DE936443C - Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure

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DE936443C
DE936443C DEM8171A DEM0008171A DE936443C DE 936443 C DE936443 C DE 936443C DE M8171 A DEM8171 A DE M8171A DE M0008171 A DEM0008171 A DE M0008171A DE 936443 C DE936443 C DE 936443C
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acetic acid
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Charles M Eaker
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Monsanto Chemicals Ltd
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Monsanto Chemicals Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/363Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by introduction of halogen; by substitution of halogen atoms by other halogen atoms

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsäure Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von nahezu reiner Monochloressigsäure durch Chlorierung einer Mischung aus Essigsäure und Essigsäureanhydrid. Bei diesem Verfahren wird z. B. eine Mischung, die etwa 15 bis 75 O/o Eisessig und etwa 85 bis 25°/o Essigsäureanhydrid enthält, bei einer Temperatur zwischen etwa 70 bis IIoO chloriert.
  • Monochloressigsäure ist ein wertvolles Zwischenprodukt, das für viele organische Umsetzungen als Ausgangssubstanz dienen kann. Reine Monochloressigsäure (a-Modifikation) kristallisiert etwa bei 630. Bei den technischen organischen Synthesen, bei denen Monochloressigsäure als Reaktionsteilnehmer verwendet wird, sollte diese einen Kristallisationspunkt oberhalb 590 aufweisen.
  • Unter den bekannten Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsäure hat nur ein Verfahren, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, besondere Vorzüge. Bei diesem wird die Chlorierung von Essigsäure in Gegenwart katalytischer Mengen von Essigsäureanhydrid, gewöhnlich etwa 5 ovo oder weniger, ausgeführt. Dieses Verfahren hat jedoch zwei ernste Mängel, nämlich die überaus geringe Umsetzung zu Monochloressigsäure sowie die Notwendigkeit, ausgedehnte Wiedergewinnungs- und Reinigungsverfahren anzuwenden, um Monochloressigsäure zu erhalten, die einen Kristallisationspunkt oberhalb 590 besitzt.
  • Bei der Chlorierung einer Mischung, die Eisessig und katalytische Mengen von Essigsäureanhydrid in der Größenordnung von 5 Gewichtsprozent oder weniger enthält, sind Chlorierungstemp eraturen erforderlich, die IIoO übersteigen, damit die Reaktion fortschreitet. Unter solchen Bedingungen werden bedeutende Mengen von Polychloressigsäuren ge- bildet, wenn man die Chlorierung nicht zu einem Zeitpunkt abbricht, bei dem etwa 30 bis 400/0 der Essigsäure in Monochloressigsäure übergeführt sind. Es ist daher, uln diesen Prozeß technisch brauchbar zu machen, notwendig, ihn kontinuierlich auszuführen, wobei man laufend die Monochloressigsäure abtrennt und die nichtchlorierte Essigsäure in den Kreislauf zurückführt, um die Bildung größerer Mengen mehrfach chlorierter Essigsäuren zu verhindern. Überdies hat in dem oben beschriebenen kontinuierlichen Verfahren, wie es bisher ausgeführt wurde, die Monochloressigsäure, die aus, der- Reaktionsmischung abgetrennt wurde, einen Erstarrungspunkt, der infolge des Vorhandenseins von Essigsäure und polychlorierten Essigsäuren niedriger als 590 ist. Es ist daher notwendig, die Essigsäure durch Destillation zu entfernen und den Rückstand auszukristallisieren, um die Monochloressigsäure von den darin enthaltenen Polychloressigsäuren abzutrennen und um eine Monochloressigsäure zu erhalten, die einen Kristallisationspunkt oberhalb 590 besitzt. Dies ist ein kostspieliges Verfahren, das eine ausgedehnteApparatur benötigt.
  • Wie bereits erwähnt, werden, wenn eine Mischung von Eisessig mit einer katalytischen Menge Essigsäureanhydrid in der Größenordnung von 5 Gewichtsprozent mit gasförmigem Chlor bei erhöhten Temperaturen chloriert wird, bedeutende Mengen Polychloressigsäure gebildet, wenn die Chlorierung über den Punkt hinaus fortgesetzt wird, bei dem bereits 30 bis 40 ovo der Essigsäure zum Monoderivat chloriert sind. Bei einem derartigen Verfahren enthält das Reaktionsprodukt, falls im wesentlichen molekulare Mengen Chlor je Mol Essigsäure eingeleitet werden, Monochlor- und große Mengen Polychloressigsäuren, die man durch Destillation und Umkristallisieren- voneinander trennen muß, um im wesentlichen reine Monochloressigsäure zu erhalten.
