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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Gegenständen, insbesondere von Medizinprodukten. Bei der Reinigung von derartigen Gegenständen werden hohe Anforderungen an die Sauberkeit, häufig auch an die Desinfektion, gestellt. Die Reinigung wird bei vielen der genannten Gegenstände durch komplexe Oberflächen, das Vorhandensein von Gelenken, Hohlräumen, etc. besonders erschwert.
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Vorrichtungen zum Reinigen von Gegenständen sind im Stand der Technik bekannt. Bei der Reinigung und Desinfektion von Medizinprodukten, insbesondere von medizinischen Instrumenten, ist es erforderlich, die Güter von außen wie auch von Innen (Lumen) ohne sichtbare Protein-, Desinfektionsmittel-Rückstände oder sonstige Verschmutzungen zu reinigen. Diese Vorgabe findet sich auch als Anforderung an die Leistungsfähigkeit derartiger Vorrichtungen in Normen wieder (z.B. in DIN EN ISO 15883 Teil 1, Teil 2 und Teil 5). Zur Reinigung wird die Reinigungsflotte im Prozesstank der Reinigungskammer mit Reinigungsmittels angereichert und über eine Umwälzpumpe zu den Dreharmen in der Kammer und die Wasseranschlüsse am Korb geführt. Unter Reinigungsflotte wird dabei u.a. das aufbereitete Gemisch aus Wasser und Prozess-Chemikalien verstanden, mittels dessen die Reinigung insbesondere in einer Reinigungsphase durchgeführt wird. Das Reinigungssystem ist so ausgelegt, dass eine ausreichende Benetzung und Reinigung aller Oberflächen (Innen- und Außenflächen) des zu reinigenden Gutes gewährleistet ist. Dabei sind Sprühschatten zu vermeiden.
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Herkömmliche Vorrichtungen weisen unter anderem folgende Nachteile auf: Bei komplexen Oberflächen, insbesondere bei Gelenken, Hohlräumen, Durchführungen, etc. können Sprühschatten auftreten, die zu einer mangelhaften Reinigung der betroffenen Flächen führen, oder es kann wegen unzureichender Sprüheinwirkung auf dieser Oberfläche die Reinigungsleistung mangelhaft sein, so dass beispielsweise manuell nachgearbeitet werden muss. Weiterhin kann die gründliche Trocknung dieser Gegenstände schwierig sein. Eine gründliche Trocknung ist aber wichtig, da Restfeuchte auf den Gegenständen eine Quelle für Verkeimung sein kann.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik wenigstens teilweise zu überwinden bzw. zu verbessern.
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Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und einem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Anspruch 19 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen und Abwandlungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen von Gegenständen, insbesondere von Medizinprodukten, weist dabei auf: Eine Kammer zur Aufnahme der zu reinigenden Gegenstände, mindestens eine Zuleitung zur Zuführung eines Reinigungs-Fluids, mindestens eine Vorrichtung zur Verteilung des Reinigungs-Fluids auf und/oder in den Gegenständen, und mindestens eine Ableitung für das Reinigungs-Fluid,
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Gekennzeichnet ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch, dass in die Zuleitung für das Reinigungs-Fluid, insbesondere zur Kammer oder direkt in die Zuleitung des Reinigungsfluids zu Instrumenten, mittels eines Ventils Druckluft einleitbar ist.
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Dabei sind die zu reinigenden Gegenstände beispielsweise medizinische Instrumente, insbesondere Medizinprodukte der Klasse I, IIa und IIb, Pharma-Instrumente oder Instrumente in der industriellen Anwendung. Konkrete Beispiele für derartige Gegenstände können sein: Robotik-, Dental-, Minimal-Invasive-(MIC-)Instrumente, starre oder flexible Endoskope. Viele dieser genannten Instrumente weisen komplexe Oberflächen, Gelenke, Durchführungen oder Sacklöcher auf, deren gründliche Reinigung naturgemäß besonders schwierig ist. Das Reinigen der Gegenstände kann dabei die Reinigung und/oder Spülung und/oder Desinfektion und Trocknung umfassen.
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Die erfindungsgemäße Reinigung findet dabei in einer Kammer statt, die gewissen Ähnlichkeiten mit einer konventionellen Spülmaschine aufweist: Diese Kammer ist während des Betriebs im Wesentlichen wasserdicht abgeschlossen, sie kann für das Befüllen mit den zu reinigenden Gegenständen und das Entnehmen dieser Gegenstände geöffnet werden. Die Kammer ist mit einer oder mehreren Zuleitungen ausgestattet: Beispielsweise eine Zuleitung für Kaltwasser, welches Leitungswasser ist, das ggf. mittels spezieller Vorschaltgeräte gereinigt und/oder entkalkt wird, eine Zuleitung für Warmwasser, das in ähnlicher Weise aufbereitet sein kann, eine Zuleitung für deionisiertes Wasser (DI-Wasser), das insbesondere zum Spülen in einem der letzten Schritte des Reinigungsprozesses verwendet werden kann, und eine Zuleitung zur Zuführung eines Reinigungs-Fluids. Diese Zuleitungen für Wasser können entweder in der Kammer und/oder in den Prozesstank geführt werden.
