DE1003204B - Verfahren zur Herstellung von Trichloressigsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TrichloressigsaeureInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C51/347—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Trichloressigsäure.
Trichloressigsäure wird bekanntlich zur technischen Herstellung vieler organischer Substanzen benutzt.
Praktisch reine Trichloressigsäure schmilzt bei etwa 58°. Bei den. meisten technischen Synthesen, bei denen
Trichloressigsäure benutzt wird, soll diese zweckmäßigerweise so rein sein, daß ihr Schmelzpunkt über
51° liegt, wobei das Produkt dann mehr als 90% Trichloressigsäure enthält. Nach üblichen Herstellungsverfahren
erhaltene Trichloressigsäure enthält noch Dichloressigsäure und kleine Mengen Monochloressigsäure.
Es sind bisher verschiedene Verfahren zur Herstellung von technisch reiner Trichloressigsäure bekannt.
Das am meisten benutzte Herstellungsverfahren ist die direkte Chlorierung von Essigsäure in
Gegenwart katalytischer Mengen, d. h. 5% oder weniger, Essigsäureanhydrid, Acetylchlorid, Schwefel,
Phosphor, Oxyden und Chloriden des Phosphors und Schwefels, bis das Reaktionsprodukt ungefähr 90°/»
Trichloressigsäure enthält.
Nach dem verbesserten Verfahren der USA.-Patentschrift
2 613 220 wird eine Mischung aus 15 bis 75 Gewichtsprozent Eisessig und 85 bis 25 Gewichtsprozent
Acetanhydrid chloriert, bis etwa 90% der Essigsäure zu Trichloressigsäure umgesetzt sind. Bei
diesem Verfahren wird auch Trichloracetylchlorid gebildet und wenn die Reaktionsmischung mit Wasser
hydrolysiert wird, eine hohe Ausbeute an technischer Trichloressigsäure erzielt. Dieses Verfahren verringert
die Reaktionszeit der früher benutzten Chlorierungsve'rfahren um mehr als die Hälfte.
Weiter ist in der USA.-Patentschrift 2 674 620 ein Verfahren zur Herstellung von Trichloressigsäure beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird Eisessig in Gegenwart von Katalysatoren und unter der Einwirkung
von aktinischem Licht bei Überdruck chloriert. Bei diesem Verfahren wird praktisch die gesamte
Essigsäure zu Trichloressigsäure umgesetzt. Die erhaltenen Produkte schmelzen zwischen 52 und 56°.
Gewöhnlich können nur 90% der Essigsäure zu Trichloressigsäure chloriert werden, wenn die Chlorierung
der Essigsäure bei Atmosphärendruck durchgeführt wird. Versuche, die restlichen 10% der Essigsäure
zu chlorieren, führen zur Zersetzung der schon gebildeten Trichloressigsäure. Wenn auch ein kleiner
Teil der restlichen 10% Essigsäure chloriert wird, so wird ein wesentlich größerer Teil der schon gebildeten
Trichloressigsäure zu Phosgen, Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd und HCl zersetzt. Deshalb ist es also
nicht möglich, die gesamte Essigsäure zu Trichloressigsäure bei Atmosphärendruck umzusetzen. Wenn
auch ein Verfahren zur Umwandlung praktisch der gesamten Essigsäure zu Trichloressigsäure bei Über-Verfahren
zur Herstellung
von Trichloressigsäure
von Trichloressigsäure
Anmelder:
Monsanto Chemical Company,
St. Louis, Mo. (V. St. A.)
St. Louis, Mo. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 13, Ainmillerstr. 26, Patentanwälte
München 13, Ainmillerstr. 26, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. Juli 1954
V. St. v. Amerika vom 8. Juli 1954
Charles M. Eaker, St. Louis, Mo. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
druck bekannt ist, so werden bei diesem Verfahren doch sehr hohe Reaktionstemperaturen bis zu 250°
und Drücke bis zu 4,9 kg/cm2 benötigt. Um ein solches Verfahren durchzuführen, wird daher eine
ziemlich kostspielige Apparatur benötigt, und der Preis der Trichloressigsäure wird dadurch im allgemeinen
nicht verringert.
Ziel dieser Erfindung ist ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von technisch reiner Trichloressigsäure bei Atmosphärendruck.
