DE10018862A1 - Belaganordnung - Google Patents
BelaganordnungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Belaganordnung, insbesondere für Bereiche, in denen grundwassergefährdende Stoffe gehandhabt werden. Die Anordnung umfasst eine oberste Schicht (20, 78) aus Klein- oder Großflächenplatten, eine darunter angeordnete Dünnschicht (18, 76), eine darunter angeordnete Abdichtung (16), und eine unter der Abdichtung vorgesehene Tragschicht (12, 74), insbesondere hydraulisch gebundener Art. Diese Belaganordnung bewahrt ihre Dichtigkeit unter extremen mechanischen und thermischen Beanspruchungen und ermöglicht ein leichtes Auswechseln von Platten, ohne die Dichtigkeit des Systems zu beeinträchtigen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Belaganordnung, insbe
sondere für Bereiche, in denen grundwassergefährdende Stoffe
gehandhabt werden.
Bereiche oder Betriebe, in denen grundwassergefährdenden Stoffe
gehandhabt und/oder gelagert werden, wie beispielsweise Tank
stellen sowie Abfüll- und Industriebetriebe, benötigen hochbe
lastbare und befahrbare Flächen, die über eine dichte Fugen-
und Entwässerungsanordnung verfügen, und somit absolut dicht
gegenüber dem Grundwasser abgeschirmt sind, wobei das Entwässe
rungssystem in separate Auffangräume wie Tanks oder dergleichen
oder separate Aufbereitungsanlagen mündet. Besonders schwierig
ist hierbei die Realisierung unterschiedlicher Anforderungen.
Zum einen wird eine möglichst gute Ebenflächigkeit und einfache
Verlegbarkeit des Belages gefordert, zum anderen soll die me
chanische Belastbarkeit, z. B. für das Befahren mit Gabelstap
lern und Lkws als auch die mechanische Horizontal- wie Verti
kalbelastbarkeit sehr hoch sein und auf der anderen Seite die
Dichtigkeit der gesamten Anordnung im Plattenbereich als auch
im Fugen- und Entwässerungsbereich gewahrt sein. Darüber hinaus
wird verlangt, dass eine derartige Anordnung auch bei jahres
zeitlich bedingten Dimensions- und Temperaturänderungen bestän
dig ist und dicht bleibt. Die Überprüfbarkeit der Dichtigkeit
als auch eine mögliche Reparatur sollten einfach und kostengün
stig durchführbar sein.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Belaganordnung zu
schaffen, die leicht zu verlegen, kostengünstig herstellbar und
mechanisch hochbelastbar ist, wobei eine sehr gute Dichtigkeit
auch im Falle des Auswechselns von Belagteilen wie z. B. gebro
chenen Platten gewahrt bleibt. Des weiteren sollten Schäden in
der Dichtschicht ausgebessert werden können, ohne diese kom
plett oder grossflächig zu entfernen.
Diese Aufgabe wird durch eine Belaganordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Belaganordnung ist aufgebaut auf einer Tragschicht, die
beispielsweise als Tragbetonschicht oder hydraulisch gebundene
Tragschicht ausgebildet sein kann. Auf dieser Tragschicht wird
eine Abdichtung aufgebracht. Bevorzugt wird als Abdichtung eine
Polymerschicht, insbesondere Elastomerschicht auf Polyharn
stoffbasis verwendet. Diese Abdichtung wird bevorzugt im Sprüh
verfahren auf die Tragschicht aufgebracht, was eine schnelle,
einfache und dichte Aufbringung der Abdichtung bewirkt. Als Ab
dichtung kann z. B. eine heiß verarbeitbare, 2-K-Polyharnstoff
Sprühdichtung verwendet werden, die nur mit 2-Komponenten
Spritz- bzw. Sprühanlagen aufgebracht werden kann. Gegebenen
falls wird zur Verbesserung der Haftung der Abdichtung auf der
Tragschicht ein Haftprimer aufgebracht.
Auf der Abdichtung wird eine Dünnschicht aufgebracht, z. B. ein
Dünnschichtmörtelbett, ein Einlageband oder eine Edelsplitt
schicht. Wenn die Dünnschicht durch ein Dünnschichtmörtelbett
gebildet wird, sollte dieses etwa eine Dicke zwischen 5 und 10
mm, insbesondere zwischen 6 und 8 mm aufweisen.