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Dieses Reinigungs-Fluid kann entweder ein nur wässriges Reinigungs-Fluid sein, nur Druckluft oder eine Mischung aus diesen beiden Komponenten. Dabei kann das wässrige Reinigungs-Fluid Wasser sein, beispielsweise Leitungswasser oder de-ionisiertes Wasser; diesem können Reinigungsmittel, insbesondere Prozess-Chemikalien und/oder Desinfektionsmittel zugesetzt werden. Das wässrige Reinigungs-Fluid wird vorzugsweise in einem Prozesstank vorgehalten, dort ggf. gemischt oder ausgetauscht, entsprechend dem Bedarf für jede Phase des Reinigungs-Ablaufs. Von dem Prozesstank gelangt das wässrige Reinigungs-Fluid, wie oben beschrieben über eine Zuleitung, in die Kammer und dort zu einer Vorrichtung zur Verteilung des Reinigungs-Fluids. Dabei kann sich diese Vorrichtung, je nach Gestaltung der Gegenstände, oberhalb, unterhalb oder seitlich der Gegenstände befinden. Wenn die Gegenstände Hohlräume, Durchführungen, Sacklöcher oder konkave Bereiche aufweisen, dann kann die Vorrichtung auch in den Gegenständen angebracht werden.
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Ferner weist die Kammer mindestens eine Ableitung für das wässrige Reinigungs-Fluid auf, über welche die Kammer entleert werden kann. Die Ableitung kann auch in den Prozesstank führen, von dem aus das wässrige Reinigungs-Fluid wieder, in einem Kreislauf, in die Kammer geführt wird.
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In einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nun in die Zuleitung für das wässrige Reinigungs-Fluid Druckluft eingeleitet. Diese Einleitung wird mittels eines Ventils bewerkstelligt. Ein solches Ventil kann beispielsweise ein Dreiwegeventil oder ein Mischer sein. Durch das Einleiten von Druckluft wird an der Vorrichtung zur Verteilung des Reinigungs-Fluids eine turbulente Strömung erzeugt. Wenn die Mischung von wässrigem Reinigungs-Fluid und Druckluft in einer turbulenten Strömung auf die Gegenstände trifft, wird die Reinigungs-Wirkung deutlich verbessert.
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Bei der eingesetzten Druckluft handelt es sich dabei insbesondere um gereinigte und/oder sterilisierte Raumluft, die aus der Umgebung der Vorrichtung in einem Raum oder auch aus der Außenluft gewonnen wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist dadurch erhebliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik auf: Durch die turbulente Strömung werden Verschmutzungen auf den Oberflächen deutlich besser beseitigt als durch eine laminare Strömung, da bei der turbulenten Strömung das Reinigungs-Fluid unter unterschiedlichen und unter ständig wechselnden Richtungen auf die Verschmutzungen auftrifft und so die Partikel mitreißt. Das gilt insbesondere für komplexe Oberflächen, Gelenke, durchspülte Kanäle oderHohlräume, die von einer laminaren Reinigungs-Strömung nur schwer, teilweise oder gar nicht erreicht werden. Mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung können daher auch Gegenstände gründlich gereinigt werden, die bei Maschinen im Stand der Technik zumindest teilweise manuell vorgereinigt werden müssten. Dies führt zu einer deutlichen Reduktion von Zeit, Aufwand und auch zu einem geringeren Bedarf an Spülmitteln.
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Der Reinigungs-Vorgang kann dabei die eigentliche Reinigung umfassen, aber auch Spülung und/oder Desinfektion und Trocknung der zu reinigende Gegenstände.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird über die Zuleitung das wässrige Reinigungs-Fluid oder Druckluft in Kombination mit dem wässrigen Reinigungs-Fluid oder Druckluft als Reinigungs-Fluid bereitgestellt.
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Bei dieser Ausführungsform wird entweder Druckluft in Kombination mit dem wässrigen Reinigungs-Fluid über die Zuleitung zur Kammer bereitgestellt. Wahlweise kann aber auch lediglich das wässrige Reinigungs-Fluid oder lediglich Druckluft in die Zuleitung eingespeist werden. Dabei ist die Ausführungsform, bei der nur Druckluft in die Zuleitung eingespeist wird, insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Trocknung der Gegenstände beschleunigt werden soll. Die Ausführungsform, bei der nur das wässrige Reinigungs-Fluid in die Zuleitung eingespeist wird, kann vorteilhaft für eine Vor- oder Nachreinigung genutzt werden, oder für einen speziellen Betriebsmodus.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt die Zuleitung der Druckluft in das wässrige Reinigungs-Fluid vorzugsweise pulsierend. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft für eine gründliche Reinigung der Gegenstände, weil dadurch die Bildung einer turbulenten Strömung, die auf die zu reinigenden Gegenstände trifft, in besonderer Weise gefördert wird. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass insbesondere eine Pulsdauer zwischen 0,1 und 2 Sekunden, bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5 Sekunden, die Reinigungswirkung besonders fördert. Als Pause zwischen zwei Pulsen wird zweckmäßigerweise eine Dauer zwischen 0,1 und 60 Sekunden, bevorzugt zwischen 5 und 10 Sekunden, gewählt. So kann z.B. eine Abfolge eingestellt werden, bei der ein Puls von 0,1 Sekunden Dauer von einer Pause von 10 Sekunden gefolgt wird, dann wieder ein Puls von 0,1 Sekunden Dauer; dies wird zum Beispiel 5 mal hintereinander durchgeführt.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird zur weiteren Verstärkung der Reinigungswirkung aus mehreren kurz hintereinander folgenden Pulsen eine Puls-Sequenz gebildet. Dabei bedeutet "kurz hintereinander folgend" vorzugsweise eine Pause zwischen zwei Pulsen von weniger als 1 Sekunde. Die Puls-Sequenzen werden bevorzugt in einer oder mehreren Sequenzen, insbesondere in Sequenzen von 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 25 und bevorzugt von 10 Pulsen pro Reinigungs-Zyklus eingeleitet.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Verhältnis Reinigungsflüssigkeit zu Druckluft in einem Verhältnis zwischen 1:1 und 20:1 wählbar und kann zeitlich veränderbar sein. Beispielsweise wird bei einer Reinigungsdauer von 10 Minuten alle 15 Sekunden ein Druckluft-Impuls von kleiner oder gleich 1 Sekunde in das wässrige Reinigungs-Fluid eingebracht. Selbstverständlich liegt es auch im Sinn der vorliegenden Erfindung, die Intervalle und Abstände, insbesondere in Bezug auf den Reinigungsbedarf der Gegenstände und die Art der Verschmutzung anzupassen. Hierbei ist auch zwischen einer oberflächlichen Verunreinigung an leicht zugänglichen Außenbereichen und innenliegende Verschmutzungen, wie beispielsweise innerhalb von Kapillaren oder Schläuchen zu unterscheiden. Insbesondere bei Letzteren kann der Reinigungsbedarf erhöht sein.
