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Verfahren zum Sterilisieren von Lagertemperatur auf-
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weisenden Getränkeflaschen. insbesondere Weinflaschen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Sterilisieren von Lagertemperatur aufweisenden Getränkeflaschen,
insbesondere Weinflaschen, mit einem flüssigen Sterilisationsmittel in einer Sterilisiervorricll
tung aus einem die Flaschen transportierenden Tauchrad und einem das Sterilisationsmittel
aufweiseden Tachbad, nach dessen Durchlauf und anschli eßender Entleerung der Flaschen
das Flaschen innere mit keimfreiem Kaltwasser ausgespritzt wird.
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Für die Flaschensterillisation in den vorausgesetzten, üblicherweise
als Tarrchbadsterili satoren bezeichneten Sterilisiervorrichtungen sieht das Verfahren
der DE-OS 1.929.194 ausschließlich kalte Flüssigkeiten als Sterilisationsmittel
vor. Danach ist es bekannt, kalte saure Lösungen oder Kaltwasser mit zugesetziem
Pyro-Ester im Tauchband zu verwenden, wobei die mit dem säurehaltigen Sterilisationsmittel
behandelten Flasche nach Durchlauf des Tauchbades und Entleerung der Flaschen durch
Außen-und Ionenspritzung mit ke imfreiem Kaltwasser neutralisiert werden.
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Abgesehen davon, daß die Flaschensterilisation mit sauren Lösililgeil,
insbesondere SO 2-Lö sungen, zu Geruchsbelästigungen der Bedienungspersonen und
raschem Verschleiß der Tauchbadsterilisatoren führt, ist sie vor allem dadurch problematisch
geworden, daß die verbrauchten Lösungeii nicht mehr ohne weiteres in das öffentliche
Abwassernetz abgelassen werden können. Durch Auflagen des Gesetzgebers, die verbrauchten
Lösungen zuvor zu neutralisieren, müssen die nach der bekannten Verfahrensweise
betriebenen Tauchbadsterilisatoren
mit Neutralisationanlagen ausgerüstet
werden.
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Anlagen dieser Art erforderm erheblichen Bauaufwand und sind kostepielig,
so daß die Flaschensterilisation unter dem Gesichtspunkt der Anschaffung und Unterhaltung
derartiger Anlagen verhältnismäßig teuer ist.
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Andererseits dürfte auch die Flaschensterilisation in den Tauchbadsterilisatoren
mittels Kaltwasser unter Zusatz von Pyro-Ester nicht mehr durchführbar sein, seitdem
es untersagt ist alkoholhatlige Getränke, insbesondere Weine, mit Pyro-Ester zum
Schutz vor Infektionen zu versehen, weil es dann, zumal die bekannte Verfahrensweise
kein nachfolgendes Spülen der Flaschen durch Aus- bzw. Abspritzen mit Wasser vorsieht,
iilJel- die iii der Flasche verbleibenden Wassereste zur Abgabe des dem Kaltwasser
zudosierten Wirkstoffes in das Getr.nk kommt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, zum Sterilisieren Voll Laertemperatur
aufweisenden Getränkeflaschen, insbesondere Weinflaschen, in den vorausgesetzten
Tauchbadesterilisatoren eiiie Veriallrcllsweise anzugeben1 die unter Vermeidung
zusätzlicher Anlagen zur Beseitigung und Unschadlichmachung des Sterilisationsmittels
umweltfreundlich und für die Bedienungsperson unbeinträchtigend durchzuführen ist.
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Erfindungsgemäß geschieht dies in der Weise, daß man als Steri.-lisationsmittel
Heißwasser von 85°C - 950C verwendet, die Flaschen im Heißwasser durch sofortiges
Eintauchen mit dem Boden nach unten und über 2/3 ihrer Gesamtlänge unter Vermeidung
von Heißwassereintritt ir las Flascheninnere auf 4500 - 55°C vorwärmt,
sie
danach vollständig im Heißwasser untergetaucht durch das Tauchbad transportiert
und anschließend entleert und nach der Entleerung mit einer in das Flascheninnere
eingeleiteten und unmittelbar auf den Flaschenboden gerichteten Kaltwasserspritzstrahl
auf 50°C - 60°C abkühlt.
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Mi t dieser Verfahrensweise in den vorausgesetzten Tauchbadsterilisatoren
werden für die sich an die Flaschensterilisation anschließende Getränkeabfüllung
keimfreie Flaschen erreicht, wobei vor allem durch die auf erfinderischer Erkenntnis
beruhende besondere Art der Flaschenvorwärmung und -abkühlung der bei sofortiger
Heißwassereinwirkung auftretende Flaschenbruch vermieden wird.
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Widerlegt wird damit die vorherrschende Auffassung, daß der bei Lagertemperatur
aufweisenden Flaschen gemeinhin übliche Flaschenbruch infolge plötzlicher Temperatureinwirkung
bei hohen Temperaturspannen die heißwassersterilisation von Flaschen in Tauchbadsterilisation
ausschließt.
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Bei Flaschenreinigungsmaschinen in Löngsbauweise ist es durch die
DE-PS 733 623 zwar bekannt, hinter den von den Flaschen nacheinander zu durchlaufenden
Reinigungsstufen und vor einer Abkühlungsstufe eine Laugenheißbehandlugsstufe hoher
Temperatur als Sterilisationstufe für die gereinigten Flaschen einzuschalten.
