CH687511A5 - Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte. - Google Patents
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Description
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CH 687 511 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte auf dem Formzylinder einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die EP-Anmeldung 9 311 233 1.9 zeigt eine Plattenspannung, bei der die Schenkel der Druckplatte in Schlitze des Formzylinders eingesteckt werden. Zur Sicherung der Plattenschenkel befinden sich in den Schlitzen mehrere blattförmige Federn, die die Plattenschenkel gegen die Wände der Schlitze drücken. Die Federn sind jedoch einer Plattenentnahme, insbesondere einer automatisierten, hinderlich.
Auch bei der DE-AS 2 744 371 werden in die Zylindergrube eingesteckte Plattenschenkel mittels Federn gegen Wandungen gedrückt und so gesichert. Für eine Plattenentnahme sind die Federn von den Plattenschenkeln wegspreizbar. Hierzu werden mittels aufwendiger Mechanismen Noppen verschoben. Zur Betätigung der Mechanismen ist in den Spannkanal jeweils ein Schlüssel einzustecken. Abgesehen von diesem konstruktiven und Bedienaufwand erfordert die Vorrichtung auch einen breiten Spannkanal.
Gemäss der EP 0 534 579 A2 befindet sich in der Zylindergrube eines Plattenzylinders eine schwenkbare Spindel, die in einer Nut über die Länge der Spindel verteilt mehrere U-förmige Blattfedern trägt. Ein Schenkel der Blattfedern spannt, mit einer Grubenwand zusammenarbeitend, den vorlaufenden Plattenschenkel. Der nachlaufende Plattenschenkel wird in den abgekanteten weiteren Schenkel der Blattfedern eingehängt und ist deshalb selbst auch mit einer zusätzlichen rechtwinkligen Abkantung versehen. Diese zusätzliche Abkantung verteuert die Plattenbiegemaschine und bedingt ausserdem einen breiteren Spannkanal. Weiterhin weisen die Werkstoffe für die Druckplatte nur niedrige Festigkeitswerte auf, wodurch die Gefahr besteht, dass die Spannkräfte der Druckplatte deren rechtwinklige Abkantung aufbiegen und die Druckplatte sich löst. Schliesslich arbeitet die Spannvorrichtung mit drei Bedienstellungen der Spindel. Zu deren Realisierung sind zwei verschiedene Stellungen des Plattenzylinders erforderlich, die entsprechende Steuer- und Positionsrückmelde-organe bedingen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plattenspannung zu schaffen, bei der unter Gewährleistung eines schmalen Spannkanals die Federn mittels konstruktiv einfacher Elemente die Plattenschenkel für die Druckplattenentnahme freigeben.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemässen Vorrichtung durch die Anwendung der Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst. Die ersten und zweiten Federn spannen zuverlässig die Druckplatte. Durch Verschwenken der Spindel werden die Plattenschenkel freigegeben, wonach die Druckplatte, auch automatisch, entnehmbar ist. Auch die Plattenmontage und die Betätigung der Spindel und somit der gesamte Plattenwechsel ist automatisierbar. Für die Spindelschwenkung ist nur eine Position des Plattenzylinders erforderlich, an die keine hohen Genauigkeitsanforderungen gestellt werden. Somit ist hierfür kostensparend der technische Aufwand gering. Weiterhin unterstützen die zweiten Federn bei Rückdrehung der Spindel den Ausbau des nachlaufenden Plattenschenkels. Mit der mit der Spindelschwenkung einhergehenden Schiebebewegung der zweiten Federn auf der Grubenwand wird ein Selbstreinigungseffekt erzielt und einer Verschmutzung der Vorrichtung entgegengewirkt. Schliesslich bedingt die Vorrichtung nur einen schmalen Spannkanal und ist konstruktiv einfach aufgebaut und dadurch kostengünstig erstellbar. Ebenfalls gestaltet sich die Plattenbiegemaschine sehr einfach.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1: eine Plattenspannung im Querschnitt,
Fig. 2: die Plattenspannung im Längsschnitt,
Fig. 3: die Ansicht Z nach Fig. 2,
Fig. 4: das Einhängen des vorlaufenden Plattenschenkels,
Fig. 5: das Eindrücken des nachlaufenden Plattenschenkels und
Fig. 6: das Ausschieben des nachlaufenden Plattenschenkels.
