DE276669C - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T15/00—Construction arrangement, or operation of valves incorporated in power brake systems and not covered by groups B60T11/00 or B60T13/00
- B60T15/02—Application and release valves
- B60T15/36—Other control devices or valves characterised by definite functions
- B60T15/42—Other control devices or valves characterised by definite functions with a quick braking action, i.e. with accelerating valves actuated by brake-pipe pressure variation
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 276669 KLASSE 20/. GRUPPE
Einkammer-Druckluftbremse. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. November 1912 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf Einkammer-Druckluftbremsen, und zwar insbesondere auf
Vorrichtungen an solchen Bremsen, die geeignet sind, unbeabsichtigte Schnellbremsungen
zu verhüten und die Druckzunahme in den Bremszylindern bei Notbremsungen zweckmäßig
zu regeln.
Bekanntlich sind die schnellwirkenden Steuerventile gewöhnlich mit Einrichtungen
ίο versehen, die beim Übergang eines Steuerventils
in die Notbremsstellung einen Durchgang für den plötzlichen Auslaß der Druckluft
aus der Hauptleitung ins Freie, oder in den Bremszylinder, oder in einen anderen Behalter
öffnen. Die dadurch in der Hauptleitung eines Zuges erzeugte Druckminderung bewegt das nächstfolgende Steuerventil in die
Notbremsstellung, so daß dieses die Leitung in gleicher Weise entlüftet, und durch diese
bekannte Reihenwirkung wird, ein schnelles Ansprechen aller Steuerventile im ganzen
Zuge veranlaßt.
Bei den mit schnellwirkenden Steuerventilen ausgerüsteten Zügen kommt es manchmal vor,
daß ein einzelnes Steuerventil infolge seines besonderen Zustandes oder durch übermäßiges
Entweichen von Druckluft aus der Hauptleitung bei einer gewöhnlichen Betriebsbremsung
zufällig in die Notbremsstellung umschlägt, wodurch eine örtliche Entlüftung der
Hauptleitung und dadurch eine unbeabsichtigte Schnellbremsung im ganzen Zuge, veranlaßt
wird.
In der Notbremsstellung lassen die schnellwirkenden Steuerventile gewöhnlich Druckluft
aus dem Hilfsluftbehälter, der Hauptleitung oder einer anderen Druckquelle in den
Bremszylinder einströmen, so daß der Bremszylinderdruck schnell auf sein höchstes Maß
steigt. Infolgedessen kommen die Bremsen an demjenigen Teil des Zuges, wo die Notbremsung
beginnt, schon mit erheblicher Kraft zur Wirkung, während sie an anderen Teilen des Zuges noch nicht in Tätigkeit getreten
oder erst mit mäßiger Kraft angezogen sind. Bei langen Zügen wird dadurch verursacht,
daß der schwach gebremste Teil des Zuges auf den stark gebremsten Teil aufläuft,
so daß starke Stöße eintreten können. Man hat daher vorgeschlagen, den Druckeinlaß in 5"
den Bremszylinder zu drosseln. Dadurch wird jedoch auch der Vortrieb des Bremskolbens
und das Anlegen der Bremsklötze an die Räder sehr verzögert, und es müssen besondere
Mindestdruckventile o. dgl. angewendet werden, um schnell einen mäßig hohen Bremsdruck
im Bremszylinder zu erzielen.
Zur. Vermeidung dieser Nachteile sieht die Erfindung Mittel vor, um zu verhindern, daß
ein zufälliges Umschlagen eines Steuerventils in seine Notbremsstellung eine ungewünschte
Schnellwirkung der übrigen Steuerventile im Zuge veranlaßt, und um ferner das Maß der
Steigerung des Bremszylinderdruckes bei einer Notbremsung so zu regeln, daß ein mäßig hoher Bremsdruck schnell erzielt wird,
ohne daß dabei eine zu große Steigerung des Bremszylinderdruckes in einem Teil des Zuges
gegenüber der Steigerung dieses Druckes an anderen Teilen des Zuges eintritt und ohne
daß die Anwendung eines besonderen Mindestdruckventils erforderlich ist.
Zu diesem Zwecke wird gemäß der Erfindung eine Verengung der an das Steuerventil
anschließenden Hauptleitung vorgesehen, und zwar liegt die Verengung in den Verbindungswegen
einerseits zwischen der Hauptleitung und der Kammer des Hauptsteuerkolbens und anderseits zwischen der Hauptleitung und der
ίο Notbremseinrichtung des Steuerventils. Der
verengte Kanal ist weit genug, um die normale Ausführung von Betriebsbremsungen zu gestatten.
