DE1002303B - Verfahren zur Herstellung von 1,1-Difluor-1-chloraethan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,1-Difluor-1-chloraethanInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/10—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, 1, 1-Difluo.räthan in der Gasphase bei Temperaturen von etwa 80 bis 120° unter Belichtung
zu chlorieren. Im günstigsten Falle wird dabei eine Ausbeute von etwas über 70% 1, 1, 1-Difluorchloräthan
erreicht. In diesem Falle bleiben etwas mehr als 20% des Ausgangsmaterials unverändert,
während etwa 5% in höher chlorierte Produkte umgewandelt werden. Es ist weiter bekannt, 1, 1-Difluoräthan
mit Chlor in der Gasphase bei Temperaturen von Zimmertemperatur bis zu 300° unter Belichtung
zu 1, 1, l-Difluorchloräthan umzusetzen, das seinerseits
bei Temperaturen über 300° weiterchloriert werden soll. Hierbei wird zwar das 1, 1, l-Difluorchloräthan
in einer Gesamtausbeute von etwa 60% erhalten. Jedoch werden außerdem noch etwa 15 bis
20% des umgesetzten Produktes in höherchlorierte Produkte umgewandelt. Der Umsatz Liegt bei dieser
Reaktion also etwa bei 70%. Mithin hat dieses Verfahren gegenüber dem weiter obengenannten noch die
zusätzlichen Nachteile, daß die Bildung von Nebenprodukten wesentlich größer und der Umsatz noch
niedriger ist.
Es wurde nun gefunden, daß man 1, 1-Difluorl-chloräthan in besserer Ausbeute durch Chlorierung
von 1, 1-Difluoräthan unter Belichtung erhält, wenn man die Chlorierung in flüssiger Phase vornimmt.
Hierbei treten praktisch keine störenden Nebenreaktionen ein. Als günstiger Faktor hierbei erwiesen
sich die dadurch erreichbaren tieferen Reaktionsteinperaturen und. der Verdünnungseffefet du reih die Reaktions'komponenten.
Wie die flüssige Phase erreicht wird, ist hierbei ohne Bedeutung. Wird sie durch Abkühlen
unter den Siedepunkt des 1, 1-Difluoräthans (—24°) erreicht, so kann drucklos gearbeitet werden.
Geht man zur Dnuckchlorierung über, so ist die Chlorierung
bei entsprechend höherer Temperatur durchführbar. Schließlich kann bei der Chlorierung auch in
einem entsprechenden Lösungsmittel, das die flüssige Phase bildet, gearbeitet werden, wobei der Druck und
die Temperatur im weiteren Bereich variiert werden können. In jedem dieser Fälle läßt sich der Prozeß
kontinuierlich, gestalten. Führt man die Chlorierung erfindungsgemäß unter diesen Bedingungen durch, so
kommt sie nach Aufnahme der für die Bildung von 1, 1-Difluor-l-chloräthan berechneten Menge Chlor
praktisch zum Stillstand, und man erhält in über 90%iger Ausbeute reinstes 1, 1-Difluor-l-dhloräthan
vom Kp. —23° bis —23,7°.
Das Arbeiten in flüssiger Phase nach der vorliegenden Erfindung hat gegenüber dem bekannten Arbeiten
in der Gasphase den Vorteil, daß der Umsatz wesentlich größer und die Menge der häherchlorierten Produkte
wesentlich geringer ist. Ganz abgesehen hiervon hat die Chlorierung in flüssiger Phase gegenüber der
Verfahren zur Herstellung
von 1,1-Difluor-l-chloräthan
von 1,1-Difluor-l-chloräthan
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft,
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M.
Dr. Otto Scherer, Frankfurt/M.-Höchst,
und Dr. Johann Queck, Frankfurt/M.-Unterliederbach,
sind als Erfinder genannt worden
Gasphasenchlorierung auch noch den Vorteil, daß die Raum-Zeit-Ausbeute wesentlich größer ist. Ferner ist
die Abtrennung des gebildeten Chlorwasserstoffs bei dem vorliegenden Verfahren wesentlich leichter als
bei den bekannten Verfahren, da der Chlorwasserstoff bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gasförmig entweicht
und durch Destillation weitgeihend abgetrennt werden kann. Demgegenüber wird der Chlorwasserstoff
nach dem in der Gasphase arbeitenden Verfahren durch Waschen mit Wasser abgetrennt und geht so
verloren.
Wenn auch die photochemische Chlorierung von anderen normalen gasförmigen Halogenkohlenwasserstoffen
als 1, l-Difluoräthan in flüssiger Phase bereits
bekannt ist, so war jedoch nicht zu erwarten, daß das 1, 1-Difluoräthan in flüssiger Phase so einheitlich zum
1, 1-Difluor-l-chloräthan chloriert werden kann. Es ist bekannt, daß bei der Chlorierung des analogen
1, 1-Dichlonäthans in flüssiger Phase ein Gemisch von
1, 1, 1- und 1, 1, 2-Trichlorärhan gebildet wi,rd, während in der Gasphase praktisch ausschließlich das
1, 1, 1-TricMoräthan erhalten wird. Demnach hätte
man erwarten sollen, daß bei der Chlorierung von 1, 1-Difluoräthan in flüssiger Phase, also bei tieferer
Temperatur als bei dem bekannten Verfahren ein Gemisch von 1, l-Difluor-2-chlor.äthan und 1, 1-Difluor-1-chlorä.than
erhalten werden müßte.
