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Die
Erfindung bezieht sich auf ein aufblasbares Zelt nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Zelt ist aus der
DE 198 42 887 A1 vorbekannt.
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Dieses
vorbekannte Zelt eignet sich für
einen sehr raschen Aufbau, es lässt
sich in ausgesprochen kurzer Zeit aufrichten. Gerade bei Katastropheneinsätzen ist
man bestrebt, in möglichst
kurzer Zeit am Katastrophenort für
die Retter die notwendigen Vorraussetzungen einer Rettung zu schaffen.
Hier hat das aufblasbare Zelt besondere Vorzüge, weil es am beliebigen Ort
aufgebaut werden kann und somit rasch verfügbar ist.
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Das
aufblasbare Zelt wird für
unterschiedliche Anwendungen eingesetzt, beispielsweise medizinische
Versorgung, Dekontamination oder auch für Einsatzleitungen. Bei all
diesen Anwendungen benötigt
man innerhalb des Zeltes Hilfsmittel und Gegenstände, die man irgendwie im Zelt
anordnet und unterbringt. Zu denken ist hier beispielsweise an einen medizinischen
Tropf, Einsatzpläne,
Beleuchtung, Kleiderablage, Unterbringen von Schutzhelmen usw.. Gerade
weil bei Katastropheneinsätzen
rasch gehandelt werden muss, bleibt oft nicht genug Zeit, im Zelt entsprechende
Möglichkeiten
für die
Unterbringung der Gegenstände
und Ordnung zu schaffen und geht möglicherweise wertvolle Zeit
dadurch verloren, dass man nach Unterbringungsmöglichkeiten und Aufbewahrungsmöglichkeiten
sucht oder falsch abgelegte Gegenstände nicht sofort findet.
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Hier
setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
das aufblasbare Zelt der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden,
dass es besser für
eine rasche Unterbringung von Gegenständen im Zelt geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Dieses
Gitternetz dient insbesondere der Aufnahme unterschiedlichster Gegenstände. Es
ist aus zugfesten, biegsamen Seilen aufgebaut. An die Seile des
Gitternetzes können
beliebige Gegenstände
behängt
und befestigt werden, auf diese Weise steht praktisch der gesamte
Himmel und stehen auch die Seitenwände für die Aufnahme unterschiedlichster
Teile zur Verfügung.
Die Befestigung dieser Gegenstände
an den Fäden
des Gitternetzes kann durch beliebige Maßnahmen, die im Stand der Technik
bekannt sind, erfolgen, beispielsweise mittels S-förmiger Haken,
durch kurze Bänder,
durch Klammern oder durch Kleben.
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Als
Netze kommen u.a. Sprungnetze, wie sie von Sportlern verwendet werden
und Fischnetze in Frage. Die Festigkeit des Gitternetzes ist so
gewählt, dass
die gewünschten,
aufzuhängenden
und zu befestigenden Gegenstände
sicher gehalten und getragen werden. Vorzugsweise ist das Gitternetz
aus Metall- oder
Kunststoffseilen hergestellt, beispielsweise aus Nylonseilen mit
zum Beispiel einem Durchmesser im Bereich von einigen Millimetern.
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Insgesamt
ermöglicht
es das Gitternetz, mit einfachen Mitteln im Zelt Ordnung zu schaffen.
Viele in das Zelt eingebrachte Gegenstände können bequem und übersichtlich
am Gitternetz aufgehängt werden,
ohne das man groß über einen
sonstigen Aufbewahrungsort nachdenken muss. Dies ist gerade bei
Katastropheneinsätzen
ein großer
Vorteil.
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Zwar
ist es grundsätzlich
möglich,
das Netz nur aus in eine Richtung und im wesentlichen parallel zueinander
verlaufenden Fäden
bzw. Seilen aufzubauen, vorteilhafterweise werden aber auch hierzu querlaufende
Seile eingesetzt, so dass sich das Gitternetz nicht nur am Gerippe
gehalten und orientiert ist, sondern selbst eine eigene Struktur
hat. In bevorzugter Anwendung wird ein quadratisches Gitter eingesetzt.