  • Es wurde nunmehr jedoch festgestellt, daß, wenn eine Mischung, die aus 15 bis 75 0/o Eisessig und 85 bis 25 O/o Essigsäureanhydrid besteht, mit gasförmigem Chlor bei einer Temperatur zwischen etwa 70 und etwa IIoO chloriert wird, die Chlorierung in durchaus abweichender Weise vor sich geht. Es wurde gefunden, daß bei derartigen Temperaturbedingungen eine Mischung aus Essigsäureanhydrid und Eisessig in den angeführten Verhältnissen unmittelbar und vollständig bis zur Monochloressigsäure chloriert werden kann, ohne daß eine Bildung erheblicher Mengen an Polychloressigsäuren erfolgt. Bei einem derartigen Prozeß wurde gefunden, daß die hauptsächlichen Nebenprodukte, die bei dem Chlorierungsvorgang gebildet werden, nicht Polychloressigsäuren, sondern Chloracetylchlorid und bzw. oder Chloressigsäureanhydrid sind. Diese Nebenprodukte gehen durch Hydrolyse in Monochloressigsäure über, wenn man annähernd molekulare Mengen Chlor je Mol Essigsäure verwendet, und man erhält so ein Reaktionsprodukt, das einen Kristallisationspunkt um 570 aufweist und das vorwiegend aus Monochloressigsäure mit kleinen Mengen Chloracetylchlorid und Chloressigsäureanhydrid und nur sehr geringen Mengen Polychloressigsäure besteht. Chloracetylchlorid und das Chloressigsäureanhydrid können durch Behandlung mit entsprechenden Mengen Wasser in Monochloressigsäure übergeführt werden. Nach einer derartigen Hydrolyse und nach Entfernung des hierbei gebildeten Chlorwasserstoffs hat das Reaktionsproduitt einen oberhalb 590 gelegenen Kristallisationspunkt und besteht aus nahezu reiner Monochloressigsäure.
  • Beispiel 1 Bei diesem und den folgenden Beispielen bestand die Apparatur zur Ausführung des Verfahrens aus einem Chlorierungsgefäß aus Glas, das mit einem wirksamen Rührer, einem Thermometer, einem Chloreinführungsrohr und einem sole- oder wassergekühlten Kühler versehen war. Es waren auch Vorkehrungen getroffen, um das Chlorwasserstoffgas, welches während der Reaktion gebildet wurde und aus dem Reaktionsgefäß in den Kühler überging, zu absorbiieren.
  • 542 g Eisessig und 28 g Essigsäureanhydrid (entsprechend 50/0 Essigsäureanhydrid und 95 0/o Eisessig) wurden im Chlorierungsgefäß auf etwa 950 unter ständigem Rühren erhitzt. Nachdem diese Temperatur erreicht war, wurde gasförmiges Chlor in das Reaktionsgefäß mit einer Geschwindiglçeit von 40 g je Stunde eingeleitet. Anfangs wurde eine nahezu vollständige Absorption des Chlors erzielt, wie durch Analyse des Abgases bewiesen wurde, das nahezu IOoO/o Chlorwasserstoff und zu vernachlässigende Mengen an freiem Chlor enthielt. Wenn jedoch ein annähernd 300/obiger Chlorierungsgrad erreicht war, Gel der Chlorverbrauch sichtlich ab, wie durch außergewöhnlich große Mengen freien Chlors im Abgas angezeigt wurde. Um eine völlige Chlorabsorpflon zu erreichen, mußte die Zugabegeschwindigkeit des Chlors auf etwa 10 g in der Stunde herabgesetzt werden. Nachdem die Reaktion in Gang gesetzt war, wurde die Temperatur auf einer Höhe von etwa 70 bis etwa IIoO gehalten. Um jeden Verlust zu vermeiden, ließ man durch den Kühler Kühlwasser oder Sole zirkulieren. Die Chlorzugabe wurde fortgesetzt, bis annähernd I,05 Mol Chlor auf jedes Mol Eisessig und Essigsäureanhydrid, als Essigsäure berechnet, zugesetzt worden war. An diesem Punkt wurde mit der Chlorzugabe aufgehört und man ließ die Reaktionsmischung abkühlen.
