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Bei
Aufzügen
bekannter Art werden Tragmittel verwendet, die eine Mehrfachfunktion übernehmen.
Die Wesentlichsten davon sind: Lastaufnahme bei jedem Fahrzustand, Übertragung
der Beschleunigungskräfte,
Haltekräfte
zur Fixierung der Kabine im Stock bei unterschiedlicher Beförderungslast.
Um die Halte- und Beschleunigungskräfte in das Tragmittel einleiten
zu können,
werden Maßnahmen
erforderlich, die eine entsprechende Reibung zwischen Tragmittel
und Treibmittel erzeugen. Bei Aufzügen mit Stahlseilen sind dies
Treibscheibe. Bei Aufzügen
mit entsprechend zusammengesetzten Kunststoff- oder gummierten Tragmitteln
wird die Kraft durch den hohen Reibwert des Tragmittels erzeugt,
welches dieses korrespondierend mit geeigneten Treibrollen aufbaut.
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Alle
Systeme haben Nachteile: Bei Stahlseilen wird der Durchmesser der
Treibscheibe vom Seildurchmesser des Tragseils bestimmt und erreicht
einen Wert der den sinnvollen Einsatz eines schnellaufenden Standardelektromotors
(zB 1500 U/min) bei einem direkten Antrieb nicht mehr zuläßt.
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Die
sehr viel kleineren Durchmesser des Treibmittels bei bandähnlichen
Tragmitteln ermöglichen
zwar den Einsatz kleinerer und schnellaufender Antriebe, jedoch
ist die Fertigung solcher Tragmittel sehr teuer. Die Überwachung
auf Bruch und Verschleiß der
in das Bandmaterial eingearbeiteten Trageinlagen, welche die Hauptzuglast übernehmen,
ist aufwendig und teuer. Außerdem
sind Flaschenkonstruktionen die einen Schräglaufwinkel benötigen sehr schlecht
zu bewerkstelligen, da die Bänder
breit sind und deshalb große
Winkel bedingen, welche die Verspannungen im Tragmittel dramatisch
ansteigen lassen. Nur gerade Umlenkungen sind sinnvoll. Damit ist
in der Regel nur eine wirksame Flaschenrolle an Kabine und Gegengewicht
pro Tragstrang machbar. Des Weiteren sind Tragmittel, welche auch
Treibkräfte
in großem
Umfang aufnehmen müssen,
einem erheblichen Verschleiß unterworfen.
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Alle
diese für
das Tragmittel relevanten Punkte werden dadurch erheblich verschärft, daß das Tragmittel
eines der wesentlichsten Sicherheitselemente darstellt, bei dessen
Dimensionierung wichtige Kriterien wie: Bruchlast ist ein Vielfaches
der Traglast, Verschleiß bei
extremen mechanischen Belastungszuständen usw berücksichtigt
werden müssen.
Diese Bedingungen erfordern eine entsprechend ausreichende Dimensionierung
der Tragmittel. Bei Stahlseilen bedeutet dies einen größeren Seildurchmesser
und damit einen größeren Durchmesser
der verwendeten Treibscheibe oder eine Vielzahl an Seilen, bei bandähnlichen
Tragmitteln eine entsprechend breitere Auslegung und oder mehrere
parallele Bänder.
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Die
Verknüpfung
dieser oben angeführten Bedingungen
ist dem Bestreben nach einem möglichst
kleinen Treibmittel (zB Treibscheibe bei Stahlseilaufzügen) gegenläufig und
verhindert den Einsatz von kostengünstigen Standardantrieben.
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Um
eine höhere
Seilgeschwindigkeit und damit niedrigere Drehmomente zu erreichen,
werden sehr oft Flaschenkonstruktionen angewandt, die bei gleicher
Fahrkorb-Förderhöhe den Einsatz
von mehr Seilweg und damit größere Drehzahlen
an den Treibmittel bzw deren Antrieben ermöglichen. Dies hat mehrere Nachteile.