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Bei dieser Sterilisation der gereinigten Flaschen durch Innen- und
Außenspritzung mit ifeißlauge ist Flaschenbruch nicht zu befürchten, weil die mit
Lagertemperatur der Maschine zugeführten Flaschen im Gegensatz zu der für Tauchbadsterilisatoreii
vorgeschlagenen Verfahrensweise in den der Sterilisationsstufe vorhergehenden Reinigungsstufen
allmählich erwärmt und nach der Sterilisationsstufe
langsam abgekühlt
werden.
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An einem in der Scnittzeichnung dargestellten Tachbadsterilisator
ist die erfindungsgemäße Verfahrensweise nachstehend erläutert.
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Dem tachbadsterilisator, der im wensentlichen aus einem Gehäuse 10
mit Schwadenabzug, einer Tauchwanne 11, einem im Gehäuseinnern mit horizontaler
Welle 12 taktweise umlaufenden Tauchrad 13 sowie einer Flaschenaufgabe 14 und einer
Flaschenabgabe 15 besteht, werden die Lagertemperatur aufweisenden Flaschen über
ein der Flaschenaufgabe 14 vorgeordnetes Anförderband 16 zugeführt nachdem die Tauchwanne
11 bis zum eingezeichneten Flüssigkeitsspiegel mit Wasser angefüllt und das Wasser
durch über die Zuleitung 17 eingeleiteten Dampf auf 85°C - 95°C erhitzt ist und
mit der Wanne 11 das Tauchbad 18 bildet.
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Mittels der Flaschenaufgabe 1!; gelangen mehrere in einer Reihe nebeneinanderstehende
Flaschen mit schräg nach oben gerichteter Mündung durch eine Gehäuseöffnung in die
Zellen eines an dieser Stelle aufnahmebereiten Flaschenkorbes 19, mit denen das
Tauchrad 13 über den Radumfang versehen ist und die zweckmäßigerweise kippbar am
Tauchrad 13 angebracht siiid. Bei einsetzendem Maschinentakt und Umlauf des Tauchrades
13 in eingezeichneter Pfeilrielitung gelangen die Flaschen sofort mit dem Boden
nach unteii in das Tauchbad 18, wo sie infolge des Aufriebs mit der Flaschenmündung
an der gegenüberliegenden Zellenbegrenung zur Anlage gelangen und nach Taktabschluß
und Stillstand des Tauchrades 13 unter Vermeidung von Heißwassereintritt in das
Flascheninnere auf über 2/3 ihrer Länge eingetaucht sind. In der Stillstandzeit
erwärmen sici die leeren Flaschen auf 45°C - 55°C und tauchen nach dieser Vorwärmung
in
darauffolgenden Maschinentakt vollständig in das Tauchbad 18
ein, wobei sie mit Heißwasser vollaufen und sich auf dem Wannenboden abstützen.
Zum Abtöten der getränkeschädlichen Mikroorganismen durchlaufen die Flaschen sodann
über mehrere Maschinentakte untergetaucht das Tauchbad 18 und gelangen nach anschließendem
Badaustritt in eine Entleerungszone, wo sie eine Schräglage einnehmen und das Heißwasser
aus den nach unten gerichteten Flaschenmündungen heraus- und in das Tauchbad 18
zurückfließt.
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Bei weitergehendem taktweisen Umlauf transportiert das Tachrad 13
die sterilisierten heißen Flaschen schließlich in eine Spritzzone aus einem horizontalen
Spritz rohr 20 mit der Zellenanzahl innerhalb eines Flaschenkorbes 10 entsprechenden
Rohrstutzen 21 und einer darunter angeordneten Auffangwanne 22 mit Abflußleitung
23, wobei die Rohrstutzen 21 in an sich bekannter Weise in das Flascheninnere einführbar
sind. Mit einem entkeimten Kaltwasserstrahl aus dem Leitungsnetz, der innerhalb
der Stillstandzeit des Tauchrades 13 mittels der iii die Flaschen eingeführten Rohrstutzen
21 in eine jeweils darüber befindliche Flasche unmittelbar auf den Flaschenboden
gespritzt wird und sich beim Rücklauf über die Flaschenwandungen verteilt, werden
die Flaschen auf 50 C - 600C abgekühlt.
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Mit dieser Temperatur verlassen die sterilisierten Flaschen nach Durchlauf
einer Austropfzone über die Flaschenabgabe 15 den Tauchbadsterilisator und werden
auf einem der Flaschenabgabe 15 zugeordneten Abförderer 24 einer Füllmaschine zugeführt.
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unter Lagertemperatur ist die je nach Jahreszeit in geschlossenen
Lagerräumen oder offenen Lagerplätzen herraschende Raum- oder Umgebungstemperatur
zu verstehen, die die Flaschen aufweisen, weilil
sie zur Behandlung
vorgesehen sind. Danach ist die für die vorgesehen Tauchbadsterilisation vorgeschlagene
Verfahrensweise anwendbar zur Sterilisation von Neuglasflaschen, die in Renigungsmaschinen
vorgereinigt und mit Umgebungstemperatur oder ohne diese Vorreinigung mit Lagertemperatur
dem Tauchbadsterilisator zugeführt werden. Anwendbar ist die Verfahrensweise ferner
für Altglasflaschen, die in Reinigungsmaschinen gereinigt werden und mit Umgebungstemperatur
unmittelbar zum Tauchbadsterilisator gelangen oder nach der Reinigung gelagert utiti
nach einiger Lagerzeit mit Lagertemperatur den Tauchbadsterilisator zugefiltirt
werden. Geeignet ist die Verfahrensweise selbstverständlich auch für Altglasflaschen,
die nach der Reinigung mit die Raurn- bzw.
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Umgebungstemperatur übersteigende Temperatur unmittelbar dem Tauchbadsterilisator
zur Keimfreimachung zugeleitet werden.
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L e e r s e i t e