Wenn jedoch ein Steuerventil zufällig in die Notbremsstellung umschlägt, so verhindert die Verengung ein schnelles Ausströmen
des Druckmittels aus der Hauptleitung und eine dadurch hervorgerufene plötzliche
Minderung des Hauptleitungsdruckes, wodurch das Eintreten einer' unerwünschten
ao Schnellbremsung im ganzen Zuge vermieden wird. Wenn jedoch der vor der Verengung
liegende Hauptleitungsauslaß infolge einer plötzlichen, nicht vom Steuerventil eingeleiteten
Minderung des Hauptleitungsdruckes in Tätigkeit tritt, so wird eine schnelle Reihenbremswirkung
in der üblichen Weise sicher erzielt. In diesem Falle dient die Verengung dazu, den schnellen Übertritt von Druckluft
aus der Hauptleitung durch die Notbremseinrichtung des Steuerventils zum Bremszylinder
zu verhindern. Es tritt vorerst lediglich die Luft aus dem Raum zwischen der Verengung
und dem Notbremsventil des Steuerventils in den Bremszylinder, und diese Luftmenge genügt,
den Bremskolben schnell an das Ende seines Hubes zu treiben. Die weitere Drucksteigerung
im Bremszylinder wird durch die aus dem Hilfsbehälter zuströmende Druckluft veranlaßt.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel für den Erfindungsgegenstand dar.
Die Fig. 1. und 2 sind Querschnitte durch das Steuerventil, teilweise in Ansicht, wobei
Fig. ι die Lösestellung, Fig. 2 die Notbremsstellung darstellt.
Das Steuerventil, das den üblichen Schnellbremstyp zeigt, enthält den Steuerkolben 1 in
der Kolbenkammer 2, die durch einen Durchlaß und das damit verbundene Rohr 3 mit der
Hauptleitung in Verbindung steht. Der Kolben ι bewegt den Schieber 4 und das Abstufungsventil
5; wobei die Ventilkammer 6 in freier Verbindung mit dem Hilfsluftbehälter
ist. Der Notbremskolben 7 des Steuerventils steuert in bekannter Weise das Stoßventil
8, um bei Schnellbremsungen eine Verbindung zwischen der Hauptleitung und dem
. Bremszylinder herzustellen. Der Zugang 3 zur Kolbenkammer 2 steht mit -der Hauptleitung
nur durch den den Gegenstand der Erfindung bildenden engen Durchlaß 10 in Verbindung,
der in der Zeichnung als eine Bohrung in einer Wand 11 schematisch angedeutet ist.
Der Leitungsauslaß 12, 13, 16 steht mit der Hauptleitung 9 in Verbindung und kann
irgendeine geeignete Bauart besitzen. Bei dem. dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
der Auslaß aus einem Behälter 12, der einen Kolben 13 enthält, wodurch die'Kolbenkammer
in die Räume 14 und 15 geteilt wird. Der Kolben 13 ist mit einer Stange 19 versehen,
die ein Auslaßventil 16 trägt, das zur Regelung der Verbindung zwischen der
Hauptleitung 9 und der Außenluft eine Aus- ■ laßöffnung 17 überwacht. Ein Durchgang 18
führt von der Hauptleitung 9 zu der Kolbenkammer 14. Wenn das Ventil 16 auf seinem
Sitz aufliegt, so stellt die Nut 20 neben dem Kolben 13 eine Verbindung von der Kammer
14 zur Kammer 15 her. Eine Feder 26 unterstützt das Schließen des A^entils 16.
Im Hauptschieber 4 ist eine Bohrung 21 vorgesehen, die in der Notbremsstellung in
einen Durchlaß 22 mündet, so daß Hilfsbehälterluft zu dem Notbremskolben 7 übertreten
kann.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Beim Auffüllen der Hauptleitung 9 strömt
das Druckmittel durch den Kanal 18 in den Raum 14 und über die Aussparung 20 in die
Kammer'15. Ferner gelangt das Druckmittel durch den engen Durchlaß 10, den Raum 3
und die Füllnut 23 an dem Steuerkolben 1 vorbei nach dem Hilfsluftbehälter 6, so daß dieser
in der üblichen Weise auf den Normaldruck aufgefüllt wird.
Der Durchlaß 10 ist so bemessen, daß die für Betriebsbremsungen erforderlichen Minderungen
des Hauptleitungsdruckes ungehindert bewirkt werden können; ferner besitzt
die Aussparung 20 neben dem Kolben 13 einen so großen Querschnitt, daß sie den Ausgleich
des Druckmittels in der Kammer 15 mit dem Druck in der Hauptleitung 9 ermöglicht, wenn
eine Minderung des Hauptleitungsdruckes zwecks Einleitung einer Betriebsbremsung
eintritt, so daß die entgegengesetzt auf den Kolben 13 wirkenden Drücke im wesentlichen
gleichbleiben und der Kolben nicht bewegt wird. Wenn dagegen eine plötzliche Minderung
des Hauptleitungsdruckes durch Öffnen des Führerbremsventils oder sonstwie ausgeführt
wird, so kann das Druckmittel durch die Nut 20 nicht so schnell aus der Kammer 15
in die Kammer 14 strömen, wie sie aus der letzteren austritt, so daß der Kolben-13 durch
den in der Kammer 15 entstehenden Überdruck aufwärts bewegt und infolgedessen das
Entlüftungsventil 16 geöffnet wird. Hierdurch wird die Hauptleitung an dieser Stelle
entlüftet, und es tritt eine schnelle Reihen-
bremsung im ganzen Zuge durch das Ansprechen der Leitungsauslässe an den übrigen
Fahrzeugen des Zuges ein.