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Mehr
Seil
- – mehr
Kosten
- – deutlich
höhere
Montagezeit und komplizierter Montageprozess mit allen damit verbundenen Fehlermöglichkeiten
und Kosten des erhöhten Zeitaufwandes
und der Fehlerkorrekturen
- – mehr
baulicher Aufwand, zB Umlenkrollen, Konsolen usw, dadurch noch mehr
Kosten
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Eine
in der
DE 202 07 996
U1 beschriebene Treibscheibenbremse hat nur ein sehr begrenztes Anwendungsgebiet.
Weder von ihrer Beschaffenheit noch von ihrem Lösungsansatz her ist sie geeignet, die
Funktion der system- und antriebsunabhängigen, sicherheitsrelevante
Funktions- und Entkoppelungseinheit
zu übernehmen.
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Eine
in der
EP 1 327 598
A1 dargestellte Tragmittelführung veranschaulicht, welche
Tragmittelwegverlängerungen
angestrebt werden, um die notwendigen Seilwege zu ermöglichen,
die erforderlich sind um größere Drehzahlen
an den Treibmitteln bzw Treibscheiben zu ermöglichen.
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Bei
einer in der
DE 195
07 628 A1 beschriebenen Ausführung der Trag- und Treibmittelanwendung
findet keine sicherheitsrelevante Trennung statt. Die Nachteile
der Mehrfachanforderungen an das Antriebssystem und das Treibmittel
bleiben erhalten. Es kommt hauptsächlich ein Kettenzug zur Anwendung,
da er eine sichere Stockfixierung zuläßt. Ketten sind jedoch vor
allem bei hohen Geschwindigkeiten sehr laut, und auch sehr teuer.
Außerdem
benötigen
sie anspruchsvolle Spannmechanismen.
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Ein
in der
EP 0 630 849
B1 gezeigter Antrieb entspricht den standardgemäßen getriebelosen
Antrieben welche in Aufzügen
eingesetzt werden. Er besitzt einen großen Außendurchmesser, um das notwendige
Drehmoment aufzubauen. Die Einsetzbarkeit eines Standardmotors ist
nicht möglich.
Außerdem
wird die Motorachse um 90 Grad aus der gedachten horizontalen Verbindungslinie
herausgedreht. Dies bedingt einen weiteren Biegewechsel im Tragmittel
während
bei der erfindungsgemäßen Lösung diese
beiden Achsen vorzugsweise parallel verlaufen. Der Antrieb wird
in den kombinierten Trag- und Treibmittelstrang integriert mit allen
beschriebenen Nachteilen.
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In
der
DE 10 2004
043 298 A1 wird ein Antrieb offenbart, der eine Trennung
von Antrieb- und Tragmittel ermöglicht.
Aber auch hier ist keine sicherheitsrelevante Entkoppelung vorhanden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufzuganlage zu schaffen,
bei der die beschriebenen Probleme gelöst oder zumindest abgemildert sind.
Diese Aufgabe ist durch die Erfindung bei einer Aufzugsanlage mit
den Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Erfindungsgemäß werden
die oben beschriebenen Probleme dadurch gelöst, daß das Tragmittel nur noch die
Trag- und vorzugsweise die Fixierfunktion übernimmt und ein sicherheitstechnisch
entkoppeltes Mittel die Beschleunigungskräfte einleitet. Alle sicherheitsrelevanten
Aspekte für
das Beschleunigungsmittel und dessen Antrieb, wie sie bei bisherigen
Anlagen zum tragen kommen, entfallen somit. Vor allem entfällt für das Treibmittel
die Anforderung, daß die
Bruchlast ein Vielfaches der Traglast betragen muß. Dadurch ist
die Ausnutzung der durch das Seil übertragbaren Kräfte deutlich
größer als
bei Standardanlagen, Motorbremsen können entfallen oder kleiner
dimensioniert werden.
