CH682724A5 - Verfahren zur Pflege von ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten und Pflegeplatz zur Durchführung dieses Verfahrens. - Google Patents
Verfahren zur Pflege von ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten und Pflegeplatz zur Durchführung dieses Verfahrens. Download PDFInfo
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Description
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CH 682 724 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Pflege von ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten und einen Pflegeplatz zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die EP-OS 0 173 876 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von solchen Instrumenten, die in einem mit Flüssigkeit und mit Reinigungsmitteln gefüllten Behälter unter Beaufschlagung der Flüssigkeit mit Ultraschallenergie während der Reinigung erfolgt. Die Reinigung ist unterteilt in eine Grob- und eine Feinreinigung und wird von einer Trocknung gefolgt.
Die DE-OS 3 601 744 lehrt eine Reinigung und Desinfektion von medizinischen Instrumenten durch programmgesteuerte Spülautomaten, wobei erwärmte Reinigungs- und Spülmittel enthaltende Spülflüssigkeit durch eine Sprüheinrichtung auf die zu reinigenden Instrumente gebracht wird. Anschliessend wird eine Nachreinigung und Trocknung vorgenommen.
Aus der CH-PS 637 041 ist eine Vorrichtung zur Reinigung von Stopfen bekannt, wobei als Verfahrensschritte Reinigen, Pflegen mit Silikonöl, Nachreinigen, Sterilisieren und Trocknen vorgesehen sind. Dazu gehören weitere Verfahrensschritte, bei denen Waschmittellösungen Venwendung finden.
Das Prospektblatt «PERO Reinigungs- und Entfettungsautomaten Modell 2500» der Fa. Hahn & Kolb zeigt ein maschinelles Reinigen und Entfetten spanlos oder spanabhebend bearbeiteter Metallteile, wobei eine Wiederbeöiungs-Einrichtung zum Konservieren vorgesehen ist, die mit Konservie-rungsöl angereichertes Lösemittel über das Reinigungsgut leitet. Das Lösungsmittel verdunstet, das Konservierungsmittel bleibt haften und bildet einen Korrosionsschutz.
Aus dem DE-GM 1 886 266 geht eine Vorrichtung zum Reinigen von medizinischen Instrumenten als bekannt hervor, bei der in dem Spülraum einer Spülmaschine Ständer angeordnet sind, auf denen zu reinigende Spritzen stehen oder hängen.
Den erstgenannten drei Verfahren ist der Nachteil eigen, dass Wasch- oder Reinigungsmittel verwendet werden müssen, sowie dass das jeweilige Verfahren einzelner wesentlicher Schritte entbehrt.
Dadurch wird die Umwelt belastet, das Personal beansprucht und sind z.T. mehrere Geräte erforderlich, so dass das gesamte Verfahren und die zugehörigen Vorrichtungen aufwendig, unübersichtlich und kostspielig werden, bei einem ggf. erforderlichen Pflegevorgang aber die vorherige Desinfektion wieder reduziert wird.
Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen 1 und 2 gekennzeichnet ist, löst in Form eines Verfahrens und nach den Ansprüchen 3 bis 8 in Form eines dazu geeigneten Pflegeplatzes die Aufgabe, eine vollständige Pflege der Instrumente zu verwirklichen, die in einem einzigen, ununterbrochenen Verfahrensablauf und an einem einzigen, alle Verfahrensschritte erlaubenden Pflegeplatz erfolgt.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen darin, dass die Umweltbelastung gering ist, da keine Chemikalien erforderlich sind, das Personal entlastet wird, da in einem einzigen Verfahrenszug gearbeitet wird, die Instrumente nach Durchführung der Pflege sofort wieder einsatzbereit sind, nur ein einziger Pflegeplatz benötigt wird und damit Zeit und Kosten gespart werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens in seinen einzelnen Schritten und des dazugehörigen Pflegeplatzes schematisch beispielsweise dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 das Verfahrensschema und
Fig. 2 das Schema eines Pflegeplatzes.
In Fig. 1 durchlaufen die zu pflegenden Instrumente zunächst eine Aussenreinigung mittels Ausblasens durch Kaltluft, dabei erfolgt eine Spülwirkung insbesondere äusserlich durch Wasser, das nicht mit Chemikalien versetzt ist und das durch die Blasluft in Bewegung kommt. Das Wasser wird erst eingefüllt, erfüllt seine Spülwirkung und wird anschliessend wieder abgepumpt.
Im nächsten Verfahrensschritt wird Heisswasser eingefüllt, das wieder ohne Chemikalien ist, dann werden die Instrumente im Wasserbad ausgekocht, wozu der Spülraum aufgeheizt wird, anschliessend wird das Wasser abgepumpt. Im nächsten Abschnitt werden die Instrumente einer Innentrocknung und der Pflege unterzogen. Dazu werden sie mit Heissluft ausgeblasen, und es wird durch die Heissluft Öl in die Instrumente eingeblasen. Die darauf folgende Nachreinigung besteht in der Entfernung überschüssigen Öls im Instrumenteninneren durch Einblasen von Heissluft mit erhöhtem Druck. Das aussen verbleibende Öl wird mittels Heisswasser mit Tensidzusatz beseitigt, das in die Spülkammer eingefüllt und eine ausreichende Zeit im Spülraum verbleibt und anschliessend abgepumpt wird. Die Aussentrocknung erfolgt durch die Eigenwärme der Instrumente, deren Temperatur ausreicht, jegliche Benetzung durch Verdunsten zu beseitigen. Die anschliessend nötige Abkühlung geschieht durch Einblasen von Kaltluft in den Spülraum.
Die Dauer der einzelnen Verfahrensschritte ist an den einzelnen Abschnitten angezeigt, die gesamte Verfahrensdauer beträgt ca. 20 Minuten.
Das für das Verfahren benötigte Wasser wird, wie links im Schema gezeigt, während des Zyklus enthärtet, der Ionenaustauscher regeneriert. Das Wasser wird auf etwa 80° im Boiler erhitzt.
In Fig. 2 ist der Pflegeplatz erläutert. Das wesentliche Element ist dabei eine Spülkammer 1, in der sämtliche Verfahrensschritte ablaufen. Diese besitzt einen abklappbaren Deckel 1a, an dem Halterungen für eine vorbestimmte Anzahl von Instrumenten 2 angebracht sind. In die Halterungen münden Luftleitungen für die beschriebenen Verfahrensschritte, bei denen Luft eingeblasen wird. In der Spülkammer ist eine eigene Heizung 12 vorgesehen.
Die einzublasende Luft stammt aus einem Luftsystem 3, über das von einem Luftanschluss und einem Steuerventil Y14 Luft ohne Vorbehandlung zu einem Öldosierer 6 geleitet wird.
Eine Luftmenge geht über ein Druckregelventil
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und ein Steuerventil Y12 in eine Leitung 3b, eine andere Luftmenge über ein weiteres Steuerventil Y11 und eine Leitung 3c, beide Luftmengen gehen zu einem Lufterhitzer 4. Kühlluft geht über das untere Druckregelventil und das Steuerventil Y13 und die Leitung 3d in die Spülkammer 1, ggf. unter Druckminderung in einer Drossel. Die Abluft wird durch die Leitung 3e zu einem Wasserablauf 14 geleitet.
Ein Pflegeölsystem besteht aus einem Behälter 5 für Pflegeöl, von dem es zu einem Öldosierer 6 abgezogen wird. Von dort geht das dosierte Öl in die Leitung 6a und über diese in die Leitung zu den Halterungen für die Instrumente 2.
Ein Tensidsystem besteht aus einem Tensidbe-hälter 7 und einem Tensiddosierer 8, von dem es über die Leitung 8a in die Spülkammer 1 geleitet wird.
