DE1042567B - Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure

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DE1042567B
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DE
Germany
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acid
chlorine
anhydride
acetic
chlorination
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DES41331A
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Inventor
Jacques Viriot
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Solvay SA
Original Assignee
Solvay SA
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/363Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by introduction of halogen; by substitution of halogen atoms by other halogen atoms

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Chlorierung von Essigsäure, welches zu einer hohen Ausbeute an Monochloressigsäure führt. Bekanntlich reagiert Chlor mit Essigsäure in der Weise, daß durch Substitution von nichtfunktionellen Wasserstoffatomen durch Chloratome ein Gemisch aus Mono-, Di- und Trichloressigsäure entsteht.
  • Bereits im Jahre 1857 wurde dieses Gemisch chlorsubstituierter Säuren erhalten, als man Essigsäure unter Einwirkung des Sonnenlichtes chlorierte (K rko t h m er, »Encyclopedia of Chemical Technology«, Bd. I [1947], S. 74). Es ist auch bekannt, daß die bevorzugte Bildung von Monochloressigsäure begünstigt wird, wenn die Chlorierung der Essigsäure unter der katalytischen Einwirkung verschiedener Stoffe, insbesondere von Essigsäure- und Schwefligsäureanhydrid, durchgeführt wird.
  • Essigsäureanhydrid in hoher Konzentration begünstigt die Bildung von Monochloressigsäure. Eine höhere Ausbeute als 95 0/o wird erreicht, wenn dieses Anhydrid im Chlorierungsbad in einer Konzentration von wenigstens 50 Gewichtsprozent zugegen ist. Bei geringer Anhydridkonzentration ist ihr Einfluß weniger bemerkbar, und die Ausbeute an dem monosubstituierten Derivat überschreitet kaum 700/0, wenn die Chlorierung bei 1200 C in Gegenwart von 200/ Essigsäureanhydrid durchgeführt wird.
  • Der günstige Einfluß des Schwefligsäureanhydrids wird im allgemeinen der Bildung von Sulfurylchlorid zugeschrieben, welches aus dem Chlor unter der katalytischen Einwirkung der konzentrierten Essigsäure und bzw. oder des Essigsäureanhydrids entsteht.
  • Diese katalytische Wirkung wird jedoch nach der USA.-Patentschrift 2 663 797 als völlig ungenügend betrachtet, und aus diesem Grunde wurde dort vorgeschlagen, zum Chlorierungsgemisch Stoffe zuzusetzen, welche die Bildung von Sulfurylchlorid begünstigen können, z. B. stickstoffhaltige organische Basen und Mercaptane. Bei diesem bekannten Verfahren ist der Umwandlungsgrad von Essigsäure nur etwa 86,3°/o, obwohl der Verbrauch an Chlor 250/0 höher als die theoretisch notwendige Menge ist. Außerdem erfordert dieses Verfahren die Rückführung nicht umgewandelter Säure, eine Reinigung des Endproduktes voll organischen Basen, und die Herstellung von Monochloressigsäure ist an die von Sulfurylchlorid gebunden.
  • Es ist auch aus der deutschen Patentschrift 936 443 bekannt, Gemische mit einem Anhydridgehalt von 25 bis 85 0/o zu chlorieren. Wenn man aber in Gegenwart großer Mengen Essigsäureanhydrid arbeitet, muß man bei den in Betracht kommenden Temperaturen sehr erhebliche Mengen an Nebenprodukten, insbesondere Acetylchlorid, in das Reaktionsgefäß zurückfließ en lassen und mit einem bei sehr tiefer Temperatur wirksamen Kühlmittel arbeiten. Da ferner das Endprodukt einen verhältnismäßig hohen Anteil an Nebenprodukten, wie Acetylchlorid und Chloracetylchlorid, enthält, wird erst durch deren Hydrolyse ein Gemisch aus Essigsäure und Chloressigsäure erhalten. Auch ist festzustellen, daß das Anhydrid ein kostspieligeres Ausgangsmaterial als Eisessig ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Monochloressigsäure mit einer hohen, 95 O/o überschreitenden Ausbeute erhalten werden kann, wenn man nur verhältnismäßig kleine Mengen an Essigsäure- und Schwefligsäureanhydrid ohne Zusatz von die Bildung des Sulfurylchlorids begünstigenden Stoffen verwendet.
  • Das neue Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsäure durch Chlorieren von Essigsäure in Gegenwart von Essigsäureanhydrid bei einer 1000 C übersteigenden Temperatur und unter Lichteinwirkung mit einem Chlor-Schwefeldioxyd-Gemisch ist dadurch gekennzeichnet, daß man in eine 100 bis 1500 C heiße Mischung aus Essigsäure und Essigsäureanhydrid mit einem Anhydridgehalt von weniger als 25 Gewichtsprozent Chlor und Schwefeldioxyd in einem Volumenverhältnis größer als 10 :1 unter der Einwirkung aktinischer Strahlen leitet. Der katalytische Einfluß des Schwefeldioxyds ist selbst bei schwachen Konzentrationen unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehr bemerkbar.
