CH96128A - Verfahren und Einrichtung zum stosslosen Bremsen langer eisenbahnzüge. - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum stosslosen Bremsen langer eisenbahnzüge.Info
- Publication number
- CH96128A CH96128A CH96128DA CH96128A CH 96128 A CH96128 A CH 96128A CH 96128D A CH96128D A CH 96128DA CH 96128 A CH96128 A CH 96128A
- Authority
- CH
- Switzerland
- Prior art keywords
- valve
- brake cylinder
- locomotive
- braking
- piston
- Prior art date
Links
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 6
- 230000003137 locomotive effect Effects 0.000 claims description 21
- 230000035939 shock Effects 0.000 claims description 2
- 238000012544 monitoring process Methods 0.000 claims 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 4
- 230000008878 coupling Effects 0.000 description 3
- 238000010168 coupling process Methods 0.000 description 3
- 238000005859 coupling reaction Methods 0.000 description 3
- 230000001934 delay Effects 0.000 description 1
- 230000003111 delayed effect Effects 0.000 description 1
Landscapes
- Valves And Accessory Devices For Braking Systems (AREA)
Description
Verfahren und Einrichtung zum stosslosen Bremsen langer Eisenbahnzüge. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zum stosslosen Bremsen langer, mit Druckluftbremse ausgerüsteter Eisenbahnzüge mittelst einer selbsttätigen Vorrichtung, die bei Einleitung einer Bremsung das Anwach sen des Bremsdruckes im Lokomotiv-Brems- zylinder zunächst stark verzögert, so dass die Lokomotive den Zug beim Bremsen gestreckt hält, sodann aber, nachdem beim Wagenzug ein bestimmter Bremsdruck erreicht ist, die Bremswirkung auch derLokomotivbremserasch anwachsen lässt, so dass diese stark rnitbremst.
Bei älteren Ausführungen der Druckluft bremse liess man die Lokomotive zunächst gänzlich ungebremst; dadurch fielen jedoch nicht nur die Bremswege unerwünscht lang aus, sondern die ungebremst weiter laufende Lokomotive verursachte auch starke, oft ge fährliche Zerrungen in den Kupplungen.
Als man, um die Bremswege zu verkürzen, die Lokomotive gleichfalls stark abbremste, fielen zwar die Bremswege erheblich kürzer aus, die gefährlichen Stösse und Zerrungen im Zuge traten aber nach wie vor auf, weil der Wagenzug zunächst auf die stark gebremste Lokomotive auflief, sein Arbeitsvermögen dabei an diese abgebend, gegen Ende der Bewegung aber infolge des Anwachsens der Reibung am Radumfang sich stärker verzö gerte als diese, so dass nun kurz vor dem Anhalten des Zuges die Lokomotive plötzlich nach vorn schoss, die vorher schlaffen Kupp lungen straffte und der Zug mit einem von den .Fahrgästen unangenehm empfundenen, für die Kupplungen oft gefährlichen Ruck zum Stehen kam.
Gemäss der Erfindung werden diese Nach teile vermieden, indem die Bremswirkung bei der Lokomotive zunächst ganz allmählich ansteigt und erst, wenn der Bremsdruck beim Wagenzug einen bestimmten hohen Wert erreicht hat, gleichfalls rasch ihren Höchst wert erlangt.
Zur Ausführung des Verfahrens dient eine Einrichtung, bei der zwischen dem Steuer ventil und dem Bremszylinder der Lokomo tive ein Verzögerungsventil eingeschaltet ist, das beim Bremsen den Eintritt der Hilfs- Behälterluft in den Lokomotiv-Bremszylinder in der angegebenen Weise regelt.
Ein solches Verzögerungsventil ist auf der Zeichnung in zwei beispielsweisen Ausfüh rungsformen schematisch dargestellt.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist das Ventilgehäuse a mit dem Anschluss b an das Steuerventil und mit dem Anschluss c an den Bremszylinder der Lokomotive angeschlossen. Im Ventilgehäuse befindet sich ein Differen- tialkolbensatz d, e, dessen grösserer Kolben d als Ventilteller auf den Ventilsitz g durch die unter dem kleineren Kolben e angebrachte Feder<I>f</I> gepresst wird. Der Ventilsitz<I>g</I> ist reit bei i angedeuteten Drosselbohrungen ver sehen. Das Verbindungsstück zwischen den beiden Kolben d und e ist bei dieser Aus führung hohl und besitzt reichlich bemessene Durchgangsöffnungen<I>lt.</I>
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unter scheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch, dass der grössere Differentialkolben nicht gleichzeitig als Ventil dient, sondern dass ein besonderes, federbelastetes Stossventil k vorgesehen ist, das in. geeigneter Weise bei in geführt ist und unter gegebener) Druck verhältnissen durch den Differentialkolben betätigt wird. Die Kolbenstange braucht also bei dieser Ausführungsform nicht hohl zu sein, da der Druckluft, die beim Bremsen vom Hilfsbehälter zum Bremszylinder strömt, ein anderer Weg zu Gebote steht.
