DE10004904C1 - Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten einer Doppelflorwebmaschine - Google Patents
Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten einer DoppelflorwebmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten für das Trennen eines Doppelflorgewebes in der Polebene an einer Doppelflorwebmaschine, mit einem reversivel, entsprechend vorgegebener Programme ansteuerbaren Servomotor, dem ein Wegmaßstab und ein Geber zur Erfassung von aktuellen Wegeinheiten zugeordnet ist, und mit mindestens einem Übertragungsglied zur Übertragung der Antriebsbewegung auf den entlang einer Führungsschiene bewegbaren Messerschlitten. Mit dem Ziel, die Bewegung des Messerschlittens (3) auch bei hohen Geschwindigkeiten kontrollierbar zu gestalten und die Wartung des Messerschlittens in zunehmenden Maß in die automatisierbaren Arbeitsverrichtungen zu übernehmen, wird die Antriebsvorrichtung so gestaltet, dass zwischen dem Messerschlitten (3) und der Einheit Geber/Wegmaßstab (411, 412; 511, 512; 611, 612) praktisch unelastische, formschlüssig eingefügte Übertragungsglieder (Zahnriemen 42, 45; Spindel 52, Mutter 53; Kupplung 63) angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten einer
Doppelflorwebmaschine zum Trennen eines Doppelflorgewebes in der Polebene
mit einem reversibel, entsprechend vorgegebener Programme ansteuerbarem
Servomotor, dem ein Wegmaßstab und ein Geber zur Erfassung aktueller Weg
einheiten zugeordnet sind, und mit mindestens einem Übertragungsglied zur
Übertragung der Antriebsbewegung auf den entlang einer Führungsschiene
bewegbaren Messerschlitten.
Eine Antriebsvorrichtung der beschriebenen Art ist u. a. durch die GB 890 393
bekannt. Der auf einer Führungsschiene hin und her bewegbare Messerschlitten
wird durch einen reversibel steuerbaren Motor angetrieben. Das Umschalten der
Antriebsrichtung erfolgt durch ortsfeste, bestimmte geometrische Positionen
repräsentierende Kontakte. Diese werden von proportional zur Hubbewegung des
Messerschlittens bewegten Gebern geschaltet. Die Übertragung der Antriebs
bewegung auf den Messerschlitten erfolgt über eine Schnur. Die beiden Enden
der Schnur sind in unterschiedlichen Richtungen, spiralförmig auf die reversibel
angetriebene Antriebstrommel aufgewunden und sind schließlich mit dieser fest
verbunden. Eine solche Antriebsvorrichtung hat mehrere Nachteile.
Wegen des längs der Achse der Antriebstrommel sich pulsierend verlagernden
Ablaufpunktes der Schnur kann die Antriebstrommel nicht in der Bewegungs
ebene des Messerschlittens angeordnet werden. Üblich ist die Verlagerung dieser
Antriebstrommel in den unteren Bereich der Webmaschine. Die Folge ist eine
bedeutende Verlängerung der Schnur.
Mit zunehmender Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit der Webmaschine und
der Verkürzung der Zyklen für die Einbindung einer Polreihe muß man auch die
Bewegungsgeschwindigkeit des Messerschlittens erhöhen. Wegen der Sicherung
einer hohen Schnittqualität und der Vermeidung einer hohen Messertemperatur
ist es außerdem geboten, die Geschwindigkeit des Messers im Bereich des
Gewebes möglichst konstant zu halten. Das wiederum hat zur Folge, dass die
Beschleunigung und Verzögerung des Messerschlittens außerhalb des Gewebes
in sehr kurzen Zeiträumen erfolgen muß. Die Beschleunigungskräfte werden
dabei so groß, dass sich die sehr lange Schnur um sehr große Beträge verlän
gert.
