Notenblatt für Guitarrzithern oder ähnliche Instrumente. Bekanntlich ist die Guitarrzitlier durch eine solche Abänderung der eigentlichen Zi ther entstanden, welche es gestattet, ohne be sondere Schulung irgend eine Melodie und dazugehörige Begleitakkorde zu spielen. Un ter die Melodiesaiten der Guitarrzither wird ein Notenblatt. eingeschoben, in solcher Lage, dass jedes Melodienotenzeichen unter die zu spielende Saite zu liegen kommt; diese No tenzeichen sind in ihrer zeitlichen Reihen folge längs eines.
Linienzuges angebracht; es ist üblich, die niitzuspielenden Begleit- akkorde durch Zahlen anzudeuten, welche neben den entsprechenden Melodienoten- zeichen stehen.
Der Zweck vorliegender Erfindung ist es, die Guitarrzithern und ähnliche Instrumente auch zum Spielen von mehrstimmigen Me lodien geeignet zu machen, und zwar durch Einführung eines Notenblattes, welches in derselben Einstellung unter den Melodie saiten die Noten aller Melodiestimmen an gibt.
Die je einer Stimme gehörenden Noten zeichen sind in ihrer zeitlichen Reihenfolge längs je eines Linienzuges angebracht., so (lass ebenso viele Linienzüge vorkommen als Me- lodiestiinnien. Mitzuspieleiide Begleitakkorde können wiederum durch Zahlen oder son stige Hilfszeichen angedeutet werden.
Durch die Erfindung wird aus der Guitarrzither ein empfehlenswertes Instru ment für Chordirigenten und Schullehrer gemacht., indem es mit. demselben leicht ist, zuni Beispiel einem vierstimmigen Chor jede gewünschte Stimme allein oder zwei Stimmen zusammen vorzuspielen;
wenn nö tig, kann inan unter Benutzung der beiden Hände deichzeitig alle vier Stimmon spie len. Das Anschaffen eines Klaviers oder 1-larnioniunis wird überflüssig.
Soll die Guitarrzither ausschliesslich zum Spielen der mehrstimmigen Melodien die nen, so kann man sie ohne Begleitakkorde ausführen.
Das den lsrfindüiigs;egenstand bildende Notenblatt ist auf beiliegender Zeichnung in beispielsweiser Ausführungsform darge stellt, unter schematischer Andeutung der im Gebrauchszustande clarüberliegenden Saiten und benachbarten Gmrisslinien 'C)
einer Guitarrzitlier. Die Einspannvorrich- tungen der Saiten sind durch zwei schraf- fierte Flächen angedeutet, die Saiten selbst durch vertikale Striche, welche jedoch in der Nähe von Notenzeichen oder Linien zügen des ';otenblattes unterbrochen wur den, uni die Lesbarkeit nicht zu beeinträch tigen Das gezeichnete Notenblatt, entspricht einem vierAimmigen Liede. Um das Singen zu erleichtern, stehen die Worte bezw. Sil ben jeweils neben den zugehörigen Noten zeichen.
Die Notenzeichen der ersten ober sten) Stimme sind längs eines doppelten Li menzuges angebracht, diejenigen der drit ten Stimme ebenfalls; für die zwei andern Stimmen sind in der Regel einfache Linien- zUi.ge gewählt worden; zwei benachbarte Linienzüge unterscheiden sich also durch die Strichart. Wo die zwei Striche eines dop pelten Linienzuges durch schräge schwarze Querstreifen verbunden sind (z.
B. beim V:'orte "Ini" .#, sollen zwei aufeinanderfol- gende Noten mit Bindung (gesungen werden: als entsprechende Bindungszeichen für die zu-eite oder die vierte Stimme sind Ketten bilder ein_--eführt (z.
B. bei den Silben ..Hei" und ,.inat" der zweiten resp. vierten Stimme); man kann sagen, die Bindungen seien durch Änderung der Strichart hervor gehoben. Das gewählte Lied ist. so einfach. dass gleichzeitig zu spielende Noten auf diese Horizontale gesetzt werden konnten: einzelne solcher Horizontalen sind durch volle Striche angedeutet, andere dagegen durch punktierte Striche, welche als Takt striche gelten. Als Notenzeichen sind in der Regel die in der Musik üblichen bei behalten worden, jedoch mit zweierlei Aus nahmen.
