DE1002656B

DE1002656B - Vorrichtung zum Bewegen und Verriegeln waagerecht schiebbarer Fluegel von Tueren oder Fenstern

Info

Publication number: DE1002656B
Application number: DEG12808A
Authority: DE
Inventors: Johann Maus; Alfred Renz
Original assignee: Gretsch Unitas GmbH
Current assignee: Gretsch Unitas GmbH
Priority date: 1953-10-10
Filing date: 1953-10-10
Publication date: 1957-02-14

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen und zum Verriegeln waagerecht schiebbarer Flügel von Türen oder Fenstern, wobei die Flügel durch einen mit ihrer Unterseite verbundenen gelenkparal!elogrammartigen Rollensatz heb- und senkbar sind. Bei derartigen Vorrichtungen ist es einerseits bekannt, das Heben und Senken des Flügels durch Verschieben des Rollensatzes zu bewirken. Dabei ist der Handhebel zum Betätigen derRollensatzverschiebevorrichtung in nachteiliger Weise an der unteren Flügel rahmenieiste angeordnet, so daß man sich beispielsweise bei einer Schiebetür stark bücken muß, um den Handhebel zu erreichen. Außerdem fehlt es bei dieser bekannten Vorrichtung an einer notwendigen Verriegelungsvorrichtung für den Tür- oder Fensterflügel. Andererseits ist es auch bekannt, den Rollensatz mit dem feststehenden Rahmen zu verriegeln und das Heben und Senken der Tür durch seitliches Verschieben des Flügels gegenüber dem festgehaltenen Rollensatz zu bewirken. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist der Handhebel in einer senkrechten Rahmenleiste des feststehenden Rahmens odsr des Flügels gelagert und mit einer Verriegelungsvorrichtung verbunden. Eine Verbindung des Betätigungshandhebels mit dem Rollensatz selbst ist dort nicht vorgesehen. Durch Bewegen des Handhebels erfolgt bei dieser bekannten Vorrichtung die Entriegelung des Flügels und eine kurze seitliche Abdrückbewegung des Flügels, um letzteren anzuheben. Zum Öffnen des Flügels muß dann in besonderer Weise mit der Hand an irgendeiner Stelle des Flügels angegriffen werden.

Von diesem Stand der Technik ausgehend, besteht die Erfindung darin, daß der Rollensatz über einen in der Flügelecke gelagerten, an sich bekannten Winkelhebel und durch eine in der senkrechten Flügelrahmenleiste verschiebbare Stange mit dem Handhebel bzw. dem Hakenriegel gekuppelt ist. Durch die Erfindung ist die Aufgabe gelöst, den Tür- oder Fensterflügel durch das Betätigen einer einzigen Handhabe heben, entriegeln und vollständig seitlich verschieben zu können. Weiter ist der Vorteil vorhanden, daß der Handhebel auch bei einer Schiebetür in eine bequeme Höhenlage gelegt werden kann, so daß er von der Bedienungsperson bequem zu erreichen ist.

An die Stelle des erwähnten, in einer Flügelecke gelagerten Winkelhebels kann auch eine an sich bekannte Kettenwinkelführung treten, durch die der Rollensatz mit der senkrecht verschiebbaren Stange verbunden ist.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel mit Bezug auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist.

Fig. 1 zeigt die Ansicht einer Schiebetür;

Vorrichtung zum Bewegen und Verriegeln waagerecht schiebbarer Flügel

von Türen oder Fenstern

Anmelder:

Gretsch-Unitas G.m.b.H.,
Stuttgart-Feuerbach, Bregenzer Str. 18

Johann Maus, Stuttgart,

und Alfred Renz, Stuttgart-Zuffenhausen,

sind als Erfinder genannt worden

Fig. 2 ist eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht, die unten eine an sich nicht sichtbare Laufrolle zeigt, und bei der der zugehörige Blendrahmen oben im Schnitt dargestellt ist;

Fig. 3 und 4 zeigen vergrößert dargestellte Schnitte der das Gestänge für die RoHensatzverschiebevorrichtung enthaltenden Flügelecke, wobei die Verschiebevorrichtung bei gesenktem bzw. angehobenem Flügel in Ansicht dargestellt ist;

Fig. 5 und 6 zeigen einen die Achse des Handhebels und den Hakenriegel aufnehmenden Schloßkasten in verriegeltem bzw. entriegeltem Zustand, wobei die am Flügel- und Blendrahmen befestigten zugehörigen Beschläge im Schnitt dargestellt sind.

In der unteren Rahmenleiste 1' eines mit 1 bezeichneten Flügelrahmens einer Schiebetür befindet sich eine nach unten offene Nut 2. In dieser Nut ist ein Rollensatz am Flügelrahmen 1 befestigt. Der Rollensatz besteht z. B. aus zwei in zwei Längsblechen 3 drehbar gelagerten Rollen 4. Die Längsbleche 3 sind mit z. B. zwei an der Rahmenteiste 1' schwenkbar befestigten Laschen 5 gelenkig verbunden, so daß der Rollensatz in der Nut 2 parallelogrammartig verschiebbar ist. Für die Rollen 4 ist eine Laufschiene 6 vorgesehen, die auf einere am Fußboden befestigten Dichtungsleiste 7 angeordnet ist.