Beim Bewegungsantritt folgt der Messerschlitten der vorgegebenen Antriebs
bewegung erst verzögert. Die Geschwindigkeit des Messers im Gewebe kann
nicht genau definiert werden. Sie ist in jedem Fall unterschiedlich. Damit ändert
sich die Schneidcharakteristik. Der tatsächliche Hub des Messerschlittens wird
unkontrollierbar groß.
Es ist nicht möglich, irgendwelche Vorgänge am Messerschlitten auszuführen, die
eine genaue Positionierung desselben erfordern. Ein weiterer Nachteil dieser
Vorrichtung ist der hohe Energiebedarf für das wiederholte Beschleunigen und
Verzögern der masseintensiven Antriebstrommel.
Durch die DE 195 36 002 A1 wurde vorgeschlagen, anstelle des reversibel,
umschaltbaren Motors einen Servomotor, der nach einem vorgegebenen Pro
gramm in entgegengesetzten Richtungen steuerbar ist, einzusetzen. Diese Art
von Motoren enthält regelmäßig eine mit dem Läufer umlaufende Scheibe, die
Winkelmarkierungen als eine Art Wegmaßstab besitzt. Ein Geber erfasst diese
Markierungen und wandelt diese in Impulse für das Abarbeiten eines vorgegebe
nen Steuerprogrammes um.
Man hoffte damit, die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgänge so gestalten
zu können, dass bei vertretbarer Dehnung der Schnur eine nahezu konstante
Schnittgeschwindigkeit (10 bis 16 m/sec) im Gewebe gewährleistet werden kann.
Mit dieser Form des Antriebes erreichte man tatsächlich bereits deutlich höhere
Arbeitsgeschwindigkeiten der Webmaschine.
Mit der weiteren Optimierung der verschiedenen Getriebe der Webmaschine und
mit der Einführung neuer Poleinbindungsverfahren wird jedoch die Zeit, die für
das Schneiden z. B. einer Polreihe zur Verfügung steht, immer kürzer. Die
Schnur dehnt sich bei den hier noch auftretenden Beschleunigungen auch dann
noch in unvertretbarem Maß, wenn extrem stabile und dehnungsarme Materialien
für die Schnur eingesetzt werden. Im Übrigen sind auch hier die Nachteile der
Antriebstrommel, wie sie in Bezug auf das GB 890 393 beschrieben wurden,
hinsichtlich des veränderlichen Ablaufpunktes und der großen Masse nach wie
vor noch vorhanden.
Die Synchronität der Bewegung des Messerschlittens zu den anderen Baugrup
pen der Webmaschine kann trotz des Einsatzes des Servomotores nicht zu
verlässig genug gewährleistet werden. Die Unmöglichkeit der genauen Positionie
rung des Messerschlittens innerhalb der Webmaschine verhindert auch hier die
Einbeziehung der Wartung des Messerschlittens in den Automatisierungsprozeß
der Webmaschine.
Mit der DE 34 20 106 C1 wurde vorgeschlagen, einen endlosen Zahnriemen als
Übertragungsglied zu verwenden. Ein in einer einzigen Richtung umlaufender
Motor treibt den über zwei Räder mit senkrechter Achse geführten Zahnriemen.
Der Zahnriemen ist mit einem vertikalen Zapfen versehen. Über diesen Zapfen
und eine an dem Zapfen und dem Messerschlitten angreifende Koppel (dort als
Lenker bezeichnet) wird der Messerschlitten getrieben.
Diese Form des Antriebes ermöglicht eine stets konstante Geschwindigkeit des
Messers während des Schneidvorganges im Gewebe. Die Position und der Hub
des Messerschlittens sind stets exakt definierbar.
Ein entscheidender Nachteil dieser Vorrichtung besteht jedoch darin, dass sie
nicht mit vertretbarem Aufwand an unterschiedliche Gewebebreiten und an
unterschiedliche Polbildungsverfahren (zwei- oder drei-tourig) angepasst werden
kann. Es ist auch nicht möglich, den Messerschlitten an einer exakt vorgebbaren
Position zum Stillstand zu bringen und Wartungsprozesse am Messerschlitten
automatisch auszuführen.