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Diese
Entkoppelung wird durch eine vorzugsweise system- und antriebsunabhängige, sicherheitsrelevante
Funktions- und Entkoppelungseinheit, erreicht. Sie ist vorzugsweise
als antriebslose Treibscheibe im Tragmittel ausgeführt, welche
mit allen sicherheitsrelevanten Einrichtungen, insbesondere mit
einer Bremse ausgestattet ist. Ebenso kann stattdessen die Kabine
mit einem Bremssystem ausgestattet werden. Auch eine Kombination
beider Systeme ist möglich.
Sie sollten jedoch in jedem Fall redundant und fremdenergiefrei
agieren können.
Der Antrieb selbst braucht durch die erfindungsgemäße Entkoppelung
keine Bremse aufzuweisen.
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Als
Treibmittel kann somit zB ein sehr dünnes, vorzugsweise weniger
als 3 mm durchmessendes Stahlseil zum Einsatz kommen, welches mittels festen
und losen Rollen so geführt
werden kann, daß die
erforderliche Kabinengeschwindigkeit erreicht wird und die vertretbaren
Zugkräfte
am Beschleunigungsmittel nicht überschritten
werden. Die Dimensionierung kann nach rein maschinenbaukonformen Erwägungen gewählt werden
ohne weitere zusätzliche
Sicherheitsaspekte.
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Da
das Treibmittel einen sehr geringen Durchmesser besitzen kann, zB
2 mm, ist es möglich eine
Treibscheibe einzusetzen die vorzugsweise einen, Durchmesser von
weniger als 100 mm aufweist zB unter 50 mm. Durch diesen extrem
kleinen Treibseil- und Treibscheibendurchmesser wird es möglich, eine Übersetzung
zu realisieren, ggf. mittels einer Flaschenkonstruktion, die zur
Reduktion der erforderlichen Drehmomente und Erhöhung der Drehzahl der Treibscheibe
führt.
Die Bauteile können
sehr klein und leicht ausgeführt
werden. Auch das Handling eines derart dünnen Seiles ist sehr einfach.
Es ergeben sich deutliche Kostenvorteile sowohl bei den Bauteilen
wie auch bei der Montage. Außerdem
muß ein
derartiges Treibsseil sehr viel geringeren oder keiner speziellen
Prüfvorschrift
genügen.
Damit ist der Einsatz eines Standardseiles ohne jeglichen zusätzlichen
Aufwand möglich.
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Die
Anwendung eines derart dünnen
Treibseiles und der damit möglichen
sehr kleinen Treibscheibe erlaubt den Einsatz eines schnellaufenden Antriebsmotors,
d.h. es kann ein normaler Elektromotor eingesetzt werden. Eine zusätzliche
Riemen- oder Getriebeübersetzung
kann entfallen und alle damit verbundenen Wartungs- und Störungsrisiken
sowie die damit einhergehenden Komforteinbußen und Geräuschentwicklungen.
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Diese
erfindungsgemäße Trennung
der Trag- und Treibmittel und damit deren einsatzbedingten Aufgaben
sowie Sicherheitsansprüchen
erübrigt somit
die Einbindung eines sehr anspruchsvollen Tragmittels in den Treibzyklus
und damit alle sich hieraus ergebenden Nachteile, wie sie etwa bei
der Aufzuganlage gemäß
EP 1327 598 A1 vorliegen.
Die dort gezeigten Tragmittelführungen
oder auch Durchmesserreduktionen des Tragmittels können ausführungsbedingt
jedoch für
den Treibmittelstrang in der erfindungsgemäß dargestellten Lösung verwandt werden
und zwar in allen aufgeführten
Varianten mit dem sehr wichtigen Vorteil, daß die sicherheitsrelevanten
Aspekte, die in der
EP
1 327 598 A1 zum Tragen kommen bei der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage
außer
acht gelassen werden können.