  • Die so erhaltene Reaktionsmischung enthielt erhebliche Mengen an Essigsäure und polychlorierten Essigsäuren, wie sich durch Analyse und aus der Tatsache ergab, daß der Kristallisationspunkt des Reaktionsgemisches bei Zugabe von Wasser und der darauffolgenden Entfernung von Chlorwasserstoff, der bei der Hydrolyse gebildet wurde, nicht über 450 gesteigert werden konnte. Man - erhielt eine Gesamtmenge von 658 g eines Reaktionsproduktes, das etwa 73 ovo Monochloressigsäure und eine beträchtliche Menge an Polychloressigsäuren und Essigsäure enthielt und aus dem man eine etwa 500/oig.e Ausbeute an Monochloressigsäure erhielt, bezogen auf Essigsäure und Essigsäureanhydrid, letzteres als Essigsäure berechnet.
  • Das Reaktionsprodukt war an sich nicht brauchbar und um praktisch reine Monochloressigsäure aus dieser Reaktionsmischung zu erhalten, war eine Reinigung durch Destillation und Auskristallisieren erforderlich, um die Monochloressigsäure von den erheblichen Mengen Polychloressigsäuren abzutrennen, die in der Mischung enthalten waren.
  • Beispiel 2 Unter Benutzung der im Beispiel I beschriebenen Apparatur und des Verfahrens nach Beispiel 1 wurde eine Mischung aus 485 g Eisessig und 85 g Essigsäureanhydrid (entsprechend 15 O/o Essigsäureanhydrid und 850/0 Eisessig) chloriert. Das Reaktionsmischprodukt wog 807 g und enthielt etwa 8o0/o Monochloressigsäure, und es konnte hieraus Monochloressigsäure in etwa 7o0/oiger Ausbeute erhalten werden. Während dieses Reaktionsprodukt weniger Polychloressigsäuren enthielt, als das nach Beispiel I erhaltene Reaktionsgemisch, so konnte doch im wesentlichen reine Monochloressigsäure hieraus nur durch Kristallisation erhalten werden. Der Versuch einer Hydrolyse der Nebenprodukte mit Wasser ließ den Kristallisationspunkt des Reaktionsproduktes höchstens auf 490 steigen.
  • Dieser liegt mithin erheblich niedriger als der Kristallisationspunkt von 590, der mindestens erforderlich ist, um Monochloressigsäure zu organischen Synthesen verwenden zu können.
  • Beispiel 3 Eine Mischung aus 456 g Eisessig und 114 g Essigsäureanhydrid (entsprechend 20 ovo Essigsäureanhydrid und 8o 0/0 Eisessig) wurde nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode chloriert. Das Reaktionsprodukt wog 820g und enthielt etwa goO/o Monochloressigsäure, und es konnte daraus Monochloressigsäure in 790/oiger Ausbeute erhalten werden. Nach der Hydrolyse des Chloracetylchlorids und der Chloressigsäure, die darin als Nebenprodukte enthalten waren, und nach der Entfernung des Chlorwasserstoffs, der während der Hydrolyse gebildet wurde, war der Kristallisationspunkt des Reaktionsproduktes 56,50. Wenn auch dieses Produkt geringere Mengen Polychloressigsäuren enthielt, als das Produkt, das nach den Beispielen I und 2 erhalten wurde, war es doch noch nicht rein genug, um eine Weiterverwendung ohne vorherige Reinigung zu gestatten. Daher war die Reinigung dieses Reaktionsproduktes durch Kristallisation erforderlich, um nahezu reine Monochloressigsäure zu erhalten, die einen Kristallisationspunkt oberhalb 590 aufweist.
  • Beispiel 4 427 g Eisessig und I43 g Essigsäureanhydrid (entsprechend 250/0 Essigsäureanhydrid und 75°/o Eisessig) wurden wie im Beispiel I mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 g in der Stunde chloriert und diese Geschwindigkeit während der gesamten Chlorierung innegehalten, wobei im wesentlichen völlige Absorption stattfand und der Verlust an Chlor in den Abgasen unbedeutend war.
  • Nachdem die Reaktion begonnen hatte, wurde die Temperatur zwischen etwa 70 und etwa IIoO gehalten. Das Chiorwasserstoffabgas wurde in einer geeigneten alkalischen Flüssigkeit absorbiert. Nachdem annähernd I,I Mol Chlor auf jedes Mol Eisessig und Essigsäureanhydrid (als Essigsäure berechnet) zugefügt worden war, zeigten sich merkliche Mengen von freiem Chlor in dem Abgas. Die Reaktion wurde unterbrochen und man ließ die Reaktionsmischung abkühlen.
