CH699342B1

CH699342B1 - Vorrichtung an einer Karde zur Verarbeitung von Textilfasern, z.B. Baumwolle oder Chemiefasern.

Info

Publication number: CH699342B1
Application number: CH00373/06A
Authority: CH
Inventors: Achim Breuer; Wilfried Weber
Original assignee: Truetzschler Gmbh & Co Kg
Priority date: 2005-03-15
Filing date: 2006-03-09
Publication date: 2010-02-26
Also published as: GB0604594D0; CN1834313B; ITMI20060374A1; DE102005012251A1; US7627931B2; DE102005012251B4; CN1834313A; GB2424228B; FR2883301A1; BRPI0600824A; GB2424228A; US20060207065A1; BRPI0600824B1; FR2883301B1

Abstract

Bei einer Vorrichtung an einer Karde zur Verarbeitung von Textilfasern, z.B. Baumwolle oder Chemiefasern, mit einer Trommel (4) und einer Trommelgarnitur (4a), bei der in der Vor-, Nach- und/oder Unterkardenzone der Trommelgarnitur (4a) als abdeckende Elemente Abdeckelemente (24), Festkardierelemente (20) und/oder Luftleitelemente (25), gegenüberliegen, ist jedem Festkardierelement (20) mindestens jeweils ein genanntes Abdeckelement (24) zugeordnet. Der Abstand der Trommelgarnitur (4a) zu mindestens einer Garniturleiste (20a´, 20b´) des jeweiligen Festkardierelements (20) ist kleiner als zu dem jeweiligen Abdeckelement (24). Zwischen der mindestens einen Garniturleiste (20a´, 20b´) des genannten Festkardierelements (20) und dem jeweiligen – in Drehrichtung (4b) der Trommel (4) gesehen – dem Festkardierelement (20) vorgelagerten und/oder nachgelagerten Abdeckelement (24) ist jeweils ein genanntes Luftleitelement (25) angeordnet, dessen Abstand zur Trommelgarnitur (4a) allmählich ab- bzw. zunimmt.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Karde zur Verarbeitung von Textilfasern, z.B. Baumwolle oder Chemiefaser, gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

[0002] In der Praxis liegen der garnierten Mantelfläche der schnelllaufenden Trommel in einem geringen Abstand abdeckende Elemente gegenüber. Neben Abdeckplatten ohne Garnitur sind regelmässig garnierte Festkardierelemente mit mindestens einer Garniturleiste vorhanden. Kürzere nicht garnierte Abdeckprofile verlaufen vielfach tangential zur Trommelgarnitur.

[0003] Bei einer bekannten Vorrichtung (EP 0687 754 A) ist ein Tambourverschalungssegment vorgesehen, das als Träger für drei Festkardierstäbe dient. Vor dem - in Drehrichtung des Tambours gesehen - ersten Festkardierstab (Garniturleiste) weist das Tambourverschalungssegment einen nicht garnierten Fortsatz auf, der den Tambour abdeckt. Die Fläche des Fortsatzes ist eben und verläuft parallel zur Trommelgarnitur. Ausserdem ist der Abstand zwischen dem Fortsatz und der Trommelgarnitur in Umfangsrichtung der Trommel durchgehend grösser als der Abstand zwischen der Garnitur des Festkardierelements und der Trommelgarnitur. Insbesondere ist der Abstand des dem Festkardierelement zugeordneten Ende des Fortsatzes zur Garnitur des Festkardierelements erheblich, und es ist eine Stufe vorhanden.

Dadurch treten vor dem Festkardierelement Luftverwirbelungen auf, die in unerwünschter Weise zu vergrösserter Nissenbildung im Fasermaterial führen. Ausserdem stört, dass die Verwirbelungen zu erhöhtem Druckunterschied an den Festkardierelementen, erhöhter Erwärmung der beteiligten Bauteile, höherer Faserbelastung und zum Zusetzen der Garniturleisten der Festkardierelemente führt.

[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere die Nissenbildung reduziert, eine verbesserte Kardierarbeit erlaubt und ein besseres Kardierergebnis ermöglicht.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1.

