CH687130A5 - Verfahren und Vorrichtung zur individuellen Kennzeichnung von Nassguss-Sandformen. - Google Patents
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Description
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CH 687 130 A5
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Beschreibung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur individuellen Kennzeichnung von Nassguss-Sandformen.
Um beim Giessen durch Modellplattenver-schleiss, fehlerhafte Beilegeteile oder Kerne sowie falsche Impfung verursachte Ausschussteile besser eingrenzen zu können, ist es bekannt, auf den Modellplatten Kennmarken oder Plaketten anzubringen. Die Kernmarken bzw. Plaketten enthalten folgende Angaben: Produktionsjahr, Produktionsmonat, -tag, -stunde und -Stundenviertel.
Bislang werden diese Kennmarken/Plaketten in etwa viertelstündlichem Wechsel von Hand verstellt.
Nachteilig bei den bekannten Verfahren ist der bei der Markenverstellung notwendige viermal je Stunde entstehende Taktzeitverlust. Ausserdem müssen die bei einem Modellwechsel notwendigen zusätzliche Rüstzeiten für das Anbringen bzw. Demontieren der Marken/Plaketten, die mit relativ hohen Kosten beim Modellbau verbunden sind, berücksichtigt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Kennzeichnung von Sandformen vorzuschlagen, das auf schnellaufenden Anlagen wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Es sollen Taktzeitverluste und Modellbaukosten eingespart werden. Ausserdem sollte es möglich sein, das Verfahren ohne grossen Aufwand in bestehende Anlagen zu integrieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass nach erfolgtem Verdichten der Formen im Formhohlraum die Sandoberfläche mittels eines Kennzeichnens individuell markiert wird, derart, dass die Kennzeichnung durch den Abgiessvorgang von der Sandoberfläche auf das Gussstück übertragen wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Fertigungstiefe in den meisten Produktsparten ist heute erheblich geringer als in den vergangenen Jahren und liegt in der Automobilindustrie zur Zeit bei ca. 35%. D.h. etwa 65% der Teile werden von Fremdfirmen bzw. Unterlieferanten produziert. Die Produkte der Unterlieferanten müssen deshalb eindeutig kennzeichnet werden, damit
1. der Zulieferer als Hersteller des Produktes feststellbar ist,
2. das Produkt indentifiziert werden kann und
3. die Produktkennzeichnung abgestimmt werden kann.
Die Kennzeichnungen müssen materialgerecht angebracht werden, d.h. sie dürfen die Funktion der Teile nicht beeinträchtigen und sollten dauerhaft sein, so dass sie durch den normalen Gebrauch bzw. Einsatz der Gussteile nicht unleserlich werden.
Durch eine zweck- bzw. werkstoffgemässe Kennzeichnung werden zunächst nur Kosten verursacht, sowohl seitens der Konstruktion als auch der Fertigung, sodass der Einsatz eines wirtschaftlichen Verfahrens von grösster Bedeutung ist.
Anhand der nachfolgenden Beispiele werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäs-
sen Verfahrens näher erläutert. Die Kennzeichnung kann durch Numerierung mit einem feststehenden Werkzeug durch Kontakt erfolgen. Das bedeutet, dass alle zur Kennzeichnung notwendigen Daten (Ziffern) gleichzeitig miteinander in die Formoberfläche eingedrückt werden. Die Nummernverstellung kann dabei entweder innerhalb des Werkzeuges oder durch automatischen Austausch von einzelnen Ziffern innerhalb des Werkzeugsatzes, welcher von einem Greifer aufgenommen und auf die Formoberfläche aufgepresst wird, erfolgen.
Der besondere Vorteil besteht darin, dass der Numeriervorgang als solcher sehr schnell ist und die dafür notwendige Steuerung einfach gehalten werden kann. Dabei muss das Werkzeug über eine Druckmessdose überwacht werden, um die maximal wirksame Druckkraft zu begrenzen.
Die Kennzeichnung der Formen kann auch mit beweglichem Werkzeug durch Kontakt erfolgen. Dies kann in folgender Weise geschehen:
Ein Prägekopf besteht aus einer geführten Hartmetallnadel mit einem spitzen Winkel von 60°, welche durch einen einfach wirkenden Kleinpneumatikzylinder oszillierend in einer einstellbaren Frequenz in die Formfläche gedrückt wird. Jede Ziffer wird dabei aus vielen Einzelpunkten, die eine Linie bilden aufgebaut. Die Verschiebung des Prägekopfes wird von einem Rechner gesteuert.
Der besondere Vorteil dieser Kennzeichnungsart ist, dass Unebenheiten und eine gewisse Rauheit der Formoberfläche toleriert werden. Ausserdem handelt es sich hierbei um ein billiges Werkzeug, das innerhalb kürzerster Zeit ausgetauscht werden kann. Die auf die Form wirkenden Kräfte sind sehr klein.
Bei einer Kennzeichnung durch Ultraschall wird die Schallwelle innerhalb eines zur Formkontur offenen Rohres zur Resonanz gebracht, um den Schalldruck zu verstärken. Hierbei soll die Tatsache genutzt werden, dass sich Ultraschall gut bündeln und gezielt abstrahlen lässt. Die Beschriftung der Form erfolgt durch nachverdichten des Sandes.
Die Beschriftung der Sandformen kann auch mittels eines Laserstrahles erfolgen. Bei diesem Verfahren ergeben sich folgende Vorteile:
- Beschriftung auf rauhe und unebene Flächen möglich
- Klares Schriftbild und hohe Konturschärfe
- Keine exakte Positionierung notwendig
- Kein direkter Werkzeugverschleiss
- Keine Kräfte auf das Werkstück
- Keine Umrüstzeit bei Symbolwechsel
- Kennzeichnungswechsel in Computerschnelligkeit
Verschiedene Lasersysteme können zur Anwendung gelangen wie z.B. Halbleiterlaser, Flüssigkeitslaser, Festkörperlaser, Glaslaser.
Die Versuche haben gezeigt, dass durch die Laserbeschriftung keinerlei negative Auswirkungen auf das Giessergebnis auftreten. Überraschend war, dass selbst feinste mit dem Laser erzeugte Konturen mit zähflüssigem GGG so hervorragend wiedergegebenen werden.
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CH 687 130 A5
Claims (7)
1. Verfahren zur Kennzeichnung von Nassguss-Sandformen, dadurch gekennzeichnet, dass nach erfolgtem Verdichten der Formen im Formhohlraum die Sandoberfläche mittels eines Kennzeichens individuell markiert wird, derart, dass die Kennzeichnung durch den Abgiessvorgang von der Sandoberfläche auf das Gussstück übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung berührungsfrei erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung durch Kontakt erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pressstempel angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Markierung ein Typenrad eingesetzt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Markierung eine oder mehrere Prägenadeln eingesetzt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Kennzeichnung auf die Sandoberfläche berührungslos erfolgt durch Ultraschall oder durch den Einsatz eines Laserstrahles.
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