  • Das so erhaltene Reaktionsprodukt wog 850g und hatte einen Kristallisationspunkt von etwa 570, was auf einen sehr niedrigen Gehalt an Verunreinigungen schließen ließ.
  • Zu einer Probe des Reaktionsproduktes wurden annähernd 1,50/0 Wasser gegeben und die Mischung umgerührt, wobei auf eine Temperatur von etwa I00° erhitzt wurde. Das gebildete Chlorwasserstoffgas wurde entfernt. Nachdem die Reaktion beendet war, hatte das so erhaltene Reaktionsprodukt einen Kristallisationspunkt von 590. Hieraus war zu schließen, daß nahezu reine Monochloressigsäure vorlag, deren Reinheitsgrad ausreichte, um ihre Weiterverwendung zu organischen Synthesen ohne vorherige Reinigung zu ermöglichen.
  • Beispiel 5 I70 g Essigsäureanhydrid und 400 g Eisessig (entsprechend 300/0 Essigsäureanhydrid und 700/( Eisessig) wurden unter ständigem Rühren. wie im Beispiel 4 chloriert. Die bis zum Stadium der Monochlorverbindung chlorierte Mischung wog 862 g und besaß einen Kristallisationspunkt von etwa 570 Das Reaktionsprodukt wurde wie im Beispiel 4 mit Wasser hydrolysiert. Das dabei erhaltene Produkt hatte nach Entfernung des gebildeten Chlorwasserstoffs einen Kristallisationspunkt von 60,50 und erwies sich hiermit als nahezu reine Monochloressigsäure.
  • Beispiel 6 Eine Ausbeute von g2,0°/o Monochloressigsäure mit einem Kristallisationspunkt von 6I,20 wurde nach Hydrolyse und Entfernung von Chlorwasserstoff durch Chlorierung einer Mischung aus 35 0/o Essigsäureanhydrid und 65 O/o Eisessig (entsprechend 200 g Essigsäureanhydrid und 370 g Eisessig) gemäß Beispiel 4 erhalten.
  • Beispiel 7 Nach dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren wurde eine Mischung aus 40 ovo Essigsäureanhydrid und 6o0/o Eisessig, die 228 g Essigsäureanhydrid und 342 g Essigsäure enthielt, chloriert und ein Reaktionsprodukt im Gewicht von 874 g mit einem Kristallisationspunkt von 60,70 nadh Hydrolyse und Entfernung des Chlorwasserstoffs erhalten.
  • Beispiel 8 Eine 92,80/obige Ausbeute an Monochloressigsäure mit einem Kristallisationspunkt von 60,60 wurde nach Hydrolyse und Entfernung -von Chlorwasserstoff nach dem im Beispiel 4 beschliebenen Verfahren durch Chlorieren einer Mischung, die aus 256 g Essigsäureanhydrid und 3I4 g Essigsäure, entsprechend einem Gehalt von 45 45°/o Essigsäureanhydrid und 55 O/o Eisessig, erhalten.
  • Beispielg Eine Mischung aus gleichen Teilen Essigsäureanhydrid und Eisessig, entsprechend 285 g Eisessig und 285 g Essigsäureanhydrid, wurde nach dem Verfahren des Beispiels-4 chloriert, und man erhielt 887 g eines Reaktionsproduktes, das nach Hydrolyse des Chloracetyichlorids und des beigemengten Chloressigsäureanhydrids einen Kristallisationspunkt von 60,50 aufwies.
  • Beispiel- 10 Eine Mischung, aus 398 g Essigsäureanhydrid und I72 g Eisessig wurde nach dem Verfahren des Beispiels 4 chloriert, wobei -ein Reaktionsprodukt im Gewicht von 9I2 g erhalten wurde, entsprechend einer Ausbeute von go,2°/o mit einem Kristallisationspunkt von 60,00 nach Hydrolyse und Entfernung von Chlorwasserstoff.
  • Beispiel II Man erhielt nach dem Verfahren des Beispiels 4 ein Reaktionsprodukt, das aus nahezu reiner Monochloressigsäure mit einem Kristallisationspunkt von 59,90 nach Hydrolyse und Entfernung von Chlorwasserstoff durch Chlorieren einer Mischung von 456 g Essigsäureanhydrid und 114 g Eisessig, bestand.