Im Fall der Verwendung einer Edelsplittschicht sollte diese
vorzugsweise eine Dicke zwischen 3 und 15 cm aufweisen. Die
Splittkörner der Edelsplittschicht sollten einen Korndurchmes
ser zwischen 3 und 8 mm aufweisen.
Auf die Dünnschicht werden dann Kleinflächenplatten, insbeson
dere aus Stahl, Beton oder Stahlbeton, vorzugsweise der Stelcon
AG Essen, mit einem herkömmlichen Rastermaß von insbesondere 30
bis 50 cm oder Großflächenplatten mit einem herkömmlichen Ra
stermaß von insbesondere 1 bis 3 m verlegt.
Die Schichtenfolge gewährleistet, dass zum einen der Boden ab
solut sicher abgedichtet ist, und eine gute Haftung der Groß-
oder Kleinflächenplatten am Untergrund gewährleistet ist. Auf
der anderen Seite können bei einem Bruch einer Platte die ent
sprechenden Teile leicht ausgewechselt werden, ohne die Abdich
tung aufzureißen oder zu zerstören, da das Haftvermögen der Ab
dichtung an der Tragschicht oder an einer darauf aufgebrachten
Ausgleichsbeton- oder Estrichschicht sehr viel besser ist, als
das Haftvermögen an der Dünnschicht, auf welcher die Platten
verlegt werden. Eine Reparatur ist somit möglich, ohne dass die
Dichtigkeit des Gesamtsystems beeinträchtigt wird.
Im Bereich einer Bewegungsfuge wird die Abdichtung vorzugsweise
in Art einer Schlaufe gelegt, um somit Bewegungen der Platten
zueinander, z. B. aufgrund mechanischer Belastbarkeit oder jah
reszeitlicher Temperaturschwankungen aus dem Untergrund abfan
gen zu können. Über und unter der Abdichtung werden Abdichtele
mente, z. B. geschlossenzellige Rundschnüre vorgesehen, die eine
Dichtigkeit der Platten gegeneinander und/oder der Tragschicht
elemente unter der Abdichtung gegeneinander gewährleisten.
Die Entwässerung findet über U-förmige Entwässerungsrinnen
statt, die im Bereich der Tragschicht angeordnet sind. Die U-
förmigen Rinnenelemente können gegebenenfalls durch eine zu
sätzliche Tragbetonschicht nach unten hin abgestützt sein. Die
nach oben offenen Schenkel des U liegen hierbei vorzugsweise in
einer Höhe mit der Abdichtung, so dass die Abdichtung in einem
Niveau über die Schenkel in das U-förmige Profil hinein läuft,
wobei die gesamte Oberfläche des U-Profils ausgekleidet wird.
Die Rinne bildet somit mit der Oberseite der Tragschicht bzw.
einer darauf angeordneten Estrich- oder Ausgleichbetonschicht
eine geschlossene Ebene mit Rinnenanschluß, die bewirkt, dass
durch die Oberlagen eindringendes Wasser sicher in das U-Profil
geführt wird, ohne dass Verluste in die Tragschicht oder das
Grundwasser auftreten. Über der Rinne ist eine Spezialrinnenab
deckung in Form von Tragplatten angeordnet. Diese bestehen vor
zugsweise aus Beton oder Polymerbeton und weisen ein Auflager
für einen Abdeckrost der Rinne auf. Vorzugsweise ist dieses
Auflager in Form einer Metallzarge ausgebildet, die über Metal
lanker in den Beton oder Polymerbetonplatten verankert ist. Im
Fall der Verwendung der Kleinbetonplatten sind diese bis zur
Zarge verlegt. Im Falle der Verwendung von Großflächenplatten
können die Großflächenplatten selbst die Rinnenabdeckung bil
den, die zumindest die nach oben ragenden Schenkel des U-
Profils übergreifen. Dann ist die Zarge für den Abdeckrost in
dem oberen Eckbereich zweier einander gegenüberliegender Groß
flächenplatten eingelassen. Im Rinnenbereich kann statt der
Dünnschicht auch eine Kunststoffzwischenlage angeordnet sein,
die vorzugsweise unterseitig geschlitzt ist, um das Einlaufen
von Wasser aus der Dünnschicht in den Rinnenbereich zu ermögli
chen.