Beim Treibmittel können
somit die aufzugsrelevanten Zusatzanforderungen entfallen und es
kann stärker
belastet werden. Die bisherigen Durchmesserbeschränkungen
entfallen, die Lösungen
und Dimensionierungen werden somit lediglich von konstruktiven Zweckmäßigkeiten
bestimmt.
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Ein
weiterer entscheidender Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist
die mögliche
Direktanbindung der Kabine ohne zusätzliche Flaschen bzw Rollen
und somit ein möglichst
einfaches und kurzes Direkttragemittel, mit dem Vorteil einer vorzugsweise verwendeten
Rucksackkonstruktion und deren Montage- bzw Einsatzvorteilen.
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Die
Kräfte,
welche auf den einsetzbaren Standardmotor wirken, insbesondere auf
seine Antriebswelle sind nicht größer als bei „normalen" Einsätzen, und
es kann auf jede Art von verstärkten
Bauteilen verzichtet werden. Ein solcher Standardmotor ist kostengünstig und
ausgereift – nicht
nur der Preis, auch das Störungsrisiko
sinkt.
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Um
die notwendigen Zugkräfte
im Seil aufbauen zu können,
ist es möglich,
mehrere solcher Standardantriebe hintereinander oder auch parallel einzusetzen.
Die Zugkräfte
werden dann im Seil aufaddiert und die einzelnen Treibscheiben entsprechend
entlastet. Durch den Einsatz dieser hintereinander geschalteten
Antriebe an unterschiedlichen Stellen der Flaschenkonstruktion ergibt
sich auch die Möglichkeit,
Motoren unterschiedlicher Drehzahl und Drehmomente einzusetzen um
eine optimale Ausnutzung der jeweiligen Antriebe zu erreichen, zB
die Drehmomentstärke
eines Langsamläufers
mit der besseren Energieeffizienz eines Schnelläufers zu kombinieren.
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Aus
der Möglichkeit über Flaschenkonstruktionen,
parallel- und/oder hintereinandergeschalteter Antriebe lassen sich
aus einer baugleichen Antriebskomponente eine Vielzahl von Geschwindigkeiten oder
Lastvarianten darstellen. Auch bezüglich des Motoreneinsatzes
kommen verschiedene Varianten in Betracht z.B. zwei oder höherpolige
Motoren.
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Der
kleine Treibseildurchmesser, die kleinen Treibscheiben und Umlenkrollen
lassen kleinstmögliche
Schräglaufwinkel
zu. Damit wird der Seilverschleiß reduziert und die Montage
vereinfacht. Gleichzeitig verbessern sich die Lauf- und Geräuscheigenschaften.
Außerdem
können
die Achsen der eingesetzten Antriebe und Rollen bzw Scheiben vorzugsweise
parallel gehalten werden, da auch die Antriebe entsprechend klein
ausgeführt
werden können. Biegewechsel
werden dadurch weitestgehend vermieden.
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Ein
weiterer Vorteil der konstruktiven Lösungsmöglichkeiten durch die erfindungsgemäße Trennung
der Trag- bzw Treibmittel, ist der reduzierte Blindleistungsanteil
durch die Biegearbeit im Seil:
- – beim Treibmittel
bedingt durch seinen geringen Durchmesser.
- – beim
Tragmittel durch seine einfache Seilführung und Anwendung.
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Dies
bewirkt einen optimalen Wirkungsgrad der einzelnen Komponenten und
damit der gesamten Anlage.
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Eine
weitere vorteilhafte Eigenschaft der erfindungsgemäßen Anwendung
ist die Möglichkeit, die
Antriebsmotoren an jedem Punkt der Aufzugsanlage einsetzen zu können. Sie
können
sowohl im Gegengewicht wie auch im Schacht oben oder unten oder
in Kombination an verschiedenen Stellen eingesetzt werden, egal
ob sie als lose oder feste Rolle mitfungieren. Auch ist es möglich, statt
dem Gegengewicht die Kabine in den Treibseilstrang einzubinden,
dann könnten
sich die Antriebseinheiten auch an der Kabine befinden. Die vorteilhafteste
Ausführung
wird jedoch die Anbringung der Antriebseinheiten an der Gegengewichtskonstruktion
sein, da diese den größten Montagevorteil
birgt.