[0006] Dadurch, dass der Abstand zwischen dem Luftleitelement und der Trommelgarnitur allmählich auf den Abstand zwischen der Trommelgarnitur und der Garnitur des Festkardierelements bzw. der mindestens einen Garniturleiste oder darunter reduziert wird, wird störende Luftverwirbelung vor oder hinter dem Festkardierelement vermieden. Die von der Trommel mitgerissene Luft strömt gleitend in den bzw. aus dem Kardierspalt zwischen Trommel- und Festkardierelement. Erfindungsgemäss ist vor und/oder nach dem Festkardierelement ein Strömungsleitelement derart angebracht, dass Fasern und Luft kontinuierlich dem engen Kardierspalt zugeführt bzw. aus dem Kardierspalt abgeführt werden, d.h. dass der Raum vor dem Kardierelement sukzessive enger bzw. weiter wird.

Es ist mit Blick auf die Trommelgarnitur eine Angleichung des engsten Abdeckprofilabstandes an den Spitzenabstand des Festkardierelements verwirklicht. Insbesondere sind die ersten Spitzen der Garniturleiste des Festkardierelements mit dem Luftleitelement strömungstechnisch abgedeckt bzw. überdeckt.

Dadurch, dass die Verwirbelungen vor bzw. nach einem Festkardierelement minimiert oder vermieden werden, werden u.a. als Vorteile erzielt: Gleichmässigere Kardierung bei höherer Nissenreduzierung, d.h. bessere Qualität, geringere Wärmeentwicklung der gesamten Maschine, reduzierte Druckunterschiede am Tambour, minimierte Belastung der ersten Spitzen eines Kardierelementes, weil diese Spitzen strömungstechnisch abgedeckt sind, gleichmässigere Verteilung der Fasern, d.h. homogenere Kardierung über die Kardierelementenlänge und geringerer Garniturverschleiss an den Festkardierelementen. Dadurch wird eine wesentliche Verbesserung sowohl des Kardiervorganges als auch des Kardierergebnisses (Faserflor, Faserband) erreicht.

[0007] Die abhängigen Patentansprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Gegenstand.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

[0009] Es zeigt:
<tb>Fig. 1<sep>schematisch Seitenansicht einer Karde mit der erfindungsgemässen Vorrichtung,

<tb>Fig. 2<sep>ein Kardiersegment, Ausschnitt aus einem Seitenschild mit Abstand zwischen Kardiersegmentgarnitur und Trommelgarnitur,

<tb>Fig. 2a<sep>die Kardierelemente gemäss Fig. 2im Detail,

<tb>Fig. 3<sep>Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei der zwischen einer Garniturleiste eines Festkardierelements und einem vorgelagerten Abdeckprofil ein Luftleitelement angeordnet ist,

<tb>Fig. 3a<sep>den Abstand des Grenzbereichs zwischen dem Abdeckprofil und dem Luftleitelement zur Trommelgarnitur,

<tb>Fig. 3b<sep>den Grenzbereich zwischen dem Abdeckprofil und einer Garniturleiste und die Abstände zwischen der Trommelgarnitur und dem Abdeckprofil bzw. der Garniturleiste,

<tb>Fig. 4<sep>Längenbezeichnungen für das Abdeckelement, das Luftleitelement und das Festkardierelement,

<tb>Fig. 5<sep>ein Festkardierelement mit zwei Garniturleisten, denen jeweils ein Luftleitelement vor- bzw. nachgelagert ist, das jeweils an einem Drehgelenk angelenkt ist,

<tb>Fig. 6<sep>ein Luftleitelement, integriert in einen Festkardierelemententräger,

<tb>Fig. 7<sep>ein am Festkardierelemententräger vorgelagert angebrachtes Luftleitelement,

<tb>Fig. 8<sep>ein Luftleitelement mit gebogener Kontur,

<tb>Fig. 9<sep>ein Luftleitelement mit Garnitur,

<tb>Fig. 10<sep>ein Luftleitelement, integriert in ein Abdeckprofil und

<tb>Fig. 11<sep>die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Vorkardierzone mit Seitenschild und Verlängerungsbogen.