Im Bereich einer Kante, z. B. eines Bordsteines oder einer Mauer
ist die Abdichtung senkrecht nach oben geführt, entweder unter
ein Schutzelement, das die Abdichtung zur offenen Seite hin
schützt oder in einen endseitigen Verfugungsbereich, die die
Fuge zwischen der Kante und der Klein- oder Großflächenplatte
abschließt. Als Verfugungselement wird vorzugsweise ebenfalls
eine geschlossenzellige Rundschnur verwendet, die entweder zwi
schen der Kante und der Großflächenplatte oder zwischen der Ab
dichtung und der Großflächenplatte dicht anliegt. Zusätzlich
ist die Fuge durch herkömmliches Verfugungsmaterial entspre
chend den verwendeten, grundwassergefährdenden Stoffen abge
dichtet.
Die Tatsache, dass im grundwassergefährdeten Bereich nur die
Platten und die Dünnschicht verlegt sind sowie diese kontami
niert sein können, führt auch zu geringeren Deponiekosten nach
Auflassung der Fläche.
Als Klein- oder Großflächenplatten können z. B. Platten aus Na
turstein, Beton oder Polymerbeton verwendet werden, die für
derartige Anwendungen geeignet sind.
Die erfinderische Belaganordnung verbindet eine hohe mechani
sche Belastbarkeit mit einer leichten Handhabbarkeit im Falle
von Reparaturen und geringen Investitions- und Wartungskosten.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der sche
matischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Mehrschichtbelag für
Bereiche zur Handhabung grundwassergefährdender Stof
fe,
Fig. 2 einen Querschnitt des Mehrschichtbelags aus Fig. 4 im
Fugenbereich,
Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung zur Verlegetechnik von
Kleinflächenplatten in einem Mehrschichtbelag gemäß
Fig. 1,
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform eines Mehrschichtbe
lags mit Kleinflächenplatten gemäß Fig. 1,
Fig. 5 die Querschnittsdarstellung eines Rinnenbereichs des
Mehrschichtbelags gemäß Fig. 1,
Fig. 6 einen Querschnitt eines Mehrschichtbelags mit Groß
flächenplatten,
Fig. 7 einen Querschnitt des Mehrschichtbelags gemäß Fig. 6
im Fugenbereich,
Fig. 8 den Querschritt einer Belaganordnung gemäß Fig. 6 im
Kantenbereich,
Fig. 9 einen Querschnitt des Mehrschichtbelags gemäß Fig. 6
im Bereich eines Bordsteins,
Fig. 10 eine Querschnittsansicht gemäß Fig. 9 mit unter ein
Schutzelement hochgezogener Abdichtung und
Fig. 11 eine Querschnittsansicht des Mehrschichtbelags aus
Fig. 6 im Rinnenbereich.
Fig. 1 zeigt eine Belaganordnung 10, deren unterste Schicht 12
durch eine Tragbetonschicht gebildet ist. Auf dieser Tragbeton
schicht 12 ist eine Ausgleichsbeton- oder Estrichschicht 14
aufgebracht. Auf der Estrichschicht 14 wird nun eine Abdich
tung, insbesondere auf Polyharnstoffbasis, angeordnet. Diese
Abdichtung ist fest mit der darunter befindlichen Estrich
schicht verbunden. Die Abdichtung wird vorzugsweise im Zweikom
ponentensprühverfahren auf die Estrichschicht aufgebracht und
damit flächig dicht als auch von der mechanischen Verbindung
her innig mit der Estrichschicht verbunden. Auf die ausgehärte
te Abdichtung wird nun ein Dünnschichtmörtelbett in einer Dicke
von 5-50 mm, insbesondere 6-8 mm aufgebracht. Das Dünn
schichtmörtelbett wird mit einem Ziehkasten in die in Fig. 3
dargestellte Form gezogen, wonach die Kleinflächenplatten mit
einer Dicke von insbesondere 5-25 mm auf das gekämmte Dünn
schichtmörtelbett aufgedrückt werden. Das Dünnschichtmörtelbett
garantiert eine gute mechanische Verbindung zum Untergrund, be
wirkt jedoch auf der anderen Seite, dass beim Lösen einer
Kleinflächenplatte die Abdichtung nicht mit aufreißt, sondern
sich das Dünnschichtmörtelbett leichter von der Abdichtung ab
löst als die Abdichtung von der darunter befindlichen
Estrichlage 14.
