DE1000391B - Verfahren zur Herstellung von Pantethin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pantethin

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DE1000391B
DE1000391B DEH18774A DEH0018774A DE1000391B DE 1000391 B DE1000391 B DE 1000391B DE H18774 A DEH18774 A DE H18774A DE H0018774 A DEH0018774 A DE H0018774A DE 1000391 B DE1000391 B DE 1000391B
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DE
Germany
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cystamine
pantethine
phthalyl
alanyl
acid
Prior art date
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Pending
Application number
DEH18774A
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English (en)
Inventor
Dr Paul Karrer
Dr Max Viscontini
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
F Hoffmann La Roche AG
Original Assignee
F Hoffmann La Roche AG
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides
    • C07C233/01Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms
    • C07C233/45Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms having the nitrogen atom of at least one of the carboxamide groups bound to a carbon atom of a hydrocarbon radical substituted by carboxyl groups
    • C07C233/46Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms having the nitrogen atom of at least one of the carboxamide groups bound to a carbon atom of a hydrocarbon radical substituted by carboxyl groups with the substituted hydrocarbon radical bound to the nitrogen atom of the carboxamide group by an acyclic carbon atom

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Pantethin Das für enzymatische Acetylierung und andere biologische Reaktionen wichtige Coenzym A ist eine Substanz, deren Molekel einen Phosphorsäureester des Pantethins I enthält. In Gegenwart von Adenosintriphosphat und dem spezifischen Apoferment weist auch Pantethin II die Wirkung des Coenzyms A auf.
  • CH2(OH).C(CH$)2CH(OH) CONHCH2CH2CONHCH2CH2SH (I) [C H$ (O H) C (C H8)2C H (O H) CONHCHZCH,CONHCH2CH2S-]2 (II) Aus dem deutschen Patent 884796 war bekannt, Pantethin herzustellen durch Umsetzung eines gemischten Anhydrides der Pantothensäure und einer zweiten Carbonsäure mit Cystamin.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein neues Verfahren zur Herstellung von Pantethin, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Cystamin mit Phthalyl-ß-alanylchlorid unter Bildung von Di-(phthalyl-ß-alanyl)-cystamin umsetzt, die Phthalylreste von letzterem abspaltet und das gebildete Di-(ß-alanyl)-cystamin mit (-)-a, y-Dioxyß, ß-dimethyl-butyro-y-lacton behandelt.
  • Das neue Verfahren unterscheidet sich gegenüber der bekannten Arbeitsweise durch Einfachheit und ein neuartiges Aufbauprinzip. Es werden damit sehr gute Ausbeuten und ein reines Produkt erhalten. Das reine Pantethin weist in Wasser folgende spezifische Drehung auf: [a]" : + i7,7° (± 0,3°). In Wasser ist es leicht löslich, in Alkohol mäßig löslich und in Äther und Aceton unlöslich. Diese Verbindung ergibt eine starke Biuretreaktion, welche mehrere Stunden beständig bleibt.
  • Eine Modifikation des oben beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß an Stelle des linksdrehenden a, y-Dioxy ß, ß-dimethyl-butyro-y-lactons die racemische Form verwendet wird; das erhaltene Produkt ist racemisches Pantethin.
  • Das als Ausgangsmaterial verwendete Cystamin kann man durch Umsetzung von N-(ß-Bromäthyl)-phthalimid (Organic Synthesis 7, S. ig) mit Natriumthiosulfat, Oxydation des gebildeten Bunteschen Salzes der Formel mittels Jod zum Di-(phthalimidoäthyl)-disulfid und durch Aufspaltung des letzteren mit Hilfe von Bromwasserstoffsäure oder Hydrazin, wobei neben dem Cystamin Phthalsäure bzw. Phthalsäurehydrazid gebildet werden, gewinnen. Beispiel Herstellung des Cystamins Die Mischung aus iio g (o,43 Mol) N-(ß-Bromäthyl)-phthalimid (Organic Synthesis, Bd. 7, S. 19) und 107 g Na2S203 (o,43 Mol) in 800 ccm 5o°/oigem Methanol wird 4 Stunden im Sieden gehalten, wobei vollständige Lösung erfolgt. Hierauf trägt man in kleinen Portionen in die kochende Flüssigkeit 45 g gepulvertes Jod ein, indem man das in der Hülse eines Soxhlet-Apparates deponierte Jod durch die Dämpfe der kochenden Flüssigkeit allmählich herauslöst. Allmählich bildet sich ein Niederschlag _ von Di-(phthalimidoäthyl)-disulfid, den man aus der noch heißen Lösung abfiltriert und hierauf aus Eisessig umkristallisiert. Ausbeute: 43 g; Schmelzpunkt: i38°.
