Arbeitsverfahren zur Darstellung von Äthern von Kohlehydraten. Bei der Darstellung von Äthern der Kohlehydrate vom Typus nCcHioozi, wie Zellulose, Stärke, Dex#rin und dergleichen, sowie von deren Umwa.ndlungsprüduktenoder Abkömmlingen, ist es bekannt, diese Kohle hydrate zunächst mit Alkahlauge zu behan deln und,dann die so gewonnenen, Ausgangs- materia,
lien einer Behandlung mit alkylieren- den Mitteln bei geeigneter Temperatur zu unterziehen und sie dadurch in Äther über zuführen.
Verwendete man #dabei mässige Mengen an Alkalil,a,nge und Alkylierungsmitteln#, dann war eine -durchgreifende Atherifizierung nicht zu erzielen und waren #die gewonnenen Produkte technisch minderwertig.
Aber auch wenn man zum Beispiel zur Herstellung der Alka.lizellulose Mengen von Alkalilaugen und. Alkylierungsmitteln verwendete, die zur ,durchgreifenden Alkylierung ausreichend waren, #gelangte man zu Äthern,-die auf tech nische Produkte, wie künstliche Fäden, Films, plastische Massen verarbeitet, gegen Wasser nicht tadellos widerstandsfähig wa ren.
Die Verwendung so grosser Mengen an Alkalilauge und Alkylierungsmitteln ist aber schon lange deswegen ein Übelsta.nd, weil sie nur eine unvollkommene Ausnützung der Apparatur ermöglicht.
Abgesellen #davon ist die Arbeit mit grossen Alkalilaugemengen und grossen Mengen von Alkylierüngsmitteln mit bedeutendem MateriaIvers-elileiss verbun den, weil eine Rückgewinnung des übers-chüs- sigen Alkalis und der überseIiiissigen Alky- lierungsmittel in manchen Fällen praktisch unmöglich ist, in andern auf überaus grosse Schwierigkeiten stösst.
Die vorstehend genannten Übelstäude las sen sieh nun alle dadurch vermeiden, dass man nach dem Arbeitsverfaliren gemäss vor liegender Erfindung arbeitet, indem man die Kohlehydrate mit festem Ätzalkali behan delt. Die gewonnenen Produkte sind nicht mehr technis#e,11 minderwertig, sondern vor- züglieli wasserbeständig.
<B>,</B> Vorteilhafterweise werden die Kohleliy- drate in fein verteilter Form mit festem Xtz- alkali in gepulvertem Zustande, entweder für sich allein oder bei Anwesenheit von nur so viel Wasser oder Alka.lilauge, dass wenig- stens ein Teil fles Atzalkalis bei Zimmertem peratur ungelöst bleibt, behandelt, also z. B.
verknetet, verrieben oder vermengt. Man kann entwederdas feste Ätzalkali mit Wasser oder Alkalilauce versetzen und dann das Kohle hydrat eintragen oder das Kohlehydrat mit dem festen Ätzalkali vermischen und dann Wasser oder Alkalilauge zufügen.
Auch kann das Kohlehydrat mit Wasser oder Alkali- laace vorbehandelt und dann,clas feste Ätzal- hali einverleibt wer-den. <B>In</B> allen diesen Fällen kann, wenn die Arbeit nicht bei Luftab- sehluss, z. B. im Vakuum oder in einer in differenten Gasatmosphäre, geschieht, eine grössere oder geringere Menge Wasser aus fler Luft aufgenommen werden.
Die Behandlung kann sowohl in der Kä.Ite, als aneh in der Wärme erfolgen, wo-bei die Auswahl der Temperatur sowohl von der Menge des zur Behandlung verwendeten festen Ätzalka.Iis uind der Konzentration der Lauge, als auch vom angestrebten Ziel abhängt.
Hat, man zum Beispiel die Herstellung eines AlkalyJeriva.- tes von vollendeten technischen Eigenschaf fen im Auge, und arbeitet man mit- verhält nismässig grösseren Mengen festen Ätzalkalis, dann wird sieh die Behandlung bei nur mässi <U>gen</U> Temperaturen.
ja sogar vorteilhaft unter l#-,ühlung einpfehlen. Die mit festem Ätz- alkali bei An- oder Abwesenheit von Wasser oder Alkalilauge behandelten Kohlehydrate kann man, wenn erwünscht, vor der Alkylie- rang. <B>z.</B> B.,dureh Trocknen im Vakuum, oder an der Luft von dem ihnen etwa anhaffenden Wasser teilweise oder --anz befreien.
