CH88570A - Verfahren zur Vorbehandlung von Sulfitablauge zu Gärungszwecken. - Google Patents
Verfahren zur Vorbehandlung von Sulfitablauge zu Gärungszwecken.Info
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Description
Verfahren zur Vorbehandlung von Sulfitahlauge zu Gärungszwecken. Die Ablauge von den Sulfitzellulose- fabriken ist bekanntlich stark sauer. Soll sie zur Spritdarstellung verwandt werden, so mur die Azidität finit Rücksicht auf die Gärurig ganz bedeutend reduziert werden. Dieses Ab- stuinpfen der Säuren geschieht zur Zeit durch Zusatz von kohlensaurem Kalk, bezw. Kalk hydrat oder den entsprechenden Bariuni- verbindungen bei einer Tcinperatur von mindestens SO C. Dieses Verfahren hat zwei wesentliche Übelstände. Erstens mass die Lange nach, dein Abstumpfen mittelst dieser Mittel mehrere Stunden zwecks Klärung stehen, was wieder um grosse und kostspielige Klärgefässe er fordert und die Fabrikation verzögert. Der zweite Üebelstand liegt darin, dass sich in dem Spritdestillationsapparate Krusten aus Kalksalzen in so grossen Mengen ansetzen, dar der Apparat häufig gereinigt werden mass, wodurch Betriebsunterbrechungen ent stehen. Durch die Verwendung 'von Kalkhydrat kann ein weiterer Übelstand, nämlich Verlast an Zucker, verursacht werden. Diese Übelstände werden bei den. vor- liegenden Verfahren sämtliche beseitigt. Dieses besteht darin, dar man die La.ige zwecks teilweiser Herabsetzun- ihrer Azidität zu <B>z5</B> i iicl.st einem Verdanipfungsprozess unterwirft und darauf die vorhandene Säure bei niedriger Temperatur bis zu einer für den anzuwen- denden Hefentypus passenden Azidität ab stumpft. Bisher liess man die Azidität der Lauge vor dein Hefenzusatz bei 1-1,3 ein3 n. pr. 100 ein" Lauge liegen. Es zeigt sieh indessen, dass man durch. Anwendung des vorliegenden Verfahrens bei derselben Alkoholausbeute eine Lauge mit einer Azidität von 5-7 cm' i.. pr. 100 (-11i3 verwenden kann. Die Lauge enthält bekanntlich bedeutende Mengen flüchtiger Säuren, wie freie schweflige Säure und saure schwefligsaure Salze, ferner Ameisensäure lind Essigsäure. Wird die Lauge einem Verdampfung.prozess unterworfen, so werden die sauren schwefligsauren Salze unter Freimachung von SOz gespalten, und ein grösserer oder geringerer Teil der erwähnten Säuren verfliielitigt sich entspveehend dem angewendeten Eindampfungsgrad. Durch die Anwendung diees Umstandes kann der Ver- braueli an Abstumpfungsmitteln selbstver ständlich errnr.figt werden, und wenn malt, wie oben erwähnt wurde, die Vergärung bei einer Azidität von bis zu 7 cm3 n. pr. 100 cni3 gegen früher maximal 1,3 vornehmen kann, wird der Verbrauch all Abstumpfungsmitteln in deal Masse ermässigt, dass man statt des wohlfeileren und unlöslichen Kalkes mit allen seinen LTbelstiltiden lösliche Abstumpfungs- mittel, wie Alkalien, verwenden kann, selbst wenn der Preis der letzteren höher ist. Dadurch wird die Anlage vereinfacht, da die Verwendung besonderer Gefässe für das Abstumpfen, das in der) Gärungsgefässen vor genommen werden kann, nicht erforderlich wird. Ein Stehen zwecks Klärung fällt da durch auch fort, und man vermeidet ferner die Krustenbildung in dem Destillations- apparat. Narr kann zum Beispiel das Eindampfen der Lauge unter Ausnutzung der latenten Wärme der Lauge ausführen: Die Lauge kommt aus den Kochern mit einer Temperatur bis z,i 10O" C. Hierauf lässt man sie einen Vakuumapparat ohne Wärmezufuhr passieren, wodurch die Temperatur rasch bis auf etwa 50 herabsinkt. Durch diesen Temperaturfall erfolgt ein so starkes Verdampfen, dass der Inhalt an fliielitigen Säuren bedeutend er inässigt. wird. 2,Z-aeli diesem Prozesse kann nian die Lauge ein Gradierwerk passieren lassen, wo matt die Temperatur, wie üblich, bis auf die Gärungstemperatur 215-300 C herabsetzt, worauf das Abstumpfen mit Al kalien im Gäru gsgefäss stattfinden kann. Die Verdampfung der Lauge kann auch unter @häi-mezufubr erfolgen, wenn man eine besonders konzentrierte Lauge erhalten will. Versuche haben dargetan, dass ein Ab stumpfen bei<B>30-35'</B> C selbst mit Ätz natron vorgenommen werden kann, ohne den Zucker zu stören. <I>Beispiel:</I> Die Lauge enthielt 0,06"/o 80z. Die .enge der freien organischen Säuren war nicht bestimmt. Sie wurde etwa bei<B>1000</B> C in das Vakuum eingeführt und wurde hier gehalten, bis die Temperatur etwa auf 50 C ermässigt worden war. Das Destillat wurde gesammelt. Als überdestilliert ergaben sich bei der Untersuchung Säuren, welelie be züglich der schwefligen Säure 0,08" ,,'o voll dem Gewicht der ursprünglichen Lauge und bezüglich der organischen Säuren 0,02 o,',) als Essigsäure berechnet, betrugen. Wenn die. überdestillierte Menge S0_ bedeutend höher ist als die ursprünglich in der Lauge enthaltene, so ist die Ursache, wie oben ei- wähnt, darin zu suchen, dass die sauren sehwefligsauren Salze unter Abgabe voll <B>SO--,</B> gespalten werden. Die in dieser Weise behandelte Lauge wurde darauf bis auf etwa <B>30'</B> abgekühlt und mit Soda abgestumpft bis zu einer Azidität von etwa 5 ein' n. pr. 100 cm3 Lauge, worauf eitre passende Hefe zugesetzt wurde.
Claims (1)
- PATEITANSPRUCH Verfahren zur Vorbehandlung von Stilfit- ablauge für Gärungszwecke; dadurch gekenn zeichnet, dass die Lauge erst einem Ver- dampfungsprozess unterworfen wird zwecks teilweiser Herabsetzung ihrer Azidität, und dass darauf bei niedriger Temperatur die vorhandene Säure bis zu einer für den an zuwendenden Hefent5 p passenden Azidität abgestumpft wird.<B>UNTERANSPRUCH:</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstumpfung mittelst kohlensaurem Alkali geschieht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH88570T | 1920-05-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH88570A true CH88570A (de) | 1921-03-01 |
Family
ID=4345530
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH88570D CH88570A (de) | 1920-05-14 | 1920-05-14 | Verfahren zur Vorbehandlung von Sulfitablauge zu Gärungszwecken. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH88570A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE744869C (de) * | 1939-03-14 | 1944-01-27 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur Verhuetung der Verkrustung von Heizflaechen beim Eindampfen von Sulfitzellstoffablaugen |
-
1920
- 1920-05-14 CH CH88570D patent/CH88570A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE744869C (de) * | 1939-03-14 | 1944-01-27 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur Verhuetung der Verkrustung von Heizflaechen beim Eindampfen von Sulfitzellstoffablaugen |
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