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Durch
die sicherheitstechnische Entkopplung der Systeme werden nicht nur
die Bedingungen für
das Treibmittel, sondern auch für
das Tragmittel optimiert. Beim Tragmittel hat dies unter anderem
folgende Auswirkungen:
- 1. nur eine Umlenkung
des Tragmittels erforderlich, der Einsatz einer oder mehrerer Umlenkrollen
zur Vergrößerung der
Wege, aus Antriebsgründen,
sowohl am Gegengewicht wie auch an der Kabine kann entfallen
- 2. kürzestmögliches
Tragmittel
- 3. keine Biegewechsel im Tragmittel bei der erfindungsgemäßen Lösung
- 4. niedrigstmögliche
Tragmittel-Geschwindigkeit
- 5. keine Reibleistung am Tragmittel für Beschleunigungsarbeit erforderlich,
als Folge entsteht kein Schlupf zwischen Treibscheibe bzw -rolle
und Treibmittel
- 6. außer
bei Notstopps nur Haltekräfte
bei Stillstand als Reibleistung
- 7. dieselben Vorteile werden auch für das Zugmittel bei Verwendung
einer Unterrolle in sehr schnellen Aufzügen wirksam (zB Unterseil mit
Unterflasche)
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Daraus
resultieren folgende Vorteile
- zu 1 einfache
Montage optimale Tragmittelüberwachung,
kurze Montagezeiten auch bei Ersatzmaßnahmen oder Wartung
- zu 2 geringe Kosten für
das hochbeanspruchte und sicherheitstechnisch anspruchsvolle Tragmittel,
vor allem auch beim erforderlichen Austausch im Rahmen von Wartungsarbeiten,
minimale Blindleistung
- zu 3 dadurch unproblematisches Tragmittelverhalten, weniger
Tragmittelverschleiß und
weniger Biegebelastung, mehr Sicherheit, Lebensdauer des Tragmittels
steigt
- zu 4 optimiertes Langzeitverhalten, weniger Geräuschentwicklung
- zu 5 dadurch höhere
Standzeit des Tragmittels, außerdem
ermöglicht
die Schlupffreiheit das Anbringen elektronischer Wegmeßsysteme
mit entsprechend hoher Genauigkeit an der Tragmitteltreibscheibe
- zu 6 die Lebensdauer des Tragmittels steigt
- zu 7 es ist somit eine direkte Anbindung der Kabine über obere
Treibscheibe und untere Rolle an das Gegengewicht möglich
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Ein
Gesamtvorteil aller dieser Punkte liegt darin, daß durch
die optimierten Bedingungen, Tragmittel mit geringerem Durchmesser
und spezifischeren Anspruchsprofilen eingesetzt werden können. Durch
die reduzierten Gesamtanforderungen kann die Tragfähigkeit
von Tragmitteln besser ausgenutzt werden. Selbstverständlich begünstigen
diese Bedingung auch den Einsatz von normalen kostengünstigen
Standardtragmitteln. Die eingesetzten Tragmittel müssen weniger
aufwendige Prüfverfahren,
vor allem bezüglich
der Abriebfestigkeit, durchlaufen.
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Durch
die optimale Seilführung
und den Verzicht auf Flaschenkonstruktionen kann ein einfaches Aufzugskonzept
mit direkter Seilanbindung an die Kabine verwirklicht werden (zB
Rucksacksystem). Vor allem auch in Verbindung mit stark reduzierten Sicherheitsräumen oben
und unten. Dies ist vor allem deshalb vorteilhaft, da diese Bauform
eine Kabinenzugängigkeit
von allen drei Seiten ermöglicht
und die einfachste Montagemöglichkeit
bei Aufzugsanlagen bietet.
