CH690487A5 - Vorrichtung zum Fördern und Umsetzen von Teigstücken. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern und Umsetzen von Teigstücken der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art. Derartige Vorrichtungen sind insbesondere zum schonenden Umsetzen von Teigen ohne eigenen Stand bei Gär- und Backtunneln erforderlich. Teige ohne eigenen Stand sind zum Beispiel Roggenteige mit einem Roggenanteil von 70% bis 80% und einem vergleichsweise hohen Wasserantell. Aus einem derartigen Teig bestehende Teigstücke können wegen der fehlenden Formstabilität nicht auf flachen Förderbändern abgelegt und transportiert werden. Vielmehr sind für derartige Teige Körbe oder aus Kipptrögeln bestehende Gehänge erforderlich, welche Teigstücke ohne eigenen Stand in ausreichendem Mass stützen. Zur Übergabe der Teigstücke von einem Teigstückträger auf den anderen müssen derartige Teigstückträger gestürzt werden, wobei nachteiligerweise die Teigstücke gewendet werden. Dies ist für viele Backwaren nicht zulässig oder zumindest nicht erwünscht. Für Fördereinrichtungen mit einem umlaufenden Förderband ist aus DE 9 206 201 U1 eine vergleichsweise einfache Lösung dieses Problemes bekannt. Nach dieser ist das Förderband mit Querleisten ausgestattet, welche die Teigstücke in Förderrichtung abstützen. Zur Übergabe der Teigstücke beim Be- bzw. Entladen dieses Förderbandes sind Anschlussförderer vorgesehen, deren Bandzungen in bzw. entgegen der Transportrichtung weit vorgeschoben bzw. zurückgezogen werden müssen, um den die Bandoberseite überragenden Querleisten auszuweichen. Die auf dem ebenen Band relativ stark haftenden Teigstücke sind mit dem Anschlussförderer häufig nicht leicht umsetzbar. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Teigstücke wegen der ebenen Auflage und der Anlage an den Querleisten im unteren Teil ein kastenförmiges Aussehen bekommen, was häufig unerwünscht ist. Der vorliegenden Erfindung liegt darum die Aufgabe zugrunde, eine die oben erwähnten Nachteile vermeidende, zum Be- bzw. Entladen von Förderern mit muldenförmigen Gehängen geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit welcher Teigstücke ohne eigenen Stand von einem Förderer auf den anderen ohne Änderung der Lage, also ohne Umstürzen, umgesetzt werden können. Gelöst ist diese Aufgabe gemäss vorliegender Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Vorrichtung. Charakteristisch für diese ist, dass die bei bisher bekannten Vorrichtungen gebräuchlichen, in sich starren Gehänge durch Tuchabschnitte ersetzt sind, welche mit Ketten oder dergleichen Zugmittel derart verbunden sind, dass sich die Tuchabschnitte bei Umlenkung des Förderers unter Zug, also ohne Faltenbildung, jedoch ohne Überstrecken an die Mantelfläche der Umlenkwalzen anlegen, wobei die muldenförmigen Gehänge aus einer konkaven Querschnittsform in eine konvexe Form übergehen. Hierdurch wird das Ablösen der relativ klebrigen Teigmasse von den aus Tuch bestehenden Gehängen begünstigt. Zum Übergeben der Teigstücke wird die Bandzunge des umlaufenden Be- bzw. Entladebandes synchronisiert vom Vorschub des Förderers an die Umlenkwalze derart herangefahren, dass das zugeführte Teigstück schonend und ohne Lageänderung abgelegt bzw. übernommen wird. Die Fertigung und Wartung vereinfachende Konstruktionsmassnahmen sind in den Ansprüchen 2 bis 5 angegeben. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht darin, dass, wie mit Anspruch 6 angegeben ist, die Breite der Gehänge bei Verwendung unterschiedlich dimensionierter Tuchabschnitte, welche die Gehänge bilden, zur Anpassung an verschiedene Brotsorten veränderbar ist. So können bei Herstellung der Anlage oder aber auch nach Aufstellung der Anlage individuelle Wünsche und Vorgaben des Nutzers berücksichtigt werden. Nach weiteren Vorschlägen der Erfindung, die Gegenstand der Ansprüche 7 bis 9 sind, sind zur Unterstützung und Führung zwischen den Umlenkwalzen Auflagen gegebenenfalls mit Führungsblechen vorgesehen. Soweit diese Auflagen unterhalb beider Trums des Förderers vorgesehen sind, begrenzen sie eine gegenüber dem übrigen Back- bzw. Gärraum abgegrenzte Zone, in welche, wie mit Anspruch 10 vorgeschlagen ist, über Düsen Luft eingeblasen werden kann, mit welcher die beim Rücklauf entladenen, aus Tuchabschnitten gebildeten Gehänge getrocknet werden können. Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispieles im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 Schematische Seitenansicht eines erfindungsgemässen Förderers mit angedeuteten Be- und Entladebändern, Fig. 2 Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 1, Fig. 3 vergrössertes Detail aus Fig. 2 und Fig. 4 bis 6 vergrösserte Teilansicht der Anordnung gemäss Fig. 1 im Bereich des Entladebandes in drei verschiedenen Arbeitspositionen. Fig. 1 zeigt einen Förderer 10 mit schematisch angedeuteten Be- und Entladebändern 20 und 30. Mehrere Förderer 10 sind üblicherweise in einem Gärschrank oder Gärtunnel für Teigstücke in mehreren Etagen übereinander angeordnet. Zum Be- bzw. Entladen dieser Förderer mit Teigstücken T werden die Be- und Entladebänder 20 und 30 vertikal mittels eines Liftes verschoben, wobei deren Bandzungen 21 und 31 in nachstehend beschriebener Weise an den Förderer 10 heran- bzw. von diesem wegbewegt werden. Weitere Einzelheiten des Gärtunnels sind bekannt und darum nicht dargestellt und nicht beschrieben. Zum Verständnis sei lediglich erwähnt, dass der den Förderer 10 enthaltene Gärtunnel beidseitig durch nicht dargestellte Klappen verschlossen ist, welche zum Be- bzw. Entladen automatisch geöffnet werden. Im Wesentlichen besteht der Förderer 10 aus beidseitig angeordneten Ketten 11 (vgl. auch Fig. 2), in welche mittels quer verlaufender, vorzugsweise rohrförmiger Stäbe 12 Gehänge bildende Tuchabschnitte 13 eingehängt sind. Diese Tuchabschnitte bestehen aus beidseitig offenen Schlauchabschnitten aus einem Baumwollgewebe. Diese Tuch- bzw. Schlauchabschnitte 13 sind auf zwei aufeinander folgende Stäbe 12 derart geschoben, dass jeweils ein Stab in Förderrichtung F vorn und der andere hinten gelegen ist. Auf diese Weise ist ein sich an die Teigstückform T optimal anpassendes flexibles Gehänge gebildet, welches dem weniger formstabilen Teigstück T in Förderrichtung die erforderliche Abstützung bietet. Eine entsprechende Abstützung in Querrichtung ist insbesondere bei für Brotherstellung notwendigen länglichen Teigstücken nicht erforderlich. Unterhalb der oberen und unteren Trums ist jeweils eine Auflage 17 vorgesehen, welche zum Beispiel von Haltewinkeln 17a und/oder Quertraversen 17b getragen ist. Insbesondere bestehen die das obere Trum unterstützenden Auflagen zweckmässigerweise aus verstärkten, kochwasserfesten Sperrholzplatten mit einer porösen Beschichtung, welche Feuchtigkeit von den Gehängen aufnehmen können. Die obere Auflage 17 unterstützt die mit Teigstücken T beladenen Tuchabschnitte von unten und vermeidet damit einen unerwünschten Durchhang, sodass das Teigstück eine ebene Auflagefläche erhält, wie dies bei der Mehrzahl der Brotsorten gewünscht ist. Die untere Auflage 17, die auch aus Metall bestehen kann, begrenzt zusammen mit der oberen einen gegenüber dem restlichen Gärraum abgegrenzten Raum, der als Trockenzone für die entladenen Tuchabschnitte 13 dient. In diesen Raum kann in nicht dargestellter Weise über Luftdüsen Luft eingeblasen