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Harmonielehrschieber Die Erfindung betrifft einen Harmonielehrschieber
in Stabform mit unverdeckten Aufzeichnungen, welcher aus einem als Rahmen ausgebildeten
Tabellengebilde und einem in diesem verschiebbaren, sich als Zunge darstellenden
Tabellengebilde besteht, deren Auf-oder Kennzeichnungen, in sinngemäße Übereinstimmung
gebracht, Ergebnisse der Ton-und Harmonielehre anzeigen. Harmonielehrschieber dieser
Art besitzen gegenüber Kreisschiebern den Vorteil größerer übersichtlichkeit und
einer sich besser einprägenden Wiedergabe der Tonfolge.
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Unter der von der Erfindung betroffenen Art von H.armonielehrschiebern
sind bereits solche bekannt, bei denen auf einem Rahmen Striche zur zweimaligen
Markierung der Töne von c bis h in chromatischer Reihenfolge angeordnet sind, während
die Zunge Striche trägt, die den zu einer Tonleiter gehörigen Tönen gegenüberstehen.
Genannter Harmonielehrschieber erfordert neben den gesonderten Intervallkennzeichnungen
der Tonleitern für Dur und Moll, so z daß mehrere Schieber erforderlich sind, auch
gesonderte Tonaufzeichnungen für Dur und Moll. Außerdem veranschaulicht der Schieber
nicht die Beziehungen der Töne untereinander und gibt auch nicht unmittelbar die.
richtigen Tonbezeichnungen wieder. Da die Beziehungen zwischen Tonerhöhungen und
Tonerniedrigungen nicht erkennbar sind, kann -sich auch das Tonbild nicht einprägen.
Bei einem anderen bekannten Harmonielehrschieber sind den Tönen entsprechende Flächenstreifen
vorgesehen und werden zu einer Tonleiter gehörige Töne durch entsprechende Flächenstreifen
gleicher Breite, die eine besondere Markierung tragen, einer verschiebbaren Zunge
angezeigt. Hier besteht der Nachteil, daß die Tonerhöhungen und Tonerniedrigungen
nicht stets ihrer Bezeichnung nach erkannt-werden können. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß der Schieber eine Mehrheit von Schieberzungen benötigt.
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Es ist noch ein weiterer Harmonielehrschieber in Stabform bekannt;
bei diesem sind je-
doch die Aufzeichnungen durch einen durchsichtigen Schieber
mit Ausschnitten zwecks Anzeige der abzulesenden Töne verdeckt. Der Schieber benötigt
eine Mehrheit von Skalen, die ihn unübersichtlich machen, ohne daß sämtliche Töne
ihrer jeweiligen Benennung nach ohne weiteres angezeigt werden können. Daneben ist
die - verdeckte Anordnung als Nachteil anzusprechen, da sie die Ablesmöglichkeit
erschwert.
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Der Schieber nach der Erfindung beseitigt die genannten Nachteile
und ermöglicht es nicht nur, die Töne unmittelbar ihrer Bezeichnung nach, sondern
auch ihrer Lage auf der Tastatur des Klaviers nach unter Kenntlichmachung der Tonbeziehungen
untereinander abzulesen, ohne daß hierbei irgendwelche Gedankenarbeit aufzuwenden
ist. Jeder Ton erscheint als besonderer Flächenstreifen, wobei es erkenntlich ist,
welcher Taste der Tön entspricht, z. B. daß der Ton Eis durch die
f-Taste
angeschlagen wird. Dies ist dadurch erreicht, daß nach der Erfindung bei dem Harmonielehrschieber
der betroffenen Art auf der Zungenoberfläche den Tönen von c bis h in chromatischer
Reihenfolge entsprechende Flächenstreifen zweimal hintereinander sich aneinander
anschließend angeordnet und innerhalb dieser Flächenstreifen den bei einer enharmonischen
Verschiebung in Frage kommenden Tönen entsprechende Flächenstreifen für die Tonverschiebungen
nach oben und unten vorgesehen sind. Hierbei sind auf der Rahmenrandung in die Tonflächen
weisende Kennzeichnungen sowie diesen Kennzeichnungen entsprechende Kennzeichnungen
in wenigstens den der ersten Tonreihe von c bis h entsprechenden Zungenflächenstreifen
zum Einstellen der Anfangstöne vorgesehen. Die Bezeichnungen der Tonerhöhungen und
die zu den betreffenden Tonleitern gehörigen Vorzeichen sind nach der Erfindung
zweckmäßig am oberen Zungenrand und die Tonerniedrigungen neben den zu den betreffenden
Tonleitern gehörigen Vorzeichen am unteren Zungenrand angebracht. Diese Anordnungsart
hat den Vorteil, daß es aus dem Ort der Ablesung bereits erkennbar ist, oh es sich
um eine Tonerhöhung oder um eine Tonerniedrigung handelt. ° Vorteilhaft sind die
Kennzeichen zum Anzeigen der zu den einzelnen Tonleitern gehörigen Tonfelder auf
der dem unteren Zungenrand benachbarten Seite des Rahmens und die Kennzeichnungen
zum Anzeigen der zu den einzelnen Akkorden und gebräuchlichsten Intervallen gehörigen
Tonfelder auf der dem oberen Zungenrand benachbarten Seite der Führung angeordnet,,
so daß derjenige Skalenteil, welcher von Anfängern am meisten benötigt wird, dein
Benutzer zunächst liegt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
in Draufsicht und Stirnansicht.