Es wird somit auf einfache Weise ein sehr stabiler und absolut
dichter Aufbau geschaffen, der den Anforderungen an Bodenbeläge
im Bereich der Handhabung grundwassergefährdender Stoffe ent
spricht.
Fig. 2 zeigt die Anordnung aus Fig. 1 im Fugenbereich der Trag
platte. Identische und funktionsgleiche Teile sind hierbei mit
denselben Bezugszeichen versehen. Im Stoßfugenbereich zweier
Kleinflächenplatten 20 ist die Abdichtung 16 in Art einer
Schlaufe 22 geführt, die durch eine entsprechende Ausfräsung in
der Estrichschicht 14 erzielt wird. Im Stoßfugenbereich ist auf
die Abdichtung und unter dem Dünnschichtmörtelbett an jeder
Stoßfuge ein L-Profil 24 vorgesehen, das die Stoßseite der
Kleinflächenplatten 20 bis zur Belagoberfläche hin abdeckt.
Zwischen dem L-Profil 24 und der Kleinflächenplatte 20 ist das
Dünnschichtmörtelbett bis zur Belagoberfläche geführt. Im Stoß
fugenbereich 26 der gesamten Anordnung ist herkömmliches Fugen
material vorgesehen. Oberhalb der Schlaufe 22 der Abdichtung 16
ist zwischen den L-Profilen 24, insbesondere aus V4A-Stahl, ei
ne geschlossenzellige Rundschnur 26 vorgesehen, deren Oberseite
bis zur Belagoberfläche mit einer Verfugungsmasse 28 abgedeckt
ist.
Durch die Führung der Abdichtung in der Schlaufe und durch das
elastische Verfugungsmaterial wird eine dichte Verfugung er
zielt, die jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen
stand hält und den für die Kleinflächenplatten konzipierten me
chanischen Belastungen.
Fig. 3 zeigt die Art der Verlegung der Kleinflächenplatten 20
auf dem Dünnschichtmörtelbett 18. Der Mörtel des Dünnschicht
mörtelbetts wird durch einen Kamm mit einer Dreieckszahnung in
die in Fig. 3 dargestellte Dreiecksform 30 gebracht. Durch Auf
drücken der Kleinflächenplatten 20 auf den in Dreiecksform 30
angeordneten Mörtel wird eine dichte und gleichmäßige Auflage
und Ausrichtung der Kleinflächenplatte 20 am Untergrund er
zielt.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Stoßfugenbe
reichs 26 der Belaganordnung. Im Stoßfugenbereich ist in einer
ausreichenden Breite von 20-300 mm beidseitig der Stoßfuge 26
die Estrichschicht 14 weggelassen, so dass in diesem Bereich
die Abdichtung 16 direkt auf der Tragbetonschicht 12 aufliegt.
In diesem Bereich sind auch keine Kleinflächenplatten mehr ver
legt, sondern eine Mörtelschicht oder Betonschicht 32 ist vor
gesehen, die bis zur Fuge 26 geführt ist. In die Oberseite der
Betonschicht 32 sind Ankerplatten 34, vorzugsweise der Stelcon
AG, eingelassen, die eine ausreichende mechanische Stabilität
des Mörtel- oder Betonteils 32 im Stoßfugenbereich sicher
stellt. In der Stoßfuge selbst sind zwei geschlossenzellige
Rundschnüre 36, 38 übereinander angeordnet. Über die untere
Rundschnur 38 ist die Abdichtung 16 in Form einer Schlaufe 40
geführt. Oberhalb der Dichtlage 16 ist die Stoßfuge 26 durch
die obere Rundschnur 36 und eine darüber angeordnete Fugenmasse
42 abgedichtet. Auch diese Verfugung ist in der Lage, mechani
schen Belastungen als auch jahreszeitlichen Temperaturschwan
kungen standzuhalten, ohne die Dichtigkeitseigenschaften zu
verlieren.
