerzapfens der Riemenscheibe 21 ein ist drehfest mit der Riemenscheibe
gekoppelt.
Die Baugruppe aus Triebgehäuse 70 mit Treibscheibe 21 und Bremse 55 und aus
Elektromotor 25 mit Geberkombination 60, 65 und 62 ist über eine Spannvorrich
tung 71, die am Triebgehäuse 73 angreift, an einem Zwischenträger 72 des Stahl
baus einer Bühne aufgehängt. Die Sammelrolle für die Lastseile 12 befindet sich
oberhalb des Zwischenträgers 72 und führt die Lastseile 12 über diesen hinweg
vom in Fig. 5 nicht gezeigten Kontergewicht zur ebenfalls nicht gezeigten Last
stange. Die Spanneinrichtung 71 dient dazu, um mechanisch eine bestimmte Vor
spannung des Flachriemens 20 einstellen zu können, die notwendig ist, um die
zum Betrieb des Prospektkonterzugs notwendigen Reibmomente übertragen zu
können. Die Spanneinrichtung 71 besteht aus einem mehrteiligen ersten Anker 73,
der an dem Zwischenträger 72 befestigt ist, einem mehrteiligen zweiten Anker 74,
der an dem Triebgehäuse 70 eingehängt ist, und einer Druckfeder 75, die sich ei
nerseits am ersten Anker 73 und andererseits am zweiten Anker 74 abstützt und
den zweiten Anker 74 in Richtung auf den Zwischenträger 72 hin belastet. Der er
ste Anker 73 besitzt eine Stange 76, die über einen Flansch 77 am Zwischenträ
ger 72 gehalten ist und über die die Druckfeder 75 geschoben ist. Diese stützt sich
über einen fest mit der Stange verbundenen Federteller 78 mit ihrem dem Zwi
schenträger 72 entfernten Ende an der Stange 76 ab. Die Stange 76 ragt in Rich
tung auf den Zwischenträger 72 aus einem zylinderartigen Bauteil 79 des zweiten
Ankers 74 heraus, in dessen Innern sich die Druckfeder 75 befindet. Mit ihrem
dem Zwischenträger 72 nahen Ende stützt sich diese an einem Verschlußdeckel
80 des Bauteils 79 ab. Zwischen der Stange 76 und dem dem Abschlußdeckel 80
gegenüberliegenden Boden des zylindrischen Bauteils 79 besteht ein Freiraum 81,
so daß vorliegend ein Gleichgewicht zwischen der Kraft der Druckfeder 75 einer
seits und dem Gewicht der an der Spanneinrichtung hängenden Baugruppe und
der Vorspannung des Flachriemens 20 andererseits besteht. Das zylindrische
Bauteil 79 des zweiten Ankers 74 ist fest mit einer Sechskantmutter 82 verbunden,
in die eine Maschinenschraube 83 eingeschraubt ist, die mit ihrem Kopf einen
Haltebügel 84, der mit dem Triebgehäuse 70 über körperschallisolierende Dämp
fungsbuchsen verbolzt ist, untergreift. Die Schraubenverbindungen zwischen der
Maschinenschraube 83 und dem Haltebügel 84 und zwischen der Maschinen
schraube 83 und der Schraubenmutter 82 sind jeweils durch Kontermuttern gesi
chert.
Um die Vorspannung des Flachriemens 20 zu verändern, wird die Kontermutter für
die Schraubenverbindung zwischen der Maschinenschraube 83 und der Schrau
benmutter 82 gelöst und die Schraubenmutter 82 verdreht. Dadurch ändert sich
die Länge des zweiten Ankers 74 der Spannvorrichtung 71 und es stellt sich in ei
ner anderen Position des zylindrischen Bauteils 79 bezüglich der Stange 76 und
des Flansches 77 ein Gleichgewicht zwischen der Federkraft und der dieser ent
gegenwirkenden Kräfte ein. Anhand des Abstandes zwischen dem Abschlußdec
kel 80 des zylindrischen Bauteils 79 und dem Flansch 77 kann somit festgestellt
werden, wie groß die Riemenvorspannung ist.