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Diese Variabilität, insbesondere zeitliche Variabilität im Mischungsverhältnis hat den erfindungsgemäßen Vorteil, dass für jede Zuladung die optimale Reinigungswirkung, bei bestmöglicher Schonung der zu reinigenden Gegenstände, erzielt werden kann.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform richtet sich der Maximalwert für einen Druck-Puls nach verschiedenen Kriterien. Die wichtigsten Kriterien dabei sind: Die maximal mögliche und sinnvolle Last der Pumpe, die maximale Belastbarkeit der Zuleitung und des Rückschlagventils, das ein Eindringen der Druckluft in den Prozesstank verhindert, und die Auslegung der Ausström-Vorrichtungen in der Kammer. Dabei ist die Pumpe und die anderen genannten Teile so ausgelegt, dass der Maximalwert für einen Druck-Puls bevorzugt zwischen 0 und 6 bar, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 4 bar, am meisten bevorzugt zwischen 2 und 4 bar, Überdruck gegenüber dem atmosphärischen Druck beträgt.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform können die zu reinigenden Gegenstände während der Reinigung wenigstens teilweise in einem Fluid-durchlässigen Korb aufgenommen werden. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass die Bestückung der Kammer mit den Gegenständen vereinfacht wird und damit die Beladezeiten verkürzt werden. Auch ist es damit einfacher, eine Verteilvorrichtung bzw. einen Abzweig von der Zuleitung des Reinigungs-Fluids direkt oder indirekt an die zu reinigenden Gegenstände anzuschließen. Dies ist besonders vorteilhaft bei Gegenständen mit länglichen Hohlräumen, wie z.B. Endoskopen oder Instrumenten der minimal invasiven Chirurgie (MIC).
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform weist die Vorrichtung zur Verteilung der Fluide Sprühdüsen auf, insbesondere in einem Dreharm angeordnete Sprühdüsen. Die Sprühdüsen können dabei oberhalb, unterhalb und/oder seitlich der zu reinigenden Gegenstände angeordnet sein. Bei Ausführungsformen, bei denen die Gegenstände in einem Fluiddurchlässigen Korb aufgenommen sind, ist es auch möglich, die Sprühdüsen an dem Korb anzubringen, damit die Fluide bei der Verteilung sich näher an den Gegenständen befinden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform sind dabei die zu reinigenden Gegenstände bevorzugt weniger als 20 cm, besonders bevorzugt weniger als 10cm, von dem Dreharm bzw. den Sprühdüsen entfernt angeordnet. Bei einer größeren Entfernung der Gegenstände von den Sprühdüsen reduziert sich die Reinigungswirkung deutlich. Bei sehr geringen Abständen, z.B. weniger als 1 cm, können insbesondere Gegenstände mit komplexen Oberflächen sich mit dem Dreharm verhaken, so dass die gleichmäßige Verteilung des Fluids beeinträchtigt wird. Außerdem kann bei einer sehr geringen Entfernung das Problem der Sprühschatten verschärft werden. In einer weiteren Ausführungsform sind die Sprühdüsen verstellbar, so dass sie gut an die zu reinigenden Gegenstände angepasst werden können. Dabei hat sich eine Höhen-Verstellbarkeit der Sprühdüsen bis zu etwa 5 cm als sinnvoll und praktikabel erwiesen.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform sind die Sprühdüsen bewegliche, insbesondere horizontal und/oder vertikal drehbare oder in Hohlräumen der Gegenstände bewegliche Sprühdüsen und/oder den Gegenständen angepasste, insbesondere den Gelenkbereichen und/oder dem Schaft von Gegenständen angepasste, Sprühdüsen. Derartige angepasste Sprühdüsen eignen sich besonders vorteilhaft für die gründliche Reinigung von sogar sehr komplexen Oberflächen. Mit einer derartigen Anordnung ist es möglich, auch an schwer zu erreichende Oberflächen sehr nahe mit dem Auslass für das Reinigungs-Fluid heranzukommen und damit diese komplexen und prinzipiell schwer zu reinigenden Oberflächen sehr gezielt zu erreichen und damit, bevorzugt in Kombination mit der Druckluft, ein hervorragendes Ergebnis bei der Reinigung zu erzielen.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform sind zu reinigende Gegenstände, insbesondere Gegenstände mit Hohlräumen oder Leitungsabschnitten, direkt an die Zuleitung oder Verteilvorrichtung für das Reinigungs-Fluid anschließbar. Derartige Gegenstände, die mit Vorrichtungen nach dem Stand der Technik besonders schwer zu reinigen sind, werden ebenfalls von einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gründlich gereinigt. Dabei ist vorteilhaft, dass die turbulente Strömung auch schwer zugängliche Stellen sehr effizient erreicht. Besonders vorteilhaft ist dabei die Verbindung mit einem höheren Druck, so dass damit sogar Kapillaren durchströmt werden können. In einer weiteren Ausführungsform sind die Sprühdüsen mit lösbaren, insbesondere bei einem definierten Druck lösbaren, Kupplungen an die zu reinigenden Gegenstände angeschlossen. Diese können beispielsweise als Gummilippen ausgestaltet sein, die ab einem bestimmten, insbesondere dem zu reinigenden Gegenstand jeweils angepassten, Überdruck das Reinigungs-Fluid zwischen den Gummilippen und dem Gegenstand durchfließen lassen oder den Gegenstand von der Zuleitung des Reinigungs-Fluids vollständig lösen. Damit wird eine Beschädigung von empfindlichen Gegenständen vermieden.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist jede einzelne Zuleitung oder Verteilvorrichtung, insbesondere mittels mindestens eines Absperr-Ventils, einzeln ab- und zuschaltbar. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass damit der Druckluft-Puls auf eine einzige Zuleitung oder Verteilvorrichtung konzentriert werden kann. So kann auch eine Erhöhung des spezifischen Volumens pro Verteilvorrichtung erreicht werden. Dabei ist außerdem vorteilhaft, dass die Erhöhung der Reinigungswirkung nicht mit einer deutlich höheren Druck-Belastung der Pumpe, der Zuleitung und des Rückschlagventils einhergeht, so dass auch bei höheren Drücken und Volumina bei den Fluid-Auslassöffnungen keine Verstärkung dieser Teile erforderlich wird.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform kann das Reinigungs-Fluid entweder ein nur wässriges Reinigungs-Fluid sein, nur Druckluft oder eine Mischung aus diesen beiden Komponenten sein. Dabei kann das wässrige Reinigungs-Fluid Wasser sein, beispielsweise Leitungswasser oder de-ionisiertes Wasser (DI-Wasser), welchem Reinigungsmittel, insbesondere Prozess-Chemikalien und/oder Desinfektionsmittel zugesetzt werden.