Die Längsbleche 3 des Rollens atzes sind über ein die Flügelecke innerhalb der Rahmenleisten umgreifendes Gestänge mit einem Handhebel 8 verbunden. Dieses Gestänge enthält einen in der Flügelecke um eine Achse 9 schwenkbar gelagerten, z. B. dreieckförmigen Winkelhebel 10, der auf der einen Seite durch eine waagerechte Stange 11 mit den Längsblechen 3 und auf der anderen Seite durch eine senkrechte Stange 12 mit einem Kurbelarm 13 gelenkig

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verbunden ist. Die senkrechte Stange 12 kann aus zwei durch eine Schraubverbindung 14 verbundenen Teilen bestehen, so daß die Länge der Stange 12 beim Einbau eingestellt werden kann. An Stelle des Winkelhebels 10 kann zur Verbindung der waagerechten Stange 11 mit der senkrechten Stange 12 auch eine in der Zeichnung nicht dargestellte, in einer Winkelführung geführte Kette vorgesehen sein.

Der Kurbelarm 13 weist einen Zapfen 15 auf, der in einem in der senkrechten Flügelrahmenleiste 1" eingebauten Schloßkasten 16 drehbar gelagert ist. Damit der Handhebel 8 bei Anordnung des Schloßkastens 16 an verschiedenen Seiten des Flügels mit jedem Ende des Zapfens 15 verbindbar ist, weist der Zapfen 15 ein durchgehendes Vierkantloch 15' auf, in das der Handhebel 8 mit einem Vierkant eingreift.

Im Schloßkasten 16 ist außerdem ein Hakenriegel 17', dessen Haken 17' im verriegelten Zustand der Tür in ein Schließblech 18 des Blendrahmens 19 eingreift, auf einem Bolzen 20 schwenkbar gelagert. Der Hakenriegel 17 und der Kurbelarm 13 sind beide gabelartig gestaltet. Das obere Ende der Stange 12 ist abgeflacht und greift durch die gabelartige Aussparung des Hakenriegels 17 in die Ausparung des Kurbelarmes 13 ein, mit dem die Stange mittels eines Bolzens 21 gelenkig verbunden ist. Das abgeflachte obere Ende der Stange 12 geht über einen stufenartigen Absatz oder Anschlag 12' in den runden Teil der Stange über. Die Stange 12 und die Aussparung im Haken 17 sind dabei so bemessen, daß beim Hochgehen der Stange 12 der Anschlag 12' den Haken 17 mitnimmt.

Der Kurbelarm 13 arbeitet in· seiner nach unten geschwenkten Stellung mit dem Hakenriegel 17 zusammen, wobei eine bogenförmig ausgebildete seitliche Doppelkante 13' des Kurbelarmes 13 eine entsprechend ausgebildete obere Doppelkante des Hakenriegels 17 berührt und ihn in Verriegelungsstellung niederhält und sperrt.

Auf dem Bolzen 20 ist ein Rastglied 22 schwenkbar angeordnet, das durch eine an seinem freien Ende angreifenden Feder 23 mit seinem verbreiterten Mittelteil gegen die seitlichen Kanten des Kurbelarmes 13 gedrückt wird. Der Kurbelarm weist zwei gerade im dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht zueinander verlaufende Seitenkanten 13" auf, die in den beiden Endstellungen des Kurbelarmes 13 am Rastglied 22 anliegen, so daß der Kurbelarm 13 in den beiden Endstellungen gesichert ist.

Der obere Rand der oberen Rahmenleiste des Flügels greift in eine nutenförmige Aussparung des Blendrahmens 19 ein. Die dem Raum zugewandte Seite dieses Flügelrandes ist als schräge Fläche 24 ausgebildet, die an einer entsprechenden schrägen Innenfläche 25 der Blendrahmenaussparung anliegt, so daß beim Senken des Flügels der Flügelrahmen dichtend an den Blendrahmen gedrückt wird.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Stellung des Handhebels 8 befindet sich der Flügel in gesenkter Stellung und Hegt unmittelbar auf der Dichtungsleiste 7 auf. Gleichzeitig wird der Flügel durch die keilartig zusammenarbeitenden Schrägflächen 24 und 25 in der Fig. 2 nach links dichtend an den Blendrahmen gedrückt. Die Tür gemäß der Erfindung ist also im gesenkten Zustand des Flügels nicht nur unten, sondern auch oben und an den Seiten gut abgedichtet.

Ist die Tür in dieser Stellung des Flügels zugeschoben, dann greift, wie aus der Fig. 5 ersichtlich ist, der Hakenriegel 17 mit seinem Haken 17' in das am Blendrahmen befestigte Schließblech 18 ein, wobei der Hakenriegel durch die bogenförmige Kante 13' des Kurbelarmes 13 niedergehalten wird. In dieser Stellung ist der Kurbelarm 13 und damit der Handhebel 8 sowie der mit dem Kurbelarm durch das Gestänge 12, 10, 11 verbundene Rollensatz 3, 4 durch das an einer der geraden - Kanten 13" des Kurbelarmes 13 anliegende Rastglied 22 festgehalten.