In. einem mit einer Bestrahlungslampe ausgestatteten Ohlorierungsgefäß werden unter Rückflußkühlung
mit Trockeneis—Butanol 1 660 g 1, 1-Difluoräthan
einkondensiert. Unter Belichtung wird Chlor eingeleitet, wobei der Chlorwasserstoff über Kopf ent-
weicht. Nach Aufnahme von 1 790 g Chlor kommt die Chlorierung praktisch zum Stillstand. Das Produkt
wird gewaschen, getrocknet, fraktioniert destilliert. Erhalten werden 145 g 1, 1-Difluoräthan, 2 200 g
1, 1-Difluor-l^chloräthan, was einer Ausbeute von
87% der Theorie (etwa 96% des Umsatzes) entspricht, und 175 g überchlorierte, höhersiedende Anteile.
Leitet man das Chlor und das 1, 1-Difluoräthan
im Verhältnis 1 :1 am Boden des Gefäßes ein, so kann das 1, l-Difluor-l-chloräthan durch einen Überlauf
kontinuierlich entnommen werden.
In ein verbleites Druckgefäß mit Rückflußkühler und Belichtungslampe werden 2,5 kg 1, 1-Difluoräthan
einkondensiert. Die Temperatur wird durch Solekühlung auf 0 bis 10° gehalten. Unter UV-Bestrahlung
wird nach Maßgabe der Entfärbung Chlor eingedrückt. Nach Aufnahme von 2,7 kg Chlor ist die Chlorierung
praktisch beendet. Der Druck steigt auf 18 Atm. bei —5°. Das Gasgemisch wird gewaschen, getrocknet
und destilliert. Erhalten werden 3,28 kg 1, 1-Difluor-1-dhloräthan
neben 217 g Ausgangsmaterial und 260 g überchlorierte Anteile. Die Ausbeute beträgt 86% der
Theorie entsprechend 98 % des umgesetzten Materials. Wird nach Beendigung des beschriebenen Ansatzes
weiter Chlor und 1, l-Difluorätihan im Verhältnis 1: 1
in das gebildete 1, 1-Difluor-l-chloräthan gedrückt und das Reaktionsprodukt durch ein Ventil aus der
flüssigen Phase entnommen und der Chlorwasserstoff für sich aus der Gasphase entspannt, so kann mit
gleichen Ausbeuten kontinuierlich gefahren werden.
In ein Chlorierungsgefäß mit einer Wasserkühlschlange
und Belichtungslampe werden 2 1 Tetrachlorkohlenstoff gefüllt. Unter Belichtung und Kühlung auf
10° wird getrennt 1, 1-Difluorätäian und Chlor im
Molverhältnis 1:1 eingeleitet. In 8 Stunden werden so 850 g 1, 1-Difluoräthan und 912 g Chlor eingeleitet.
Die abgehenden Reaktionsgase und der dem Dampfdruck entsprechend mitgerissene Tetrachlorkohlenstoff
werden mit Wasser gewaschen, über Calciumchlorid getrocknet und destilliert. Erhalten werden 110 g
Ausgangsprodukt und 1 045 g 1, l-Difluor-l-chloräthan.
Die Ausbeute beträgt 81% der Theorie entsprechend 95 % des Umsatzes. Als Rückstand verbleibt
der mitgerissene Tetrachlorkohlenstoff und die überchlorierten Anteile.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 1, 1-Difluorl-chloräthan durch Chlorierung von 1, 1-Difluoräthan
unter Belichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorierung in flüssiger Phase durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Phase durch Druck bzw.
durch Druck und Kühlung aufrechterhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Phase durch ein
Lösungsmittel gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart
von 1, 1-Difluor-l-chloräthan oder eines Lösungsmittels als flüssige Phase kontinuierlich durchgeführt
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 699 553, 863 793;
USA.-Patentschriften Nr. 2 499 129, 2 566 163.
Deutsche Patentschriften Nr. 699 553, 863 793;
USA.-Patentschriften Nr. 2 499 129, 2 566 163.
© 609 7707388 2.
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DEF17726A DE1002303B (de) | 1955-06-13 | 1955-06-13 | Verfahren zur Herstellung von 1,1-Difluor-1-chloraethan |
FR1151291D FR1151291A (fr) | 1955-06-13 | 1956-06-07 | Procédé de fabrication du 1.1-difluoro-1-chloréthane |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEF17726A DE1002303B (de) | 1955-06-13 | 1955-06-13 | Verfahren zur Herstellung von 1,1-Difluor-1-chloraethan |
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Families Citing this family (1)
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Citations (4)
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- 1956-06-07 FR FR1151291D patent/FR1151291A/fr not_active Expired
- 1956-06-13 GB GB1832356A patent/GB785209A/en not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1151291A (fr) | 1958-01-28 |
GB785209A (en) | 1957-10-23 |
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