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Dabei kann das Reinigungs-Fluid für die unterschiedlichen Phasen eines Reinigungs-Ablaufs unterschiedlich zusammengesetzt sein: So kann für die Vorreinigung bevorzugt kaltes, (in der Maschine) angewärmtes oder (von einer Warmwasser-Zuleitung bereitgestelltes) vorgewärmtes Leitungswasser verwendet werden. Für die Hauptreinigung kann Leitungswasser oder DI-Wasser mit zugesetzten Reinigungsmitteln, beispielsweise Prozess-Chemikalien, Entkalker, Tenside, etc. verwendet werden. In einer späteren Phase eines Reinigungsprozesses können dem Wasser Desinfektionsmittel zugesetzt werden. Typischerweise in der letzten Phase wird DI-Wasser eingesetzt.
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Unter einem Reinigungs-Ablauf wird der gesamte Ablauf der Reinigung, vom Start der Maschine bis zum Abschluss der Reinigung, verstanden. Ein Reinigungsprozess besteht aus einer oder mehreren Reinigungsphasen, beispielsweise Vorreinigung oder Hauptreinigung. Am Anfang und Ende jeder Reinigungsphase ist der Prozesstank entleert. Jede Reinigungsphase besteht aus mindestens den Reinigungsstufen "Prozesstank füllen" und "Prozesstank entleeren". Zwischen diesen beiden Reinigungsstufen findet der eigentliche Reinigungsvorgang, z.B. Vorreinigen, Hautreinigung, Spülen oder Desinfizieren, statt.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird das wässrige Reinigungs-Fluid auf eine Temperatur zwischen 25°C und 95°C, vorzugsweise während der Vorreinigung auf eine Temperatur zwischen 25°C und 45°C, und/oder während der Hauptreinigung auf eine Temperatur zwischen 25°C und 60°C, besonders bevorzugt zwischen 40°C und 60°C, erwärmt.
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Dabei verbessert eine derartige Erwärmung zum einen die Wirksamkeit der Prozess-Chemikalien, zum andern verbessert dieser Temperaturbereich die Reproduzierbarkeit des Reinigungsvorgangs, was wiederum die Validierbarkeit des Reinigungs-Ablaufs vereinfacht. Für zumindest einige der zu reinigenden Gegenstände werden keine sehr hohen Temperaturen gewählt werden, um diese Gegenstände nicht stärker als nötig durch die Reinigung zu belasten oder abzunutzen. Allerdings können für bestimme Gegenstände, die für höhere Temperaturen ausgelegt sind, auch Temperaturen – z.B. über 60°C – gewählt werden, um weiter zur wirksamen Desinfektion der Gegenstände beizutragen.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform sind die flüssigkeitsführenden Teile der Vorrichtung und/oder die Teile, in welchen das wässrige Reinigungs-Fluid während der Reinigung vorgehalten wird, wie beispielsweise die Kammer, ein Prozesstank und die Leitungen, selbstentleerend ausgeführt und angeordnet.
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Diese Ausführungsform ist besonders geeignet, um die Gefahr der Verkeimung der bei der Reinigung mit Flüssigkeit benetzten Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter zu reduzieren. Es werden zwar bei der Reinigung durch die hohen Temperaturen und die verwendeten Desinfektionsmittel alle flüssigkeitsführenden Teile der Vorrichtung während der Reinigung desinfiziert gehalten. Jedoch bilden bekanntlich warme, feuchte Bereiche einen guten Nährboden für nicht vollständig abgetötete Bakterien, Viren und Pilze. Durch die selbstentleerende Ausgestaltung dieser Teile und die Trocknung durch die Restwärme des Reinigungsvorgangs kann in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung das Risiko des Vorhandenseins von warmen und feuchten Bereichen erheblich gemindert werden. Eine selbstentleerende Ausgestaltung kann im Wesentlichen durch die Geometrie und entweder durch besondere Glätte oder durch einen Lotos-Effekt der Kammer und des Prozesstanks und durch eine zweckmäßige Anordnung der Leitungen erzielt werden.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Entleerung und/oder Trocknung wenigstens der flüssigkeitsführenden Teile der Vorrichtung und/oder der Gegenstände durch Druckluft unterstützt.