Als erheblicher Nachteil hat sich die Verbindung zwischen dem Zahnriemen und
dem Messerschlitten herausgestellt. Der in den Zahnriemen eingefügte Stift
zerstört den Zahnriemen bei den durch die Beschleunigung und Verzögerung
auftretenden Belastungen innerhalb kürzester Zeit.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Antriebsvorrichtung für einen
Messerschlitten vorzuschlagen, die es ermöglicht auch bei hohen Arbeitsge
schwindigkeiten der Webmaschine und bei hocheffektiven Poleinbindungsverfah
ren dem Messerschlitten stets mit einer kontrollierbaren Geschwindigkeit und mit
definierter Bewegungsbahn anzutreiben und Möglichkeiten zu schaffen, War
tungsvorgänge am Messerschlitten zu automatisieren.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 auf überraschend
einfache Art gelöst. Mit der direkten und nahezu spielfreien Verbindung - zwi
schen der Kombination Maßstab/Geber einerseits und dem Messerschlitten
andererseits - gewährleistet man das Abarbeiten des Programmes oder der
Programme in der Abhängigkeit von der der tatsächlichen Position des Messer
schlittens. Es ist mit einer solchen Antriebsvorrichtung auch möglich, an exakt
vorgegebenen Positionen Wartungsarbeiten am Messerschlitten auszuführen.
Verwendet man als Übertragungsglied nach Anspruch 2 einen Zahnriemen, kann
man die Erfindung mit bewährten und verfügbaren technischen Mitteln realisieren.
Eine für sehr breite Webmaschinen besonders vorteilhafte Gestaltung des Mes
serschlittenantriebes beschreibt Anspruch 3. Die Dehnung des Zahnriemens kann
damit um mehr als 50% reduziert werden. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Web
maschine kann damit deutlich höher gewählt werden.
Die Ausführung nach Anspruch 4 ermöglicht die Realisierung der Erfindung
mittels platzsparender Mittel.
Die Ausführung mit einem Linearmotor - nach Anspruch 5 - hat den bedeutenden
Vorteil der weiteren Reduzierung der zu bewegenden Massen.
Die Modifizierung des Messerschlittens nach Anspruch 6 erlaubt durch die jetzt
mögliche genaue Positionierung des Messerschlittens das automatische Nach
stellen des Messers ohne Eingriff des Bedienpersonales.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben
werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen,
Fig. 1 einen Querschnitt entlang der Linie I-I in Fig. 2 durch einen Messer
schlitten mit Mitteln für das Nachstellen des Messers,
Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht auf den Messerschlitten nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Antriebsanordnung für einen Messerschlitten unter Verwendung
eines Zahnriemengetriebes in einer vereinfachten Ansicht von oben,
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Linearmotorenantriebes für den
Messerschlitten in einer Ansicht von der Vorderseite der Maschine,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Spindelantriebes von oben,
Fig. 6 ein Weg-Geschwindigkeits-Diagramm für den Antrieb eines Messer
schlittens und
Fig. 7 eine schematische Gesamtanordnung des Messerschlittenantriebes.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in unterschiedlichen Ansichten einen Messerschlitten 3
zum Trennen eines Doppelflorgewebes 1 in der Polebene.
Solche Vorrichtungen werden sowohl an Doppelteppichwebmaschinen, als auch
an Doppelplüschwebmaschinen verwendet. In dieser Beschreibung vereinheitli
chen wir die beiden genannten Maschinen unter dem Begriff Doppelforweb
maschinen.
Nach dem Trennen des Doppelflorgewebes 1 entstehen zwei Florgewebe 11 und
12, die nach oben bzw. nach unten abgezogen und später aufgewickelt oder
abgelegt werden.
