CH678679B5

CH678679B5 -

Info

Publication number: CH678679B5
Application number: CH3202/88A
Authority: CH
Inventors: Bernhard Schlick; Claudio Artico
Original assignee: Sandoz Ag
Priority date: 1987-09-05
Filing date: 1988-08-29
Publication date: 1992-04-30
Also published as: IT8848314A0; CH678679GA3; GB2209537A; US4913705A; JPH01139884A; GB8820644D0; IT1224728B; FR2620143B1; BE1001934A3; GB2209537B; FR2620143A1

Description

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CH 678 679G A3

Beschreibung

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben eines Mischgewebes aus hydroxylgruppen-haltigen und cyanogruppen- bzw. carboxygruppenhaltigen Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass man das mit mindestens einem Reaktivfarbstoff gefärbte hydroxylgruppenhaltige Material im Mischgewebe mit einer polymeren Verbindung P) nachbehandelt und das so nachbehandelte Mischgewebe mit mindestens einem basischen Farbstoff färbt, wobei die polymere Verbindung P) ein Poiykondensat ist, erhältlich durch Umsetzen eines a) monofunktionellen oder polyfunktionellen Amins mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären und/oder tertiären Aminogruppen mit b) Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanidin, wobei bis zu 50 Molprozent von Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanidin durch eine Dicarbonsäure oder einen Mono- oder Diester davon ersetzt werden können, unter Abspaltung von Ammoniak ggf. in Gegenwart eines Katalysators Ki, wobei die polymere Verbindung P) wenigstens ein freies Wasserstoffatom an ein N-Atom gebunden aufweist.

Vorteilhaft wird ein Mischgewebe aus Baumwolle und Polyacrylnitrilfasern oder ein Mischgewebe aus Baumwolle und durch saure Gruppen modifizierte Polyesterfasern nachbehandelt.

Die Produkte P), hergestellt aus a) und b) sind z.B. aus der DOS 3 525 104 bekannt.

Alle in dieser DOS gemachten Angaben über die Produkte P), über die Verwendung von Katalysatoren Ki bei der Herstellung dieser Produkte haben auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung ihre Gültigkeit. Ebenso kann die Verwendung dieser Produkte P) sinngemäss auf die Verwendung bzw. das Nachbehandeln des Mischgewebes übertragen werden.

Hydroxylgruppenhaltige Textilien können vorteilhaft mit sämtlichen Reaktivfarbstoffen, wie sie aus dem Colour Index oder aus der DOS 3 525 104 bekannt sind, gefärbt werden. Solche Reaktivfarbstoffe sind im Handel unter dem Namen Procion-, Drimaren-, Remazol-, Levafix- oder Cibacronfarbstoffe bekannt.

Polyacrylnitrilfasern der cyanogruppen- bzw. carboxylgruppenhaltigen Textilien werden vorteilhaft mit basischen Farbstoffen, wie sie im Colour Index beschrieben werden und aus der DOS 3 221 951 bekannt sind gefärbt, insbesondere mit basischen Farbstoffen, wie sie in den Patentschriften auf den Seiten 15 und 16 der DOS 3 221 951 angeführt sind.

Der Anteil an hydroxylgruppenhaltigen Textilien im Mischgewebe wird in einem ersten Färbebad nach an sich bekannten Methoden mit Reaktivfarbstoffen gefärbt, hierauf heiss (70-80°C) und dann kalt zwischengespült und die Nachbehandlung in einem 2. Bad mit einer polymeren Verbindung P) durchgeführt, und zwar nach bekannten Methoden, wie sie in den Färbebeispielen der DOS 3 525 104 beschrieben worden sind.

Die Nachbehandlung mit einem Produkt P) der mit einem Reaktivfarbstoff gefärbter Baumwolle erfolgt vorteilhaft bei Temperaturen von 20-70°C, vorzugsweise bei 60°C.