Eine erste Ausnahme bilden die punktierten Noten, indem der schwarzePunkt für halbe Noten (bei ..Haus") in der Mitte des Notenkopfes liegt und für Viertelsnoten (z. B. bei ..schön" in den oberen Stimmen) durch einen weissen Fleck in der Mitte eines Kreuzes gebildet ist.
Eine zweite Ausnahme bilden die Viertels- und Aclitelsnoten, wel che gemeinsam von mehreren Stimmen ge sungen -werden müssen; durch die Noten köpfe golcher Noten geht ein schiefer weisser Streifen @sielie z. B. hei Am." in der zwei ten, dritten und vierten Stimme, ivo ausser dem das Notenzeichen zwei Stiele aufweist. einen mit Fahne für die zweite Stimme und einen ohne Fahne für die dritte und vierte).
Dis Notenzeichen bei "schön" in den unteren Stimmen entspricht dein gleichzei tigen Auftreten beider Ausnahmefälle; es bedeutet eine Gien unteren Stimmen -e ineinsame punktierte Viertelsnote. Der Pfeil bei "aus\ in der untersten Stimme bedeu tet, dass die Note auch eine Oktave tiefer ge spielt resp, gesungen werden kann.
Die Be- gleitakkorde sind in üblicher Weise durch Zahlen angedeutet. Am unteren Teile des Notenblattes sind, ebenfalls zur Erleichte rung des Singens, die Buchstaben G, <B><I>A</I></B> 11 .... A. zur Bezeichnung der Tonhöhen auf geschrieben; die dazwischen geschalteten Kreise mit scliwarzein horizontalem Bande bezeichnen die übrigen Stufen der Phroma- tischen Tonleiter.
Die Inschrift am linken Blattrande gibt die Einstellungsi egel.
Die im vorigen Absatz hervorgehobenen Eigentümlichkeiten des gezeichneten No tenblattes sind dem Bedürfnis entsprungen, trotz der gleichzeitigen Angabe von mehreren Melodien ein leichtes, fehlerfreies Lesen und Spielen zu ermöglichen Man kann na türlich auch andere Regeln befolgen, zum Beispiel die gemeinsamen Noten und die punktierten Noten, sowie die Linienzüge ge wisser Stimmen durch Farben auffällig ma chen. Bei komplizierteren Musikstricken ist. es unter Umständen angezeigt. an einzelnen Stellen die gleichzeitig zu spielenden Noten nicht mehr auf derselben Horizontalen zu setzen.
Eine vollständige Guitarrzither wird drei Oktaven Melodiesaiten (entsprechend dem Umfang der menschlichen Stimmen) und zwölf Begleitakkorcle (entsprechend den zwölf Stufen der chromatischen Tonleiter) aufweisen; es ist üblich, diese Akkorde durch folgende Zahlen zu bezeichnen:
i für C-Dur, 2 für G-Dur, 3 für F-Dur, 4 für D-Dur, J für A-Dur, 6 für E-Dur, <B>7</B> für B-Dur. 8 für Es-Dur, 9 für H-Dur, i0 für Fis-Dur, 11 für Des-Dur, 1'2 für As Dur.
Ein Notenblatt für eine derartige Gui- tarrzither kann also Musik in beliebiger Tonart, und daher mit Begleitakkorden von irgend einer der Zahlen 1 bis 12 enthalten. Dieses Notenblatt wird aber in gewissen Fällen doch für Guitarrzithern brauchbar sein, welche. nur die Akkorde 1 bis 9 (oder sogar 1. bis 6) aufweisen.
Fehleis nämlich im Musikstück die Akkorde 1, 2, 3, so kann man das Notenblatt um eine Saite, bezw. um einen halben Ton höher einstellen und anstatt der Akkorde 4, 5, 6, 'i, 8, 9, 10, 11, 12 die Akkorde 8, 7, 3, 9, 6, 1, 2, 4, 5 anschla gen; fehlen hingegen im Musikstück die Ak korde 2, 4, 5, so kann man das Blatt. uni einen halben Ton tiefer einstellen, und anstatt der Akkorde 1, 3, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 die Akkorde 9, 6, 8, 5, 4, 7, 3, 1, 2 anschlagen; fehlen im Musikstück die Akkorde 10, 11, 12. so ist natürlich keine Transposition vorzu nehmen.
Die Häufigkeit dieser drei Fälle ist sehr gross, so dass man in der Regel das Notenblatt. in richtiger Tonart schreiben wird.