Der Messerschlitten 3 wird zu diesem Zweck in an sich bekannter Weise auf
einer am Gestell der Maschine stabil gelagerten Führungsschiene 2 geführt. Der
Messerschlitten 3 trägt und führt an seiner Oberseite das Messer 31. Dieses
Messer 31 wird durch die Spannplatte 32 gegen den Messerschlitten 3 gepresst.
Im vorliegenden Fall übernimmt dieses Pressen der Spannhebel 34, der am
Messerschlitten 3 mittels Lager 33 schwenkbar geführt ist. Die nötige Klemmkraft
wird durch eine Feder 341 aufgebracht.
Das Messer 31 hat an seinem hinteren Ende nach oben gerichtete Vorsprünge,
an denen Druckbolzen 311 angreifen, die durch je eine Feder 312 belastet sind.
Der Spannhebel 34 kann in einer vorgegebenen Position des Messerschlittens 3
vor dem Anschlag 21 durch einen Drückerhebel 24 so betätigt werden, dass er
das Messer 31 freigibt und die Druckbolzen 311 dasselbe gegen den z. B. ge
stellfesten Anschlag 21 schieben können.
Der Messerschlitten 3 besitzt an seiner Unterseite Elemente einer Kupplung 35
und 35', die ein Trum des Zahnriemens 45 lösbar und formschlüssig mit dem
Messerschlitten 3 verbinden.
Der hier beschriebene Messerschlitten 3 hat die Aufgabe, z. B. die während eines
Arbeitszyklusses der Polwebmaschine hergestellte Polreihe während einer Bewe
gung längs des Gewebes 1 aufzuschneiden. Zur Sicherung eines optimalen
Schneidvorganges wird mindestens ein Mal pro Doppelhub des Messerschlittens
3 außerhalb des Gewebes 1 ein Schleifvorgang am Messer 31 ausgeführt.
Für diesen Schleifvorgang sind hier Schleifköpfe 25, 25' beiderseits des Gewebes
1 vorgesehen (vgl. Fig. 7).
Das permanente Nachschleifen führt natürlich auch zu einer Verlagerung der
Schneidkante des Messers 31 im Verhältnis zur Führung des Gewebes in der
Schneidzone. Ein Sensor 26 kontrolliert die Lage der Messerkante in regelmäßi
gen Abständen. Wird eine vorgegebene Lageabweichung festgestellt, ist es
notwendig, das Messer 31 nachzustellen.
Diese Nachstellbewegung wird bei der Gestaltung des Messerschlittens 3 nach
den Fig. 1 und 2 dadurch vorgenommen, dass der Messerschlitten 3 zunächst in
eine Position verbracht wird, in der die Schneidkante des Messers 31 dem ge
stellfesten Anschlag 21 gegenüber steht und der Drückerhebel 24 den Spann
hebel 34 so betätigt, dass er das Messer 31 freigibt und die Druckbolzen 311 das
Messer 31 gegen den Anschlag 21 schieben können.
Ist dieser Vorgang beendet, gibt der Drückerhebel 24 den Spannhebel 34 wieder
frei und der Messerschlitten 3 kann über einen bestimmten Zeitraum, den der
Sensor 26 durch sein erneutes Signal begrenzt, das Trennen des Doppelflorge
webes 1 fortsetzen.
Anstelle der federnd vorgespannten Druckbolzen 311 kann mann natürlich auch
andere Mittel zum Verschieben des Messers 31 verwenden. Denkbar wären z. B.
rein mechanisch angetriebene Stellglieder oder pneumatisch bzw. elektropneuma
tisch ansteuerbare Stellglieder. Wichtig ist, dass man unter den gegebenen
Bedingungen die dafür notwendige Energie auf dem Messerschlitten 3 zur Verfü
gung hat.