Der in Fig. 1 dargestellte Formzylinder 1 weist eine in Achsrichtung verlaufende Zylindergrube 2 auf. Diese enthält zwei Grubenwände 3, 4. Die erste Grubenwand 3 verläuft spitzwinklig zur Zylindermantelfläche und bildet mit dieser eine Kante, an der der vorlaufende Plattenschenkel 5 der Druckplatte 6 aufgenommen wird. Die zweite Grubenwand 4 schliesst mit dem Zylindermantel einen Winkel a ein, der im Bereich 75e é a é 87° liegt (Fig. 5). Die zweite Grubenwand 4 ist für die Anlage des nachlaufenden Plattenschenkels 7 bestimmt. In der Zylindergrube 2 ist eine Spindel 8 angeordnet, die gegebenenfalls durch Schmitzringe 9, 10 hindurchgeführt und am Ende der Zylindergrube 2 in Lagern 11, 12 drehbar gelagert ist (Fig. 2). An den Enden der Spindel 8 ist jeweils ein Hebel 13, 14 festgeklemmt. Es könnte wahlweise auch nur ein Hebel vorgesehen sein. Jeder Hebel 13, 14 wird von einer stirnseitig am Formzylinder angebrachten Feder 15 belastet. Der Hebel 13 ist als Doppelhebel ausgeführt, und sein zweiter Hebelarm arbeitet mit einstellbaren Anschlägen 16, 17 zusammen, die die Verdrehmöglichkeit der Spindel 8 begrenzen (Fig. 3). Die Anschläge 16, 17 sind im Ausführungsbeispiel als exzentrische, an die Stirnseite des Formzylinders 1 angeschraubte Scheiben ausgeführt. Am Hebel 13, wahlweise auch am Hebel 14, greift ein Nocken 18 an. Hierfür kommt in Fig. 3 ein im Gestell gelagerter Nocken 18 mit Pneumatikzylinder als Antrieb zur Anwendung. Es könnte aber auch beispielsweise ein Arbeitszylinder eingesetzt werden, der direkt auf den Hebel wirkt. Über die Länge der Druckplatte 6 verteilt sind auf der Spindel 8 mehrere erste und zweite blattförmige Federn 19, 20 befestigt. In der
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Zwecks Montage der Druckplatte 6 wird der Nokken 18 aktiviert und dabei der Hebel 13 entgegen der Kraft der Federn 15 bis zum Auftreffen auf den Anschlag 17 verschwenkt. Diese Stellung ist in Fig. 3 strichpunktiert dargestellt, und die zugehörige Stellung der Spindel 8 ist in Fig. 4 gezeigt. In dieser Stellung sind die ersten Federn 19 von der Grubenwand 3 weggeschwenkt, und die Druckplatte 6 kann mit ihrem vorlaufenden Plattenschenkel 5 an der entsprechenden Kanalkante eingehängt werden. Beim nachfolgenden Deaktivieren des Nockens 18 wird durch die Kraft der Federn 15 der Hebel 13 bis zum Anschlagen an den Anschlag 16 in seine Ausgangslage zurückbewegt. Dabei legen sich die ersten Federn 19 an den vorlaufenden Plattenschenkel 5 an und sichern diesen, indem sie ihn gegen die Grubenwand 3 drücken. Bei der nachfolgenden Drehung des Formzylinders 1 entgegen dem Uhrzeigersinn wird die Druckplatte 6 auf diesen aufgewickelt und schliesslich der nachlaufende Plattenschenkel 7 in die Zylindergrube 2 zwischen die zweiten Federn 6 und die zweite Grubenwand 4 eingedrückt. Vorteilhaft ist hierzu der Übertragungszylinder oder eine Walze an den Formzylinder 1 angestellt. Weiterhin haben die zweiten Federn 20 eine Rundung 21 als Einführhilfe. Die Federn 20 sichern mit ihrer Andrückkraft den nachlaufenden Plattenschenkel 7.