Es wurde gefunden, daß eine Mischung, die 15 bis 75% Eisessig und 85 bis 25% Essigsäureanhydrid
enthält, chloriert werden kann, bis nahezu 100% der Essigsäure zu Trichloressigsäure umgesetzt sind,
wenn man das Chlorierungsverfahren in Gegenwart einer katalytischen Menge Phosphorsäure durchführt.
Unter »katalytischer Menge« sind bis zu 2 Gewichtsprozent, auf das Gesamtgewicht von Eisessig und
Essigsäureanhydrid bezogen, zu verstehen. Die Anwendung von mehr als 2 Gewichtsprozent Phosphorsäure
scheint den ChlorLerungseffekt zu mindern, wenn dadurch auch die Umsetzung von praktisch
100% der Essigsäure zu Trichloressigsäure ermöglicht wird. Am besten bewährt sich die Verwendung
von 85%iger Phosphorsäure, wenn auch schwächer konzentrierte, die mehr als 15% Wasser enthält, benutzt werden kann.
Die Zersetzung der Trichloressigsäure beginnt im allgemeinen dann, wenn etwa 80% der Essigsäure zu
Trichloressigsäure umgesetzt sind. Der Katalysator
609 837/474
kann mit den reagierenden Stoffen oder zu einer Zeit,
bei der Zersetzung eintreten könnte oder sogar nach eingetretener Zersetzung zugefügt werden. Natürlich
werden im letzteren, Falle die Ausbeuten an Trichloressigsäure niedriger sein/als wenn Phosphorsäure zugefügt
wird, bevor-Zersetzung eintreten kann. Durch den Zusatz von Phosphorsäure wird die Zersetzung
der schon gebildeten Trichloressigsäure verhindert. Die Gegenwart von Phosphorsäure im Reaktionssystem verhindert nicht die Bildung von Trichloracetylchlorid,
beeinträchtigt"nicht die Umwandlung der Nebenprodukte zu Trichloressigsäure beim Zufügen
von Wasser und beeinträchtigt nicht die Weiterverarbeitung der Trichloressigsäure auf ihre Derivate.
Eine Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß eine Mischung,
die etwa 15 bis 75% Eisessig und etwa 85 bis 25% Essigsäureanhydrid enthält, in Gegenwart von 0,01
bis 1 % Phosphorsäure .chloriert wird, bis praktisch die gesamte Essigsäure zu Trichloressigsäure umgesetzt
ist.
Eine andere Ausfuhrungsform für das Verfahren
der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß eine Mischung, die etwa 15 bis 75% Eisessig und etwa
85 bis 25% Essigsäureanhydrid enthält, chloriert wird, bis mehr als 80%, aber weniger als 90% der
Essigsäure zu Trichloressigsäure umgesetzt sind, worauf man der Reaktionsmischung etwa 0,01 bis 1 Gewichtsprozent
Phosphorsäure zusetzt, und die Chlorierung weiterführt, bis praktisch die gesamte Essigsäure
zu Trichloressigsäure umgesetzt ist. Bei Zugabe von Wasser zu dem Reaktionsgemisch in einer Menge, die
ausreicht, um die hydrolysierbaren Bestandteile desselben zu hydrolysieren, wird ein Produkt erhalten,
dessen Schmelzpunkt nach Entfernung des bei der Hydrolyse entstandenen Chlorwasserstoffes über 55
bis etwa 56° liegt.
Im Beispiel 1 wird die bekannte Arbeitsweise beschrieben, die bei Atmosphärendruck durchgeführt
wird. In den Beispielen sind, wenn nicht anders angegeben, alle Teile Gewichtsteile.
In diesem und den folgenden Beispielen besteht die Apparatur, die zur Durchführung der Chlorierungsverfahren"
benutzt wird, aus einem Glasgefäß, das mit einem wirksamen Rührer, einem Thermometer, einem
Chloreinleitungsrohr und einem mit Sole oder Wasser beschickten Kühler ausgerüstet ist. Ebenso ist Vorsorge
getroffen für die Absorption des Chlorwasserstoffs, der während der Reaktion gebildet wird und
aus dem Reaktionsgefäß in den Kühler strömt, und ebenso für periodisches Auffangen: und Analysieren
der aus der Reaktionsmischung entweichenden Gase.