Das Färben des Polyacrylnitrilanteils im Mischgewebe erfolgt in einem 3. Bad nach an sich für basische Farbstoffe bekannten Methoden, z.B. gemäss der US-Patentschrift 3 852 261.

Bis heute war es nur mit einer kleinen Auswahl von Reaktivfarbstoffen möglich, den Cellulose-Anteil in einem Mischgewebe aus Cellulose und Polyacrylnitril vorzufärben. Der weitaus grösste Teil der bekannten Reakövfarbstoffe führt zu einem Beizeffekt, der ein starkes Anschmutzen der basischen Farbstoffe auf dem Celluloseanteil bewirkt.

Mit Hilfe der Nachbehandlung mit polymeren Produkten P) ist es möglich, ohne spezielle Farbstoffauswahl den Celluloseanteil mit Reaktivfarbstoffen und den Polyacrylnitril-Anteil mit basischen Farbstoffen echt zu färben.

Es werden Färbungen mit guten Nassechtheiten und guter Egalität erhalten, ohne dass man mit zeitraubenden Seifeoperationen den ungebundenen Anteil von Reaktivfarbstoff auswaschen muss.

In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.

Beispiel 1

100 Teile Mischgewebe aus 1 Teil Baumwolle und 1 Teil Polyacrylnitril werden mit 0,18% CI Reactive Yel-low 58, 0,12% Cl Reactive Yellow 29 und 2,2% Cl Reactive Blue 18 nach bekannten Methoden gefärbt und anschliessend aufgearbeitet.

Das reaktiv vorgefärbte Mischgewebe (nur die Baumwolle ist angefärbt) wird nun in einem 2. Bad mit 2% einer Verbindung des Beispiels 1 der DOS 3 525 104 nachbehandelt.

Das nachbehandelte Mischgewebe wird 2 Minuten lang kalt gespült und hierauf in einem 3. Bad mit 0,05% des Farbstoffs der Formel

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Anionß

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0,02% des Farbstoffs Cl Basic Yeliow 82 und 0,12% des Farbstoffs der Formel

0 NH-C3H5N(CH3)3 CI0

gefärbt.

Man erhält ein egal gefärbtes Mischgewebe mit guten Nassechtheiten. Beispiel 2

Färbt man gemäss den Angaben im Beispiel 1 das Mischgewebe mit 1,1 % Cl Reactive Yellow 41,1,6% CI Reactive Red 56 und 0,41% Cl Reactive Blue 17, behandelt die gefärbte Cellulose mit dem Produkt aus Beispiel 1 nach und färbt anschliessend mit 0,21% CI Basic Yellow 82,0,14% des Farbstoffs der Formel

100 Teile Mischgewebe aus 1 Teil Baumwolle und 1 Teil Polyacrylnitril werden mit 2% CI Reactive Yellow 125 nach bekannten Methoden gefärbt und aufgearbeitet.

Das reaktiv vorgefärbte Mischgewebe (nur die Baumwolle ist angefärbt) wird in einem 2. Bad mit 2% einer Verbindung des Beispiels 1 der DOS 3 521 104 nachbehandelt.

Das nachbehandelte Mischgewebe wird 2 Minuten lang gespült und hierauf in einem 3. Bad mit 0,35% CI Basic Yellow 82 gefärbt. Man erhält ein egal goldgelb gefärbtes Mischgewebe mit guten Nassechtheiten.

Weitere Färbungen von Mischgeweben (1 Teil Baumwolle und 1 Polyacrylnitril) können mit den folgen und 0,046% des Farbstoffs der Formel so erhält man ebenfalls eine egale Färbung auf dem Mischgewebe mit guten Nassechtheiten. Beispiel 3

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den Farbstoffen gemäss Beispiel 1 und 3 erhalten werden, wobei der zuerst gefärbte Baumwollanteil mit 2% einer Verbindung des Beispiels 1 der DOS 3 521 104 nachbehandelt wird.

Bei

Baumwolle

Polyacrylnitril

Nuance des spiel gefärbt mit gefärbt mit

Mischgewebes

4.