Soll im Bühnenbetrieb eine Last mit einem bestimmten Geschwindigkeitsprofil von
einer ersten Position in eine zweite Position gefahren werden, so wird ein entspre
chendes Steuersignal an den drehzahlgeregelten Elektromotor 25 gegeben. Durch
Vergleich der Signale des Absolutweggebers 62 und des Inkrementalgebers 56
läßt sich ein Schlupf zwischen der Riemenscheibe 21 und dem Flachriemen 20
feststellen. Im fehlerfreien Fall liegt der Schlupf innerhalb eines erlaubten Fensters
und die Diskrepanz zwischen dem Absolutweggeber 62 und dem Inkrementalge
ber 56 wird dazu benutzt, um den Elektromotor automatisch nachzuregeln und
dadurch das Geschwindigkeitsprofil sehr genau abzufahren. Tritt im Falle eines
Fehlers ein zu hoher Schlupf auf, so wird die Anlage über eine definierte Motor
bremsrampe oder durch Bremsenverzögerung mithilfe einer Bremse 55 auf der
Motorseite abgebremst und mithilfe der abtriebsseitigen Bremsen 25 und 27 fest
gesetzt.
Claims (28)
1. Prospektkonterzug mit mehreren eine Last über einer Bühne tragenden
Lastseilen (12),
mit einem Antriebsmotor (25), von dem eine Treibscheibe (21) antreibbar ist,
mit einem Zugmittel (20), das über die Treibscheibe (21) und über eine im Abstand zu der Treibscheibe (21) angeordnete Umlenkscheibe (22) geführt ist
und mit einem Kontergewicht (11), das an dem Zugmittel (20) aufgehängt ist und zu dem die Lastseile (12) geführt sind,
gekennzeichnet durch ein Zugmittel (20) von großer Festigkeit gegen Biege wechsel und durch eine Treibscheiben/Zugmittel-Paarung von hohem Reibwert.
mit einem Antriebsmotor (25), von dem eine Treibscheibe (21) antreibbar ist,
mit einem Zugmittel (20), das über die Treibscheibe (21) und über eine im Abstand zu der Treibscheibe (21) angeordnete Umlenkscheibe (22) geführt ist
und mit einem Kontergewicht (11), das an dem Zugmittel (20) aufgehängt ist und zu dem die Lastseile (12) geführt sind,
gekennzeichnet durch ein Zugmittel (20) von großer Festigkeit gegen Biege wechsel und durch eine Treibscheiben/Zugmittel-Paarung von hohem Reibwert.
2. Prospektkonterzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zugmittel ein Treibriemen (20), insbesondere ein Flachriemen ist.
3. Prospektkonterzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Treibriemen (20) aus einem auch mit einer metallischen Treibscheibe (21) einen
hohen Reibwert ermöglichenden Kunststoff besteht, in den einzelne Zugträger,
insbesondere einzelne dünne Stahlseile (23), eingebettet sind.
4. Prospektkonterzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Treibscheibe im wesentlichen aus einem Metall besteht, daß das Zugmittel durch
mehrere parallel zueinander wirkende dünne Seile, insbesondere Stahlseile gebil
det ist und daß die Treibscheibe mit einer Laufschicht beschichtet ist, die aus ei
nem mit den Seilen einen hohen Reibwert ermöglichenden Material, insbesondere
aus einem Kunststoff besteht.
5. Prospektkonterzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zugmittel durch wenigstens ein mit Kunststoff beschichtetes Stahlseil oder ein rei
nes Kunststoffseil gebildet ist.
6. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kontergewicht (11) auf das Gewicht der zum Tragen einer
Nutzlast vorhandenen Vorrichtung (10) plus 50 Prozent des Maximalgewichts der
Nutzlast ausgelegt ist.
7. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Treibscheibe (21) mit ihrer Achse fluchtend mit der Achse
der Motorwelle (54) des Antriebsmotors (25) angeordnet ist und vom Antriebsmo
tor (25) direkt ohne zwischengeschaltetes Getriebe antreibbar ist.
8. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antriebsmotor ein Elektromotor (25), insbesondere ein
Standardelektromotor ist.
9. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, gekenn
zeichnet durch wenigstens eine Bremse (26, 27), die abtriebsseitig der Treib
scheibe (21) angeordnet ist.
10. Prospektkonterzug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremse (26, 27) ortsfest angeordnet ist und auf das Zugmittel (20) oder auf die
Lastseile (12) wirkt.
11. Prospektkonterzug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremse am Kontergewicht angeordnet ist und mit einer ortsfesten bauseitigen
Schiene zusammenwirkt.
12. Prospektkonterzug nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bremse eine Federspeicherbremse (26, 27) ist, die von einem
Aktuator (28) gegen die Kraft einer Feder (32) lösbar ist.
13. Prospektkonterzug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aktuator ein Elektromotor (28) ist, von dem ein Abstützelement (31) der Feder
(32) über einen Bewegungsgewindetrieb (43, 44) gegen die Kraft der Feder (32)
verstellbar ist.