  • Zwecks Abspaltung der Phthalsäurereste aus dem Di-(phthalimidoäthyl)-disulfid werden 6 g der Verbindung in einer Mischung aus 8,5 ccm 48°/oiger wäßriger Bromwasserstoffsäure und 8,5 ccm Eisessig io bis 12 Stunden zum Sieden erhitzt; die Auflösung des Disulfids geht in den ersten 3 Stunden vor sich. Nach dem Erkalten des Reaktionsgemisches, aus welchem die Hauptmenge der Phthalsäure ausgefallen ist, wird mit 2o ccm Wasser verdünnt,, der Niederschlag abgesaugt und das Filtrat im Vakuum stark konzentriert, eine weitere Menge ausgeschiedener Phthalsäure abgetrennt, das Filtrat zur Trockne gebracht, der Rückstand in 95°/oigem Äthanol gelöst und durch Ätherzusatz das Dihydrobromid des Cystamins zur Kristallisation gebracht. Dieses bildet nach der Umkristallisation farblose Nadeln. Schmelzpunkt: 238 bis 23g°. Ausbeute: 3,99 (850/, der Theorie).
  • Die Abspaltung der Phthalsäuregruppen - aus deri Di-(phthalimidoäthyl)-disulfid kann auch durch Erhitzen mit Hydrazin in Amylalkohol- erfolgen.. Die Ausbeute an Cystamin-hydrochlorid erreicht hierbei auch 8o0/, und mehr. Schmelzpunkt des Cystamin-dihydrochlorids: Zog bis 2fo°.
  • Herstellung des Di-(ß-alanyl)-cystamins Zur Herstellung des Phthalyl-ß-alanyl-chlorids erhitzt man z2,5 g Phthalyl-ß-alanin (S: Gabriel, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft - 38 [19o5], S. 634) mit -einem Überschuß von Thionylchlorid il/, Stunden und destilliert den Überschuß von Thionylchlorid ab. Das so gewonnene Phthalyl ß-alanyl-chlorid wird in- der eben ausreichenden Menge trockenen Chloroforms gelöst und diese-- Lösung- mit der- Aufschlämmung- von Cystamin. in Chloroform versetzt, die in folgender Weise bereitet wird: 5,75 g Cystamin-dihydrochlorid werden im Minimum der nötweridigen Menge Wasser gelöst, so viel festes, calciniertes Natriumcarbonat zugesetzt, bis eine feste, pulverisierbare Masse entstanden ist und diese in i5occm äthanolfreiem Chloroform suspendiert. Die Lösung des Phthälyl-ß=alanylchlorids wird unter Rühren langsam bei - 5 ° in die erwähnte Suspension eingetragen, nachher läßt man die Temperatur unter ständigem Rühren des Reaktionsgemisches" auf 2o° steigen, filtriert den Niederschlag, bestehend aus Natriurncarbonat und Natriumchlorid ab, und verdunstet die Chläroformlösung im Vakuum. Man erhält so als Rückstand in fast reinem Zustand Di-(phthalyl-ß-alanyl) -cystamin, - das nach Umkristallisation aus verdünnter Essigsäure bei 211° schmilzt. Ausbeute: 8o°/, der Theorie.