[0010] Fig. 1 zeigt eine Karde, z.B. Trützschler Karde TC 03, mit Speisewalze 1, Speisetisch 2, Vorreissern 3a, 3b, 3c, Trommel 4, Abnehmer 5, Abstreichwalze 6, Quetschwalzen 7, 8, Vliesleitelement 9, Flortrichter 10, Abzugswalzen 11, 12, Wanderdeckel 13 mit Deckelumlenkrollen 13a, 13b und Deckelstäben 14, Kanne 15 und Kannenstock 16. Die Drehrichtungen der Walzen sind mit gebogenen Pfeilen gezeigt. Mit M ist der Mittelpunkt (Achse) der Trommel 4 bezeichnet. 4a gibt die Garnitur und 4b gibt die Drehrichtung der Trommel 4 an. Zwischen dem Vorreisser 3c und der hinteren Deckelumlenkrolle 13a ist ortsfest eine erfindungsgemässe Vorrichtung 17 und zwischen der vorderen Deckelumlenkrolle 13b und dem Abnehmer 5 ist ortsfest eine erfindungsgemässe Vorrichtung 17 angeordnet. Der Pfeil A bezeichnet die Arbeitsrichtung.

Die in den Walzen eingezeichneten gebogenen Pfeile bezeichnen die Drehrichtungen der Walzen.

[0011] Nach Fig. 2 ist auf jeder Seite der Karde seitlich am (nicht dargestellten) Maschinengestell ein etwa halbkreisförmiges starres Seitenschild 18 befestigt, an dessen Aussenseite im Bereich der Peripherie konzentrisch ein bogenförmiges starres Auflageelement 19 angegossen ist, das als Unterlagefläche eine konvexe Aussenfläche 19a und eine Unterseite 19b aufweist. Die erfindungsgemässe Vorrichtung 17, 17 umfasst jeweils mindestens ein Festkardierelement 20, das an seinen beiden Enden Auflageflächen aufweist, die auf der konvexen Aussenfläche 19a des Auflageelements (z.B. Verlängerungsbogen) aufliegen. An der Unterfläche des Festkardierelement 20 sind Kardierelemente 20a, 20b mit Garniturleisten 20a, 20b (Kardiergarnituren) angebracht. Mit 21 ist der Spitzenkreis der Garnituren bezeichnet. Die Trommel 4 weist an ihrem Umfang eine Trommelgarnitur 4a, z.B.

Sägezahngarnitur, auf. Mit 22 ist der Spitzenkreis der Trommelgarnitur 4a bezeichnet. Der Abstand zwischen dem Spitzenkreis 21 und dem Spitzenkreis 22 ist mit a bezeichnet und beträgt z.B. 0,20 mm. Der Abstand zwischen der konvexen Aussenfläche 19a und dem Spitzenkreis 22 ist mit b bezeichnet. Der Radius der konvexen Aussenfläche 19a ist mit r1und der Radius des Spitzenkreises 22 ist mit r2bezeichnet. Die Radien r1 und r2 schneiden sich im Mittelpunkt M der Trommel 4. Das Festkardierelement 20 nach Fig. 2besteht aus einem Träger 23 und zwei Kardierelementen 20a, 20b, die in Rotationsrichtung (Pfeil 4b) der Trommel 4 hintereinander angeordnet sind, wobei die Garnituren 20a, 20b der Kardierelemente 20a, 20b und die Garnitur 4a der Trommel 4 einander gegenüberliegen. Der Tragkörper 23 besteht aus einem Aluminiumhohlprofil und weist durchgehende Hohlräume auf.

[0012] Entsprechend Fig. 3 ist zwischen der Garniturleiste 20a des Festkardierelements 20 und einem - in Drehrichtung 4b der Trommel 4 gesehen - vorgelagerten Abdeckprofil 24, z.B. ein Aluminium-Strangpressprofil, ein Luftleitelement 25 angeordnet, dessen Abstand - in Drehrichtung 4b der Trommel 4 gesehen - zur Trommelgarnitur 4a allmählich abnimmt. Wie Fig. 3azeigt, sind in Bezug auf die Trommelgarnitur 4a der Abstand c des dem Luftleitelement 25 zugeordneten Ende des Abdeckelements 24 und der Abstand d des dem Abdeckelement 24 zugeordneten Ende des Luftleitelements 25 gleich, z.B. 1,016 mm entsprechend 40/1000 Zoll. Gemäss Fig. 3b ist der Abstand e, z.B.