Eine Mischung, die aus 28 Teilen Essigsäureanhydrid und 542 Teilen Eisessig besteht, wird in das
Chlorierungsgefäß gegeben und unter gleichmäßigem Rühren auf etwa 95° erhitzt. Wenn die Temperatur
erreicht ist, wird gasförmiges Chlor mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Teilen je Stunde in die
Reaktionsmischung eingeleitet. Zuerst wird praktisch völlige Chlorabsorption beobachtet, wie die Analyse
der entweichenden Gase ergibt, die praktisch 100% Chlorwasserstoff und nur geringfügige Mengen freies
Chlor zeigt. Wenn eine etwa 3O°/oige Umwandlung zu Monochloressigsäure erreicht ist, sinkt die Absorption
des Chlors sichtbar ab, wie aus den beträchtlichen Mengen an freiem Chlor im entweichenden Gas ersichtlich
ist. An diesem Punkt wird die Geschwindigkeit der Chlorzugabe auf etwa 10 Teile je Stunde
erniedrigt und "dort gehalten, bis vollständige Umwandlung zu Monochloressigsäure erreicht ist.
Anschließend wird die Temperatur auf 150° erhöht und die Chlorierung mit einer Zusatzmenge von etwa
5 bis 25 Teilen Chlor je Stunde fortgesetzt.
Wenn die Reaktionsmischung mindestens 90% Trichloressigsäure enthält und ihr Schmelzpunkt über
etwa 51° liegt, wird die Chlorierung abgebrochen und die Mischung abgekühlt. Die Zeit, die zur Chlorierung
ίο der ursprünglichen Mischung zu einem Reaktionsprodukt,
das mindestens 90% Trichloressigsäure enthält, erforderlich ist, beträgt etwa 120 Stunden.
Eine Mischung, die 25 Teile Essigsäureanhydrid und 75 Teile Eisessig enthält, wird in dem im Beispiel
1 beschriebenen Chlorierungsgefäß unter gleichmäßigem Rühren auf etwa 95° erhitzt. Wenn diese
Temperatur erreicht ist, wird gasförmiges Chlor in die Mischung mit solcher Geschwindigkeit eingeleitet,
daß praktisch völlige Absorption stattfindet und nur geringfügige Mengen an freiem Chlor im entweichenden
Gas vorhanden sind.
Während die Temperatur zwischen 70 und 110° gehalten wird, wird die Chlorierung fortgesetzt, bis
die Monochloressigsäurestufe erreicht ist. Danach wird die Temperatur schnell auf etwa 150° erhöht.
Wenn die Trichloressigsäurestufe fast erreicht ist, wird 85%ige Phosphorsäure portionsweise in regelmäßigen
Zeitabständen in Mengen von jeweils etwa 0,04%, bezogen auf das Gesamtgewicht von Eisessig
und Essigsäureanhydrid zugegeben. Zusätzliche Phosphorsäure wird gegebenenfalls zugefügt, aber im allgemeinen
sind weniger als 0,5% erforderlich. Wenn die gesamte Essigsäure zu Trichloressigsäure umgesetzt
ist, wird die Chlorierung abgebrochen. Die Chlorierungsdauer beträgt hier etwa 60 Stunden.
Das so erhaltene Reaktionsprodukt besitzt vor der Hydrolyse einen Gehalt an Trichloressigsäure von
97 bis 98% oder mehr. Es kann in ein Produkt umgewandelt werden, das mehr als 100% Trichloressigsäure,
bezogen auf den eingesetzten Eisessig, und fast 100%, bezogen auf Essigsäure in der Mischung aus
Eisessig und Essigsäureanhydrid, enthält, wenn Wasser zu dem auf etwa 100° abgekühlten Reaktionsprodukt
gegeben und das gebildete Chlorwasserstoffgas entfernt wird, wobei die Nebenprodukte, die im Reaktionsprodukt
enthalten sind, hauptsächlich Trichloracetylchlorid, zu Trichloressigsäure hydrolysiert werden.
Der Schmelzpunkt des nach der Hydrolyse erhaltenen Produktes liegt bei etwa 57°.
Auf Grund der obenerwähnten Zusammensetzung des Reaktionsproduktes vor der Hydrolyse kann bereits
dieses zur Weiterverarbeitung im wäßrigen Medium verwendet werden, da unter diesen Bedingungen
Hydrolyse des Trichloracetylchlorids zu Trichloressigsäure stattfindet, oder das Reaktionsprodukt
kann vor der Hydrolyse unter solchen Bedingungen umgesetzt werden, daß das Trichloracetylchlorid, das
darin enthalten ist, zur gleichen Verbindung umgesetzt wird, wie die im Reaktionsprodukt enthaltene Trichlores
sigsäu r e.