Für das Wirksamwerden dieser Stellvorrichtung für das Messer 31 ist es notwen
dig, dass der Messerschlitten 3 entweder während seines normalen Bewegungs
zyklus, vorzugsweise in der Phase der Bewegungsumkehr, eine ausreichend
genau definierte Position einnimmt. Zu diesem Zweck wird dem Messerschlitten
3 eine Antriebsvorrichtung zugeordnet, die es ermöglicht, auch bei sehr großen
Gewebebreiten und hohem Webfortschritt pro Zeiteinheit, dem Messerschlitten 3
eine Antriebsbewegung zu erteilen, die jederzeit kontrollierbar ist und den jeweili
gen Bedingungen angepasst werden kann.
Das Grundschema eines solchen Antriebes ist in Fig. 7 dargestellt. Ein endloser
Zahnriemen 45 wird über zwei Zahnriemenscheiben 43, 43' geführt. Die Zahnrie
menscheibe 43 erhält ihre Antriebsbewegung vom reversibel steuerbaren Servo
motor 41 über den Zahnriemen 42. Der Servomotor 41 besitzt zur Ausführung
eines vorgegebenen Steuerprogrammes seiner Bewegung eine Scheibe 411 mit
Winkeleinteilung, die wir als "Maßstab" bezeichnen möchten. Diesem Maßstab ist
ein ortsfester Geber 412 (Fig. 3) zugeordnet, dessen Impulse aufeinanderfolgen
de Programmschritte für die Bewegung des Servomotors 41 auslösen.
Zur Vermeidung von störenden Dehnungen des meist (mit ca. 10 m) sehr langen
Zahnriemens 45 kann man auch beiden Zahnriemenscheiben 43, 43' je einen
Servomotor 41 zuordnen.
Die Steuerprogramme werden in üblicher Weise durch die Maschinensteuerung
7 so vorgegeben, dass die Synchronität mit anderen Antrieben der Webmaschine
gewährleistet werden kann.
Eine etwas präzisiertere Darstellung des Antriebes mit Zahnriemen 42, 45
können wir aus der Fig. 3 erkennen. Diese zeigt eine Position des Messerschlit
tens 3, in der sich dieser nach rechts aus dem Gewebe 1 heraus bewegt hat. Der
Messerschlitten 3 hat den Schleifkopf 25 passiert und befindet sich im Bereich
des Gebers 26. Stellt der Geber 26 in dieser Position einen ungenügenden
Messervorstand fest, wird der Drückerhebel 24 angesteuert, wenn der Messer
schlitten 3 vor dem Anschlag 21 steht. Dieser drückt dann den Spannhebel 34
nach unten. Das Messer 31 wird frei und gelangt unter der Wirkung der Druckbol
zen 311 in die vorgegebene Position am Anschlag 21.
Ist das Messer 31 bereits zu weit abgearbeitet, kann es wegen der Wirksamkeit
eines nicht dargestellten Anschlages am Messerschlitten nicht mehr in die SOLL-
Position (Fig. 2) verschoben werden. In einem solchen Fall signalisiert der Sensor
26 der Maschinensteuerung 7 diesen Zustand. Die Maschine wird nach einem
vorgegebenen Programm stillgesetzt und an der Anzeige erfolgt der Hinweis,
dass ein Austausch des Messers 31 durch das Bedienpersonal erforderlich ist.
In den Fig. 4 und 5 werden zwei grundsätzlich andere Antriebe für den Messer
schlitten 3 gezeigt. Die Antriebsvorrichtung nach Fig. 4 besteht aus einem Linear
motor 6, der auf der Führungsschiene 2', die hier als Stator dient, mit seinem
Läufer nach einem vorgegebenen Programm hin- und herbewegbar ist. Die dafür
notwendige Energie für den Antrieb des Läufers 61 und die für die Steuerung
erforderlichen Informationen werden über Schleifkontakte 62 dem Läufer zu
geführt.