1% Cl Reactive Orange 64 1,1% Cl Réactivé Red 159

0,17% Cl Basic Yellow 82 0,75% CI Basic Red 104

Brillantrot

5.

0,31% Cl Reactive Orange 69 0,85% Cl Réactivé Red 159 1,4% Cl Réactivé Blue 193

0,12% Cl Basic Yellow 82 0,09% Cl Basic Red 104 0,3% CI Basic Blue 41:1

Marineblau

6

0,09% Cl Reactive Red 147 2% Cl Reactive Blue 114

0,005% Cl Basic Yellow 82 0,012% Cl Basic Red 104 0,2% Cl Basic Blue 41:1

Blau

7.

2,5% Cl Réactivé Blue 41

0,175% Cl Basic Blue 3

Türkis

8.

2,25% C! Réactivé Blue 41 1,25% Cl Reactive Green 12

0,08% Cl Basic Yellow 13 0,022% Cl Basic Blue 41:1 0,14% Cl Basic Blue 3

Brillantgrün

9.

1,75% Cl Reactive Orange 11 0,95% C! Réactivé Red 55 0,2% Cl Reactive Blue 52

0,25% Cl Basic Yellow 82 0,1% CI Basic Red 104 0,034% CI Basic Blue 41:1

Braun

10.

2,3% Cl Reactive Green 15

0,08% Cl Basic Yellow 82 0,12% Cl Basic Blue 41:1

Grün

11.

0,5% Cl Reactive Orange 11 0,43% Cl Reactive Red 55 1% Cl Reactive Blue 214

0,1% CI Basic Yellow 82 0,05% CI Basic Red 104 0,15% Cl Basic Blue 41:1

Anthrazit

12.

1,2% Reactive Orange 74

0,15% Cl Basic Yellow 82

Goldgelb

13.

1,4% Reactive Orange 91 0,4% Reactive Red 184 0,25% Reactive Blue 182

0,4% Cl Basic Yellow 28 (48 054)

0,18% CI Basic Red 46

0,11% CI Basic Blue 41 (11105)

Braun

14.

wie in Beispiel 13

0,78% Cl Basic Yellow 77 0,28% Ci Basic Red 51 0,08% Cl Basic Blue 124

Braun

15.

0,6% Cl Reactive Orange 14 (19138)

0,15% Cl Basic Yeilow 82

Gelb-orange

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum Färben eines Mischgewebes aus hydroxylgruppenhaltigen und cyanogruppen- bzw. carboxylgruppenhaltigen Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass man das mit mindestens einem Reaktiv-farbstoff gefärbte hydroxylgruppenhaltige Material im Mischgewebe mit einer polymeren Verbindung P) nachbehandelt und das so nachbehandelte Mischgewebe mit mindestens einem basischen Farbstoff färbt, wobei die polymere Verbindung P) ein Polykondensat ist, erhältlich durch Umsetzen eines a) monofunktionellen oder polyfunktionellen Amins mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären und/oder tertiären Aminogruppen mit b) Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanidin, wobei bis zu 50 Molprozent von Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanidin durch eine Dicarbonsäure oder einen Mono- oder Diester davon ersetzt werden können, unter Abspaltung von Ammoniak, wobei die polymere Verbindung P) wenigstens ein freies Wasserstoffatom an ein N-Atom gebunden aufweist.

2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischgewebe aus Baumwolle und Polyacrylnitrilfasern oder aus Baumwolle und durch saure Gruppen modifizierte Polyesterfasern besteht

3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nachbehandlung nach Zwischenspülung in einem 2. Bad durchführt.

4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Färbung mit den basischen Farbstoffen nach Zwischenspülung in einem 3. Bad durchführt.

5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nachbehandlung mit der polymeren Verbindung P) in Wasser bei Temperaturen von 20-70°C, vorzugsweise bei 60°C durchführt.

6. Das nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5 gefärbte Mischgewebe.

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