DE4410482C2 - Anordnung zum Abdichten und Entwässern von Betankungsflächen im Tankstellenbereich - Google Patents
Anordnung zum Abdichten und Entwässern von Betankungsflächen im TankstellenbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Abdichten und Entwäs
sern von chemisch und/oder mechanisch beanspruchten flüssigkeits
durchlässigen, als Pflasterdecken und dergleichen ausgebildeten
Betankungsflächen bei Tankstellen, Betankungssystemen und
dergleichen.
Bei derartigen Anlagen besteht die Gefahr, daß wassergefährdende
Stoffe in den Bodenbereich gelangen. Im Tankstellenbereich fallen
Ottokraftstoffe nach DIN 51600, benzolhaltige Gemische wie
Benzin, Superbenzin u. a., Dieselkraftstoffe nach DIN 51601,
Heizöl EL nach DIN 51603 Teil 1 sowie Motoren- und Getriebeöle
an. Bekannt ist es bereits, die Abdichtung unter dem Oberbau der
Bodenfläche bzw. Fahrbahn durch eine Spezialdichtungsbahn aus
Polyethylen (HD-PE) mit Zulassung für alle im Tankstellenbereich
anfallenden derartigen wassergefährdenden Stoffe einzusetzen,
wobei aufgrund der dynamischen Belastung diese Spezialabdich
tungsbahn je nach Aufbau des Bodenflächennutzbelages in einer
Tiefe von 25 bzw. 40 cm eingesetzt werden. Eine derartige HD-PE
Dichtungsbahn, beispielsweise URSUPLAST-EN®, wird fachgerecht
verschweißt, wobei für den abzudichtenden Bereich umlaufend eine
Aufkanntung vorgesehen ist, die das höchste Niveau eines damit
gebildeten Auffangraums bildet, der zuverlässig dicht und auch
widerstandsfähig gegen die chemischen Belastungen, insbesondere
im Tankstellenbereich, ist.
Mit diesen beschriebenen Maßnahmen läßt sich eine sichere
Abdichtung der gefährdeten Bodenflächen gegen Aussickern von
wassergefährdenden Stoffen erreichen.
Es besteht jedoch ein
Bedürfnis dahingehend, die eingesickerten wassergefährdenden
Stoffe schneller und gezielter abzuführen und sicher zu entsor
gen.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale gelöst. Bevorzugte Merkmale, die die
Erfindung vorteilhaft weiterbilden, sind den nachgeordneten
Ansprüche zu entnehmen.
Demgemäß schafft die Erfindung eine Anordnung zum Abdichten und
Entwässern von chemisch und/oder mechanisch beanspruchten
flüssigkeitsdurchlässigen, als Pflasterdecken und dergleichen
ausgebildeten Betankungsflächen im Tankstellenbereich, bei der
eine Drainagematte unterhalb einer Tragschicht mit einer
entsprechenden Körnung und oberhalb einer Spezialdichtungsbahn
aus HD-PE mit Gefälle zu wenigstens einem Ablaufkörper angeordnet
ist und eine Druckfestigkeit von mindestens 50 kN/m2 aufweist.
Durch die Erfindung wird vorteilhaft dafür Sorge getragen, daß
durch Pflasterdecken und dergleichen sickernde wassergefährdende
Stoffe nach Durchtreten einer gekörnten Tragschicht wirkungsvoll
aufgrund des vorgesehenen Gefälles zu wenigstens einem Ablaufkör
per abgeführt werden, der vorzugsweise mit einem Abscheider
verbunden ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt die
Drainagematte unmittelbar auf der Spezialdichtungsbahn auf und
besteht bevorzugt aus einer Noppenbahn aus HD-PE, auf der eine
Vliesschicht angeordnet ist. Bei Beton oder ähnlichen festen
Aufbauten kann dabei über der Drainagematte ein Geo-Vlies
angeordnet sein. Alternativ kann die Drainagematte auch wenig
stens teilflächig mit der Spezialdichtungsbahn verbunden sein
oder mit dieser einen integrierten, einstückigen Aufbau aus
Dichtungsbahn mit Noppen und Vlies aufweisen.
Das erforderliche Gefälle zum Abführen wassergefährdender Stoffe
durch die Drainagematte zu dem nächstgelegenen Ablaufkörper
beträgt vorteilhaft mindestens 2%, wobei zweckmäßigerweise auch
die Spezialdichtungsbahn dieses Gefälle aufweist.
Die Spezialdichtungsbahn ist an jedem Ablaufkörper sicher
abgedichtet, vorzugsweise mittels eines Preßdichtflansches oder
durch Verschweißung, befestigt, wobei die Drainagematte an jedem
Ablaufkörper im Bereich der Dichtungsbahnabdichtung offen mündet,
um drainierte Flüssigkeit abzuleiten.
Am Rand von abzudichtenden Bodenflächen ist gemäß einer bevorzug
ten weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Drainagematte
wenigstens bis zum unteren Ende einer von der Abdichtungsbahn
abgedeckten Aufkantung geführt, um aus dem Randbereich gut
drainieren zu können.