  • Beispiel I2 Eine Mischung aus 485 g Essigsäureanhydrid und 85 g Eisessig wurde nach dem Verfahren des Beispiels 4 chloriert (85 O/o Essigsäureanhydrid und I5 O/o Eisessig). Man erhielt ein Reaktionsprodukt im Gewicht von goo g mit einem Kristallisationspunkt von 59,20 nach Hydrolyse und Entfernen von Chlorwasserstoff.
  • Beispiel I3 Nach dem Verfahren des Beispiels 4 wird eine Mischung aus 95 0/o Essigsäureanhydrid und 5 °/o Eis essig, entsprechend 542 g Essigsäureanhydrid und 28 g Eisessig, chloriert, wobei ein Reaktionsprodukt im Gewicht von 950 g erhalten wurde.
  • Dieses Reaktionsprodukt enthielt jedoch beträchtliche Mengen unerwünschter Nebenprodukte, wie aus der Tatsache hervorgeht, daß sein Kristallisationspunkt durch Hydrolyse dieser Verbindungen und durch die Entfernung des Chlorwasserstoffs nicht über 57,00 gesteigert werden konnte. Das Reaktionsprodukt konnte daher als solches nicht weiter verwendet, sondern mußte durch Umkristallisieren gereinigt werden, um die Monochloressigsäure von den darin enthaltenen Nebenprodukten abzutrennen und so ein Produkt zu erhalten, das einen oberhalb 590 gelegenen Kristallisationspunkt aufwies.
  • Beispiggl 14 Es wurde der Versuch gemacht, Ioon/oiges Essigsäureanhydrid nach dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren zu chlorieren. Nachdem 300/0 der erforderlichen Menge Chlor eingeleitet waren, wurde die Chlorierung abgebrochen, da die Chlorabsorbtion so nachgelassen hatte, daß praktisch nichts mehr absorbiert wurde. Die- geringe Menge an Monochloressigsäure, die - hierbei gebildet worden war, mußte durch Destillieren und Umkristallisieren isoliert werden. Das Reaktionsgemisch als solches war unbrauchbar.
  • Man kann die Versuchsbedingungen der vorhergehenden Beispiele auch abändern, z. B. kann während der Chlorierung die Reaktionstemperatur zwischen etwa 70 bis etwa IIoO schwanken. Läßt man die Temperatur wesentlich unter 700 abfallen, so wird die Reaktionsgeschwindigkeit sichtlich verlangsamt und das Reaktionsgemisch kann auskristallisieren. Temperaturen, die IIoO übersteigen, bewirken die Bildung von Polychloressigsäuren.
  • Wenn man die Chlorierung innerhalb des vorgeschriebenen Temperaturgebietes ausführt, ist es ratsam, die Temperatur im Anfangsstadium der Reaktion, nahe der oberen Grenze von etwa 95 bis zu IIoO zu halten, da die Reaktion bei einer solchen Temperatur schneller einsetzt. Nachdem die Reaktion in Gang gekommen ist, kann die Temperatur dann irgendwie innerhalb des vorgeschriebenen Temperaturgebietes von 70 bis IIoO gehalten werden.
  • Wenn auch theoretisch die Reaktion in molaren Mengenverhältnissen vor sich gehen sollte, so wurde doch gefunden, daß die Praxis einen geringen Überschuß an Chlor in der Größenordnung von 5 bis 100/0 über den theoretischen Betrag hinaus erfordert. Es können molekulare Mengen angewandt werden, aber man erhält dabei notwendigerweise ein unreineres Produkt infolge der Gegenwart von nicht-umgesetzter Essigsäure im Endprodukt. Ein größerer Überschuß an Chlor kann verwendet werden, erhöht jedoch nur den Preis des Endproduktes, ohne dessen Qualität merklich zu beeinflussen.
  • Da nun aber für jedes Mol Monochloressigsäure I Mol Chlorwasserstoff gebildet wird, muß Vorsorge getroffen werden, daß dieses Gas wirksam entfernt wird. Dieser Chlorwasserstoff kann einfach in die Atmosphäre abgelassen oder, falls erwünscht, in einer geeigneten Flüssigkeit absorbiert werden, z. B. in Wasser oder einer Alkalilösung. Das Chlorierungsgefäß muß mit einem geeigneten Kühler versehen werden, um während des Chlorierungsprozesses einen Verlust an Reaktionsteilnehmern oder an Endprodukten zu verhindern. Die Mengen an Chloracetylchlorid oder Chloressigsäureanhydrid, die bei dem Chlorierungsprozeß als Nebenprodukt gebildet werden, ändern sich je nach den Reaktionsbedingungen. Infolgedessen ist es nicht möglich, dile Menge an Wasser, die ~ zur Hydrolyse dieser Produkte zugegeben werden muß, genau festzulegen, aber im allgemeinen beträgt sie I bis 3 Gewichtsprozent des Reaktionsproduktes.