Ein Vergleich des Verfahrens des Beispiels 2 mit dem des Beispiels 1 zeigt den Wert des neuen Verfahrens
und die bedeutenden Vorteile, die mit diesem Verfahren gegenüber dem früher benutzten erzielt
werden. Bei dem Verfahren, das in bekannter Weise durchgeführt wurde, waren etwa 120 Stunden erforderlich,
um eine brauchbare, d. h. über 90°/»ige Trichloressigsäure
zu erhalten. Gemäß dem Verfahren
dieser Erfindung sind unter gleichen Bedingungen nur etwa 60 Stunden erforderlich, um ein Produkt zu
erhalten, das praktisch nur aus Trichloressigsäure besteht oder praktisch leicht in reine Trichloressigsäure
übergeführt werden kann.
Das Verfahren des Beispiels 2 wird wiederholt, nur wird 85%>ige Phosphorsäure in einer Menge von
0,5°/», bezogen auf die Gesamtmenge von Eisessig und Essigsäureanhydrid, den Ausgangsstoffen vor der
Chlorzugabe zugefügt. Das bei diesem Verfahren erhaltene, hydrolysierte Reaktionsprodukt zeigt einen
Schmelzpunkt von etwa 56°.
B e i s ρ i e 1 4
Gemäß dem im Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wird eine Mischung, die 42 Teile Essigsäureanhydrid
und 58 Teile Eisessig enthält, mit Chlor behandelt. In diesem Falle werden etwa 0,4 °/o Phosphorsäure zugesetzt,
bevor die Chlorierung beendet ist. Der Schmelzpunkt der Reaktionsmischung zeigt, daß praktisch
der gesamte Eisessig zu Trichloressigsäure umgesetzt wurde. Bei der Hydrolyse des Reaktionsgemisches wird ein Produkt erhalten, das bei 56,8°
schmilzt.
Das im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung einer Mischung aus 60 Teilen
Essigsäureanhydrid und 40 Teilen Eisessig wiederholt. Nach 9O°/oiger Umwandlung der Essigsäure in
Trichloressigsäure werden insgesamt etwa 0,6 % Phosphorsäure zugefügt. Es sind etwa 60 Stunden erforderlich,
um ein Reaktionsprodukt zu erhalten, das nach Hydrolyse des darin enthaltenen Trichloracetylchlorids
und nach Entfernung des gebildeten Chlorwasserstoffs einen Schmelzpunkt von etwas über 57°
zeigt.
Das im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung einer Mischung aus 85 Teilen
Essigsäureanhydrid und 15 Teilen Eisessig wiederhole. Bei diesem Verfahren wird eine Gesamtmenge
von etwa 1 % Phosphorsäure (1 Teil 100%ige H3 P O4)
zugefügt, nachdem etwa 80°/o der Essigsäure in, Trichloressigsäure
umgewandelt sind. Nach etwa 55 Stunden wird ein Produkt erhalten, das nach Hydrolyse
ein Reaktionsprodukt ergab, welches nach Entfernung des gebildeten Chlorwasserstoffs einen Schmelzpunkt
von etwa 57° und einen Gehalt an Trichloressigsäure über etwa 100°/o zeigte.
Wie aus den Beispielen ersichtlich, kann das Verfahren
dieser Erfindung erhebliche Änderungen erfahren. Zum Beispiel kann während der Chlorierung
die Temperatur in weitem Umfange verändert werden, etwa von 70 bis 170°. Es zeigte sich, daß es besonders
vorteilhaft ist, wenn die Temperatur während der ersten Stufe der Chlorierung, d. h. bei der Bildung des
Monochlorderivats, zwischen 70 und 120° gehalten wird. Nachdem die Monochlorstufe erreicht ist, wird
die Temperatur ζ weckmäßiger weise auf einem höheren Wert gehalten, so zwischen etwa 120 und 170°, da bei
diesen höheren Temperaturen die Bildung des Trichlorderivats beschleunigt wird.