B 0,305 mm entsprechend 12/1000 Zoll, des dem Garniturstreifen 20a des Festkardierelements 20 zugeordneten Ende des vorgelagerten Luftleitelements 25 kleiner als der Abstand a, z.B. 0,356 mm entsprechen 14/1000 Zoll, zwischen der Garnitur des Garniturstreifens 20a und der Trommelgarnitur 4a. Die der Trommelgarnitur 4a zugewandte Fläche des Luftleitelements 25 ist eben und unter einem spitzen Winkel , z.B. 0,6[deg.], zu einer Tangente T an die Spitzen der Trommelgarnitur 4a angeordnet. Auf diese Weise wird durch das Luftleitelement 25 der grössere Abstand des Abdeckprofils 24 von der Trommelgarnitur 4a allmählich bzw. sukzessive so nah an die Trommelgarnitur 4a herangeführt, wie das Festkardiersegment 20 von der Trommelgarnitur 4a entfernt ist.

Dadurch wirkt das Luftleitelement 25 als Strömungsleitelement, wodurch Fasern und Luft kontinuierlich dem engen Kardierspalt a zugeführt werden, d.h. der Raum vor dem Kardierelement 20 wird sukzessive enger. Luftverwirbelungen sind vermieden. Dadurch, dass eine Überdeckung der ersten Spitzen des Garniturstreifens 20a durch das Ende des Luftleitelements 25 erfolgt, ist die Belastung der ersten Spitzen reduziert. Ausserdem erfolgt eine schonendere Kardierung, da der Faserstrom nicht verstärkt auf die ersten Spitzen, sondern verteilt auch hinter den ersten Spitzen die Garniturleisten 20a, 20b berührt.

[0013] Die Spitzenebene der Garniturleiste 20a kann eben ausgebildet sein, wobei der engste Abstand a zur gekrümmten Trommelgarnitur 4a z.B. 0,25 mm beträgt. In diesem Fall ist der Abstand der ersten Spitzen zur Trommelgarnitur 4a grösser als 0,25 mm. Eine Überdeckung der ersten Spitzen ergibt sich zwangsläufig dann, wenn das Ende des Luftleitelements 25 zur Trommelgarnitur 4a auf einen Abstand von 0,25 mm eingestellt ist.

[0014] Nach Fig. 4 kann das Abdeckprofil 24 eine Länge I1 = 70 mm, das Luftleitelement 25 eine Länge l2 = 70 mm und das Festkardierelement 20 eine Länge l3 = 70 mm aufweisen. Die gleichen Längen I1, l2 und l3sind für eine Modulbauweise zweckmässig. Der Winkel [alpha] (s. Fig. 3b) kann im Verhältnis zur Länge l2 des Luftleitelements 25 die nachfolgenden Wertepaare einschliesslich von entsprechenden Zwischenwerten aufweisen:
<tb>[alpha][[deg.]]<sep>I2 [mm]

<tb>0,6<sep>70

<tb>7<sep>6

[0015] Nach Fig. 5 ist das dem vorgelagerten Abdeckelement 24a zugewandte Ende des vorgelagerten Luftleitelements 25a an einem Drehgelenk 26a angebracht. Dadurch ist der Winkel [alpha] und damit der Abstand e (s. Fig. 3b) des dem Festkardierelement 20 zugewandten Ende des Luftleitelements 25a zur Trommelgarnitur 4a einstellbar. Das dem nachgelagerten Abdeckelement 24b zugewandte Ende des nachgelagerten Luftleitelements 25b ist an einem Drehgelenk 26b angelenkt. Dadurch ist der Winkel [beta] und damit der Abstand des dem Festkardierelement 20 zugewandten Ende des Luftleitelements 25b zur Trommelgarnitur 4a einstellbar.

[0016] Die Drehgelenke 26a, 26b können an einem (nicht dargestellten) ortsfesten Halteelement, Rahmen o.dgl. angebracht sein. In einer anderen Ausbildung können die Drehgelenke 26a, 26b an den Abdeckprofilen 24a bzw. 24b ortsfest angebracht sein.

[0017] Entsprechend Fig. 6 ist im ortsfesten Festkardierelement 20 - anstelle der Garniturleiste 20a gemäss Fig. 2bis 5 - ein Luftleitelement 25c vorhanden. Dadurch ist das Luftleitelement 25c in den Festkardierelemententräger (s. Fig. 2, 3) integriert. Die ersten Spitzen der Garniturleiste 20b werden durch das Luftleitelement 25c abgedeckt.