Die Dros selbohrung h. befindet sich nicht im Ventilsitz, sondern ist in der Wand des Anschlusses c an den Bremszylinder vorgesehen. Von die sem Anschluss führt ein enger Kanal i unter .den grösseren Kolben des Differentialkolben satzes. Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. 1 ist folgende Wird eine Bremsung eingeleitet, so strömt die Druckluft vom Hilfsluftbehälter über das Steuerventil bei b in das Verzögerungsventil,
tritt bei h in die hohle Kolbenstange und strömt stark gedrosselt ganz allmählich über die engen Bohrungen i und über den Anschluss c in den Lokomotiv-Bremszylinder. Der Dif- ferentialkolbensatz kann sich, wie aus der Zeichnung ohne weiteres verständlich, zunächst nicht aus seiner Lage verschieben. Beim Wa genzug, wo die Druckluft ungehindert in die Bremszylinder eintreten konnte, hat sogleich eine kräftige Bremsung eingesetzt. Die Brems wirkung bei der Lokomotive dagegen ist an fänglich gering und wächst langsam in dem Masse, wie die Druckluft über die Drossel bohrungen i in den Bremszylinder strömt.
Nach einer gewissen Zeit hat der Brems zylinderdruck bei der Lokomotive eine ganz bestimmte Höhe erreicht, die hinreicht, um den Widerstand der Feder j' zu überwinden. Jetzt erfährt der Differentialkolbensatz eine Verschiebung, das Kolbenventil d hebt sich von seinem Sitz und die Druckluft kann nun- rnehr rasch und ungehindert zum Bremszylin der strömen und hier die gewünschte kräftige Bremswirkung hervorrufen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. \' strömt bei Einleitung einer Bremsung die Druckluft vom Hilfsbehälter bei b in das Verzögerungsventil und über die Drosselboh rung lt wiederum ganz allmählich in den Bremszylinder.
In dein Masse; wie der Druck in diesem wächst, wird der Differentialkolben- satz durch die durch den Kanal i unter den grossen Kolben d tretende Druckluft langsam angehoben und legt sich gegen den Führungs stift grt des Stossventils<I>k.</I> Wenn sich der Druck unter dem Kolben d so weit gesteigert hat, dass er den Widerstand der Feder f' zu überwinden vermag, hebt sich der Differen- tialkolbensatz weiter und öffnet das Stossventil <I>7e,
</I> welches nunmehr die Druckluft ebenfalls rasch und ungehindert in den Lokomotiv- Bremszylinder einströmen lässt.
Das Verzögerungsventil kann natürlich auch in anderer Form ausgeführt werden, ohne dass der Rahmen der Erfindung über schritten wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum stosslosen Bremsen langer, mit Druckluftbremse ausgerüsteter Eisen bahnzüge, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einleitung einer Bremsung durch Ver mittlung eines selbsttätigen, zwischen Steuerventil und Bremszylinder der Lo- komötiveangeordneten Verzögerungsventils das Anwachsen des Bremsdruckes im Lo- komotivbremszylinder zunächst stark ver zögert und erst nach Erreichung eines bestimmten Bremsdruckes beim Wagen zuge beschleunigt wird,so dass die Loko motive den Zug zunächst streckt und so dann erst stark mitbremst. 1I. Einriehtung zur Ausübung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass ein im Innern des Verzöge rungsventils angeordneter Differentialkol- bensatz ein den Luftzutritt zum Lokorrro- tivbremszylinder überwachendes Ventil bei Einleitung einer Bremsung zunächst in Schlussstellung belässt,so dass die Druck luft über eine dem Einfluss des Ventils entzogene Drosselbohrung zunächst nur ganz allmählich in den Lokornotivbrems- zylinder eintreten kann, und dieses erst öffnet, wenn der Druck im Lokomotiv- Bremszylinder ein bestimmtes Mass erreicht hat, worauf der Bremsdruck rasch auf das gewünschte Höchstmass ansteigen kann. UNTERANSPRÜCHE: 1.Einrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der grössere der beiden Differentialkolben als feder belastetes Ventil ausgebildet ist und dass der Raum zwischen den beiden Kolben mit dem an das Steuerventil angeschlos senen Kanal, der Raum jenseits des grö sseren Kolbens mit dem zum Bremszylinder führenden Kanal verbunden ist, -während das mit einer Längsbohrung und mit Querbohrungen versehene Verbindungs stück der beiden Kolben eine Verbindung der beiden genannten Kanäle vermittelt, die bei geschlossenem Kolbenventil durch eine enge Uberströmöffnung gedrosselt ist, bei geöffnetem Kolbenventil aber einen reichlichen und unbehinderten Luftzutritt zum Bremszylinder gestattet. 