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Die
Erfindung wird im folgenden weiter anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
und der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Aufzugsanlage mit sicherheitstechnisch
entkoppelten Trag- und Treibmittel durch eine sicherheitsrelevante
Funktions- und Entkoppelungseinheit (1) und Einsatz des
Treibmittels (8) am Gegengewicht (6);
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2 eine
schematische Darstellung einer Aufzugsanlage mit sicherheitstechnisch
entkoppelten Trag- und Treibmitteln durch eine sicherheitsrelevante
Funktions- und Entkoppelungseinheit (1) und Einsatz des
Treibmittels (8) am Fahrkorb;
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3 eine
schematische Ansicht einer Aufzugsanlage, bei der das Treibmittel
(8) in einer, einem Unterseil (4) entsprechenden
Ausführung
eingesetzt wird.
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4 schematisch
den Einsatz von losen (13) und festen (9) Rollen
in Verbindung mit dem Treibmittel (8) am Gegengewicht,
wobei die losen Rollen (13) über einen Antrieb verfügen; und
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5 schematisch
den Einsatz von losen und festen Rollen in Verbindung mit dem Treibmittel (8)
am Gegengewicht, wobei die losen Rollen und/oder die festen Rollen über einen
Antrieb verfügen.
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Die
Figuren zeigen nur einige von vielzähligen Anwendungsmöglichkeiten,
in keinem Fall jedoch sind sie einschränkend zu bewerten.
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Die
gezeigten Ausführungsbeispiele
werden im Folgenden mehr im Einzelnen erläutert.
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1 wird
eine schematische Darstellung einer Aufzugsanlage gezeigt bei der
ein Fahrkorb (5) über
ein Tragmittel (3) mit einem Gegengewicht (6) verbunden
ist und entlang einer Führungseinrichtung (7)
gegenläufig
bewegt wird. Im Tragmittel (3) ist eine sicherheitsrelevante
Funktions- und Entkoppelungseinheit (1) angebracht, die
alle Sicherheits- und Fixierfunktionen übernimmt, welche sonst vom
Antrieb oder von an ihm zusätzlich
angeordneten Bauteilen übernommen
werden. Am Gegengewicht (6) ist zusätzlich ein Treibmittel (8)
befestigt, das über
lose (10) und feste (9) Rollen längenneutral
geführt
wird und an den Fixpunkten (11) befestigt ist. Am Befestigungspunkt
(11) unten ist eine Spannvorrichtung (12) (nicht
dargestellt) vorgesehen. Eine bis alle der losen (10) und/oder
festen (9) Rollen ist mit einem Antrieb versehen. Durch
die Drehbewegung zB einer Rolle wird das Treibmittel oben gelängt und
unten gekürzt oder
umgekehrt und das Gegengewicht (6) auf oder ab bewegt. Über das
Tragmittel (3) wird diese Bewegung in umgekehrter Form
auf den Fahrkorb übertragen
und damit die Funktion der Anlage hergestellt. Die in dieser Figur
sicherheitsrelevante Funktions- und Entkoppelungseinheit (1)
ist in dieser Figur als Treibscheibenbremse ausgeführt. Dabei
kann das Tragmittel in seiner Auslegung nur nach den reduzierten
Anforderungen, sowohl Im Durchmesser wie auch in Ausführungsform,
gewählt
werden.
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Bei
der in 2 dargestellten Aufzuganlage ist abweichend von 1 hier
eine Anlage gezeigt, bei der das Treibmittel (8) an der
Kabine (5) befestigt ist, das über lose (10) und
feste (9) Rollen längenneutral
geführt
wird und an den Punkten (11) befestigt ist. Die Funktion
ist die gleiche wie in 1 beschrieben; jedoch wird die
Bewegung an der Kabine eingeleitet.