  • Das katalytische System Essigsäureanhydrid-Schwefeldioxyd ist insbesondere deshalb interessant, weil seine Anwendung mit der Lichtaktivierung, welche bekanntlich ein Mittel zur Vergrößerung der Chlorierungsgeschwindigkeit darstellt, verbunden werden kann. Das Diagramm zeigt die Ergebnisse einer Chlorierung von Essigsäure bei 1200 C mit 0,13 Mol Cl2 je Mol Säure in der Stunde. Die Gerade A entspricht der durch eine 450-Watt-Hg-Dampf-Lampe katalysierten Chlorierung, die Gerade B der durch Tageslicht katalysierten Chlorierung. Als Ordinate ist die Ausbeute an Chlor, d. h. das Verhältnis der Menge an verbrauchtem Chlor zu der an eingeführtem Chlor während einer unendlich kurzen Zeit aufgetragen. Als Abzisse ist das Fortschreiten der Reaktion oder der Ouotient aus der Menge an gebundenem Chlor und der an den gesamten organischen Säuren aufgetragen.
  • Das Diagramm zeigt noch, daß die Chlorausbeute sich mit dem Fortschreiten der Reaktion verringert.
  • Die völlige Oberführung der Essigsäure in Monochloressigsäure nach den bekannten Verfahren würde einen zusätzlichen Chlorverbrauch bei niedrigerer Ausbeute erfordern.
  • Schließlich erübrigt der direkte Anfall einer Monochloressigsäure in 98- bis 990/oiger Ausbeute und Reinheit gemäß der Erfindung die Durchführung einer Reinigung durch langsame Kristallisation der Rohsäure, welche eine Erniedrigung der Ausbeute mit sich bringt und Vorrichtungen von großem Fassungsvermögen aus korrosionsfesten Stoffen erfordert.
  • Bei der Temperatur von 1200 C genügt schon die Einführung eines Volumteils Schwefeldioxyd auf etwa 40 Volumteile Chlor in eine Mischung aus Essigsäure und Essigsäureanhydrid mit einem Gehalt von 20 Gewichtsprozent an Essigsäureanhydrid, um eine Ausbeute an Monochloressigsäure von über 98 Molprozent zu erhalten.
  • Die Chlorierungstemperatur hat einen sehr ausgeprägten Einfluß auf die bevorzugte Bildung von Monochloressigsäure. Unter den gleichen katalytischen Bedingungen (Licht. Schwefeldioxyd und Essigsäureanhydrid) wird die beste Ausbeute bei einer Temperatur von 1200 C erreicht. Die Reaktionsmischung enthält dagegen wesentliche Mengen an polysubstitu -ierten Derivaten, wenn die Temperatur auf etwa 800 C erniedrigt wird. Es ist daher vorteilhaft, sobald die Chlorierung genügend fortgeschritten ist, bei einer Temperatur von 115 bis 1200 C zu chlorieren, ohne daß hierbei ein übermäßiger Rückfluß oder eine wesentliche Säuremitnahme erfolgt. Man kann gegebenenfalls unter erhöhtem Druck arbeiten. Bei der kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens bietet die Aufrechterhaltung des bevorzugten Temperaturbereichs keine Schwierigkeit. Die Einwirkung von Licht spielt eine wichtige Rolle, insbesondere für die Chlorierungsgeschwindigkeit. Gute Ergebnisse werden bei der Verwendung der im Handel unter der Bezeichnung » PHILORA« HO/2000 erhältlichen Lampen erzielt. Die Durchdringungsfähigkeit der aktinischen Strahlen wird dadurch begünstigt, daß man die Flüssigkeit so durchsichtig wie möglich hält.
  • Beispiel Ein von einer Quecksilberdampflampe bestrahltes Glasgefäß von 3 1 Fassungsvermögen beschickt man mit 1500 g einer Mischung aus Essigsäureanhydrid und Essigsäure mit einem Gehalt an 20 Gewichtsprozent Anhydrid und erwärmt sie auf Rückflußtemperatur. In die siedende Lösung leitet man stündlich 75 1 Chlor und 2 1 Schwefeldioxyd ein. Die Temperatur wird auf 115 bis 1200 C gehalten. Nach 8 Stunden erhält man ein Reaktionsgemisch der Zusammensetzung: Essigsäure ................. 1 Molprozent Monochloressigsäure . . . . . . 98,2 Dichloressigsäure .......... 0,8 Trichloressigsäure .......... 0,1 Dies bedeutet also auch eine Ausbeute von 98,20/0 an Monochloressigsäure bzw. 0,80/o an Di- und 0,1 0/o an Trichloressigsäure.
  • PATENTANSPP\OCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsäure durch Chlorieren von Essigsäure in Gegenwart von Essigsäureanhydrid bei einer 1000 C übersteigenden Temperatur und unter Lichteinwirkung mit einem Chlor-Schwefel di oxyd-Gemisch, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine 100 bis 150° C heiße Mischung aus Essigsäure und Essigsäureanhydrid mit einem Anhvdridgehalt von weniger als 25 Gewichtsprozent Chlor und Schwefeldioxyd in einem Volumenverhältnis größer als 10:1 unter der Einwirkung aktinischer Strahlen einleitet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur von 115 bis 1200 C arbeitet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man unter Druck arbeitet.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung unter Bestrahlung mit einer Quecksiiberdampflampe durchfÜhrt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 638 117, 936 443; USA.-Patentschrift Nr. 2 563 797.
DES41331A 1953-12-15 1954-10-23 Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure Pending DE1042567B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE638117C (de) * 1933-11-15 1936-11-10 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure
US2563797A (en) * 1948-05-07 1951-08-07 Konink Ind Mij Voorheen Noury Chlorination of acetic acid
DE936443C (de) * 1951-01-12 1955-12-15 Monsanto Chemicals Verfahren zur Herstellung von Monochloressigsaeure

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