Ebenso kann auch der Phosphorsäurezusatz Veränderungen erfahren. Zum Beispiel kann die Phosphorsäure,
wie bereits erwähnt, vor Beginn der Chlorierung oder nach der Bildung von Monochloressigsäure
oder zu irgendeinem Zeitpunkt, bevor ein 8O°/oiger Umsatz der Essigsäure zum Trichlörderivat
erreicht ist, zugefügt werden. Die Phosphorsäure kann tropfenweise oder in Abständen in Mengen von etwa
einem Zehntel oder mehr der insgesamt für das Verfahren erforderlichen Menge zugefügt werden.
Da auf jedes in das Chloressigsäuremolekül eingeführte
Chloratom 1 Mol Ghlorwasserstoffgas gebildet wird, sollten Mittel zur wirksamen Entfernung
ίο dieses Gases vorhanden sein.
Durch die Art der Reaktion bedingt, ändern sich von Ansatz zu Ansatz die Mengen an Trichloracetylchlorid
und einigen anderen hydrolysierbaren Nebenprodukten, die während des Chlorierungsverfahrens
gebildet werden. Folglich ist es nicht möglich, die dem Reaktionsprodukt zuzufügende Wassermenge, um
diese Verunreinigungen vollständig zu hydrolysieren, genau festzusetzen. Im allgemeinen beträgt die
Wassermenge etwa 0,5 bis 5 Gewichtsprozent des Reaktionsgemisches.
Da jeMol hydrolysiertesTrichloracetylchloridlMol
Chlorwasserstoff gebildet wird, ist es notwendig, diesen Chlorwasserstoff zu entfernen, wenn ein Reaktionsprodukt
gewünscht wird, dessen Schmelzpunkt
bei 55 bis 57° oder höher liegt. Wenn der Chlorwasserstoff
nicht entfernt wird, setzt er den Schmelzpunkt des Reaktionsproduktes in ähnlichem Maße wie
das Trichloracetylchlorid herab.
Bei der Durchführung dieser Hydrolyse kann das Wasser in kleinen Anteilen zugefügt werden, wobei
der Schmelzpunkt des Reaktionsproduktes nach Zugabe jedes Anteils und nach Entfernung des während
der Hydrolyse gebildeten Chlorwasserstoffes bestimmt wird und die Wasserzugabe beendet wird, wenn der
Schmelzpunkt des Reaktionsproduktes einen Wert von über etwa 55° erreicht hat. Ein bequemeres Verfahren
zur Bestimmung der Wassermenge, die dem Reaktionsprodukt zugefügt werden muß, um den Schmelzpunkt
des Reaktionsproduktes auf über etwa 55° zu steigern, besteht darin, dem Reaktionsprodukt eine
kleine, gewogene Menge zu entnehmen, um daran die Wassermenge, die nötig ist, den Schmelzpunkt auf
über etwa 55° zu steigern, zu bestimmen. Aus diesem Ergebnis kann die gesamte Wassermenge, die erforderlich
ist, um alle hydrolysierbaren Stoffe im ganzen Ansatz des Reaktionsproduktes zu hydrolysieren,
berechnet werden.
Die Hydrolyse wird durch Mischen von Wasser mit dem Reaktionsprodukt bei einer Temperatur oberhalb
des Schmelzpunktes des Reaktionsproduktes, d. h. oberhalb etwa 57° bzw. im Bereich von 57 bis 170°,
ausgeführt. Vorzugsweise wird die Hydrolyse bei einer zwischen 90 und 120° liegenden Temperatur
durchgeführt. Höhere Temperaturen als 170° können benutzt werden, ergeben aber keine besonderen Vorteile.
Der Chlorwasserstoff kann aus dem Reaktionsprodukt auf übliche Weise entfernt werden, z. B. kann
das Entweichen des Chlorwasserstoffs nur durch Rühren unterstützt, von sich aus verlaufen, oder unter
verminderten Druck erfolgen. Wenn auch der Schmelzpunkt des Reaktionsproduktes, um dessen Reinheit zu
zeigen, an einer praktisch chlorwasserstofffreien Probe bestimmt wird, braucht jedoch der gesamte Chlorwasserstoff
aus dem Reaktionsprodukt bei dieser Stufe nicht entfernt zu werden, wenn die so hergestellte
Trichloressigsäure für eine Umsetzung benutzt werden soll, bei der freier Chlorwasserstoff keine schädliche
Wirkung zeigt.