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Um die Gefahr der Verkeimung noch weiter zu reduzieren, kann die Trocknung durch Druckluft unterstützt werden. Damit können beispielsweise am Ende jeder Reinigungsphase die flüssigkeitsführenden Teile der Vorrichtung besonders gründlich gesäubert werden, um die Verschleppung von Keimen in der Flotte, z.B. von einer Reinigungsphase zur nächsten, möglichst zu vermeiden. Weiterhin können besonders vorteilhaft die Gegenstände, insbesondere am Ende der letzten Reinigungsphase, gründlich gesäubert werden, um die Qualität der Reinigung weiter zu erhöhen. Dies kann besonders vorteilhaft auch in Kombination mit den oben genannten Sprühdüsen, die sich in einer bevorzugten Ausführungsform besonders nah an den Gegenständen befinden, durchgeführt werden.
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[ausblasen, trockenblasen]
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform weist die Druckluft eine vorgegebene Temperatur zwischen 20°C und 95°C, insbesondere zwischen 20°C und 45 °C während der Vorreinigung bzw. zwischen 50°C und 95°C während der Hauptreinigung, auf und die Druckluft ist insbesondere gereinigte und/oder sterilisierte Raumluft.
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Um die genannte Verbesserung der Trocknung mittels Druckluft noch weiter zu steigern, kann die verwendete Druckluft auch vorgewärmt werden, vorteilhaft auf eine Temperatur vorgewärmt werden, die im Wesentlichen der Temperatur entspricht, die während der entsprechenden Reinigungsphase in der Kammer herrscht. In der letzten Reinigungsphase kann auch eine höhere Temperatur verwendet werden, um den oben beschriebenen Trocknungseffekt – sowohl bei den Gegenständen als auch bei der Vorrichtung – weiter zu steigern. Dabei kann insbesondere die Druckluft mittels Wärmetauscher angewärmt oder erhitzt werden, wobei dies beispielsweise ein elektrisch beheizter Wärmetauscher sein kann. Ferner liegt es auch im Sinn der vorliegenden Erfindung, dass mittels der verwendeten Druckluft keine Keime oder Verunreinigungen auf oder in die zu reinigenden Gegenstände gebracht werden. Hierzu kann es sinnvoll sein, die Luft zur Erzeugung der Druckluft oder die Druckluft selbst zu sterilisieren oder steril zu filtrieren.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird wässriges Reinigungs-Fluid aus der Kammer und dem Prozesstank, in welchem wenigstens ein Teil des Reinigungs-Fluids während einer Reinigungs-Sequenz aufgenommen wird, mittels einer Pumpe in die Zuleitung gefördert, wobei die Zuleitung des Reinigungs-Fluids mittels einer Umwälzpumpe verbunden sind.
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Diese Ausführungsform gewährleistet eine besonders sparsame Verwendung von Wasser, Prozess-Chemikalien und Heizleistung während der einzelnen Reinigungsphasen. Dies ist bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung insbesondere deswegen ohne weitere Gefahr der Verkeimung anwendbar, weil am Ende jeder Reinigungsphase die Gegenstände und die benetzten Teile der Vorrichtung sorgfältig getrocknet werden können.
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Eine weitere Ausprägung der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von Gegenständen, insbesondere von Medizinprodukten, mit einer Vorrichtung wie oben beschrieben, das folgende Schritte aufweist: Einstellen des Mischungsverhältnisses von wässrigem Reinigungs-Fluid und Druckluft; Verteilen des Reinigungs-Fluids auf und/oder in die zu reinigenden Gegenstände; und Entleeren der Kammer, der Leitungen und des Ventils.
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Dabei gelten die Erläuterungen, die zu den erfindungsgemäßen Vorrichtungen gegeben wurden, auch für das erfindungsgemäße Verfahren sinngemäß.
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In einem ersten Schritt wird das Mischungsverhältnis von wässrigem Reinigungs-Fluid und Druckluft eingestellt. Dieses Mischungsverhältnis kann für jede Reinigungsphase anders sein. So kann in einer Reinigungsphase – beispielsweise bei der Vorreinigung – nur wässriges Reinigungs-Fluid verwendet werden, in einer anderen Reinigungsphase – beispielsweise bei der letzten Reinigungsphase – nur Druckluft, in einer weiteren Reinigungsphase – beispielsweise bei der Hauptreinigung – eine voreingestellte Mischung von wässrigem Reinigungs-Fluid und Druckluft verwendet werden. Dabei kann das Mischungsverhältnis auch während jeder Reinigungsphase variiert werden; beispielsweise kann am Ende von einigen Reinigungsphasen ausschließlich Druckluft verwendet werden, um die Vorrichtung und die zu reinigenden Gegenstände von anhaftender Flüssigkeit zu befreien.
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In einem weiteren Schritt wird das Reinigungs-Fluid auf und/oder in die zu reinigenden Gegenstände verteilt. Wie oben erläutert, kann dabei das Reinigungs-Fluid bevorzugt aus Sprühdüsen – z.B. von oben, unten oder seitlich – auf die zu reinigenden Gegenstände verteilt werden. Wenn die Gegenstände Kavitäten – wie Hohlräume, Durchführungen, Sacklöcher oder konkave Bereiche – aufweisen, dann ist es auch möglich, die Verteilvorrichtungen in einer solchen Weise zu gestalten, dass sie den zu reinigenden Gegenstände angepasst sind, so dass sie das Reinigungs-Fluid direkt in die Kavitäten verteilen.