[0018] Gemäss Fig. 7 ist ein Luftleitelement 25d - in Drehrichtung 4b der Trommel gesehen - am rückwärtigen Ende des Abdeckelements 24 (s. Fig. 3) angebracht. Das Luftleitelement 25d ist der Garniturleiste 20a vorgelagert.

[0019] Entsprechend Fig. 8 weist das Luftleitelement 25 an seiner der Trommelgarnitur 4a zugewandten Fläche eine gebogene Kontur 25 auf.

[0020] Nach Fig. 9 weist das in den Festkardierelemententräger 23 integrierte Luftleitelement 25d an seiner der Trommelgarnitur 4a zugewandten Fläche eine Garnitur 27 auf.

[0021] Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform, bei der das Luftleitelement 25e an dem Festkardierelement 20 zugewandten Ende des Abdeckelements 24 angeformt ist. Das Luftleitelement 25e ist dadurch in das Abdeckelement 24 integriert.

[0022] In Fig. 11 ist eine Modulbauweise dargestellt. Mit 24a, 24b ist jeweils ein neutrales Abdeckprofil, mit 25a, 25b ist jeweils ein Luftleitelement und mit 201 bis 205 sind Festkardierelemente bezeichnet, wobei alle vorgenannten Elemente 24a, 24b; 25a, 25b; 201 bis 205 auf den Verlängerungsbögen 28a, 28b (nur 28a dargestellt) der Karde angeordnet sind. Die Verlängerungsbögen 28a, 28b sind auf jeder Seite der Karde an einem Kardenschild 18a (s. Fig. 2) bzw. 18b befestigt. In Fig. 11 ist die Anordnung der erfindungsgemässen Vorrichtung 17 zwischen Vorreisser 3c und Deckelumlenkrolle 13a dargestellt (s. Fig. 1). In entsprechender Weise kann die erfindungsgemässe Vorrichtung 17 zwischen Deckelumlenkrolle 13b und Abnehmer 15 angeordnet sein (s. Fig. 1).

[0023] Vor einem Festkardierelement, das üblicherweise tangential zum Tambour 4 positioniert wird, ist ein Strömungsleitelement 25 so angebracht, dass Fasern und Luft kontinuierlich dem engen Kardierspalt a zugeführt werden, d.h. der Raum vor dem Kardierelement 20 sukzessive enger wird. Dadurch, dass die Verwirbelungen vor einem Festkardierelement minimiert werden, werden folgende Vorteile erzielt:
gleichmässigere Kardierung bei höherer Nissenreduzierung, d.h. bessere Qualität,
geringere Wärmeentwicklung der gesamten Maschine,
reduziertere Druckunterschiede am Tambour,
minimierte Belastung der ersten Spitzen eines Kardierelementes, weil diese Spitzen strömungstechnisch abgedeckt sind,
gleichmässigere Verteilung der Fasern, d.h. homogenere Kardierung über die Kardierelementenlänge,
geringerer Garniturverschleiss an den Festkardierelementen.

[0024] Auf der Vorreisserseite (s. Fig. 1) liegen eher wirr liegende Fasern vor, die durch die Vorrichtung 17 bearbeitet werden.

[0025] Beim Einsatz von Festkardierelementen 20 sind zwei Dinge von Bedeutung:
Die Kardierwirkung bedingt durch die ersten Spitzen der Garniturleiste.
Die Strömung an der Kardierleiste 20a, 20b.

[0026] Möchte man eher schonend kardieren, so sollte der Faserstrom nicht auf die ersten Spitzen treffen, sondern eher hinter diesen die Garniturleiste berühren.

[0027] Dass bei der bekannten Vorrichtung vor einer Garniturleiste Verwirbelungen auftreten, erkennt man daran, dass zwischen den ersten Spitzen einer Garniturleiste keine Ablagerungen in Form von Trash und Staub vorliegen, sondern erst 7 mm hinter den ersten Spitzen diese Ablagerungen sogar auf dem Garniturgrund zu finden sind. Die ersten Spitzen werden bedingt durch den Wirbel vor dem Festkardierelement sogar umströmt. Die erfindungsgemässe Vorrichtung 17', 17" vermeidet solche Verwirbelungen.