Fig. 5 zeigt eine Rinnenanordnung in dem in Fig. 1 bis 4 ge
zeigten Mehrschichtbelag mit Kleinflächenplatten. Ein U-
förmiger Rinnenkörper 50 aus Beton oder Polymerbeton ist inner
halb der Dicke der Tragbetonschicht 12 angeordnet, derart, dass
die Oberseite 52 der beiden nach oben ragenden Schenkel des U-
Profils 50 flächig mit der Oberseite der Tragbetonschicht 12 im
Rinnenbereich fluchtet. Das U-Profil 50 kann durch einen weite
ren Stützkörper 54 aus Beton zum Grund hin abgestützt sein. In
einem gewissen Abstand von 15 cm bis 50 cm beidseitig der Rinne
ist die Oberseite 56 der Tragbetonschicht 12 abgesenkt. Die Ab
dichtung 16 läuft in diesem abgesenkten Bereich direkt auf der
Tragschicht und der Oberseite 52 des U-Profils und über die
Oberseite des gesamten U-Profils, wodurch die Rinneninnenseite
mit der Oberfläche 56 und der gesamten weiteren Oberfläche der
Tragbetonschicht 12 eine durch die Abdichtung 16 zusammenhän
gende dicht geschlossene Abdichtung bildet. Das Rinnensystem
ist damit in den Abdichtungsbereich des Mehrschichtbelags inte
griert. Im Oberflächenbereich 56 der Tragschicht 12 ist eben
falls ein Dünnschichtmörtelbett 18 aufgebracht, auf welchem Ab
deckelemente 58 insbesondere aus Beton liegen. Die Abdeckele
mente 58 liegen auf den erniedrigten Oberflächenbereichen 56
der Tragschicht 12 mittels des Dünnschichtmörtelbetts 18 als
auch auf den nach oben weisenden Schenkeln des U-Profils 50
auf. An ihrer zum Einlaufbereich 60 hinweisenden Seite haben
die Abdeckelemente 58 im oberen Kantenbereich eine Zarge 62
eingearbeitet die über Betonanker 64 mit den Abdeckelementen 58
verbunden ist. Diese Zarge 62 dient zur Aufnahme der senkrech
ten Auflageprofile 66 eines Abdeckrostes 68 aus Stahl, Gußeisen
oder Edelstahl, bzw. Aluminium. Die Kleinflächenplatten 20 sind
bis an die Zarge 62 über den Abdeckelementen 58 verlegt. Auf
diese Weise wird eine mechanisch stabile und absolut dichte
Entwässerungs- oder Flüssigkeitsableitungsanordnung ausgebil
det. Das U-förmige Rinnenprofil 50 kann mit einem Sammelbehäl
ter einer Zisterne oder einer Aufbereitungsanlage verbunden
sein.
Während die Ausführungsformen der Fig. 1 bis 5 eine Be
laganordnung mit Kleinflächenplatten insbesondere für den In
nenbereich zeigen, sind in den Fig. 6 bis 11 Ausführungsbei
spiele für eine Belaganordnung mit Großflächenplatten darge
stellt, die für extrem hohe mechanische Belastungen, z. B. im
Rangier- oder LKW-Bereich und in erster Linie für den Außenbe
reich konzipiert sind. Während die Kleinflächenplatten in der
Regel eine Dicke von 10 bis 50 mm aufweisen, haben Großflächen
platten eine Dicke von 50 mm-300 mm. Die Dicke der Abdichtung
beträgt bei beiden Ausführungsformen vorzugsweise zwischen 1
und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 5 mm. Während Kleinflä
chenplatten eine Kantenlänge von etwa 15 cm bis 50 cm aufwei
sen, haben Großflächenplatten eine Kantenlänge von 30 cm bis
mehr als 2 m.
Fig. 6 zeigt einen Mehrschichtbelag für mechanisch hoch bean
spruchte Bereiche. Der Mehrschichtbelag 70 besteht aus einer
auf den frostfreien Bodenaufbau 72 gemäß RSTO aufgebrachten hy
draulisch gebundenen Tragschicht 74, auf der die Abdichtung 16
angeordnet ist. Auf der Abdichtung 16, die in der Regel eine
Dicke zwischen 1 und 10 mm, insbesondere zwischen 2 und 5 mm
aufweist, ist eine Edelsplittschicht 76 in einer Dicke von
3-15 cm angeordnet. Der Splitt hat hierbei eine Körnung, insbe
sondere im Bereich zwischen 2 und 15 mm, insbesondere zwischen
3 und 8 mm. Auf dieser Edelsplittschicht, die flüssigkeits
durchlässig ist, sind die Großflächenplatten 78 verlegt. Der
Fugenbereich 80 zwischen den Großflächenplatten 78 wird mit ei
ner feineren Schüttung verschlossen und kann optional auch mit
Fugenvergussmasse vergossen werden.