Bildet man den Schlitz im Schließblech 18 in der bei Fenstern bekannten Art keilförmig aus, so wird das obenerwähnte Andrücken der Tür an den Blendrahmen noch durch den eingreifenden Riegel 17 vervollkommnet. Andererseits wird durch die Keilform des Riegelhakens 17' die Tür in ihrer Ebene dicht in die senkrechte Falzung des Rahmens gezogen.

Zum Öffnen der Tür wird der Handhebel 8 in Fig. 1 im Sinne des Uhrzeigers um 90° aus der vertikalen in die horizontale Lage geschwenkt, bis der Kurbelarm 13 in der in Fig. 6 dargestellten Stellung mit der anderen Seitenkante 13" am Rast- oder Halteglied 22 zur Anlage kommt. Während dieser Bewegung hebt sich der Kurbelarm 13 vom Hakenriegel 17 ab und zieht gleichzeitig die Stange 12 nach oben. Dabei stößt der Anschlag 12' der Stange gegen die Unterkante des Hakenriegels 17, so daß er aus der Verriegelungsstellung herausgehoben wird. Die Aufwärtsbewegung der Stange 12 bewirkt gleichzeitig eine Verschiebung des Rollensatzes 3, 4 aus der in Fig. 3 dargestellten Stellung in die Stellung nach Fig. 4. Bei dieser Bewegung stützen sich die Rollen 4 auf der Schiene 6 ab, und die Laschen 5 heben den Flügel von der Dichtungsleiste 7 ab. Gleichzeitig entfernen sich die Sch-rägflächen 24 und 25 voneinander, so daß der entriegelte und mit den Rollen 4 auf der Schiene 6 ruhende Flügel verschoben werden kann.

Da der Handhebel bei gehobener Tür horizontal liegt, so ist der Vorteil vorhanden, daß er auch zum Aufschieben der Tür verwendbar ist. Die Tür kann gewissermaßen in einem Zug gehoben und verschoben werden.

Der Hakenriegel 17 kann auch unmittelbar mit dem Kurbelarm 13 verbunden sein, z. B. dadurch, daß der Hakenriegel auf dem Zapfen 15 angeordnet ist. Demgegenüber hat die beschriebene Anordnung die Vorteile, daß der Hakenriegel eine kleinere Bewegung ausführt, so daß ein kleinerer Schloßkasten genügt, und daß der Riegel sperrbar ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum Bewegen und zum Verriegeln waagerecht schiebbarer Flügel von Türen oder Fenstern, wobei die Flügel durch Verschieben des mit ihnen an der Unterseite gelenkparallelogrammartig verbundenen Rollensatzes heb- und senkbar sind und wobei in einer der senkrechten Rahmenleisten der Flügel ein durch einen Handhebel schwenkbarer Hakenriegel zum Verriegeln der Flügel und des Rollensatzes gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollensatz (3,4) über einen in der Flügelecke gelagerten, an sich bekannten Winkelhebel (10) — der auch durch eine an sich bekannte Kettenwinkelführung ersetzt sein kann — und durch eine in der senkrechten Flügelrähmenleiste schiebbare Stange (12) mit dem Handhebel bzw. mit dem Hakenriegel gekuppelt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechte Stange (12) an einem Kurbelarm (13) der Handhebelachse (15) gelenkig angreift und daß der um einen Bolzen

(20) schwenkbare Hakenriegel (17,17') bei gesenktem Flügel durch den Kurbelarm (13) sperrbar und durch einen Anschlag (12') der sich beim Flügelhub nach oben verschiebenden Stange (12) aushebbar ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hakenriegel (17, 17') in einem den Kurbelarm (13) aufnehmenden Schloßkasten (16) unterhalb des Kurbelarmes (13) angeordnet und durch ihn senkbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (12) mit ihrem oberen, seitlich abgeflachten Teil zwischen den gabelartig gestalteten Riegel (17) und den Kurbelarm (13) eingreift.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Schloßkasten (16) gelagertes federndes Rastglied (22) mit zwei Anlagekanten (13") des Kurbelarmes in dessen Endstellungen zusammenarbeitet.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegelhaken (17')

keilförmig gestaltet ist, so daß die Tür gegen das Schließblech (18) gezogen wird.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (8) bei gehobener Tür eine horizontale Lage einnimmt.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch oben am Flügel (1) und am Blendrahmen (19) vorgesehene, zusammenarbeitende Schrägflächen (24,25), die bei der Senkung den Flügel dichtend an den Blendrahmen drücken.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der auf der dem Raum zugewandten Seite mit der schrägen Fläche (24) versehene obere Rand des Flügelrahmens (1) in eine nutenförmige Aussparung des Blendrahmens (19) eingreift, so daß die schräge Fläche (24) eine ihr parallele schräge Innenfläche (25) der Blendrahmenaussparung hintergreift.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 603 189, 612 641,
786.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen