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Luftdruckbremseinrichtung mit zweistufiger Druckverminderung Die Erfindung
betrifft eine Luftbremseinriehtung, insbesondere ein" solche, bei der die Bremsung
durch Druckminderungen in der Bremsleitung in aufeinanderfolgenden Stufen bewirkt
wird und bei der die zweite Stufe der Druckminderung selbsttätig nach einem vom
Beginn der ersten Stufe an laufenden Zeitraum beginnt. Gemäß, der Erfindung ist
dieser Zeitraum in an sich bekannter Weise von der Länge des Zuges abhängig, von
dem Grade der Undichtheiten in der Bremsleitung jedoch unabhängig.
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Demnach ist für einen Zug von gegebener Länge der Zeitpunkt des Beginns
der zweiten Druckminderung in der Bremsleitung fast konstant, und zwar ohne Rücksicht
auf die Undichtheiten in der Bremsleitung. Mit anderen Worten ohne Rücksicht darauf,
welche Höhe die Undichtheiten in der Bremsleitung erreichen, beginnt die zweite
Druckminderung in stets demselben Zeitpunkt, gerechnet vom Beginn der ersten Druckminderung.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch
dargestellt. Die Bremseinrichtung setzt sich zusammen aus einem Führerbremsventil
i der üblichen Bauart, einem Bremsanlaßventil 2, das mit einem magnetisch gesteuerten
Ventil 3 zusammenarbeitet, einem Zweistufenregelventi1 4 und zwei Speiseventilen
5 und 6.
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Das Führerbremsventil i enthält ein Gehäuse mit einer Kammer 7 und
einem mit einem Handgriff 9 verbundenen Drehküken B. Es ist ferner ein Kolben..io
vorgesehen, dessen Kammer r i mit einem Ausgleichsbehälter 12 über die Leitung 13
in Verbindung steht. Die Kammer 14 an der anderen Seite des Kolbens io ist über
den Kanal 16 mit der Bremsleitung 15 verbunden. Von dem Kolben io wird ein Auslaßventil
17 betätigt, das den Ausiaß, von Druckluft aus der Bremsleitung 15 über einen Stopfen
i 8 _ mit verengtem Durchgang ins Freie regelt.
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Das Bremsanlaßventil 2 setzt sich zusammen aus einem Gehäuse mit einer
Kammer i9, einem Kolben 20, einer der Auswärtsbewegung dieses Kolbens entgegenwirkenden
Feder 21 und einem vom Kolben 2o betätigten Schieber 23 in .einer Kammer 22.
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im Magnetventil 3 befindet sich. ein Elektromagnet. Die Kammer 24
steht über die Bohrung 25 mit der Atmosphäre in Verbindung und enthält ein Ventil
26, das vom Magneten gesteuert wird. Die gekehlte Ventilstange ragt in eine Aussparung
27 hinein und mündet in eine Kammer 28. Der Abwärtsbewegung des Ventils 26 wirkt
eine Feder 29 entgegen, die gegen eine Anschlagscheibe 3o am unteren Ende der Ventilstange
anliegt. Die Aussparung 27 ist mittels der Leitung 31 mit der Kolbenkammer -i 9
des Bremsanlaßventils 2 verbunden.
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Das Zweistufenregelventil q. enthält einen Regelungsteil 32, einen
Rückhalteteil 33 und einen Ladeteil 34.
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Im Regelungsteil 32 befinden sich die Kolben 35 und 36, die verschieden
großenDurchmesser haben -und durch ein .Zwischenstück
37 verbunden
sind. Die Kammer 38 oberhalb des Kolbens 35 ist über die Leitung 39 mit dem Sitz
des Auslaßventils 17 im. Führerbremsventil i verbunden. Die Kammer 40 unterhalb
des Kolbens 36 ist an die Bremsleitung 15 angeschlossen. In der Kammer 4 i zwischen
den Kolben35 und 36 befindet sich ein Schieber 42, der von den beiden Kolben betätigt
wird.
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Der Rückhalteteil 33 des Zweistufenregelventils enthält einen Kolben
43 in einer Kammer 44, dessen Abwärtsbewegung eine Feder 45 entgegenwirkt.
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Es ist ferner in einer Schieberkammer 47 ein Schieber 46 vorgesehen,
der vom Kolben 43 gesteuert wird. Die Kammer 47 steht ständig mit einem Ausgleichsbehälter
48 in Verbindung.
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Der Ladeteil 34 enthält eine Biegehaut 49, deren Kammer
50 mit der Schieberkammer 47 des Rückhalteteils verbunden ist und eine Feder
51 enthält, die der Rechtsbewegung der Biegehaut 49 entgegenwirkt. In der Kammer
52 auf der anderen Seite der Biegehaut ist ein Ventil 53 angeordnet, das durch eine
mit der Biegehaut 49 verbundene Stange 54 betätigt wird. Mit dem Ventil 53 ist eine
Stange 5 5 verbunden, die sich in einer Bohrung der Gehäusewandung verschieben und
in eine Aussparung 56 hineingelangen kann. Die Kammer 56 steht über eine Leitung
58 mit einem Regelbehälter 57 in Verbindung. In der Ventilstange 5 5 ist eine Mhlung
59 vorgesehen, die zwiscben den Kammern 56 und 52 eine Verbindung herstellt, wenn
das Ventil 53 von- seinem Sitz abgehoben ist, die dagegen diese Verbindung unterbricht,
wenn das Ventil 53 auf seinem Sitz ruht.
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In dem Ladeteil 34 ist ferner eine Kammer 61 mit einem Ventil 62 und
einer im Schließsilme dieses Ventils wirkenden Feder 63 vorgesehen. Das Ventil 62
läuft in eine gekehlte Stange 64 aus, die durch eine Bohrung in der Gehäusewandung
hindurchgeht und in der Kammer 5 6 die Stange 5 5. des Ventils 53 berührt. Die Ventilstangen
55 und 64 sind so lang, daß, wenn eines der beiden Ventile 53 -oder 62 auf seinem
Sitz ruht, das andere geöffnet ist.
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Im Betriebe fließt von einem Hauptluftbehälter 65 Druckluft zur Drehkükenkammer
7 des Führerbremsventils i und zur Schieberkammer 22 des Bremsanlaßventils 2 über
die Leitungen 66 und weiter aus der Schieberkammer 22 über die Bohrung 67 im Kolben
20 zur Kolbenkammer i9.
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Wenn der Zug unter günstigen Betriebsbedingungen fährt, ist das Magnetventil
3 erregt und das Ventil 26 geschlossen. Die durch die Bohrung 67 im Kolben 20 fließende
Druckluft staut sich dann in der Kolbenkammer i9 und in der Kammer 27 des Magnetventils
bis zur Höhe des Druckes in der Schieberkammer 22. Infolgedessen hält die Feder
21 den Kolben 2o und den Schieber 23 in der gezeichneten Lösestellung.
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Druckluft mit dem für die Bremsleitung erforderlichen Druck wird von
dem Speiseventil 5 der Leitung 68 zugeführt und fließt von hier über die Höhlung
69 im Schieber 23 zur Leitung 7o, die zum Sitz des Drehkükens 8 im Führerbremsventil
i führt. Wenn die Bremsen gelöst sind und das Führerbremsventil i die auf der Zeichnung
dargestellte Fahrtstellung einnimmt, stellt der Kanal 71 im Drehküken über den Kanal
16 eine Verbindung zwischen dem Kanal 70 und der Bremsleitung 15 her, so
daß Luft mit dem durch das Speiseventil bestimmten Druck aus dem Kanal
70 zur Bremsleitung 15 und zur Kolbenkammer 14 fließt.
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Die vom Speiseventil 5 zugeführte Druckluft fließt auch zum Ausgleichsbehälter
12 und zur Kolbenkammer i i über den Kanal 71 im Drebküken 8, die Leitung 72, die
Höhlung ; 3 im Schieber 23 und die Leitung i3. Da demnach die Drücke auf beiden
Seiten des Kolbens io gleich sind, wird das Auslaßventil 17 auf seinem Sitz gehalten,
und die Kolbenkammer. 38 des Zweistufenregelventils 4 wird über die Leitung 39 und
den Stopfen i8 im Führerbremsventil i ins Freie entlüftet. Da die Kolbenkammer 4o
des Zweistufenregelventils für gewöhnlich mit dem Druck der Bremsleitung 15 aufgeladen
ist, werden die Kolben 35 und 36 und der Schieber 42 in der gezeichneten Stellung
gehalten.
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Befindet sich das Bremsanlaßventil 2 in der Lösestellung, so mündet
:eine bei der ersten Druckstufe zur Wirkung kommende Kammer 74 über eine Leitung
75, einen verengten Durchgang 76, eine Höhlung 77 im Schieber 23 und einen Auslaß
78 ins Freie. Steht das Führerbremsventil i in der Fahrtstellung, so ist eine bei
.der zweiten Druckstufe zur Wirkung kommende Kammer 79 :über eine Leitung 8o, eine
Höhlung 81 im Drehküken 8 und einen Auslaß: 82 mit der Atmosphäre verbunden.
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Die Kolbenkammer 44 des Zweistufenregelventils mündet, wenn die Kolben
3 5 und 3 6 ihre normale obere Stellung einnehmen, ins Freie über einen Kanal 81,
das Rückschlagventil 82 und gleichzeitig über den verengten Durchgang 83, sodann
über den Kanal 84, die Höhlung 85 im Schieber 42 und den verengten Auslaßkanal 86.
Der Regelbehälter 57, der über die Kammer 56, das geöffnete Ventil 62 und die Kammer
61 mit dem Kanal 12 Si. verbunden ist, wird ebenfalls mittels des Auslasses 86 ins
Freie entlüftet. Die Schieberkammer
47, der Ausgleichsbehälter
48 und die Biegehautkammer 5o münden ins Freie über den Kanal 87, das Rückschlagventil
88. gleichzeitig über den verengten Kanal 89, sodann über die Leitung 9o, die Höhlung
9 i im Schieber 23 und den Aüslaß 78. Da die Biegehautkammer 52 für gewöhnlich über
die Leitung, 9o entlüftet ist und andererseits die Biegehautkammer 5o ebenfalls
drucklos ist, hält die Feder 51 das Ventil 53 auf seinem Sitz und das Ventil 62
:offen.
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Da die Kolbenkammer 44 und die Schieberkammer 47 des Rückhalteteiles
33 für gewöhnlich Atmosphärendruck haben, hält die Feder 45 den Kolben 43 und den
Schieber 46 in der auf der Zeichnung dargestellten Lage, bei der die Schieberkammer
41 über den Kanal 92, die Höhlung 93 im Schieber 46 und den Auslaß, 94 ins Freie
mündet.
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Befährt der Zug eine Strecke, auf der die Betriebsbedingungen ungünstig
sind, so wird das Magnetventil 3 stromlos, so daß die Feder 29 das Ventil 26 öffnet
und somit die Kammer 27 über die Bohrungen 25 entlüftet. Die Kolbenkammer i 9 wird
dann ebenfalls drucklos, so daß, der Druck in der Schieberkammer 22 den Kolben 20
und den Schieber 23 in ihre äußere Stellung verschiebt, bei der keine Druckluft
mehr vom Speiseventil 5 über die Höhlung 69 im Schieber 23 zur Bremsleitung 15 fließt.
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Im gleichen Zeitpunkt, in dem die Luftzufuhr zur Bremsleitung unterbrochen
wird, stellt die Höhlung 73 im Schieber 23 eine Verbindung her zwischen dem Kanal
13 und dem verengten Kanal 76. Demnach fließt Druckluft aus dem Ausgleichsbehälter
12 und der Kolbenkammer i i über die Leitung 13, den verengten Kanal 76 und die
Leitung 75 in die der ersten Druckstufe dienende Kammer 74, bis ein Druckausgleich
geschaffen ist. Der sich hierbei einstellende Druck ist natürlich niedriger als
der ursprüngliche Druck im Ausgleichsbehälter 12 und in der Kolbenkammer i i. Wenn
man auf diese Weise den Luftdruck in der Kolbenkammer i t verringert, so schiebt
der höhere Luftdruck in der Kolbenkammer 14 den Kolben io nach oben und öffnet das
Auslaßventil 17. Es fließt dann aus der Bremsleitung 15 Druckluft in die Leitung
39 und zur Kolbenkammer 38 des Zweistufenregelventils 4. Der Querschnitt des Stopfens
18 ist kleiner als der Durchlaß des offenen Auslaßventils i;, so daß die aus der
Bremsleitung ausgelassene Druckluft sich in der Kolbenkammer 38 staut. Da nun der
Kolben 35 einen größeren Durchmesser als der Kolben 36 hat, wird der Schieber 42
entgegen dem in der Kammer 4o auf den Kolben 36 einwirkenden j Bremsleitungsdruck
nach unten verschoben j und durch- die Höhlung 8 5 im Schieber 42 eine Verbindung
zwischen den Kanälen 87, 84 und 9o hergestellt.
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Wenn sich der Schieber 23 in die Bremsstellung bewegt, so wird die
vom Speiseventil 6 gelieferte Druckluft der Biegehautkammer 52 des Ladeteils 34
des Zrveistufenregelventils 4. über die Leitung 95, die Schleberhöhlung 9 i und
die Leitung 9o zugeführt. Da die Biegehautkammer 5o für gewöhnlich drucklos ist,
verschiebt die Druckluft in der Kammer 52 die Biegehaut 49 entgegen der Spannung
der Feder 51 nach rechts, so daß die Feder 63 das Ventil 62 auf seinen Sitz führt
und gleichzeitig das Ventil 53 öffnet. Es fließt dann verhältnismäßig schnell Druckluft
von der Biegehautkammer 52 zum Regelbehälter 57 über die Höhlung 59 im Ventil 53,
die Kammer 56 und die Leitung 58; die in der Zeiteinheit durchfließende Druckluftmenge
ist durch den Querschnitt der Höhlung 59 bestimmt.
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Die vom Speiseventil 6 gelieferte Druckluft fließt ferner über den
verengten Kanal 89 und den Kanal 87 zur Schieberkammer 47, zum Ausgleichsbehälter
48 und zur Biegehautkammer 50, und zwar in einer Menge pro Zeiteinheit, die- durch
die Verengung im Kanal 89 bestimmt ist.
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Nach der beschriebenen Abwärtsbewegung der Kolben 35 und 36 und des
Schiebers 42 fließt die vom Speiseventil 6 kommende Druckluft auch über den Kanal
9o zur Schieberkammer 47, zum Ausgleichsbehälter 48 und zur Biegehautkammer 5o über
die Höhlung 85 im Schieber 42 und über den Kanal 87 sowie vom Kanal 9o zur Kolbenkammer
44 über die Schieberhöhlung 85, den Kanal $4, den verengten Kanal 83 und den Kanal
81. Wenn der Druck in der Biegehautkammer 5o die gleiche Höhe hat wie der Druck
in der Biegehautkammer 52, dann verschiebt die Feder 51 die Biegehaut 49 nach links,
so daß das Ventil 53 sich schließt und das Ventil 62 sich öffnet, wodurch das weitere
Aufladen des Regelbehälters 57 über den Kanal 81 langsamer vor sich geht. Die Kolbenkammer
44 und die Schieberkammer 47 werden mit solcher Geschwindigkeit aufgeladen, daß
während der ersten Druckstufe die Feder 45 den Kolben 43 und den Schieber 46 in
der auf der Zeichnung dargestellten Stellung für die erste Druckstufe hält.
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Wenn der Bremsleitungsdruck in der Kolbenkammer 14 etwas niedriger
wird als der Luftdruck in der Kammer i i, so verschiebt der Druck in der Kammer
i i den Kolben io und schließt damit das Auslaßventil 17. Es kann dann aus der Bremsleitung
15 keine Druckluft mehr ins Freie und zum Regelungsteil 32 fließen. Wenn das Auslaßventil
17
auf seinem Sitz ruht, wird die- Kolbenkammer 38 über die Leitung 39 und den Stopfen
18 entlüftet, und der auf den Kolben 36 im Regelungsteil 32 des Zweistufenregelventils
4 wirkende Bremsleitungsdruck verschiebt die Kolben 36 und 35 und den Schieber 42
in die gezeichnete .obere Stellung. In dieser Stellung ist die Luftzufuhr zum Regelbehälter
57 und zur Kolbenkammer 4.4 abgeschnitten, und der Regelbehälter 57 und die Kolbenkammer
44 stehen mit der Atmosphäre in Verbindung über den Kanal 81, das Rückschlagventi182,
gleichzeitig auch über den verengten Kanal 83, sodann über -den Kanal 84, die Höhlung
85 im Schieber q;2 und den verengten Auslaß 86. Wenn der .Druck im Regelbehälter
57 und in der- Kolbenkammer 44 in der beschriebenen Weise um einen bestimmten Betrag
erniedrigt wird, so verschiebt die vom Speiseventil zur- Schieberkammer 47 gelangte
Druckluft ,den Kolben 43 und den Schieber 46 entgegen der Feder 45 nach unten in
die Stellung für die zweite Druckstufe, bei der die Hiöhlung 93 im Schieber 46 die
Kolbenkammer 44 über den Kanal 81 und den Auslaß, 94 mit der Atmo-' sphäre verbindet,
und die Höhlung 96 im Schieber 46 eine Verbindung herstellt zwischen den der ersten
bzw. der zweiten Druckstufe dienenden Kammern 74 und 79. Demnach fließt Druckluft
aus der Kammer der ersten Druckstufe 74. und aus dem Ausgleichsbehälter 12 zur Kammer
79 der zweiten Druckstufe. Hieraus ergibt sich ein weiterer Druckabfall in der Kolbenkammer
i i, so daß sich das Auslaßventil 17 unter der Einwirkung des Bremsleitungsdruckes
wieder öffnet und eine weitere Druckminderung in der Bremsleitung in der gleichen
Weise, wie oben beschrieben, hervorruft.
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Wenn sich der Rückhalteteil 33 des Zweistufenregelventils 4 in der
Stellung für die zweite Druckstufe befindet, dann verbindet die Höhlung 97 im Schieber
46 über die Kanäle 92 und 98 und die Kolbenkammer 40 die Schieberkammer 4 i und
die Bremsleitung 15, so daß während der zweiten Druckstufe die aus der Bremsleitung
15 der Kolbenkammer 38 zugeführte Druckluft nicht in der Lage ist, die Kolben
35 und 36 und den Schieber 42 entgegen dem in der Kammer 4 i herrschenden Bremsleitungsdruck
nach unten in die Stellung der ersten Druckstufe zu führen.
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Will man die Druckminderung in der Bremsleitung begrenzen, so bewegt
man das Führerbremsventil i in die - übliche Stellung der Aufrechterhaltung der
Bremsung, bei der die Verbindung der Kammer 79 für die zweite Druckstufe über die
Leitung 8o, den Kanal 81 im Drehküken 8 und den Auslaß 82 mit der Atmosphäre unterbrochen
ist. Die Druckminderung in der Bremsleitung entspricht dann dem Druckausgleich zwischen
dem Ausgleichsbehälter 12 und den beiden Kammern 74 und 79 für die erste bzw. die
zweite. Druckstufe. Diese Druckminderung in der Bremsleitung genügt für eine regelrechte
Betriebsbremsung. - Wird das Führerbremsventil nicht in die genannte Stellung der
Aufrechterhaltung der Bremsung bewegt, so werden natürlich die Kammern 74 und 79
ganz drucklos und veranlassen eine völlige Entlüftung der Bremsleitung, Um einen
guten Ausgleich der Zugstrekkung zu ermöglichen, müß, vor dem Beginn der zweiten
Druckminderung in der Bremsleitung eine bestimmte Zeit zwischen dem Beginn der ersten
und dem.-.Beginn der zweiten Druckminderung verstreichen. Dieser Zeitraum setzt
sich aus _ zwei Teilen zusammen. Der-erste Teil. ist der, währenddessen der Regelbehälter
57 aufgeladen wird, der zweite Teil ist bestimmt durch die Druckminderung im Regelbehälter
um einen solchen Betrag, daß der Rückhalteteil 33 zur Wirkung kommt und den Beginn
der. zweiten Stufe -veranlaß@t.
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Um- einen bestimmten Zeitablauf zwischen dem Beginn dieser Druckminderungen
in der Bremsleitung: für einen Zug von gegebener -Länge und unabhängig von den.
Undichtheiten-in der Bremsleitung zu sichern, ist gemäß der Erfindung der Ladeteil
34 des Zweistufenregelventils vorgesehen, der in der beschriebenen Weise= arbeitet:
Unmittelbar-nach der Verschiebung des Bremsanlaßventils in -die Bremsstellung veranlaßt
er das schnelle Aufladen des Regelbehälters 57, dann verlangsamt er das Aufladen
des Regelbehälters 57 während der Zeit, während welcher der Regelungsteil 32 des
Zweistufenregelventils 4 sich im Verlauf der ersten Druckstufe in seiner unteren
Stellung befindet.
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Wenn die Bremsleitung nicht dicht hält, sondern undicht ist, dann
wird das öffnen des Auslaßventils 17 für eine Zeit verzögert, die dem Maße
der Undichtheiten in der Bremsleitung entspricht. Das Auslaßventil 17 bleibt dann
kürzere Zeit offen, da der Verlust durch Undichtheiten in der Bremsleitung die Druckminderung
in ihr beschleunigt. Da das schnelle Aufladen des Regelbehälters 57 beginnt, sobald
das Bremsanlaßventil2 in die Bremsstellung gelangt ist, bewirkt die Verzögerung
in der Entlüftung der Bremsleitung über das Auslaßventil 17, daß der Regelbehälter
57 - längere Zeit schnell aufgeladen wird, als in dem Falle; wo die Bremsleitung
dicht ist und das Auslaßventil 17 sofort nach der Verschiebung des Bremsanlaßventils
2-in seine Bremsstellung betätigt wird- Es ergibt
sich hieraus,
daß, der Regelbehälter 57 in kürzerer Zeit höheren Druck erhält als in dem Falle,
wo die Bremsleitung dicht ist. Wenn also die Bremsleitung undicht ist, wird doch
infolge der kürzeren Aufladezeit des Regelbehälters 57 und der Erreichung eines
höheren Druckes in der kürzeren Zeit sowie infolge der längeren Zeit für die Verminderung
dieses höheren Druckes auf den Druck, bei dem durch den Rückhalteteil
33 des Zweistufenregelventils 4 die zweite Druckminderung eingeleitet wird,
derselbe Zeitablauf bewirkt zwischen dem Beginn der ersten und dem Beginn der zweiten
Druckminderung in der Bremsleitung, wie er bei einer dichten Bremsleitung erreicht
wird.
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Wenn die Undichtheiten in der Bremsleitung so bedeutend sind, daß
der Druck in der Bremsleitung sich ebenso schnell vermindert wie im Ausgleichsbehälter
12, dann wird das Auslaßventil 17 und der Regelungsteil 32 des Zweistufenregelventils
während der ersten Druckstufe nicht betätigt. Dagegen stellt sich unter solchen
Bedingungen die zweite Druckminderung im Ausgleichsbehälter zur richtigen Zeit ein
infolge des Druckanstiegs in der Schieberkammer 47 und im Ausgleichsbehälter 48,
der genügt, um den Kolben 43 und den Schieber. 46 entgegen der Feder 45 in die ,äußere
Stellung der zweiten Druckstufe zu führen.
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Für gewöhnlich und während der ersten Druckstufe mündet die -Schieberkammer
41 ins Freie über den Kanal 92, die Höhlung 93 im Schieber 46 und den Auslaß: 94,
so daß der Übertritt von Luft um die Kolben 35 und 36 herum in die Kammer 41 in
dieser keinen schädlichen Druck erzeugen und die Betätigung des Regelungsteiles
3- - bei der ersten Druckstufe nicht beeinträchtigen kann.
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Bei der Bewegung des Kolbens 43 und des Schiebers 46 in die äußere
Stellung der zweiten Druckstufe wird die Schieberkammer .lt des Regelungsteiles
32 mit der Kolbenkammer 4o über den Kanal 92, die Höhlung 9-,^ im Schieber 46 und
den Kanal 98 verbunden, so daß Luft mit Bremsleitungsdruck aus der Kolbenkammer
4o zur Schieberkammer 41 fließen kann und während der zweiten Druckstufe die Abwärtsbewegung
der Kolben "35 und 36 und des Schiebers 42 zur Stellung der ersten Druckstufe verhindert.
Es ist unerwünscht, daß der Regelungsteil 32 während der zweiten Druckstufe die
Stellung der ersten Druckstufe einnimmt. Denn in diesem Fall würde aus dem Kanal
9o über die Höhlung 85 im Schieber 4P, den Kanal 84, den verengten Kanal
83, den Kanal 81, die Höhlung 93 im Schieber 46 und den Auslaß 94 Luft ins
Freie fließen. Zwar könnte dieses der Betätigung der Luftbremseinrichtung nicht
schaden, es würde aber eine unnütze Vergeudung von Druckluft bedeuten. Um dies zu
verhindern, wird zur Beaufschlagung der Kolben 35 und 36 während der zweiten Druckstufe
Luft mit dem Druck der Bremsleitung, und nicht etwa höherer Druck, wie er z. B.
von den Speiseventilen 5 und 6 geliefert wird, benutzt; denn wenn man höheren Druck
benutzen würde, könnte er sich um den Kolben 36 herum der Kolbenkammer 40 mitteilen
und dann den Bremsleitungsdruck in ungünstiger Weise erhöhen.