Die Führungsschiene 2 ist mit Markierungen versehen. Diese stellen in ihrer
Gesamtheit einen Wegmaßstab 611 - analog der Winkelscheibe 411 des Servo
motors 41 - dar. Ein Geber 612 am Läufer 61 erfasst die jeweilige Position und
löst entsprechende Programmabschnitte für den Antrieb des Läufers 61 aus. Der
Läufer 61 ist über eine Kupplung 63 mit den Messerschlitten 3 formschlüssig
verbunden, so dass die erzeugte Antriebsbewegung spielfrei auf den Messer
schlitten 3 übertragen wird.
Eine Antriebsvorrichtung nach dieser Art ist dann sinnvoll, wenn die Webmaschi
ne eine sehr große Arbeitsbreite hat. Die zu bewegenden Massen können auf ein
Minimum reduziert werden.
Einem solchen Antrieb mit Linearmotor ist - von der Grundkonzeption her - auch
ein Antriebskonzept ähnlich, bei dem ein am Messerschlitten 3 gelagerter Servo
motor mit seinem Antriebsritzel an einer Zahnstange oder dergleichen längs der
Führungsschiene 2 abrollt. Die Übertragung der elektrischen Antriebsenergie und
der Steuersignale kann in diesem Fall über flexible Kabel oder über Schleif
kontakte erfolgen. Die notwendigen Steuerinformationen könnte man auch draht
los übertragen.
Die Ausführungsvariante für den Schlittenantrieb nach Fig. 5 besitzt einen gestell
fest angeordneten Servomotor 51. Dieser treibt hier direkt eine Spindel 53, die
parallel zur Führungsschiene 2 angeordnet und ausgerichtet ist. Der Messer
schlitten 3 hat für das Zusammenwirken mit der Spindel 52 eine Mutter 53, die
mit der Spindel 52 zusammenwirkt. Der Servomotor 51 besitzt - in üblicher Weise
- einen Maßstab 511 in Form einer Winkelscheibe und einen Geber 512.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Antriebe für den Messerschlitten 3 soll in
Bezug auf die Positionen in der Webmaschine nochmals anhand der Fig. 6
erläutert werden. Aus der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausgangsposition wird
der Messerschlitten 3 im Bereich S1 beschleunigt. Er hat seine maximale Ge
schwindigkeit beim Eintritt des Messers 31 in das Gewebe 1, im Schneidabschnitt
S2 erreicht. Das Messer 31 schneidet mit dieser dann erreichten Geschwindigkeit
die dort angebotene Menge der Einzelfasern der Polhenkel. Erreicht das Messer
31 den anderen Geweberand, setzt im Bereich S3 die Verzögerung ein. Der
gesamte, zurückgelegte Weg Sg kann mit den beschriebenen Antriebsvorrichtun
gen ausreichend genau eingehalten werden.
In den Bereichen S1 und S3 können die Schleifköpfe 25, 25' angeordnet werden.
Hinsichtlich der Platzierung der Sensoren 26 und der Drückerhebel 24 für das
Nachstellen des Messers 31 kann man sich für einen dieser beiden Abschnitte S1
oder S3 entscheiden. Die Ausführung des Nachstellvorganges erfolgt - wie bereits
beschrieben - nicht bei jedem Doppelhub, sondern nur in größeren Zeitabständen.
Aus diesem Grund kann man die Abschnitte S1 und S3 so gestalten, dass im
Regelfall optimale Beschleunigungen und Verzögerungen realisiert werden kön
nen.
Für den Fall, dass man das Messer 31 nachstellen muss, kann durch die Steue
rung der Maschine die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine reduziert werden und
der Messerschlitten 3 durch ein Sonderprogramm länger in der Nachstellposition
(Fig. 2) verbleiben.
Bei einer solchen Arbeitsweise kann während des Webvorganges mit normalen
Arbeitsgeschwindigkeiten gearbeitet und die Drehzahl lediglich während eines
Nachstellvorganges reduziert werden.
Ein Anhalten der Maschine für die Ausführung eines Nachstellvorganges kann
unter bestimmten Umständen sogar vermieden werden. In jedem Fall ist ein
Eingreifen des Bedienpersonals zur Realisierung des Nachstellvorganges voll
ständig vermeidbar.