Die für die Drainagematte vorgesehene Vliesschicht besteht
bevorzugt aus thermisch verfestigten Spinnfasern (PP) und ist wie
ein Filtervlies nach DIN 4095, Tabelle 11 ausgebildet und mit den
Noppen der Noppenbahn derart verbunden, daß zwischen den Noppen
ein Flüssigkeitsabführraum verbleibt. Die Druckfestigkeit der
vorgesehenen Drainagematte beträgt vorzugsweise wenigstens 400
kN/m2.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die bei
gefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch den Aufbau eines abgedichteten und
drainierten Tankstellenbodenteils;
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Tankstellenbodenteil mit
integriertem Ablaufkörper;
Fig. 3 einen schematisierten Schnitt durch eine Tankstelle
zur Darstellung der Bodenabdichtungsmaßnahmen; und
Fig. 4 einen Schnitt durch eine alternative Gestaltung zu
Fig. 2.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Schnitt besteht der Aufbau des
abzudichtenden und zu drainierenden bzw. zu entwässernden Bodens
von oben nach unten aus einer Pflasterdecke 10 einschließlich
Unterlage im Gefälle mit einer Gesamtdicke von etwa 13 cm.
Darunter befindet sich eine Tragschicht 11 mit einer Körnung 0/32
in einer Gesamtdicke von etwa 26 cm, deren Dicke alternativ bei
Einsatz von Bindemitteln oder einer Bitutragschicht etwa 12 cm
beträgt. Mit 13 ist eine Drainagematte mit dem eingangs erwähnten
Aufbau bezeichnet, die eine Dicke von etwa 1 cm besitzt und auf
einer Dichtungsbahn 14 mit einem durchgehenden Gefälle zu einem
nicht dargestellten Ablauf liegt bzw. alternativ einstückig mit
dieser gebildet ist. Unterhalb der Dichtungsbahn 14 befinden sich
ein verdichtetes Sandbett 15 und ein verdichteter Unterbau 16 in
Form einer Frostschutzschicht auf gewachsenem Hoden mit minde
stens 2% Gefälle zu den Abläufen. Das verdichtete Sandbett 15
kann auch durch eine Vliesschicht ersetzt sein oder aus Beton
bestehen.
In Fig. 2 ist der Aufbau gemäß Fig. 1 im Bereich eines Ablaufs
17 dargestellt. Der Ablauf 17 besitzt Aufstockelemente und einen
Rahmen mit Rost. Zu dem Ablauf 17 besteht zirkulär ein Gefälle
der Drainagematte 13 und der Abdichtungsbahn 14 von mindestens
2%. Die Dichtungsbahn 14 ist im Aufnahmebereich des Ablaufs 17
an einem Flanschring 18 befestigt. Hierfür ist die Dichtungsbahn
14 so ausgeschnitten, daß sie eng an den nur durch Striche
dargestellten Stehbolzen 19 anliegt. Anschließend wird im Bereich
der Bolzen 19 ein spritzbarer Polyurethan- oder Polysulfiddicht
stoff unterhalb und oberhalb der dort einzusetzenden Dichtungs
bahn 14 so eingebracht, daß beim Festziehen der Schrauben eine
dichte Preßverbindung entsteht und überschüssiges Material
herausgequetscht wird. Dabei dient ausgequetschtes Material an
beiden Seiten des Flanschrings 18 als Nachweis für eine zuver
lässige Abdichtung. Nach dem Aushärten ist das überschüssige
Material nur noch zu entfernen, und die Schrauben des Flansch
rings 18 sind nochmals nachzuziehen. Alternativ kann die
Dichtungsbahn 14 gemäß Fig. 4 auch an einem Flanschanschlußrohr
30 aus HD-PE angeschweißt werden, auf dem ein Flach- oder
Kugelrost 31 angeordnet ist.
Die Drainagematte 13 mündet in Fig. 2 um den Flanschring 18 herum
offen, um wassergefährdende Stoffe problemlos abführen zu können.
Der Ablaufkörper 17 führt zu einem Rohr 20, das in nicht darge
stellter Weise mit einem Abscheider für wassergefährdende Stoffe
verbunden ist. Ersichtlich ist aus Fig. 2 weiterhin, daß im
Bereich des Ablaufkörpers 17 und dem daran angrenzenden Ab
schnitts des Rohres 20 eine Bettung mit einem Betonfundament 15'
vorgenommen ist.