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Das
erfindungsgemäße Gitternetz
an einem Gerippe eines aufblasbaren Zeltes hat neben der schon erwähnten Funktion,
dass vielerlei unterschiedliche Gegenstände am Gitternetz befestigt werden
können,
aber noch weitere entscheidende Vorteile. Durch das Gitternetz werden
die einzelnen Schlauchkörper
des Gerippes zugfest miteinander verbunden. Eine Belastung eines
Schlauchkörpers wird
dadurch auf andere Schlauchkörper
weitergeleitet. Dies führt
zu einer vorteilhaften Erhöhung
der Stabilität
des gesamten Zeltes. Wird an einer Stelle ein besonders schwerer
Gegenstand in das Gitternetz eingehängt, so werden nicht nur die
unmittelbar benachbarten Schlauchkörper belastet, sondern auch
weiter entfernt liegende Schlauchkörper. Die Lasten verteilen
sich also. Dies ist ein Vorteil.
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Darüber hinaus
stützt
das Gitternetz die Zeltplane. Die Zeltplane hängt nun zwischen Schlauchkörpern nicht
mehr so weit durch wie zuvor oder es kann eine Zeltplane dünnerer Ausführung verwendet werden,
weil nun durch das Gitternetz die Tragfunktion für eine dünnere Zeltplane übernommen
wird. Bei Wind verformt sich die Zeltplane nun geringer.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung ist das Gitternetz trennbar mit
dem Gerippe verbunden. Insbesondere hat das Gitternetz Haftflächen, die
mit an der Außenseite
der Schlauchkörper
angeordneten Gegenhaftflächen
zusammenwirken. Bevorzugt wird jedoch eine fest Verbindung des Gitternetzes
mit den Schlauchkörpern,
so dass beim Aufbau und Abbau des Zeltes kein Problem besteht, dass
sich das Gitternetz irgendwie von den Schlauchkörpern lösen kann oder zugeordnet werden
muss. Dadurch wird die Handhabung des Zeltes vereinfacht.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung verlaufen die Seile des Gitternetzes
entweder quer zum Verlauf der Schlauchkörper oder schräg in einem
Winkel von zum Beispiel 45 Grad. Bei einem Verlauf quer zu den Schlauchkörpern werden
Zugkräfte,
die durch eingehängte
Gegenstände
ausgeübt
werden, besonders kurz und gut übertragen.
Bei einer mehr diagonal verlaufenden Anordnung des Gitternetzes
besteht der Vorteil, dass die einzelnen Sektionen bzw. Ringe aus Schlauchkörpern besser
versteift werden und eine Schrägstellung
bzw. rautenförmige
Verformung der einzelnen Sektionen erschwert wird.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie
den der nun folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden
Ausführungsbeispiels
der Erfindung, das im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert wird.
In dieser Zeichnung zeigen:
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1:
eine perspektivische Darstellung eines aufblasbaren Zeltes mit einem
erfindungsgemäßen Gitternetz
und
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2:
eine perspektivische Darstellung eines Ausschnittes aus einem Gitternetz
mit Befestigungsfäden.
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In
bekannter Weise hat das aufblasbare Zelt ein Dach 20 und
vier Seitenwände,
von denen in 1 eine Stirnwand 22 und
eine Seitenwand 24 sichtbar sind. Sie sind zusammenhängend aus
einer Zeltplane hergestellt, also einem faltbaren Planenmaterial,
wie es üblicherweise
für Zeltdächer eingesetzt
wird. Beispielsweise wird armiertes Kunststoffmaterial verwendet.
Es ist wasserdicht und ausreichend reißfest.
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Weiterhin
hat das Zelt eine Tragstruktur in Form eines Gerippes aus aufblasbaren
Schläuchen. Sie
sind miteinander zu einem Gitterwerk verbunden. Das Gerippe besteht
im gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils aus zwei unteren, auf dem Boden aufliegenden Querschläuchen 26,
aus jeweils vier seitlichen Vertikalschläuchen 28, aus dreimal
abgeknickt verlaufenden Dachschläuchen 30,
von denen wiederum vier vorgesehen sind, und aus einem horizontal
verlaufenden Firstschlauch 32. Alle Schläuche 26 bis 32 sind
kommunizierend miteinander verbunden. Es ist aber möglich, das
Gerippe in einzelne Luftkammern zu unterteilen, beispielsweise zwei,
drei oder mehrere einzelne Bereiche auszubilden. Die Luftkammern
sind durch geeignete Ventile füllbar
und entlehrbar.