Das Wassersystem 10 führt von einem Wasser-anschluss über Steuerventile Y1 und Y2 für bestimmte Durchflussmengen ggf. über Drosseln in einen Enthärter 9, wo mittels NaCI und Harz eine Enthärtung erfolgt. Der Wasserweg kann dabei über den NaCI-Behälter und den Harz-Behälter oder nur über den letzteren gehen. Die vom Enthärter 9 abgehende Wasserleitung 10a führt über die Verteiler-Ventile Y6.1 und Y3.1 zu einem Boiler 11 und von diesem geht das Heisswasser über die Leitung 10b in die Spülkammer 1. Eine Zweigleitung führt unter Umgehung des Boilers 11 über das Steuerventil Y3.2 Kaltwasser direkt in die Spülkammer 1. Eine weitere Wasserleitung führt überschüssiges Wasser über das Steuerventil Y6.2 direkt in den Wasserablauf 14. Wie die Führung von Luft, Pflegeöl, Tensid, Wasser im Zuge des Verfahrens erfolgt, ergibt sich aus der Darstellung des Verfahrens nach Fig. 1
Claims (8)
1. Verfahren zur Pflege von ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: Aussenreinigung durch Ausblasen der Instrumente mit Kaltluft und durch Spülen derselben durch Wasserbewegung beim Ausblasen, Desinfektion innen und aussen durch Auskochen im Wasserbad, Innentrocknung durch Ausblasen mit Heissluft, Pflege durch Zuführung von Öl in die Instrumente durch Heissluft, Nachreinigung durch Entfernen überschüssigen Öls im Instrumenteninneren durch Ausblasen mit Heissluft und äusserliche Beseitigung des Öls durch Tensid-zusatz, Aussentrocknung durch die Eigenwärme der Instrumente und Abkühlung durch das Einblasen von Kaltluft, wobei sämtliche Verfahrensschritte in einem einzigen Gerät erfolgen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wasseraufbereitung vorgenommen wird.
3. Pflegeplatz zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Spülkammer (1) mit Halterungen für mehrere Instrumente (2), Zuführung von Kalt- und Heissluft zu deren Innerem, Zuführung von Kalt- und Heisswasser in die Spülkammer (1) sowie Luft- und Wasserablauf.
4. Pflegeplatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülkammer (1) mit einer Niveauregelung versehen ist.
Pflegeplatz nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch ein Luftsystem (3) mit einer Leitung (3a) von Kaltluft zu einem Ölsystem (5, 6, 6a), Leitungen (3b, 3c) für verschiedene Drücke zu einem Lufterhitzer (4), einer Kaltluftzuleitung (3d), zu der Spülkammer (1) sowie einer Abluftleitung (3e) von der letzteren.
6. Pflegeplatz nach einem der Ansprüche 3 bis
5, gekennzeichnet durch ein Pflegeölsystem, bestehend aus einem Behälter (5) für Pflegeöl, einem Öl-dosierer (6), dem Kaltluft zum Dosieren zugeführt wird und einer Leitung von Pflegeöl (6a) zu den Halterungen der Instrumente (2) in der Spülkammer (1).
7. Pflegeplatz nach einem der Ansprüche 3 bis
6, gekennzeichnet durch ein Wassersystem (10) mit einer Wasserzuführung, einem Enthärter (9), einer Leitung (10a) von diesem zu einem Boiler (11), einer Leitung (10b) von diesem zur Spülkammer (1), einer Leitung (10c) für Kaltwasser zur Spülkammer (1), einer Ablaufleitung (1 Od) mit einer Pumpe (13) von der Spülkammer (1) einer Überströmleitung (10e) sowie einem Wasserablauf (14) für die Ab-wasserleitungen (10d, 10e).
8. Pflegeplatz nach einem der Ansprüche 3 bis
7, gekennzeichnet durch ein Tensidsystem (7, 8, 8a) zur Zuführung von Tensid, bestehend aus einem Tensidbehälter (7), einem Tensiddosierer (8) und einer Leitung (8a) von dem letzteren zu der Spülkammer (1).
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