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In einem weiteren Schritt erfolgt das Entleeren der Kammer, der Leitungen und des Ventils. Dies ist vorteilhaft, um das Verschleppen von Keimen von einer Reinigungsphase in die nächste, oder auch zum nächsten Reinigungsvorgang, zu verhindern. Dabei besteht ein Reinigungsvorgang aus einer oder mehreren Reinigungsphasen. Ein Reinigungsvorgang wird mit dem Beladen der Vorrichtung mit den zu reinigenden Gegenständen begonnen und dem Entnehmen der Gegenstände – nach mindestens einer Reinigungsphase – beendet.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird durch die Beimischung der Druckluft in das Reinigungs-Fluid eine turbulente Strömung zur Reinigung der Gegenstände bereitgestellt.
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Wie oben erläutert ist diese Ausführungsform besonders vorteilhaft für eine gründliche Reinigung der Gegenstände, weil bei der turbulenten Strömung das Reinigungs-Fluid unter unterschiedlichen und unter ständig wechselnden Richtungen auf die Verschmutzungen auftrifft und auf diese Weise die Partikel mitreißt.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt die Zuleitung der Druckluft in das wässrige Reinigungs-Fluid vorzugsweise pulsierend und dauert insbesondere zwischen 0,1 und 2 Sekunden, bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5 Sekunden, und eine Pause zwischen zwei Pulsen weist beispielsweise eine Dauer zwischen 0,1 und 60 Sekunden, bevorzugt zwischen 5 und 10 Sekunden, auf.
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Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft für eine gründliche Reinigung der Gegenstände, weil dadurch die Bildung einer turbulenten Strömung, die auf die zu reinigenden Gegenstände trifft, in besonderer Weise gefördert wird. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass insbesondere einer Pulsdauer zwischen 0,1 und 2 Sekunden, bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5 Sekunden, die Reinigungswirkung besonders befördert. Als Pause zwischen zwei Pulsen wird zweckmäßigerweise eine Dauer zwischen 0,1 und 60 Sekunden, bevorzugt zwischen 5 und 10 Sekunden, gewählt.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Druckluft bevorzugt in einer oder mehreren Sequenzen insbesondere in Sequenzen von 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 25 und bevorzugt von 10 Pulsen pro Reinigungs-Zyklus eingeleitet.
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Dazu wird zur weiteren Verstärkung der Reinigungswirkung aus mehreren kurz hintereinander folgenden Pulsen eine Puls-Sequenz gebildet. Dabei bedeutet "kurz hintereinander folgend" vorzugsweise eine Pause zwischen zwei Pulsen von weiniger als 1 Sekunde. Als besonders geeignet haben sich in der Praxis Puls-Sequenzen herausgestellt, die bevorzugt aus einer oder mehreren Sequenzen, insbesondere von Sequenzen von 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 25 und bevorzugt von 10 Pulsen bestehen, die eingeleitet werden.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird vor dem Verteilen des Reinigungs-Fluids ein Prozesstank wenigstens teilweise mit wässrigem Reinigungs-Fluid, ggf. mit Prozess-Chemikalien und/oder Desinfektionsmittel gefüllt wird und nach dem Verteilen des Reinigungs-Fluids wird der Prozesstank entleert.
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Das Vorhalten des wässrigen Reinigungs-Fluids in einem Prozesstank hat den Vorteil, dass die Mischung des Fluids besser reproduzierbar ist und daher bei Verfahren, die validiert werden sollen, besonders bevorzugt eingesetzt werden. Weiterhin vereinfacht die Verwendung eines Prozesstanks den Aufbau eines Kreislaufsystems mit einer Umwälzpumpe für die Reinigung, was eine besonders sparsame Verwendung von Wasser, Prozess-Chemikalien und Heizleistung während der einzelnen Reinigungsphasen gewährleistet.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform beträgt der Maximalwert für einen Druck-Puls bevorzugt zwischen 0 und 6 bar, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 4 bar, am meisten bevorzugt zwischen 2 und 4 bar, Überdruck gegenüber dem atmosphärischen Druck.
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Wie oben erläutert richtet sich der Maximalwert für einen Druck-Puls nach verschiedenen Kriterien, insbesondere nach der maximal möglichen und sinnvollen Last der Pumpe und der maximalen Belastbarkeit der Zuleitung und des Rückschlagventils. Dabei ist die Pumpe und die anderen genannten Teile so ausgelegt, dass der Maximalwert für einen Druck-Puls bevorzugt zwischen 0 und 6 bar, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 4 bar, am meisten bevorzugt zwischen 2 und 4 bar, Überdruck gegenüber dem atmosphärischen Druck beträgt.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist jede einzelne Zuleitung oder Verteilvorrichtung, insbesondere mittels mindestens eines Absperr-Ventils, einzeln ab- und zuschaltbar. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass damit der Druckluft-Puls auf eine Zuleitung oder Verteilvorrichtung konzentriert werden kann. So kann auch eine Erhöhung des spezifischen Volumens pro Verteilvorrichtung erreicht werden. Dabei ist außerdem vorteilhaft, dass die Erhöhung der Reinigungswirkung nicht mit einer deutlich höheren Druck-Belastung der Pumpe, der Zuleitung und des Rückschlagventils einhergeht, so dass auch bei höheren Drücken und Volumina bei den Fluid-Auslassöffnungen keine Verstärkung dieser Teile erforderlich wird.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Verhältnis von wässrigem Reinigungs-Fluid zu Druckluft in einem Verhältnis zwischen 1:1 und 20:1 wählbar und zeitlich veränderbar und bevorzugt bei zu einer Dauer von 10 Minuten alle 15 Sekunden einen Druckluft-Impuls von kleiner oder gleich 1 Sekunde in das wässrige Reinigungs-Fluid eingebracht.
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Durch diese Variabilität im Mischungsverhältnis kann für jede Zuladung die optimale Reinigungswirkung, bei bestmöglicher Schonung der zu reinigenden Gegenstände, erzielt werden.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Entleerung und/oder Trocknung des mindestens einen Prozesstanks durch Ausblasen mit Raumluft, insbesondere mit erwärmter Raumluft, unterstützt.