Der dargestellte Mehrschichtbelag ist zum einen mechanisch
höchst belastbar und erlaubt auf der anderen Seite ein Auswech
seln der Großflächenplatten bei Reparaturarbeiten bzw. Nut
zungsänderungen mit Nutzungserweiterungen, ohne die Abdichtung
16 insbesondere auf Polyharnstoffbasis zu verletzen. Die Dich
tigkeit des Systems bleibt somit trotz einer hohen mechanischen
Beanspruchung durch die Belastung und die Beschleunigung des
Abbremsens von Lastkraftwagen als auch Gabelstaplern und schwe
ren Flurförderfahrzeugen erhalten.
Fig. 7 zeigt die Anordnung aus Fig. 6 im Fugenbereich. Gleiche
und identische Funktionselemente in dieser und den nachfolgen
den Figuren sind hierbei mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die Tragbetonelemente oder Elemente aus hydraulisch gebundenem
Material 74 weisen an ihrer oberen Stoßfugenkante eine Abschrä
gung 82 auf, was dazu führt, dass die Abdichtung 16 in diesem
Bereich in Art einer nach unten gewölbten Schlaufe verläuft.
Zwischen den Tragschichtelementen 74 im unteren Bereich der
Schlaufe ist unterhalb der Abdichtung eine geschlossenzellige
Rundschnur 84 angeordnet, die zum einen eine Dichtigkeit der
Fuge nach unten sicherstellt, zum anderen eine Auflage für die
Abdichtung 16 bildet. Zwischen der Abdichtung und der Rund
schnur 84 kann gegebenenfalls noch eine Verfugemasse vorgesehen
sein. Das Splittbett 76 folgt dem Verlauf der Abdichtung 16 in
den abgeschrägten Bereichen 82 nach unten, so dass in diesem
Bereich eine Art Rinne gebildet wird, durch die das Wasser ge
sammelt wird und zu einer Abflußrinne geführt werden kann. Die
Fugen verlaufen in der Regel 90° zur Entwässerung (Rinne), um
eine gute Flüssigkeitsableitung sicherzustellen. Die
Dichtanordnung im Bereich der Fuge ist ohne Weiteres in der La
ge, die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen ohne Verlust
oder Beeinträchtigung der Dichtfunktion zu überstehen.
Fig. 8 zeigt den Verlauf der Abdichtung im Bereich einer nach
oben weisenden Kante, z. B. einer Hausmauer 90. Die Stoßfuge
zwischen dem Tragelement 74 aus Tragbeton oder hydraulisch ge
bundenem Material zur Wand 90 ist durch eine geschlossenzellige
Rundschnur 92 abgedichtet. Die Fuge wird überdeckt durch ein L-
förmiges Abdeckprofil 94, das zum einen auf der Tragbeton
schicht 74 aufliegt und zum anderen an der Wand 90 anliegt.
Über dieses Abdeckprofil 92 wird die Abdichtung 16 gelegt, die
somit mechanisch abgestützt den Fugenbereich dicht überdeckt.
Die Abdichtung 16 ist bis auf eine gewünschte Höhe nach oben
gezogen und kann dort durch Kleinflächenplatten 96 abgedeckt
bzw. geschützt sein. Zu ihrer oberen Kante hin ist die Abdich
tung 16 durch eine Verfugung 98 oder eine Abdeckleiste gegen
Wettereinflüsse geschützt. Zwischen den vertikal verlaufenden
Kleinflächenplatten 96 und den Großflächenplatten 78 kann noch
eine Verfugung 100 vorgesehen sein, die zur Abdichtung 16 hin
durch eine geschlossenzellige Rundschnur 102 begrenzt ist, um
so eine Beschädigung der Abdichtung zu vermeiden. Unterhalb der
Rundschnur 102 kann herkömmliches, elastisches oder mechanisch
deformierbares Fugenmaterial 104 vorgesehen werden.