Zur Demontage der Druckplatte 6 wird mittels des Nockens 18 der Hebel 13 in die in Fig. 3 strichpunktiert dargestellte Stellung gebracht. Dabei werden unter Schwenken der Spindel 8 die zweiten Federn 20 nach unten bis in die in Fig. 6 strichpunktiert gezeichnete Stellung gezogen und geben den nachlaufenden Plattenschenkel 7 frei. Das nachlaufende Plattenende federt nunmehr hoch, und nach Deaktivieren des Nockens 18 schwenkt der Hebel 13 samt Spindel 8 zurück. Die dabei auf der Grubenwand 4 nach aussen gleitende Feder 20 unterstützt das Ausschieben des nachlaufenden Plattenschenkels 7. Nun kann unter Rechtsdrehung des Formzylinders 1 die Druckplatte 6 von diesem abgewickelt werden. Anschliessend wird der Hebel 13 nochmals an den Anschlag 17 geschwenkt, wobei die Federn 19 den vorlaufenden Plattenschenkel 5 freigeben, wonach die Druckplatte 6 vom Formzylinder 1 abgenommen werden kann.
Die geschilderte Druckplattenmontage und -de-montage lässt sich einfach mechanisieren, womit gute Voraussetzungen für einen automatischen Plattenwechsel gegeben sind. Aber auch die Betätigung der Spindel von Hand ist möglich, wobei dann statt des Nockens lediglich ein Handhebel und ggf. ein Aufsteckvierkant für diesen am Spindelende erforderlich sind. Weiterhin erbringen die mit der Schwenkbewegung der Spindel 8 einhergehenden, nach aussen bzw. nach innen gerichteten Schiebebewegungen der zweiten Federn 20 auf der zweiten Grubenwand 4 den Vorteil einer Selbstreinigung.
Durch die Wahl eines Abkantwinkels ß des nachlaufenden Plattenschenkels im Bereich 75° é ß S 87° wird der Schwenkradius bei seinem Eindrük-ken in die Zylindergrube gegenüber einem mit 90° abgekanteten Plattenschenkel kleiner gehalten, wodurch der Spannkanal schmaler ausgeführt werden kann. Der angegebene Winkelbereich sichert auch, dass die zugehörige Kanalkante vom einzudrückenden nachlaufenden Plattenschenkel berührungslos bzw. ohne dessen bleibende Verformung passiert werden kann. Ansonsten würde die Druckplatte beim Andrücken des Schenkels an die Grubenwand deformiert werden und sich dabei zonenweise von der Zylindermantelfläche abheben. Gleiches würde auch eintreten, wenn der Winkel a der Kanalkante und der Abkantwinkel ß der Druckplatte von Haus aus nicht übereinstimmen. Die Druckplatte würde bei der Dauerbelastung der Abrollung mit dem Übertragungszylinder zur Bruchbildung neigen.
Im Ausführungsbeispiel weist der Formzylinder nur eine Zylindergrube zur Spannung einer Druckplatte auf. Ebenfalls zum Schutzumfang des Patentes gehörig können am Umfang des Formzylinders gleichmässig verteilt mehrere Gruben zur Spannung einer entsprechenden Anzahl von Druckplatten angeordnet sein.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte auf dem Formzylinder einer Druckmaschine, mit mindestens einer in Achsrichtung verlaufenden Zylindergrube, die an einer Kante den vorlaufenden Plattenschenkel trägt, die mit einer spitzwinklig zur Zylindermantelfläche auslaufenden ersten Grubenwand gebildet wird, sowie einer zweiten mehr oder weniger radial verlaufenden Grubenwand, an der der nachlaufende Plattenschenkel anliegt, und mehreren ersten und zweiten blattförmigen, über die Länge der Druckplatte verteilten Federn, die den vorlaufenden Plattenschenkel gegen die erste Grubenwand und den nachlaufenden Plattenschenkel gegen die zweite Grubenwand drücken, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (19, 20) an einer Spindel (8) befestigt sind, die um ihre Achse schwenkbar in der Zylindergrube (2) angeordnet ist und bei deren Verschwenken die Federn (19, 20) ausser Eingriff mit den Plattenschenkeln (5, 7) bringbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Spindel (8) ein federbelasteter Hebel (13, 14) befestigt ist, mit dem die Spindel (8) gegen einen Anschlag (16) schwenkbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Spindel (8) ein Hebel (13, 14) befestigt ist, an dem ein im Gestell gelagerter Nocken (18) oder Zylinder angreift.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Grubenwand (4) mit dem Mantel des Formzylinders (1) einen Winkel a im Bereich 75° â a é 87° ein-schliesst und der nachlaufende Plattenschenkel (7) der Druckplatte (6) spitzwinklig unter dem gleichen Winkel ß = a abgekantet ist.
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