werden, mit welcher die im Betrieb feucht werdenden Tuchabschnitte 13 getrocknet werden. Die beiden Auflagen 17 verhindern, dass dieser Luftstrom in den verbleibenden Gärraum eintritt, was zu einer Beeinträchtigung des Gärraumklimas und insbesondere zu einer Schädigung der Teighaut der Teigstücke T führen kann. Die Zwischenräume zwischen der oberen Auflage 17 und den sich beidseitig anschliessenden Umlenkwalzen 15 sind mit Führungsblechen 19 überbrückt, deren flachwinklige Führungsflächen für eine schonende Übergabe der Teigstücke T sorgen. Ausserdem schliessen die Führungsbleche 19 den zwischen den Auflagen 17 gebildeten Trocknungsraum ab. In den Fig. 2 und 3 ist deutlicher die Ausgestaltung des Förderers 10 zu erkennen. Das in Fig. 1 strichpunktierte Fördermittel 11 besteht aus einer Förderkette mit einzelnen Kettengliedern 11a. An diesen Kettengliedern sind mithilfe von Laschen 11b und Verbindungsbolzen 11c und 11d jeweils einander benachbarte rohrförmige Stäbe 12 angebracht (vgl. auch Fig. 4). Die Ketten 11 werden von Kettenrädern 14a angetrieben, welche beidseitig der Umlenkwalze 15 mit deren in Gestellwänden 16 gelagerten Antriebswelle 14 drehfest verbunden sind. Auf diese Weise ist ein sicherer Vorschub des Förderers 10 und ein synchroner Umlauf mit den Umlenkwalzen 15 garantiert. Zur Führung der Ketten 11 zwischen den Umlenkwalzen 15 oder genauer gesagt den mit diesen verbundenen Kettenrädern 14a sind aus abriebfestem Kunststoff bestehende Schienen 18 vorgesehen, in deren nach oben oder seitlich offenen rinnenförmigen Aufnahmen die Glieder 11a der Kette 11 geführt sind. In den Fig. 4 bis 6 ist das Umsetzen eines Teigstückes T vom Förderer 10 auf das Entladeband 30 veranschaulicht. Fig. 4 zeigt den Förderer 10 in der Position, in welcher sich das Teigstück T noch innerhalb des Gärraumes befindet. Die Bandzunge 31 des Entladebandes 30 befindet sich noch in der zurückgezogenen Ausgangsposition, in welcher der Abstand der Bandzunge 31 von der Umlenkwalze 15 das Passieren der Stäbe 12 auf dem strichpunktierten Bogenweg B erlaubt. Fig. 5 zeigt die Position nach weiterem Vorschub des Teigstückes T. Die Stäbe 12 des Förderers 10 haben den Vorschubbereich der Bandzunge 31 passiert, sodass diese in die Position 31 min vorgefahren werden kann. Das in Förderrichtung mit gleicher Geschwindigkeit wie der Förderer 10 umlaufende Band 30 kann in dieser Position das Teigstück T übernehmen, wobei zwischen dem Ende der Bandzunge 31 und dem das Teigstück T tragenden Tuchabschnitt 13 praktisch keine Lücke entsteht. Fig. 5 macht deutlich, wie sich hierbei der Tuchabschnitt 13 an die Mantelfläche der Umlenkwalze 15 anlegt, wodurch das vom Tuchabschnitt 13 gebildete flexible Gehänge aus einer konkaven in eine konvexe Form übergeht und hierdurch geöffnet wird. Fig. 6 zeigt die Position, in welcher der Übergabevorgang fast abgeschlossen ist. Das Teigstück T befindet sich bereits auf der noch in Position 31 min befindlichen Bandzunge. Der Tuchabschnitt 13 legt sich unter Zug an die Oberfläche der Umlenkwalze 15 an. Hierbei sind die Länge des Tuchabschnittes 13, der Abstand der Stäbe 12 voneinander sowie deren vertikaler Abstand von der Mantelfläche der Umlenkwal ze 15 und der Durchmesser der Umlenkwalze 15 so bemessen, dass in der Position gemäss Fig. 6 der Tuchabschnitt 13 zwar unter Zugspannung steht, jedoch hierbei nicht übermässig gereckt wird. Beim weiteren Umlauf des Förderers 10 in Förderrichtung F wird die Zunge wieder in die Ausgangsposition 31 zurückgezogen, sodass der Weg für den Stab 12 der nachfolgenden Teigstückaufnahme frei wird. Das dem Beladen dienende Beladeband 20 ist entsprechend dem Entladeband aufgebaut und arbeitet