[0028] Mit Vorteil erfolgt erfindungsgemäss eine Angleichung des engsten Leitprofilabstandes an den Spitzenabstand des Festkardierelementes, vorteilhafter sogar eine Gleichstellung bzw. eine Überdeckung der ersten Spitzen des Festkardierelementes durch das Luftleitelement. Eine Überdeckung ergibt sich automatisch, wenn ein Festkardierelement auf einen Abstand zur Trommel von 0,25 mm eingestellt wird und das Leitelement ebenfalls auf diesen Abstand 0,25 mm eingestellt wird. Da das Festkardierelement üblicherweise tangential zum Tambour angebracht ist, ergibt sich bedingt durch die Tambourkrümmung am Anfang und am Ende des Festkardierelementes ein grösserer Abstand zwischen den Spitzen des Festkardierelementes und dem Tambour und somit eine deutlich Überdeckung.

Claims

1. Vorrichtung an einer Karde zur Verarbeitung von Textilfasern, z.B. Baumwolle oder Chemiefasern, mit einer Trommel (4) und einer Trommelgarnitur (4a), bei der in der Vor-, Nach- und/oder Unterkardenzone der Trommelgarnitur (4a) als abdeckende Elemente Abdeckelemente (24; 24a, 24b), Festkardierelemente (20; 20a, 20b) und/oder Luftleitelemente (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e), gegenüberliegen, und bei der jedem Festkardierelement (20; 20a, 20b) mindestens jeweils ein genanntes Abdeckelement (24; 24a, 24b) zugeordnet ist, wobei der Abstand (a) der Trommelgarnitur (4a) zu mindestens einer Garniturleiste (20a, 20b) des jeweiligen Festkardierelements (20; 20a, 20b) kleiner ist als zu dem jeweiligen Abdeckelement (24; 24a, 24b), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der mindestens einen Garniturleiste (20a, 20b) des jeweiligen Festkardierelements (20;

20a, 20b) und dem jeweiligen - in Drehrichtung (4b) der Trommel (4) gesehen - dem Festkardierelement (20; 20a, 20b) vorgelagerten und/oder nachgelagerten Abdeckelement (24; 24a, 24b) jeweils ein genanntes Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) angeordnet ist, dessen Abstand (d bis e) zur Trommelgarnitur (4a) allmählich ab- bzw. zunimmt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d bis e) des dem jeweiligen Festkardierelement (20; 20a, 20b) vorgelagerten Luftleitelements (25; 25a, 25c, 25d, 25e) - in Drehrichtung (4b) der Trommel (4) gesehen - allmählich abnimmt.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d bis e) des dem jeweiligen Festkardierelement (20; 20a, 20b) nachgelagerten Luftleitelements (25; 25b) - in Drehrichtung (4b) der Trommel (4) gesehen - allmählich zunimmt.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (e) des dem jeweiligen Festkardierelement (20; 20a, 20b) zugeordneten Endes des vorgelagerten Luftleitelements (25a) von der Trommelgarnitur (4a) gleich oder kleiner ist als der Abstand (a) zwischen der Garniturleiste (20a, 20b) des Festkardierelements (20; 20a, 20b) und der Trommelgarnitur (4a).

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des dem jeweiligen Festkardierelement (20; 20a, 20b) zugeordneten Endes des nachgelagerten Luftleitelements (25b) von der Trommelgarnitur (4a) gleich oder kleiner ist als der Abstand (a) zwischen der Garniturleiste (20a, 20b) des Festkardierelements (20; 20a, 20b) und der Trommelgarnitur (4a).