Eine derartige Verfugung stellt eine sichere Abdichtung und me
chanische Abdeckung eines zu sichernden Kantenbereiches 90 dar.
Die Fig. 9 und 10 zeigen zwei Möglichkeiten der Abdichtung des
Großflächenplattenbereiches zu einer Bordsteinkante hin. Der
Bereich der Bordsteinkante ist durch ein Tragelement 112 aus
Beton abgestützt, das auch die Großflächenplatten 78 im Stoßfu
genbereich 114 untergreift. Im Fugenbereich zwischen dem Trage
lement 112 und der Bordsteinkante 110 und gegebenenfalls sogar
noch die hydraulisch gebundene Tragschicht 74 überdeckend, ist
ein L-förmiges Abdeckprofil 94 vorgesehen, auf welchem die Ab
dichtung 16 läuft und dann entlang der senkrechten Bordstein
wand im Bereich 116 nach oben gezogen wird. In einer ersten in
Fig. 9 dargestellten Ausführungsform ist die Abdichtung 16 im
Bereich 116 in etwa bis zur Oberkante der Großflächenplatte 78
gezogen und dort durch eine Rundschnur 118 und Verfugemasse ab
gedichtet. Zwischen dem senkrechten Bereich 116 der Abdichtung
und der Stirnseite der Großflächenplatte 78 ist im Stoßfugenbe
reich eine feine Schüttung 114 angeordnet. In Fig. 9 ist somit
die Fuge zwischen Bordstein 110 und Großflächenplatte 78 sicher
und thermisch als auch mechanisch stabil verschlossen.
In Fig. 10 ist die Abdichtungsschicht 116 weiter nach oben ge
zogen bis unter ein mechanisches Schutzprofil 120 aus Metall,
das die gesamte Oberseite des Bordsteins 110 als auch die obere
Kante der Abdichtung im senkrechten Bereich 116 überdeckt. Die
se Ausführungsform erlaubt somit sogar das Stehen grundwasser
gefährdender Substanzen auf den Großflächenplatten bis nahe zur
Oberkante des Bordsteins 110, ohne dass eine Grundwasserverun
reinigung auftritt bzw. Flüssigkeit aus dem abgedichteten Be
reich austreten kann. Es wird somit eine Art Wanne gebildet,
die sicher gegen den Untergrund abgedichtet ist.
Fig. 11 zeigt die Anordnung des Mehrschichtbelags für Großflä
chenplatten gemäß Fig. 6 im Bereich einer Ablaufrinne. Zu Fig.
5 identische oder funktionsgleiche Elemente sind hier mit iden
tischen Funktionszeichen bezeichnet. Im Entwässerungsbereich
ist zwischen den Stoßseiten der Tragelemente 74 aus hydraulisch
gebundenem Material oder Tragbeton ein U-förmiges Rinnenprofil
50 angeordnet, dessen Oberseite der nach oben ragenden Schenkel
52 mit der Oberseite der Tragschicht 74 abschließt. Somit wird
die Abdichtung 16 entlang der Oberseite der hydraulisch gebun
denen Tragschicht 74 über die Schenkel 52 in den Innenbereich
des U-Profils geführt, so dass das Entwässerungsprofil zusammen
mit der Oberfläche der hydraulisch gebundenen Tragschicht eine
geschlossene Dichtlage bildet.
Die Zarge 130 für die Auflageprofile 132 eines Abdeckrostes 134
sind im Bereich der oberen, voneinander beabstandeten Stoßecken
zweier Großflächenplatten ausgebildet, zwischen denen sich der
Rinneneinlaufbereich 136 befindet. Oberhalb der senkrechten
Schenkel des U-Profils 50 und teilweise noch die hydraulische
Tragbetonschicht überdeckend sind Abstandselemente 138 aus
Kunststoff ausgebildet, an deren Unterseiten Schlitze 140 vor
gesehen sind, um eine Drainage der Edelsplittschicht 76 zu ge
währleisten. Es wird somit sichergestellt, dass nicht nur das
auf den Großflächenplatten 78 laufende Oberflächenwasser zuver
lässig durch die Abdeckroste 134 in den Einlaufbereich 136 ge
führt, sondern ebenfalls in der Edelsplittschicht 76 unterhalb
der Großflächenplatten geführtes Wasser über die Drainagekanäle
140 in den Kunststoffelementen 138 in den Rinnenbereich gelei
tet wird. Bei Bedarf kann das U-Profil durch eine Ortbetonstüt
ze 54 abgestützt werden. Bei Verwendung eines hinreichend me
chanisch stabilen Abdeckrostes wird somit eine mechanisch
höchstbelastbare und thermisch stabile Entwässerung des zu si
chernden Bereiches gewährleistet. Auch hier kann wiederum das
U-Profil mit Sammelbehältern oder Aufbereitungsanlagen verbun
den sein.