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Wie oben erläutert ist die Trocknung der wasserführenden Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders vorteilhaft, um die Gefahr einer Verkeimung sowohl der zu reinigenden Gegenstände als auch der Vorrichtung zu reduzieren. Insbesondere die Entleerung und/oder Trocknung des Prozesstanks wird durch das Ausblasen unterstützt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zur Reinigung und/oder Spülung und/oder Desinfektion und Trocknung von Medizinprodukten der Klasse I, IIa und IIb (nach Medizinprodukte-Richtlinie 93/42/EWG, kurz Medizinprodukterichtlinie), insbesondere von Robotik-, Dental-, Minimal-Invasiven-(MIC-)Instrumenten, starren oder flexiblen Endoskopen, und/oder Instrumenten mit komplexen Oberflächen, Gelenken etc., sowie von Pharma-Instrumenten, Instrumenten in der industriellen Anwendung verwendet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen erläutert, wobei darauf hingewiesen wird, dass durch dieses Beispiel Abwandlungen beziehungsweise Ergänzungen, wie sie sich für den Fachmann unmittelbar ergeben, mit umfasst sind. Darüber hinaus stellt dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel keine Beschränkung der Erfindung in der Art dar, dass Abwandlungen und Ergänzungen im Umfang der vorliegenden Erfindung liegen.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Reinigungs-Vorrichtung nach dem Stand der Technik;
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2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gesamtsystems;
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gesamtsystems;
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4 ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Reinigungs-Ablauf.
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Eine Reinigungs-Vorrichtung 10 nach dem Stand der Technik gemäß 1 weist eine Kammer 60 auf, in die zu reinigende Gegenstände 75 aufgenommen werden. Die Kammer 60 weist eine oder mehrere Zuleitungen 51 zur Zuführung eines wässrigen Reinigungs-Fluids auf. Die Zuleitungen 51 führen durch die Wandung der Kammer 60 zu einer oder mehreren Vorrichtungen 65 zur Verteilung des Reinigungs-Fluids auf den Gegenständen 75. Dabei befinden sich derartige Vorrichtungen 65 oberhalb, unterhalb und seitlich der zu reinigenden Gegenstände 75. Die zu reinigenden Gegenstände 75 können sich in einem oder mehreren Körben 70 befinden. Außer den Zuleitungen 51 kann die Kammer 60 weiterhin eine oder mehrere Zuleitungen 20 für Wasser aufweisen. Bei diesem Wasser kann es sich um kaltes oder warmes Leitungswasser oder um DI-Wasser handeln. Die Zufuhr des Wassers wird über entsprechende Ventile 22 gesteuert. Weiterhin weist die Kammer 60 eine Ableitung 90 für das wässrige Reinigungs-Fluid auf. Diese ist an eine Pumpe oder ein Ventil 92 angeschlossen. Zwischen der Kammer 60 und der Ableitung 90 ist ein Prozesstank 35 angeordnet. Während einer Reinigungsphase ist die Pumpe oder das Ventil 92 geschlossen, und das wässrige Reinigungs-Fluid fließt über eine Pumpe 39 und Verteiler 55 zu den Zuleitungen 51. Zu Beginn eines Reinigungs-Ablaufs wird der Prozesstank 35 mit Wasser und ggf. durch eine oder mehrere Tanks 30 mit der benötigten Prozess-Chemikalie befüllt. Die Tanks 30 enthalten dabei als Prozess-Chemikalien zum Beispiel Desinfektionsmittel, Tenside, Enthärter, Benetzungsmittel, Kombinationen hieraus oder dergleichen. Die Prozess-Chemikalien werden über die jeweiligen Zuleitungen 31 und Ventile 32 in den Prozesstank 35 geleitet. Weiterhin kann der Prozesstank 35 mit Leitungswasser oder DI-Wasser, direkt von der jeweiligen Zuleitung oder durch die Kammer, befüllt werden.
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In 2 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Reinigungs-Vorrichtung 10 skizziert. Dabei haben gleiche Bezugszeichen wie in 1 die selbe Bedeutung. Zusätzlich zu den in 1 gezeigten Teilen ist ein Ventil oder Mischer 50 ersichtlich, an den eine Zuleitung 36 vom Prozesstank 35 angeschlossen ist. Weiterhin weist das Ventil oder der Mischer 50 eine Zuleitung 41 von einem Behältnis für Druckluft 40 auf. Mittels der Pumpe 39 und des Druckluft-Einlassventils 42 ist das Mischungsverhältnis von wässrigen Reinigungs-Fluid von der Zuleitung 36 und Druckluft von der Zuleitung 41 wählbar. Die Ableitung des Ventils oder Mischers 50 ist an die Zuleitungen 51 angeschlossen, die – über Verteiler 55 – zur Kammer 60 und zu den Vorrichtungen 65 zur Verteilung des Reinigungs-Fluids führen. Dabei ist gut erkennbar, dass mindestens eine Vorrichtung 65 zur Verteilung des Fluids sehr nahe an oder in den zu reinigenden Gegenständen angebracht ist, so dass das Reinigungs-Fluid direkt in die Kavitäten der Gegenstände eingebracht werden kann. Um zu verhindern, dass Druckluft vom Ventil oder Mischer 50 in den Prozesstank 35 gelangt, ist zwischen dem Mischer 50 und dem Prozesstank 35 ein Rückschlagventil 38 angeordnet.