In bezug auf die Verwendung eines Servomotors für diesen Anwendungszweck
mit dem extremen Wechsel zwischen Antriebs- und Bremsvorgang soll noch
darauf hingewiesen werden, dass für die Webmaschine ein Zwischenstromkreis
vorgesehen ist, in den alle Servomotoren ihre, bei Bremsvorgängen frei werdende
Energie einspeisen und aus dem alle Servomotoren bei Beschleunigung und
normalem Betrieb mindestens einen Teil ihrer Antriebsenergie entnehmen.
Die Bremsenergie muß dann nicht in Wärme umgesetzt werden. Sie steht zum
erheblichen Teil für andere Verbraucher als elektrische Energie weiter zur Verfü
gung.
1
Doppelteppichgewebe
11
Teppichgewebe, oberes
12
Teppichgewebe, unteres
2
Führungsschiene
21
Anschlag
22
Gewebeführung
23
Gewebeführung
24
Drückerhebel
25
,
25
' Schleifkopf
26
Sensor
3
Messerschlitten
31
Messer
311
Druckbolzen (Stellglied)
312
Feder
32
Spannplatte
33
Lager
34
Spannhebel
341
Feder
35
,
35
' Kupplung
36
Magnetstößel
4
Zahnriementrieb
41
Servomotor
411
Maßstab
412
Geber
42
Zahnriemen
43
Zahnriemenscheibe
44
Führungsrolle
45
Zahnriemen
5
Spindeltrieb
51
Servomotor
511
Maßstab
512
Geber
52
Spindel
53
Mutter
6
Linearmotorenantrieb
61
Läufer
611
Maßstab
612
Geber
62
Schleifkontakt
7
Maschinensteuerung
71
Steuereinheit
V Geschwindigkeit
S Weg
S1 Beschleunigungsabschnitt
S2 Schneidabschnitt (innerhalb des Gewebes)
S3 Verzögerungsabschnitt
Sg Gesamtweg
V Geschwindigkeit
S Weg
S1 Beschleunigungsabschnitt
S2 Schneidabschnitt (innerhalb des Gewebes)
S3 Verzögerungsabschnitt
Sg Gesamtweg
Claims (6)
1. Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten zum Trennen eines Doppel
florgewebes in der Polebene an einer Doppelflorwebmaschine, mit einem
reversibel, entsprechend vorgegebener Programme ansteuerbarem Servo
motor, dem ein Wegmaßstab und ein Geber zur Erfassung von aktuellen
Wegeinheiten zugeordnet sind, und mit mindestens einem Übertragungsglied
zur Übertragung der Antriebsbewegung auf den entlang einer Führungs
schiene bewegbaren Messerschlitten,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Messerschlitten (3) und der Einheit Geber/Wegmaßstab
(411, 412; 511, 512; 611, 612) unelastische, formschlüssig
eingefügte Übertragungsglieder (Zahnriemen 42, 45; Spindel 52,
Mutter 53; Kupplung 63) angeordnet sind.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einheit Geber/Wegmaßstab (411, 412) dem gestellfest gelagertem ordneten Servomotor (41) zugeordnet ist,
dass dem Servomotor (41) als Übertragungsglied mindestens ein Zahn riemen (42, 45) zugeordnet ist und
dass der Messerschlitten (3) mit einem Trum des Zahnriemens (45) form schlüssig verbunden ist.
dass die Einheit Geber/Wegmaßstab (411, 412) dem gestellfest gelagertem ordneten Servomotor (41) zugeordnet ist,
dass dem Servomotor (41) als Übertragungsglied mindestens ein Zahn riemen (42, 45) zugeordnet ist und
dass der Messerschlitten (3) mit einem Trum des Zahnriemens (45) form schlüssig verbunden ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zahnriemen (45) endlos über zwei Zahnriemenscheiben (43, 43') geführt ist und
dass beide Zahnriemenscheiben (43, 43') mit untereinander synchron angesteuerten Servomotoren (41) antriebsverbunden sind.