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige bzw. die jeweiligen Abdeckelemente (24; 24a, 24b) ein Abdeckprofil ist bzw. sind, z.B. ein Strangpressprofil.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (c) des dem jeweiligen Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) zugeordneten Endes des Abdeckelements (24; 24a, 24b) von der Trommelgarnitur (4a) und der Abstand (d) des dem Abdeckelement (24; 24a, 24b) zugeordneten Endes des jeweiligen Luftleitelements (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) von der Trommelgarnitur (4a) im Wesentlichen gleich sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Abstand (c) des dem jeweiligen Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) zugeordneten Endes des Abdeckelements (24; 24a, 24b) von der Trommelgarnitur (4a) und der genannte Abstand (d) des dem Abdeckelement (24; 24a, 24b) zugeordneten Endes des jeweiligen Luftleitelements (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) von der Trommelgarnitur (4a) ca. 1.016 mm betragen.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) zwischen der Trommelgarnitur (4a) und der mindestens einen Garniturleiste (20a, 20b) des jeweiligen Festkardierelements (20; 20a, 20b) 0.330 mm bis 0.381 mm beträgt.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d bis e) des jeweiligen Luftleitelements (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) zur Trommelgarnitur (4a) einstellbar ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das dem jeweiligen Abdeckelement (24a, 24b) zugeordnete Ende des vorgelagerten (25a) bzw. des nachgelagerten (25b) Luftleitelements an einem Drehgelenk (26a, 26b) angebracht ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (e) des dem jeweiligen Festkardierelement (20; 20a, 20b) zugeordneten Endes des jeweiligen Luftleitelements (25; 25a, 25b) zur Trommelgarnitur (4a) einstellbar ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel ([alpha]) zwischen dem jeweiligen Luftleitelement (25; 25a, 25b) und einer Tangente (T) an die Trommelgarnitur (4a) einstellbar ist, z.B. von 0,2[deg.] bis 7[deg.].

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Garniturleiste (20a, 20b) eine ebene Spitzenebene aufweist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Festkardierelement zwei Garniturleisten (20a, 20b) aufweist, die in einem Winkel zueinander angeordnet sind.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein genanntes Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) ein separates Bauteil ist.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Festkardierelemente jeweils einen Festkardierelemententräger (23) umfassen, und dass jeweils mindestens ein genanntes Luftleitelement (25c, 25d) in den jeweiligen Festkardierelemententräger (23) integriert ist.

18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige im Festkardierelemententräger (23) integrierte Luftleitelement (25c, 25d) der mindestens einen Garniturleiste (20b) vor- und/oder nachgelagert ist.

19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige im Festkardierelemententräger (23) integrierte Luftleitelement (25c, 25d) der mindestens einen Garniturleiste (20b) benachbart angeordnet ist.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige im Festkardierelemententräger (23) integrierte Luftleitelement (25c, 25d) Bestandteil des jeweiligen Festkardierelemententrägers (23) ist und der mindestens einen Garniturleiste (20b) vor- und/oder nachgelagert ist.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Festkardierelemente jeweils einen Festkardierelemententräger (23) umfassen, und dass das jeweilige Luftleitelement (25d) ausserhalb am jeweiligen Festkardierelemententräger (23) angebracht ist.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein genanntes Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) eine ebene Platte aufweist.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein genanntes Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) eine gebogene Kontur (25) aufweist, die der Trommelgarnitur (4a) zugewandt ist.

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer der Trommelgarnitur (4a) zugewandten Fläche des jeweiligen in den Festkardierelemententräger (23) integrierten Luftleitelements (25d) eine Garnitur (27) vorhanden ist.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass sie derart ausgebildet ist, dass im Betrieb die Grösse des Winkels ([alpha], [beta]) des jeweiligen Luftleitelements (25; 25a, 25b) zur Trommel (4) derart ist, dass sich die Luftströmung nicht ablöst.

26. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk (26a, 26b) für das jeweilige Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) mit einer Antriebseinrichtung, z.B. einem Motor, in Verbindung steht.

27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung an eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung angeschlossen ist.

28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Grösse des Winkels ([alpha], [beta]) zwischen dem jeweiligen Luftleitelement (25; 25a, 25b) und einer Tangente (T) an die Trommelgarnitur (4a) automatisch einstellbar ist.

29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d bis e) des jeweiligen Luftleitelements (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) zur Trommelgarnitur (4a) automatisch einstellbar ist.

30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein genanntes Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) in der Vorkardierzone der Karde angeordnet ist.

31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein genanntes Luftleitelement (25; 25a, 25b, 25c, 25d, 25e) zwischen Vorreisser und hinterer Deckelumlenkrolle der Karde angeordnet ist.

32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung manuell betätigbar ist.

33. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk (26a, 26b) am jeweiligen Abdeckelement (24a, 24b) angebracht ist.

34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mindestens ein genanntes Luftleitelement (25e) in das jeweilige Abdeckelement (24) integriert ist.

35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mindestens ein genanntes Luftleitelement (25e) am jeweiligen Abdeckelement (24) angeformt ist.