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In 3 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungs-Vorrichtung 10 skizziert. Auch hier haben gleiche Bezugszeichen wie in 1 und 2 die selbe Bedeutung. 3 weist mehrere Ventile oder Mischer 50 auf, an welche mehrere Druckluft-Einlassventile 42 angeschlossen sind. Mittels dieser Anordnung ist es möglich, jede der Zuleitungen 51 zu den Vorrichtungen 65 (oder 66) zur Verteilung des Reinigungs-Fluids einzeln anzusteuern. Damit kann die Druckluft gezielt zu einer einzelnen Vorrichtung 65 geleitet werden und dadurch bei Bedarf die Reinigungsleistung an dieser einzelnen Vorrichtung 65 gezielt erhöht werden.
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4 zeigt ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Reinigungs-Ablauf 100. Es sei darauf hingewiesen, dass dies nur eine exemplarische Schilderung eines Reinigungs-Ablaufs ist, dass jeder einzelne Schritt oder auch jede Phase dieses Ablaufs 100 entfallen kann, aber auch einmal oder auch mehrmals durchlaufen werden kann, ohne dass dies im Weiteren explizit erwähnt sein muss. Dasselbe gilt für beliebige Teilsequenzen dieses Ablaufs 100. Auch die genannten Temperaturen sind nur als bevorzugte Ausgestaltung anzusehen.
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Nach dem Start folgt die Phase der Vorreinigung 121. Dazu wird zunächst der Prozesstank 35 bzw. die Kammer 60 gefüllt 101. Diese Befüllung geschieht beispielsweise mit kaltem Wasser, d.h. mit Leitungswasser mit einer Temperatur zwischen 10°C und 20°C. Während des Vorreinigens 102 kann das Wasser erwärmt werden, z.B. auf eine Temperatur zwischen 25°C und 45°C. Optional kann auch während des Vorreinigens 102 Druckluft in den Mischer 50 – und damit in die Zuleitungen 51 – eingespeist werden. Nach dem Vorreinigen 102 wird der Prozesstank entleert 103. Zur Verbesserung der Entleerung kann in dieser Reinigungsstufe Druckluft, ohne wässrigen Anteil, eingesetzt werden ("Ausblasen").
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Die Phase der Hauptreinigung 122 beginnt mit dem Füllen 104 des Prozesstanks 35 mit den Prozess-Chemikalien und mit kaltem oder vorgewärmtem Wasser oder mit DI-Wasser. Anschließend wird die Flotte (d.h. das wässrige Reinigungs-Fluid, ggf. inkl. der benötigten Prozess-Chemikalien für eine Reinigungsstufe / -phase aufgeheizt 105, d.h. der Inhalt des Prozesstanks 35 und/oder die Kammer 60 werden auf eine Temperatur zwischen 40°C und 60°C gebracht. In der nächsten Reinigungsstufe 106 wird die Prozesstankfüllung dosiert. Mit dieser Mischung aus Wasser und Prozess-Chemikalien wird das Hauptreinigen 107 durchgeführt. Optional kann dabei Druckluft in den Mischer 50 – und damit in die Zuleitungen 51 – eingespeist werden. Auch kann, als weitere Möglichkeit, ausschließlich Druckluft wenigstens zeitweise für die Reinigung verwendet werden. Nach dem Hauptreinigen 107 wird der Prozesstank entleert 108, ggf. mit Ausblasen.
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Als nächste Phase folgt die Zwischenspülung 123. Dabei wird der Prozesstank gefüllt, mit Wasser oder DI-Wasser 109. Beim Zwischenspülen 110 werden gelöste, aber noch nicht vollständig von den Gegenständen gespülte Schmutzpartikel entfernt, optional unter Einspeisung von Druckluft in den Mischer 50, oder auch wenigstens zeitweise ausschließlich mittels Druckluft. Dann wird der Prozesstank entleert 111, ggf. mit Ausblasen.
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In der letzten Phase Desinfektion 124 werden die gereinigten Gegenstände chemisch und/oder thermisch desinfiziert. Nach dem Füllen des Prozesstanks 112, in der Regel mit Desinfektionsmitteln oder DI-Wasser, wird die Flotte aufgeheizt 113. Darauf findet die chemische und/oder thermische Desinfektion 114 statt. Abschließend wird der Prozesstank entleert 115, ggf. mit Ausblasen. Zum Abschluss des Reinigungs-Ablaufs werden die gereinigten und ggf. desinfizierten Gegenstände getrocknet, entweder nur durch die Restwärme, nur durch Druckluft oder durch eine Kombination von beiden Komponenten. Nach der Trocknung kann die Kammer 60 entleert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 20
- Zuleitung Wasser
- 22
- Ventil Wasser
- 30
- Tank
- 31
- Zuleitung
- 32
- Ventil
- 35
- Prozesstank
- 36
- Zuleitung
- 38
- Rückschlagventil
- 39
- Pumpe
- 40
- Druckluft
- 41
- Zuleitung
- 42
- Druckluft-Einlassventil
- 50
- Ventil oder Mischer
- 51
- Zuleitung
- 55
- Verteiler
- 60
- Kammer
- 65, 66
- Vorrichtung zur Verteilung
- 70
- Korb
- 75
- Gegenstand
- 90
- Ableitung
- 92
- Pumpe oder Ventil
- 100
- Reinigungs-Ablauf
- 101
- Prozesstank füllen
- 102
- Vorreinigen
- 103
- Prozesstank entleeren
- 104
- Prozesstank füllen
- 105
- Flotte aufheizen
- 106
- Prozesstankfüllung dosieren
- 107
- Hauptreinigen
- 108
- Prozesstank entleeren
- 109
- Prozesstank füllen
- 110
- Zwischenspülen
- 111
- Prozesstank entleeren
- 112
- Prozesstank füllen
- 113
- Flotte aufheizen
- 114
- Thermische Desinfektion
- 115
- Prozesstank entleeren
- 121, 122, 123, 124
- Phasen Vorreinigung, Hauptreinigung, Zwischenspülung, Desinfektion
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 15883 [0002]
- Medizinprodukte-Richtlinie 93/42/EWG [0062]