dass der Zahnriemen (45) endlos über zwei Zahnriemenscheiben (43, 43') geführt ist und
dass beide Zahnriemenscheiben (43, 43') mit untereinander synchron angesteuerten Servomotoren (41) antriebsverbunden sind.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einheit Geber/Wegmaßstab (511, 512) dem gestellfest gelagerten Servomotor (51) zugeordnet ist,
dass dem Servomotor (51) als Übertragungsglied eine parallel zur Füh rungsschiene (2) ausgerichtete Spindel (52) zugeordnet ist und
dass der Messerschlitten (3) mit einer auf der Spindel geführten Mutter (53) in seiner Bewegungsrichtung formschlüssig verbunden ist.
dass die Einheit Geber/Wegmaßstab (511, 512) dem gestellfest gelagerten Servomotor (51) zugeordnet ist,
dass dem Servomotor (51) als Übertragungsglied eine parallel zur Füh rungsschiene (2) ausgerichtete Spindel (52) zugeordnet ist und
dass der Messerschlitten (3) mit einer auf der Spindel geführten Mutter (53) in seiner Bewegungsrichtung formschlüssig verbunden ist.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Servomotor als Linearmotor ausgebildet ist,
dessen Stator Bestandteil der Führungsschiene (2) und
dessen Läufer (61) mit dem Messerschlitten (3) verbunden ist und
dass der Geber (612) dem Läufer (61) und der Wegmaßstab (611) der Führungsschiene (2) zugeordnet ist.
dass der Servomotor als Linearmotor ausgebildet ist,
dessen Stator Bestandteil der Führungsschiene (2) und
dessen Läufer (61) mit dem Messerschlitten (3) verbunden ist und
dass der Geber (612) dem Läufer (61) und der Wegmaßstab (611) der Führungsschiene (2) zugeordnet ist.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Messerschlitten (3)
in einer vorgegebenen Position ein Sensor (26) zum Erfassen des Messervorstandes und
in einer zweiten vorgegebenen Position eine Vorrichtung (Anschlag 25, Drückerhebel 24) zum zeitweiligen Lösen der Verbindung zwischen Messer (31) und Messerschlitten (3) zugeordnet sind und
dass dem Messer (31) Stellglieder (z. B. Druckbolzen 311) zum Verschie ben derselben, im gelösten Zustand des Messers, relativ zum Messer schlitten (3), in eine vorgegebene Schneidposition zugeordnet sind.
dass dem Messerschlitten (3)
in einer vorgegebenen Position ein Sensor (26) zum Erfassen des Messervorstandes und
in einer zweiten vorgegebenen Position eine Vorrichtung (Anschlag 25, Drückerhebel 24) zum zeitweiligen Lösen der Verbindung zwischen Messer (31) und Messerschlitten (3) zugeordnet sind und
dass dem Messer (31) Stellglieder (z. B. Druckbolzen 311) zum Verschie ben derselben, im gelösten Zustand des Messers, relativ zum Messer schlitten (3), in eine vorgegebene Schneidposition zugeordnet sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10004904A DE10004904C1 (de) | 2000-02-04 | 2000-02-04 | Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten einer Doppelflorwebmaschine |
DE50104640T DE50104640D1 (de) | 2000-02-04 | 2001-01-26 | Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten einer Doppelflorwebmaschine |
EP01101791A EP1122348B1 (de) | 2000-02-04 | 2001-01-26 | Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten einer Doppelflorwebmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10004904A DE10004904C1 (de) | 2000-02-04 | 2000-02-04 | Antriebsvorrichtung für den Messerschlitten einer Doppelflorwebmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10004904C1 true DE10004904C1 (de) | 2001-05-10 |
Family
ID=7629800
Family Applications (2)
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