2.Einrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass das die Ver bindung zwischen Steuerventil und Brems zylinder überwachende Ventil ein feder belastetes Stossventil ist, das durch den Differentialkolbensatz geöffnet wird, sobald die beim Bremsen über eine Drosselboh rung dem Bremszylinder der Lokomotive zufliessende Druckluft in diesem einen be stimmten Druck erzeugt hat, der, durch einen Kanal unter den grösseren der bei den Differentialkolben geführt, diesen ent gegen der Wirkung der das Ventil be lastenden Feder versehiebt.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| NL96128X | 1920-09-25 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| CH96128A true CH96128A (de) | 1922-09-16 |
Family
ID=19760205
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| CH96128D CH96128A (de) | 1920-09-25 | 1921-04-25 | Verfahren und Einrichtung zum stosslosen Bremsen langer eisenbahnzüge. |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| CH (1) | CH96128A (de) |
-
1921
- 1921-04-25 CH CH96128D patent/CH96128A/de unknown
Similar Documents
| Publication | Publication Date | Title |
|---|---|---|
| DE694751C (de) | Sicherheitsvorrichtung fuer Druckfluessigkeitsbremsen, insbesondere von Kraftfahrzeugen | |
| DE1188955B (de) | Vorrichtung zum Steuern des selbsttaetigen Ein- und Ausrueckens einer hydraulisch betaetigten Kupplung von Kraftfahrzeugen | |
| CH96128A (de) | Verfahren und Einrichtung zum stosslosen Bremsen langer eisenbahnzüge. | |
| AT90792B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum stoßlosen Bremsen längerer luftgebremster Eisenbahnzüge. | |
| DE347471C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum stosslosen Bremsen laengerer luftgebremster Eisenbahnzuege | |
| DE742351C (de) | Bremseinrichtung fuer Wagenzuege, insbesondere Kraftwagenzuege | |
| DE970687C (de) | Dreidrucksteuerventil fuer Druckluftbremsen von Schienenfahrzeugen | |
| DE451487C (de) | Bremsbeschleuniger | |
| DE607748C (de) | Fluessigkeitsbremse fuer Kraftfahrzeuge | |
| DE705773C (de) | Beim Auflaufen des Anhaengers auf den ziehenden Strassenkraftwagen wirkende Bremsvorrichtung | |
| DE822490C (de) | Druckmittelbremseinrichtung fuer Lastwagenzeuge, bei denen die Zugwagen- und die Anhaengerdruckmittel- (Druckluft-) bremseon vom Fussbremshebel aus durch ein gemeinsames Ventil gesteuert Werden | |
| DE531183C (de) | Durch einen UEber- oder Unterdruck unter gleichzeitiger Aufspeicherung von Bremsarbeit loesbare Bremse fuer Wagenzuege | |
| AT25539B (de) | Doppel-Luftdruckbremse. | |
| AT143697B (de) | Druckluftbremse. | |
| DE494123C (de) | Fluessigkeitsbremse, insbesondere fuer Eisenbahnpuffer | |
| DE530902C (de) | Druckluftbremseinrichtung fuer Eisenbahnfahrzeuge | |
| DE188484C (de) | ||
| DE656402C (de) | Bremseinrichtung, insbesondere fuer Kraftwagenzuege | |
| DE905935C (de) | Vorrichtung zum Verhueten des Kriechens von Kraftfahrzeugen | |
| DE29001C (de) | Neuerung an Dampf bremsen für Eisenbahnfahrzeuge | |
| DE440829C (de) | Einrichtung zum stufenweisen Loesen von Einkammerdruckluftbremsen | |
| AT158353B (de) | Einkammer-Druckmittelbremse für Anhängewagen von Kraftfahrzeugen. | |
| DE89913C (de) | ||
| DE104715C (de) | ||
| DE488183C (de) | Luftdruckbremseinrichtung mit zweistufiger Druckverminderung |