  • Zwecks Abspaltung der Phthalsäurereste erhitzt man die genannte Verbindung - mit 3 -Mol Hydrazin in Isoamylalkohol 2 Stunden zum Sieden, filtriert hierauf das ausgeschiedene Phthalhydrazid ab, dampft das Filtrat im Vakuum zur Trockne ein, nimmt den Rückstand in Wasser auf und bringt die - Lösung durch Essigsäure auf p$ 5 bis 6. Dabei fällt eine weitere Menge Phthalhydrazid aus. Nach dessen Abscheidung wird das Filtrat wieder im Vakuum eingedampft, der Rückstand in absolutem Alkohol gelöst und dazu eine alkoholische Lösung von Oxalsäure gefügt. Hierbei fällt das Oxalat des Di-(ß-alanyl)-cystamins aus, das aus verdünntem Äthanol umkristallisiert werden kann. Ausbeute: 500/, der Theorie. Schmelzpunkt: 186°.
  • Herstellung des Pantethins Aus dem vorbeschriebenen Oxalat erhält man das freie Di-(ß-alanyl)-cystamin durch Fällung der Oxalsäure mittels Bariumhydroxyd. Es ist eine starke Base. Sie läßt sich aus mit Wasser verdünntem Äthanol kristallisieren, bildet feine, farblose Nädelchen, die bei 196° schmelzen.
  • Zur Herstellung des Pantethins erwärmt man i Äquivalent Di-(ß-alanyl)-cystamin mit 6 Äquivalenten (-)-a, y-Dioxy-ß, ß-dimethyl-butyro-y-lacton langsam auf 15o° und hält das Gemisch so lange auf dieser Temperatur, bis sich eine homogene Schmelze gebildet hat. Nach dem Erkalten wird die Masse zwecks Entfernung des überschüssigen Lactons mit Äther erschöpfend extrahiert, der Rückstand in Methanol gelöst und die filtrierte Lösung mit dem dreifachen Volumen Isopropanol versetzt, wodurch gefärbte Verunreinigungen ausgefällt werden. Dann läßt man die davon abgetrennte Lösung in Äther einfließen, wobei das Pantethin in Form eines farblosen Niederschlages ausfällt. Es wird abzentrifugiert, mit Äther gewaschen und eventuell "durch wiederholte fraktionierte Fällung weiter gereinigt. Das reine Produkt weist in Wasser .folgende spezifische "Drehung auf [a] D : + i7,7> (± 0,3°)- " Pantethin ist in Wasser leicht, in Alkoholen ziemlich leicht löslich, unlöslich in Äther und Aceton. Es gibt eine starke Biuretreaktion, die stundenlang bestehenbleibt. In Gegenwart von Adenosintriphosphat und des spezifischen Apoenzyms besitzt Pantethin die volle enzymatische Aktivität des Coenzyms A. Unter denselben Bedingungen erweist sich Pantothensäure oder eine Mischung aus Pantothensäure und Cystamin enzymatisch inaktiv.
  • Bei Verwendung des racemischen a, y-Dioxy-ß, ß-dimethylbutyro-y-lactöns wird in entsprechender Weise das dem Pantethin entsprechende Racemat erhalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Pantethin, dadurch gekennzeichnet, daß man Cystamin mit Phthalyl-ß-älanyl-chlorid zu Di-(phthalyl-ß-alanyl)-cystamin umsetzt, die Phthalylreste von letzterem abspaltet und das gebildete Di-(ß-alanyl)-cystamin mit a, y-Dioxy-ß, ß-dimethyl-butyro-y-lacton umsetzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man linksdrehendes a, y-Dioxy-ß, ß-dimethyl-butyro-y-lacton als Ausgangsverbindung verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung B i44ig IVb/i2q (Patent 884796).
DEH18774A 1953-01-12 1953-12-21 Verfahren zur Herstellung von Pantethin Pending DE1000391B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE884796C (de) * 1951-04-03 1953-07-30 Boehringer Sohn Ingelheim Verfahren zur Herstellung von N-[ª‡',ª‰'-Dioxy-ª‰',ª‰-dimethyl-butyryl]-ª‰-alanin-ª‰"-mercapto-aethylamid

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE884796C (de) * 1951-04-03 1953-07-30 Boehringer Sohn Ingelheim Verfahren zur Herstellung von N-[ª‡',ª‰'-Dioxy-ª‰',ª‰-dimethyl-butyryl]-ª‰-alanin-ª‰"-mercapto-aethylamid

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