Wie bereits erwähnt, kann das Reaktionsprodukt bereits vor der Hydrolyse direkt für verschiedene
Synthesen, bei denen technische oder reinere Trichloressigsäure
benötigt wird, verwendet werden. Beispiele für eine solche Anwendung sind die Herstellung von
Salzen und Estern der Trichloressigsäure. Bei der Herstellung der Salze der Trichloressigsäure wird
diese mit einer entsprechenden Metallbase entweder in wäßriger Lösung oder im trockenen Zustand umgesetzt.
Zum Beispiel kann Natriumtrichloracetat durch Umsetzung von Natriumhydroxyd oder Natriumcarbonat
mit Trichloressigsäure entweder im trockenen Zustand oder in einem wäßrigen Medium hergestellt
werden. Wenn im wäßrigen Medium gearbeitet wird, wird das Trichloracetylchlorid zu
Trichloressigsäure hydrolysiert, die dann mit dem alkalischen Stoff reagiert. Wenn im trockenen Zustand
gearbeitet wird, setzt sich die Base direkt unter Bildung von Natriumtrichloracetat mit dem Trichloracetylchlorid
um.
Ein weiteres Beispiel für die Anwendung des bei dem Verfahren dieser Erfindung vor der Hydrolyse
erhaltenen Reaktionsproduktes ist die Herstellung von Estern der Trichloressigsäure. Da Trichloracetylchlorid
mit einem Alkohol unter Bildung des gleichen Esters der Trichloressigsäure reagiert, wie diese
selbst, können technisch reine Ester der Trichloressigsäure bereits durch Veresterung des vor der Hydrolyse
erhaltenen Reaktionsproduktes hergestellt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Trichloressigsäure durch Chlorierung einer Mischung aus etwa
15 bis 75% Eisessig und etwa 85 bis 25%Acetanhydrid bei erhöhter Temperatur und unter Normaldruck,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung in Gegenwart von Orthophosphorsäure
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Chlorierungsgemisch entweder
vor oder ungefähr im Zeitpunkt der einsetzenden Trichloresisigsäurebildung Phosphorsäure
zusetzt und die Chlorierung dann weiterführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man der Mischung, nachdem 80 bis 90% der Essigsäure in Trichloressigsäure übergeführt
sind, Phosphorsäure zusetzt und die Chlorierung dann weiterführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Chlorierung
die Phosphorsäure in regelmäßigen Abständen zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung bei einer
zwischen etwa 70 und 170° liegenden Temperatur durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bis zu etwa 2 Gewichtsprozent
Phosphorsäure, bezogen auf das Gesamtgewicht an Essigsäure und Acetanhydrid, anwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur während
der Chlorierung zwischen etwa 70 und 120° hält, bis ungefähr die Monochlorstufe erreicht ist, und
daß man danach die Temperatur auf etwa 120 bis 170° hält.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die im Chlorierungsprodukt
enthaltenen hydrolysierbaren Beimengungen mit Wasser hydrolysiert und den bei der Hydrolyse
gebildeten Chlorwasserstoff entfernt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung so lange
fortsetzt, bis das erhaltene Reaktionsprodukt nach Hydrolyse mit Wasser und Entfernung des hierbei
gebildeten Chlorwasserstoffs einen Schmelzpunkt von oberhalb etwa 55° besitzt.
© 609 837/474 2.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1127214XA | 1954-07-08 | 1954-07-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1003204B true DE1003204B (de) | 1957-02-28 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1003204B (de) |
FR (1) | FR1127214A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3057916A (en) * | 1957-11-08 | 1962-10-09 | Knapsack Ag | Process for preparing trichloroacetic acid |
GB2257112B (en) * | 1991-06-26 | 1995-04-05 | Leigh Mardon Pty Ltd | Improvements in and relating to postage stamps |
-
1955
- 1955-07-05 FR FR1127214D patent/FR1127214A/fr not_active Expired
- 1955-07-06 DE DEM27590A patent/DE1003204B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3057916A (en) * | 1957-11-08 | 1962-10-09 | Knapsack Ag | Process for preparing trichloroacetic acid |
GB2257112B (en) * | 1991-06-26 | 1995-04-05 | Leigh Mardon Pty Ltd | Improvements in and relating to postage stamps |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1127214A (fr) | 1956-12-11 |
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