beim Absetzen von Teigstücken T auf den Förderer 10 in äquivalenter Weise. Der Aufbau der Be- und Entladebänder 20, 30, deren vorschiebbare Bandzunge 21, 31, welche über im Durchmesser möglichst klein dimensionierte Umlenkrohre 22 bzw. 32 geführt sind, ist bekannt und braucht im Einzelnen nicht beschrieben zu werden. Bezugszeichenliste 10 Förderer 11 Kette 11a Kettenglied 11b Verbindungslasche 11c, d Verbindungsbolzen 12 Stäbe 13 Tuchabschnitte 14 Antriebswelle 14a Kettenrad 15 Umlenkwalze 16 Seitenwand des Gestelles 17 Auflage 17a Auflagehalter 17d Quertraverse 18 Schienen 18a rinnenförmige Aufnahme 19 Führungsblech 20 Beladeband 21 Bandzunge 22 Umlenkrohr 30 Entladeband 31 Bandzunge 32 Umlenkrohr T Teigstück F Förderrichtung B Bogenweg
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Fördern und Umsetzen von Teigstücken, bestehend aus einem umlaufenden Förderer mit zwischen Ketten oder Seilen vorgesehenen Gehängen zur Aufnahme von Teigstücken, den Förderer umlenkenden Walzen, im Bereich der Umlenkwalzen vorgesehene, umlaufende Be- bzw. Entladebänder, deren Bandzungen zum Be- bzw.
Entladen von Teigstücken vom Förderer in- bzw. entgegen Transportrichtung vorschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehänge aus der Teigstückgrösse angepassten Tuchabschnitten (13) bestehen, welche mit ihren in Transportrichtung vorn bzw. hinten gelegenen Rändern mit Durchhang in Stäbe (12) eingehängt sind, die beidendig an den Ketten (11) oder Seilen des Förderers befestigt sind, wobei der horizontale Abstand der Stäbe (12) voneinander, der Durchhang der Tuchabschnitte (13), der Durchmesser der Umlenkwalzen (15) sowie der vertikale Abstand der Stäbe (12) von den Umlenkwalzen (15) so bemessen sind, dass sich die Tuchabschnitte (13) bei Umlenkung des Förderers an die Mantelfläche der Umlenkwalzen (15) unter Zug anlegen.
2.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tuchabschnitte (13) in Form beidseitig offener Schlauchabschnitte ausgebildet sind, in welche die vorzugsweise rohrförmigen Stäbe (12) eingesetzt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ketten Rollenketten (11) sind, mit deren Gliedern die Stäbe (12) über Laschen (11b) verbunden sind und welche von mit der Umlenkwalze (15) verbundenen Kettenrädern (14a) angetrieben werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Stäbe (12) von Gehängen über gemeinsame Laschen (11b) mit Kettengliedern (11a) verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ketten (11) in zwischen den Kettenrädern (14a) angeordneten, vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Schienen (18) geführt sind.
6.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (12) mit den Ketten (11) lösbar verbunden und an diesen zur Anbringung von Gehängen verschiedener Breite in unterschiedlichen Abständen befestigbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Umlenkwalzen (15) unterhalb der Gehänge Auflagen (17) derart angeordnet sind, dass die Tuchabschnitte (13) wenigstens im Bereich des oberen Trums des Förderers mit ihren Scheitelflächen auf diesen aufliegen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Auflage (17) unterhalb des oberen Trums aus Holz, vorzugsweise aus verstärkten, kochwasserfesten Sperrholzplatten mit einer porösen Beschichtung, besteht.
9.
Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, das mindestens zwischen den Enden der oberen Auflage (17) und den Umlenkwalzen (15) flachwinklig ansteigende Führungsbleche (19) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den Raum zwischen den Auflagen (17) Luftdüsen münden, über welche der Trocknung dienende Luft einblasbar ist.
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