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Akkordschieber für Gitarre- und Lautenspiel Die Erfindung betrifft
einen Akkordschieber für das Gitarre- und Lautenspiel, bei welchem durch Einstellung
auf eine bestimmte Tonart auf demselben sowohl die Akkordgriffe auf dem Griffbrett
der Gitarre oder Laute graphisch dargestellt werden als auch das Notenbild in der
üblichen Notenschrift sofort sichtbar erscheint, und zwar zugleich für alle Lagen
des Griffbrettes.
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Abb. r stellt den Akkordschieber in Vorderansicht mit teilweise herausgezogenem
Schieber, Abb. a die Vorderansicht des letzteren dar. Abb. 3 und .t sind die gleichen
Darstellungen der Rückseite, wobei die Wendung des Schiebers um die Längsmittellinie
erfolgte.
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Der Akkordschieber besteht aus dem Schieberkörper a mit beiderseits
durchsichtigen Wänden, welche solchen Abstand voneinander haben, daß der Schieber
b aus undurchsichtigem Material zwischen ihnen in bekannter Weise verschoben werden
kann.
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Die obere Hälfte des Schieberkörpers a enthält beiderseits sechs in
drei Reihen übereinander und zu je zwei in einer Reihe mit bestimmtem Abstand angeordnete
Fenster c auf dem im übrigen abgedeckten Grund, während die untere Hälfte die Griffbilder
d der drei Hauptakkorde (Tonika, Unterdominante und Oberdominante) enthält, die
durch Punkte und diese verbindende Linien dargestellt sind, wobei die Zusammengehörigkeit
durch entsprechende Kennzeichnung der. Verbindungslinien, z. B. durch Farben, kenntlich
gemacht werden kann. Zwei Marken e (auf der Vorderseite unter den beiden Fenstern
der untersten Reihe, auf der Rückseite unter den beiden Fenstern der obersten Reihe)
dienen zum Einstellen der Schieberzunge b auf die entsprechende Tonart. Der Schieber
b ist in seinem oberen Teil mit drei Reihen von Akkorden f in der üblichen Notenschrift
versehen, von denen je drei zusammengefaßtund mit den zugehörigen Vorzeichen (#
h ) versehen sind (da sie jeweils die drei Hauptakkorde einer Tonart bilden) und
die durch Farbenunterschied oder sonstige Kennzeichnung, analog den Griffbildern
im unteren Teil des Schieberkörpers, kenntlich gemacht werden müssen. Die zusammengefaßten
Akkordgruppen sind in den drei Reihen so angeordnet, daß bei Einstellung auf eine
bestimmte Tonart in vier Fenstern c die dieser Tonart entsprechenden Akkorde der
vier Spiellagen jeweils erscheinen. Auf dem unteren Teil des Schiebers b ist das
Griffbrett g der Gitarre oder Laute mit den sechs Saiten lt und den Bunden i nebst
-Notenbenennung graphisch dargestellt. Hierbei ist die Anordnung so getroffen, daß
bei Einstellung auf
eine bestimmte Tonart (durch die Marke e auf
den Grundton dieser Tonart der anliegenden E-Saite) das Griffbrett g unter den Griffbildern
d des Schieberkörpers a so durchleuchtet, daß die Akkordgriffe die richtige
Lage auf dem Griffbrett aufweisen und senkrecht unter dem Fenster des zugehörigen
Notenbildes 'im oberen Teil des Schiebers stehen.
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Während die Vorderseite des Akkordschiebers die Aufzeichnungen der
Dur-Tonarten trägt, befinden sich auf der Rückseite des Schieberkörpers a und Schiebers
b die gleichen Anordnungen für die Moll-Tonarten, und zwar so, daß, wenn
auf der Vorderseite auf eine bestimmte Dur-Tonart eingestellt wurde, auf der Rückseite
die dieser verwandte Moll-Tonart eingestellt ist. Beispiel Soll die Tonart C-Dur
eingestellt werden, wie es die Abb. i und z darstellt, so wird der Schieber b aus
der eingeschobenen Lage nach rechts verschoben, bis die Marke e über den Bund der
Note C auf,der E-Saite steht. Dann, erscheint in dem Fenster links der mittleren
Reihe das Notenbild der drei Hauptakkorde für die erste Spiellage, und senkrecht
darunter ist das zugehörige Griffbild d auf dem durchscheinenden Griffbrettbild
g des Schiebers zu ersehen. Ebenso ist rechts davon im Fenster der oberen bzw. unteren
Reihe das Notenbild der zweiten bzw. dritten Spiellage und senkrecht darunter das
zugehörige Griffbild zu ersehen. Schließlich findet sich rechts davon im Fenster
der zweiten Notenreihe das Notenbild der vierten (Oktav-) Spiellage und senkrecht
darunter das zugehörige Griffbild.
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Auf der Rück-(Moll-)Seite hat sich, wie Abb. 3 und q. darstellt, gleichzeitig
mit der Einstellung der C-Dur-Tonart auf der Vorder-(Dur-) Seite die Tonart A-Moll
eingestellt, wie bei der Einstellmarke e unter dem Fenster der oberen Notenreihe
ersichtlich ist. Auch hier sind die vier Spiellagen sowohl bezüglich der Notenbilder
als der Griffbilder in gleicher Weise wie auf der Vorderseite ersichtlich.
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Die Griffbilder zeigen außer den zu den Drei- bzw. Vierklängen der
Hauptakkorde gehörigen Noten auch die übrigen mit den Akkorden konsonierenden Töne,
deren Notenpunkte nebst Verbindungslinien auch gegen die hauptsächlichen Noten verschieden
dargestellt werden können.
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Die drei Hauptakkorde jeder Tonart (i., d.. und 5. Stufe) sind gleich
den Neben-(Moll-)Akkorden der verwandten Dur-Tonart (G., 2. und 3. Stufe), nur fällt
bei der Moll-Dominante in Dur die Septime und die Erhöhung des Leittons weg; umgekehrt
sind die drei Hauptakkorde jeder Dur-Tonart gleich den Nebenakkorden der verwandten
Moll-Tonart unter Berücksichtigung, daß der Leitton (7. Stufe) um einen halben Ton
zu erhöhen ist.
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Die graphische Darstellung der Akkordgriffe d in den verschiedenen
Lagen und deren Verstellbarkeit auf dem durchscheinenden Griffbrettbild g des Schiebers
b durch Verschieben des letzteren lassen erkennen, daß für alle Tonarten die Akkordgriffe
grundsätzlich gleich sind und sich in denselben Abständen wie die Grundtöne der
Tonarten auf dem Griffbrett verschieben, daß ferner die Griffbilder in den drei
Spiellagen innerhalb einer Oktave sich zwar bezüglich der Spiellagen selbst bei
den Tonarten ändern., die Aufeinanderfolge der Griffbilder jedoch immer dieselbe
bleibt und über eine Oktav,. hinaus die Griffbilder sich wiederholen.
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Der vorliegende Akkordschieber vermittelt deshalb eine klare Darstellung
des gebräuchlichen- Tonsystems und der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Tonarten
im allgemeinen und im besonderen bei der Anwendung im Gitarre- und Lautenspiel.