Die Kombination von Merkmalen aus den unterschiedlichen Figuren
liegt im Bereich des Fachmanns und kann zu vorteilhaften Wei
terbildungen führen.
Die Reparatur der Abdichtung läßt sich im Bedarfsfall mit einer
Handpaste aus gleichem Material leicht durchführen.
Claims (12)
1. Belaganordnung, insbesondere für Bereiche, in denen grund
wassergefährdende Stoffe gehandhabt werden,
umfassend eine oberste Schicht (20,78) aus Flächenplatten,
eine darunter angeordnete Dünnschicht (18, 76),
eine darunter angeordnete Abdichtung (16), und
eine unter der Abdichtung vorgesehene Tragschicht (12, 74), ins
besondere hydraulisch gebundene Tragbetonschicht.
2. Belaganordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung (16) als Polymerschicht, insbesondere auf
Polyharnstoffbasis ausgebildet ist.
3. Belaganordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Tragbeton- und der Abdichtung eine Ausgleichs
beton- bzw. Estrichschicht (14) angeordnet ist.
4. Belaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dünnschicht durch ein Dünnschichtmörtelbett (18), eine
Edelsplittlage (76) oder ein Einlageband gebildet ist.
5. Belaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Dünnschicht (18, 76) etwa 5 bis 10 mm, insbe
sondere 6 bis 8 mm beträgt.
6. Belaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung (16) im Bereich einer Bewegungsfuge in Art
einer Schlaufe (26, 82) geführt und über und/oder unter der
Schlaufe eine Dichtstruktur, insbesondere geschlossenzellige
Rundschnur (26, 84), angeordnet ist.
7. Belaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Fugenbereich die Flächenplatten und die Dünnschicht
durch eine Betonstruktur (32) ersetzt ist, in deren Oberseite
Ankerplatten (34) eingelassen sind.
8. Belaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Entwässerungsrinne mit einem U-förmigen Profil (50)
aus Beton oder Polymerbeton, Stahl oder Kunststoff im Bereich
der Tragbetonschicht angeordnet ist,
daß die Oberkante (52) des U-Profils auf der Höhe der Abdich
tung (16) liegt und die Abdichtung die gesamte Rinnenoberfläche
überdeckt oder eine rinneneigene Abdichtung vorgesehen ist, die
mit der Abdichtung dicht verbunden ist.
9. Belaganordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der nach oben hin offenen Seite des U-Profils über der
Abdichtung eine plattenförmige tragfähige Rinnenabdeckung (58)
vorgesehen ist, die einen Rahmen (62) für den Abdeckrost (68)
der Rinne aufweist.
10. Belaganordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Rinnenabdeckung und der Abdichtung eine Dünn
schicht und/oder Kunststoffzwischenlage angeordnet ist.
11. Belaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung im Kantenbereich, z. B. an einer Mauer oder
einem Bordstein hochgezogen und die offene Kante der Abdichtung
nach oben hin durch eine Verfugung (98, 118) abgedichtet ist,
die die Dünnschicht überdeckt und dicht zwischen der Kante
bzw. der Abdichtung und den Flächenplatten bzw. vertikal ver
legten Schutzplatten anliegt.
12. Belaganordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung an der Kante anliegt und unter ein die Kante
übergreifendes mechanisches Schutzelement (120), insbesondere
aus Stahl, geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000118862 DE10018862A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Belaganordnung |
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DE2000118862 DE10018862A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Belaganordnung |
Publications (1)
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DE2000118862 Withdrawn DE10018862A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Belaganordnung |
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