Diese plötzliche Minderung des Hauptleitungsdruckes pflanzt sich durch den engen
Durchlaß io nach dem Durchgang 3 des Steuerventils hin fort, so daß der Steuerventilkolben
ι in die Notbremsstellung bewegt wird. In dieser Stellung des Steuerventils steht der
ίο Kanal 21 im Schieber 4 über dem Kanal 22
(Fig. 2), und es strömt infolgedessen Druckluft aus dem Hilfsbehälter nach dem Notbremskolben
7, wodurch der Kolben abwärts getrieben und das Stoßventil 8 geöffnet wird, εο daß plötzlich das Druckmittel aus dem
Raum 3 in den Bremszylinder überströmt. Der Inhalt des Raumes 3 und der Kolbenkam-,
mer 2 kann derart bemessen werden, daß er einen genügenden Einlaß von Druckluft in den
Bremszylinder zuläßt, um dadurch den Bremskolben bis an das Ende seines Hubes zu'bewegen
und die Bremse mit einem mäßigen Druck zur Wirkung zu bringen. Gleichzeitig fließt in bekannter Weise Druckluft aus dem
Hilfsbehälter durch eine Bohrung 25 im Notkolben 7 nach dem Bremszylinder, bis Druckausgleich
stattgefunden hat, wobei jedoch infolge der Drosselung in der Verbindung zwischen
dem Hilfsbehälter und dem Bremszylinder in der Notbremsstellung des Steuerventils
die Steigerung des Bremszylindefdruckes allmählich vor sich geht, so daß ein zu starkes
Anwachsen des Bremszylinderdruckes- an irgendeiner Stelle des Zuges vermieden wird.
Das Überströmen einer vorher bestimmten, begrenzten Menge des Druckmittels aus dem
Raum 3 iri den Bremszylinder dient dazu, den Bremszylinderkolben schnell mit Ausübung
•eines geringen Bremsdruckes in die Bremsstellung zu treiben, so daß die Bremswirkung
ebenso schnell wie bei bekannten Einrichtungen eintritt. Der mit der. Kolbenkammer 2
verbundene Raum 3 bildet also einen kleinen Zwischenbehälter, der in Verbindung mit dem
engen Durchgang 10 die gleiche Wirkung liefert, wie die zu ähnlichen Zwecken gewöhnlich
verwendeten Mindestdruckventile.
Falls irgendein Steuerventilkolben in dem Zug zufällig in die Notbremsstellung gelangt,
wenn eine Betriebsbremsung ausgeführt wird, oder wenn Druckluft aus der Hauptleitung
entweicht, so öffnet das betreffende Steuerventil durch den Notbremskolben 7 das Stoßventil
8 und läßt dadurch Druckmittel aus dem Raum 3 in den Bremszylinder ein, jedoch verhindert
der enge Kanal 10, daß der Druck in der Hauptleitung 9 so rasch vermindert wird,
daß eine Schnellbremsung am ganzen Zuge eintritt.
Die Verengung io bewirkt also, daß nicht nur ungewünschte Schnellbremsungen vermieden
werden, sondern ermöglicht auch eine sachgemäße Regelung der Zunahme des
Bremszylinderdruckes bei Schnellbremsungen, wodurch ein Aufrennen der Zugteile aufeinander
und die Gefahr von Stoßen und Entgleisungen vermieden wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: ,.Einkammer-Druckluftbremse mit einem Steuerventil, das in seiner Notbremsstellung das mit dem Ventil verbundene Hauptleitungsrohr entlüftet und einen gedrosselten Kanal zwischen dem Hilfsluftbehälter bzw. einer anderen Druckmittelquelle und dem Bremszylinder offenhält, dadurch gekennzeichnet, daß die Verengung in den Verbindungswegen zwischen Hauptleitung und Kolbenkammer des Steuerventils und zwischen Hauptleitung und Notbremseinrichtung angeordnet ist, um ein unbeabsichtigtes Umschlagen des Steuerventilkolbens in die Notbremsstellung bei Betriebsbremsungen zu verhindern und eine gleichförmige, beschränkte Speisung des Bremszylinders mit Leitungsluft bei Notbremsungen zu erzielen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=532848
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
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-
0
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