In Fig. 3 ist schematisiert ein Querschnitt durch eine Tank
stelle gezeigt. Mit 21 ist eine Tankinsel bezeichnet, bei der
abgedichtete und drainierte Bodenflächen mit der erfindungs
gemäßen Anordnung vorgesehen sind. Der Aufbau der abzudichtenden
Bodenbereiche entspricht dem in den Fig. 1 und 2 erwähnten
Aufbau. In der rechten Hälfte der Darstellung von Fig. 3 ist ein
integrierter Ablaufkörper 22 gezeigt, von dem aus ein Rohr 23 in
nicht dargestellter Weise zu einem Abscheider führt. Mit G1 sind
Gefällerichtungen angegeben, die ein Gefälle von mindestens 2%
aufweisen, während mit G2 Gefällerichtungen angegeben sind, die
ein Gefälle von 2,5% besitzen. Im linken Teil der Fig. 3 ist ein
Tank 24 mit einem Domschacht 25 gezeigt, der in die Bodenfläche
integriert ist. Vom nicht dargestellten Deckel des Domschachts
25 gibt es entsprechende Gefälle G2, wobei in Fig. 3 der rechts
neben dem Domschacht 25 liegende Bereich ebenfalls zu einem nicht
dargestellten Ablaufkörper abfällt.
Seitlich begrenzt werden die abzudichtenden Bereiche durch
Bordsteine 26-29, wobei der Bordstein 29 gleichzeitig eine
Abführrinne aufweist. Die Dichtungsbahn 14 nebst Drainagematte
13 sind im Bereich der Bordsteine bzw. Rinnen an Aufkantungen
hochgeführt. Das obere Ende jeder Dichtungsbahn 14 liegt an
diesen in nicht dargestellter Weise über Dichtungsstreifen aus
spritzbarem Polysulfiddichtstoff an und ist mittels eines flächig
beaufschlagbaren Flachstahlbandes, vorzugsweise V2A in einer
Stärke von 2 mm und einer Breite von 40 mm, befestigt, das an dem
Bordstein bzw. der Rinne festgeschraubt ist.
Soweit die Dichtungsbahn 14 aufgrund der jeweiligen Auslegekon
figuration aus mehreren Abschnitten erstellt werden muß, sind
geeignete Überlappungsbereiche vorgesehen, die miteinander
verschweißt werden. Dabei ist vorteilhaft, zur Erleichterung der
erforderlichen Dichtheizprüfung wenigstens in Bereichen, bei
denen aufgrund örtlicher Gegebenheiten, wie beispielsweise in
Eckbereichen, keine Prüfung mit Saugglocken oder dgl. möglich
ist, im Randbereich der oberen Dichtungsbahn für eine elektrische
Dichtungsprüfung unter dieser ein elektrisch leitendes Band
angebracht, vorzugsweise in Form eines selbstklebenden Kupfer-
oder Alustreifens.
Claims (13)
1. Anordnung zum Abdichten und Entwässern von chemisch und/
oder mechanisch beanspruchten flüssigkeitsdurchlässigen,
als Pflasterdecken und dergleichen ausgebildeten Betan
kungsflächen im Tankstellenbereich, mit einer Drainagematte
(13), die unterhalb einer Tragschicht (11) mit einer
entsprechenden Körnung und oberhalb einer Spezialdichtungs
bahn (14) aus HD-PE mit Gefälle (G1, G2) zu wenigstens
einem Ablaufkörper (17) angeordnet ist und eine Druckfe
stigkeit von mindestens 50 kN/m2 aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drainagematte (13) unmittelbar auf der Spezialdich
tungsbahn (14) aufliegt.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drainagematte (13) wenigstens teilflächig mit der
Spezialdichtungsbahn (14) verbunden ist.
4. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drainagematte (13) aus einer Noppenbahn aus HD-PE
besteht, auf der eine Vliesschicht angeordnet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drainagematte (13) einteilig mit Noppen und Vlies
und der Spezialdichtungsbahn (14) ausgebildet ist.
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drainagematte (13) ein Gefälle (G1) zum Ablaufkör
per (17) von wenigstens 2% aufweist.
7. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drainagematte (13) an jedem Ablaufkörper (17) im
Bereich der Dichtungsbahnabdichtung offen mündet.
8. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Rand von abzudichtenden Bodenflächen die Drainage
matte (13) wenigstens bis zum unteren Ende einer von der
Abdichtungsbahn (14) abgedeckten Aufkantung geführt ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an Aufkantungen das obere Ende der Dichtungsbahn (14)
mittels spritzbarem Dichtungsband, vorzugsweise aus Poly
sulfid, abgedichtet und mittels eines rostfreien Stahlban
des befestigt ist.
10. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Drainagematte (13) abgeführte Flüssigkeit
über jeden Ablaufkörper (17) einem Abscheider für wasser
gefährdende Stoffe zuführbar ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vliesschicht der Drainagematte (13) aus thermisch
verfestigten Spinnfasern (PP) besteht.
12. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drainagematte eine Druckfestigkeit von wenigstens
400 kN/m2 aufweist.
13. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsbahn (14) in zu verschweißenden Über
lappungsbereichen unter dem aufliegenden Matten- bzw.
Bahnabschnitt im Randbereich ein elektrisch leitendes Band,
vorzugsweise in Form eines selbstklebenden Kupfer- oder
Alustreifens, aufweist.
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