<I>kn</I> Die Alkylierung selbst und die Aufa.rbei- tun,- der Reaktionsmassen nach flurehgeführ- ter Alkvierung geschieht in üblicher Weise.
el <B>-</B> Das vorliegende Arbeitsverfahren lässt auch die Möglichkeit<U>zu,</U> den KohIellyZraten oder den sie enthaltenden M.aferialien zu nächst nur so viel festes Ätzalkali, allenfalls unter Zusatz von Wasser oder Alkalilauge einzuverleiben. um bei der nachfolgenden Al- 1.:
,#lierung bloss ein Alkylderivat niedriger Alkylierungsstufe zu erhalten, worauf man ,das so erhaltene Alhylderivat unter weiterem Zusatz von Ätzalkali und Alkylierungsmit- teln weiter alkylieren kann.
<I>Beispiel I:</I> <B>1</B> '/2 bis 4 Gewichtsteile feingepulvertes Ätznatron werden in einer entsprechenden Vorrichtung,<B>Z.</B> B. einer Reibschale, einer Knetmaschine, einem Zerfaserer, oder einer M <B>3</B> ischtrommel mit <B>1</B> Gewichtsteil fein ver- teilter Zellulose an der Luft,
oder im Vakuum oder in indifferenter Gasa.tmosphäre vorteil haft unter Kühlun <B>'g</B> so lange vermischt, bisz eine gleichmässige -Masse entsteht,. Beim Ar beiten bei Luftzutrift pflege die Masse wäh rend des Mischprozesses Wasser anzuziehen. Das Misellpro,dukt wird entweder unmittelbar nach seiner Herstellung oder nach kürzerem .oder länuerem Stehen in bekannter Weise mit t# einem Alkylieruno1,smittel behandelt.
So wird es zum Beispiel in einem Autoklaven mit, 2,4 bis 6,4 Gewichtsteilen Cliloräthyl <B>6</B> bis 24 Stunden bei einer Temperatur von<B>80</B> bis <B><I>130'</I> C</B> gehalten. In diesem Falle empfiehlt es sich, die Masse während der Reaktion zu rühren oder den Autoklaven züi bewegeij. Nach vollzogener Reaktion wird aus dem ro hen Reaktionsprodukt die Äthylzellulose in der Weise isoliert, dass man das rohe Reak tionsprodukt, gegebenenfalls nach vorheri gem Neutralisieren oder Ansäuren,
mit Was ser auswaselit und froehnet. Man kann auch so vorgehen, dass man !das mit Wasser ins- gewaschene Reaktionsprodukt mit einer ver dünnten Säure behandelt, nochmals mit Was ser auswascht und trocknet.
<I>Beispiel</I> II: In '/-., bis<B>3</B> Gewichtsteile einer 40 bis<B>50-</B> prozentigen Natronlauge werden<B>1</B> bis 4 Ge- Z, wichtsteile fein gepulvertes Ätznafron ein- ,getragen und von Hand oder mittelst entspre- Z chender Vorrichtung gut vermischt.
Diese i ischung wird mit<B>1</B> Gewiehtsteil fein ver teilter Zellulose versetzt und in geeigneter Vorrichtung unter Kühluno, bei Zimmertem peratur oder unter Erwärmung damit ver- knetet bezw. verrieben, bis eine gleichmässige Masse enstanden ist. Dieses Produkt wird nun unmittelbar oder nacb. kürzerem oder längerem Stehen in bekannter Weise mit einem Alkylierungsmittel behandelt.
So wird es zum Beispiel mit<B>1,92</B> bis<B>8,8</B> Gewichts teilen Chloräthyl in einem Autoklaven ver setzt und die Mischung<B>8</B> bis 24 Stunden bei einer Temperatur von<B>80</B> bis 130'C erhitzt. Die Aufarbeitung geschieht wie im Bei spiel I.