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Bei
der in 3 dargestellten Aufzugsanlage ist im Gegensatz
zu 1 das Treibmittel (8) in einer unterseilähnlichen
Ausführung
dargestellt. Bei Bedarf kann das Treibmittel auch parallel zu einem erforderlichen
Unterseil eingesetzt werden oder dieses ersetzen. Auch hier erfolgt
bei Bewegung eine längenneutrale
Verbringung des Treibmittels (8) zwischen Kabine und Gegengewicht
(6). Mit Unterseil, kann die Bremse im Unterseil (4),
im Oberseil bzw Tragmittel (3) oder in beiden installiert
werden.
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Bei
der in 4 dargestellten Aufzugsanlage wird der Einsatz
von angetriebenen losen Rollen (13) und festen Rollen (9)
in Verbindung mit dem Treibmittel (8) an einem Gegengewicht
(6) dargestellt, welches zwischen Führungsschienen (7)
beweglich ist. Durch zusätzliche
feste oder lose Rollen kann das Treibmittel (8) seitlich
oder in der Tiefe außerhalb
des Fahrweges vom Gegengewicht geführt werden kann. Die hier gezeigte
Anbringung des bzw der Antriebe erlaubt einen sehr hohen Vormontageanteil
und ist somit eine bevorzugte Lösung.
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Bei
der in 5 dargestellten Aufzugsanlage wird der Einsatz
von losen (10) und festen (9) Rollen in Verbindung
mit einem Treibmittel (8) an einem Gegengewicht (6)
gezeigt, wobei die lose Rolle (25) und die feste Rolle
(17) über
einen höherdrehenden Antrieb
verfügen.
Die lose Rolle (16) und die feste Rolle (18) besitzen
einen niedrigerdrehenden Antrieb. Bei dieser Anwendung können Motoren
mit unterschiedlicher oder gleicher Polzahl zum Einsatz kommen und
durch Freiläufe
entkoppelt sein. Diese Figur soll lediglich eine von vielen Kombinationsmöglichkeiten
zeigen.
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Wie
die obige Beschreibung zeigt, erlaubt die Ausführung mit nur einer Treibscheibe
und/oder Treibrolle bzw Umlenkrolle, eine kürzestmögliche Seil- bzw Tragmittelmenge
zu verwenden.
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Der
Einsatz eines schnell- oder langsamlaufenden Motors kann auch an
Rollen gleicher Drehzahl erfolgen. In diesem Fall kann beim Anlauf
das hohe Drehmoment des Langsamläufers
und bei großer
Geschwindigkeit die Energieeffizienz des Schnelläufers genutzt werden. Sollte
es erforderlich sein, können
die jeweiligen Antriebseinheiten mit einem Freilauf versehen werden.
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- 1
- sicherheitsrelevante
Funktions- und Entkoppelungseinheit
- 2
- Unterrolle
(bei Anlagen mit geringer Förderhöhe und kleiner
Geschwindigkeit nicht erforderlich)
- 3
- Tragmittel
- 4
- Unterseil
(bei Anlagen mit geringer Förderhöhe und kleiner
Geschwindigkeit nicht erforderlich)
- 5
- Fahrkorb/Kabine
- 6
- Gegengewicht
- 7
- Führungsschienen
- 8
- Treibmittel
- 9
- feste
Rolle
- 10
- lose
Rolle
- 11
- Fixpunkt
Treibmittel
- 12
- Spannmittel
(nicht dargestellt)
- 13
- lose
Rolle mit Antrieb
- 14
- feste
Rolle mit Antrieb
- 15
- lose
Rolle mit schnellem Antrieb
- 16
- lose
Rolle mit langsamem Antrieb
- 17
- feste
Rolle mit schnellem Antrieb
- 18
- feste
Rolle mit langsamem Antrieb