  • Es ist notwendig, den bei der Hydrolyse gebildeten Chlorwasserstoff zu entfernen, wenn man ein Reaktionsprodukt mit einem Erstarrungspunkt oberhalb 590 zu erhalten wünscht. Wenn der Chlorwasserstoff nicht entfernt wird, wird er den Erstarrungspunkt des Reaktionsproduktes in gleicher Weise herabdrücken, wie es bei Anwesenheit von Chloracetylchlorid und Chloressigsäureanhydrid der Fall ist. Bei Ausführung dieser Hydrolyse kann das Wasser in kleinen Portionen zugefügt werden, wobei man den Kristallisationspunkt des Reaktionsproduktes nach Zugabe einer jeden dieser kleinen Zusätze und nach der Entfernung des Chlorwasserstoffs, der bei der Hydrolyse gebildet wurde, prüfen kann und die Zugabe von Wasser einstellt, wenn der Kristallisationspunkt des Reaktionsproduktes ein Maximum erreicht hat, das bei etwa 590 liegt.
  • Eine bequemere Methode zur Bestimmung der erforderlichen Zugabe an Wasser zum Reaktionsprodukt zwecks Erhöhung des Kristallisationspunktes bis zu einem Maximum oberhalb von etwa 590 besteht darin, daß man aus dem Reaktionsprodukt eine kleine Probe entnimmt und die Menge Wasser bestimmt, die erforderlich ist, um den Erstarrungspunkt dieser Probe auf einen maximalen Betrag oberhalb 590 zu steigern. Entsprechend diesem Ergebnis wird die Gesamtmenge Wasser, die notwendig ist, um alle hydrolysierbaren Nebenprodukte in der Gesamtmenge des Reaktionsproduktes zu hydrolysieren, berechnet. Die Hydrolyse wird dann in der Weise ausgeführt, daß das Wasser mit dem Reaktionsprodukt bei einer Temperatur, die den Schmelzpunkt des Reaktionsproduktes übersteigt, d. h. oberhalb von etwa 600 und vorzugsweise in dem Gebiet von etwa 60 bis etwa I500 mit dem Wasser gemischt wird. Man kann höhere Temperaturen anwenden, aber sie bieten keinen sichtlichen Vorteil. Der Chlorwasserstoff kann aus dem Reaktionsprodukt nach irgendeinem geeigneten bekannten Verfahren entfernt werden, z. B. kann die Entfernung des Chlorwasserstoffs in der Weise erfolgen, daß man sie nur durch Rühren des Reaktionsproduktes unterstützt oder ihn aus dem Reaktionsprodukt im Vakuum entfernt. Obgleich der Erstarrungspunkt des Reaktionsproduktes, der ein Anzeichen für seine Reinheit ist, an einer im wesentlichen chlorwasserstofffreien Probe bestimmt wird, braucht nicht aller Chlorwasserstoff aus dem Reaktionsprodukt in diesem Stadium entfernt zu werden, wenn die so hergestellte Monochloressigsäure für eine Umsetzung benutzt werden soll, bei der die Anwesenheit von freiem Chlorwasserstoff keine schädliche Wirkung zeigt.
  • PATENTANSPRCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung, die etwa 15 bis 750/0 Eisessig und etwa 85 bis 25 O/o Essigsäureanhydrid enthält, in einem Temperaturbereich von etwa 70 bis etwa IIoO chloriert.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man auf je I Mol Mischung, berechnet auf Essigsäure, I Mol Chlor verwendet und das Reaktionsprodukt durch Abkühlen erstarren läßt.
    3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsprodukt so viel Wasser zufügt, daß sein Erstarrungspunkt nach Entfernung des gebildeten Chlorwasserstoffs oberhalb von 590 liegt.
    4. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltene Reaktionsmischung mit mindestens so viel Wasser behandelt, daß das als Nebenprodukt gebildete Chloracetylchlorid und Chloressigsäureanhydrid zu Monochloressigsäure verseift wird.
    Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 638 117.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1042567B (de) * 1953-12-15 1958-11-06 Solvay Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure
EP0165540A1 (de) * 1984-06-19 1985-12-27 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorpropionsäure

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DE638117C (de) * 1933-11-15 1936-11-10 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure

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