14. Prospektkonterzug nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine zweite Bremse (26, 27) abtriebsseitig der Treibscheibe
(21) angeordnet ist.
15. Prospektkonterzug nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine weitere Bremse (55) auf den Antriebsstrang bis zur Treib
scheibe (21) wirkend angeordnet ist.
16. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Position der Last durch einen Absolutweggeber (62), der
insbesondere mit einem ortsfest angeordneten Seilgeber (60) gekoppelt ist, abso
lut erfaßbar ist.
17. Prospektkonterzug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das Seil des Seilgebers (60) am Kontergewicht (11) befestigt ist.
18. Prospektkonterzug nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeich
net, daß der Seilgeber (60) mit der Baueinheit aus Antriebsmotor (25) und Treib
scheibe (21) zusammengebaut ist.
19. Prospektkonterzug nach Anspruch 16, 17 oder 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Getriebeendschalter (65) an den Seilgeber (60) angeflanscht
und über diesen verstellbar ist, wobei der maximale Lasthub und die Drehbewe
gung des Seilgebers (60) über ein Untersetzungsgetriebe in eine Drehbewegung
von maximal 360 Grad eines Schaltelements des Getriebeendschalters (65) um
gesetzt wird.
20. Prospektkonterzug nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Antriebsmotor (25) ein Inkrementalgeber (56) zugeordnet
ist, daß durch Vergleich der gegebenenfalls aufbereiteten Ausgangssignale des
Absolutweggebers (62) und des Inkrementalgebers (56) ein Schlupf zwischen der
Treibscheibe (21) und dem Zugmittel (20) festgestellt wird und daß bei Auftreten
eines außerhalb eines erlaubten Bereichs liegenden Schlupfs eine abtriebseitige
Bremse (26, 27) betätigt und die Last dadurch festgesetzt wird.
21. Prospektkonterzug nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Antriebsmotor (25) ein Inkrementalgeber (56) zugeordnet
ist, daß durch Vergleich der gegebenenfalls aufbereiteten Ausgangssignale des
Absolutweggebers (62) und des Inkrementalgebers (56) ein Schlupf zwischen der
Treibscheibe (21) und dem Zugmittel (20) festgestellt wird und daß ein innerhalb
eines erlaubten Bereichs liegender Schlupf durch Nachregeln des Antriebsmotors
(25) ausgeglichen wird.
22. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, gekenn
zeichnet durch eine Spannvorrichtung (71) zum Einstellen der Vorspannkraft
durch Änderung des Achsabstands zwischen der Treibscheibe (21) und der Um
lenkscheibe (22).
23. Prospektkonterzug nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannvorrichtung (71) einen an der Treibscheibe (21) bzw. Umlenkscheibe
befestigten Anker (74) und einen bauseits ortsfest befestigten Anker (73) und eine
zwischen dem einen Anker (73) und dem anderen Anker (74) eingespannte
Spannfeder (75) aufweist und daß zum Einstellen der Vorspannkraft ein Anker
(74) in seiner Länge veränderbar ist.
24. Prospektkonterzug nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
der eine Anker (73) an einer Stange (76) einen ersten Federteller (78) aufweist,
daß der andere Anker (74) den ersten Federteller (78) und die Stange (76) über
greift und im Abstand zum ersten Federteller (78) einen die Stange (76) umge
benden zweiten Federteller (80) aufweist und daß die Spannfeder (75) zwischen
den beiden Federtellern (78, 80) eingespannt ist.
25. Prospektkonterzug nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß
der andere Anker (74) den ersten Federteller (78) mitsamt eines Teils der Stange
(76) des einen Ankers (73) und die Spannfeder (75) in einem geschlossenen Hohl
raum aufnimmt.
26. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß wahlweise ein Seilgeber (60), ein Endschalter (65), ein Abso
lutweggeber (62) und eine Bremse (55) mit dem Antriebsmotor (25) und der Treib
scheibe (21) zu einer Baueinheit zusammengefaßt sind.
27. Prospektkonterzug nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sammelrolle (14) an einem Lagerbock (15) gelagert ist, der
wahlweise einzeln oder mit der den Antriebsmotor (25) enthaltenden Baueinheit zu
einer einzigen Baueinheit zusammengefaßt bauseits montierbar ist.
28. Prospektkonterzug nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Lagerbock (15) für die Sammelrolle (14) eine auf die Lastseile (12) wirkende
Bremse (26) befestigt ist.
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Owner name: BOSCH REXROTH AG, 70184 STUTTGART, DE Owner name: BOSCH REXROTH AG, 70184 STUTTGART, DE |
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