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Auch
die Schläuche 26 bis 32 sind
aus dünnem,
reißfestem,
faltbarem Material hergestellt, so dass insgesamt das komplette,
pneumatische Zelt gefaltet, gerollt oder irgendwie anders zusammengelegt
werden kann. Für
die Herstellung der Schläuche 26 bis 32 eignet
sich insbesondere beidseitig mit Kautschuk beschichtetes Gewebematerial.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Tragstruktur und die Abdeckung des Dachs und der Seitenwände miteinander
zusammenhängend
ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass das Zelt lediglich aufgeblasen
werden muss und sich dabei selbst aufrichtet. Ein Überstülpen der
Abdeckung auf das Gerippe entfällt.
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Parallel
zu den Querschläuchen
26 ist
an jeder Längsseite
des Zelts jeweils ein Lasttank
34 vorgesehen. Er ist in
der Nähe
der Unterkante der Seitenwände
24 angeordnet
und mit diesen lösbar
verbunden. Er kann auch durch Auflage auf eine Bodenplane (nicht
dargestellt), die über
die eigentlichen Abmessungen des Bodens des Zeltes hinausgeht, den Halt
des Zeltes sichern. Insoweit und zu weiteren Einzelheiten wird auf
die genannte
DE 198
42 887 A1 verwiesen.
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Unter
der vorderen Seitenwand 24 und des Dachs 20 ist
auf die Außenseite
des Gerippes ein Gitternetz 36 aufgelegt und mit dem Gerippe
verbunden. Das Gitternetz ist beispielsweise aus Kunststoff oder Stahlseilen
mit geringem Durchmesser, beispielsweise wenigen Millimetern, erstellt
und hat quadratische Netzöffnungen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird
das Gitternetz durch im Quadratmuster sich kreuzende Seile gebildet.
Es ist aber auch möglich, das
Gitternetz durch nur eine einzige Parallelenschar von Gitterfäden oder
durch drei jeweils zueinander parallele Scharen von Seilen, die
sich jeweils in einem Winkel von 60 Grad kreuzen, zu erstellen.
Gitternetze mit rechteckförmigen
Gitteröffnungen
sind ebenfalls möglich.
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Es
haben sich Gitternetze mit etwa quadratischen Öffnungen mit den Kantenlängen 10
bis 20 Zentimeter bewährt.
Derartigen Kantenlängen
ermöglichen
es, praktisch an beliebiger Stelle einen Gegenstand am Himmel des
Zeltes oder im Bereich der Innenfläche einer Seitenwand zu befestigen.
Es können
zwar feinmaschigere Gitternetze eingesetzt werden, hierdurch wird
aber das Verstauen von Gegenständen
zwischen Gitternetz 36 und Zeltplane erschwert. Es können auch
grobmaschigere Gitternetze eingesetzt werden.
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Eine
Ausbildung des Gitternetzes wie in 2 gezeigt
hat sich bewährt.
Hierbei hängen
vom Gitternetz einzelne Bändsel 38 nach
unten. An ihnen können
Gegenstände,
wie beispielsweise Jacken, Werkzeuge, Helme usw. rasch befestigt
werden, ohne dass es zusätzlicher
Hilfsmittel bedarf.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, eine gewisse Anzahl S-förmiger Haken 40 dem
Zelt beizupacken. Derartige Haken können in die Seile des Gitternetzes 36 eingehackt
werden, so dass an beliebiger Stelle ein Haken für die Aufnahme irgendeines
Gegenstandes zur Verfügung
steht.
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Wie
aus 1 zu ersehen ist, versteift das Gitternetz 36 das
Gerippe aus den Schlauchkörpern 26 bis 32.
Dadurch wird die Steifigkeit des Gerippes verbessert.
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Es
kann auch ein Gitternetz 36 im Bereich der anderen Seitenwand 24 und/oder
der Stirnwände 22 vorgesehen
sein. Dabei wird vorzugsweise die in der gezeigten Stirnwand 22 angeordnete
Tür ausgespart.
Im Bereich der Stirnwände 22 und
eventuell auch der Seitenwände 24 ist
es möglich,
das Gitternetz 36 nicht permanent mit dem Gerippe zu verbinden,
so dass die Möglichkeit
besteht, es bis in den Bereich des Daches 20 hinein anzuheben.