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Auf der in der Führung I verschiebbaren Zunge 2 sind die Töne von
c bis h in chromatischer Reihenfolge als gleich breite Flächenstreifen aufgetragen.
Die bei einer enharmonischen Verwechslung in Frage kommenden Tonfelder sind nochmals
unterteilt. Auf dem unteren Rande der Führung, welcher dem unteren Zungenrand benachbart
ist, sind Kennzeichnungen für die Dur- und Moll-Tonleitern aufgetragen, und zwar
als Kennzeichen für Dur ein kurzer senkrechter Strich und als Kennzeichen für Moll
ein kleiner Kreis. Der Abstand der Dur-Kennzeichnungen voneinander entspricht bei
dem Ausführungsbeispiel den sich aus der Zungentabelle ergebenden Intervallen der
Dur-Tonleiter. Das gleiche gilt für .die Abstände der Moll-Kennzeichnurigen. In
den Tonfeldern auf der Zunge sind den Dur- und Moll-Kennzeichnungen auf dem unteren
Führungsrand entsprechende Kennzeichnungen vorgesehen. Diese Kennzeichnungen und
die Breite der Unterteilungen der bei einer enharmonischen Verschiebung in Frage
kommenden Tonfelder der Zunge ist so gewählt, daß bei der Einstellung -des ersten
Dur- oder Moll-Kennzeichens des unteren Führungsrandes auf das entsprechende Kennzeichen
in einem Zungentonfeld, das den Anfangston der gewünschten Tonleiter darstelft,
die übrigen Kennzeichen der betreffenden Tonart auf dein unteren Führungsrand in
die Tonfelder auf der Zunge weisen, die zu der gesuchten Tonleiter gehören.
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Am oberen Rande der Führung sind Kennzeichnungen für die Dreiklänge
und Septimen-Akkorde angebracht. Der Abstand dieser Kennzeichnungen untereinander
entspricht etwa dem zwischen den anzuzeigenden, Tönen liegenden Tonfelderstreifen
des ersten Tabellengebildes.
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Der Schieber wird in folgender Weise benutzt: Zum Ablesen der Dur-
und Moll-Tonleitern wird auf der Schieberzunge der Grundton der gewünschten Tonleiter
gesucht und bei den Dur-Tonleitern das auf dem Schieber unter dem Grundton befindliche
Dur-Kennzeichen genau über das erste Dur-Kennzeichen der unteren Skala am Schieberrand
eingestellt. Die Tonnamen der Felder auf- der Zunge, in die die Dur-Kennzeichen
der -unteren Skala zeigen, sind die Töne der gewünschten Tonleiter. Bei den Moll-Tonleitern
wird ebenso rnit den Moll-Kennzeichen verfahren. Eine Ausnahme besteht bei Gis-,
Dis- und Ais-Mol1. Dort gilt der punktierte Kreis an Stelle des vorstehenden geschlossenen
Kreises. Im Felde des Anfangstones ist gleichzeitig die Zahl der zu der Tonart gehörigen
Vorzeichen abzulesen, und zwar gelten die Vorzeichen ohne Klammer für die Dur-Tonarten
und diejenigen in Klammern für die Moll-Tonarten. Die Anfangstonfelder der nicht
gebräuchlichen Tonleitern mit mehr als sieben Vorzeichen weisen keine Kennzeichnung
zur Bildung der ungebräuchlichen Tonleitern auf, so daß die Ungebräuchlichkeit ohne
weiteres erkennbar ist.
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Beim Bestimmen der Dur- und Moll-Dreiklänge sowie der kleinen Septimen-Akkorde
wird auf dem Schieber der Grundton des gewünschten Akkordes aufgesucht und beim
Dur-Dreiklang das auf der Schieberzunge über dem Grundton befindliche Dur-Kennzeichen
genau unter das erste Dur-Kennzeichen der Skala am oberen Schieberrand eingestellt..
Die Felder, in die die Dur-Kennzeichen der @ oberen Skala zeigen, geben- die
Namen
des gewünschten Dreiklanges an. Beim Moll-Dreiklang wird in entsprechender Weise
mit dem Moll-Kennzeichen verfahren. Eine Ausnahme findet sich bei As-Moll. Dort
gilt der punktierte Kreis an Stelle des folgenden geschlossenen Kreises. Beim kleinen
(Oberdominant-) Septimen-Akkord gelten die Dur-Kennzeichen des Dur-Dreiklanges zusammen
mit dem Septimen-Zeichen -E-.