CH674911B5 - - Google Patents
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Description
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CH 674 911G A3
Beschreibung
Verfahren zur Nachbehandlung von mit einem Leukoschwefelfarbstoff gefärbtem, foulardiertem oder bedrucktem hydroxylgruppenhaltigem Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlung in saurem Medium mit einem Reaktionsprodukt A) von a) einem Umsetzungsprodukt eines mono- oder polyfunktionellen primären oder sekundären Amins in Form der freien Base oder in Salzform, mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanid, wobei dieses erhaltene polymere Produkt an N-Atome reaktionsfähige Wasserstoffatome gebunden aufweist, mit b) einer N-Methylolverbindung von Harnstoff, Melamin, Guanamin, Triazinon, Uronen, Carbamat oder Säureamid, zusammen mit einem c) Katalysator für die Vernetzung der N-Methylolkomponente erfolgt,
und das nachbehandelte Textilmaterial einer Wärmebehandlung unterworfen wird.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden die Echtheiten der Färbungen gegenüber oxydati-ven Einwirkungen und/oder gegenüber mechanischer Behandlung verbessert, insbesondere werden eine verbesserte Ghlorechtheit, Perboratechtheit, Trockenreibechtheit und Scheuerechtheit erhalten. Hydroxylgruppenhaltiges Textilmaterial ist besonders natürliche oder regenerierte Cellulose, insbesondere Baumwolle, beispielsweise tote Baumwolle neben reifer Baumwolle, Viscose usw. Man kann auch hydroxylgruppenhaltiges Textilmaterial im Gemisch mit anderem Textilmaterial nachbehandeln, z. B. im Gemisch mit stickstoffhaltigem Textilmaterial, wie natürlichen und synthetischen Polyamiden, wie Wolle, Nylon usw. oder mit Polyestermaterial, wie Dacron, oder Polyacrylnitrilmaterial, wie Orion, Acriian, oder durch saure Gruppen modifiziertes polyamid- oder polyestergruppenhaltiges Textilmaterial. Das Produkt A) ist vorteilhaft das Umsetzungsprodukt aus Diäthylentriamin mit Dicyandiamid und das erhaltene Produkt weiter umgesetzt mit Dimethylol-dihydroxyäthylenharnstoff in Gegenwart eines Katalysators c).
Bei der Herstellung von A) wird Diäthylentriamin und Dicyandiamid vorteilhaft in einem Molverhältnis von 1:1 miteinander umgesetzt und der Katalysator ist vorteilhaft ein Nitrat, Sulfat, Chlorid oder Dihydro-genphosphat von Aluminium, Magnesium oder Zink, insbesondere Magnesiumchlorid.
Das Reaktionsprodukt A) kann aus den Komponenten und deren angegebene Mengenverhältnisse hergestellt und eingesetzt werden nach den Angaben in der PCT-Offenlegungsschrift 81/02423.
Die Nachbehandlung mit dem Produkt A) wird vorteilhaft bei einem pH-Wert von 3 bis 6 und insbesondere 4 bis 5 durchgeführt.
Vorteilhaft wird die Nachbehandlung nach dem Foulardverfahren durchgeführt; das mit einem Leukoschwefelfarbstoff gefärbte Textilmaterial kann vor der Nachbehandlung mit dem Produkt A) gegebenenfalls nach bekannten Methoden zwischengetrocknet werden, wobei bei einer Zwischentrocknung der Farbstoff fixiert werden kann. Das gefärbte Material kann aber auch in feuchtem Zustand nachbehandelt werden. Geeignete Mengen des Produktes A) für eine 1/1 Färbestandard-Tiefe sind z.B. 30-200 g/l Färbeflotte bezogen auf das Trockengewicht des Substrates, vorteilhaft 70-130 g/l für Baumwolle und 100-200 g/l für regenerierte Cellulose, diese Werte beziehen sich auf das Trockengewicht des Substrates.
Der Wärmebehandlungsschritt kann ebenfalls gemäss der PCT-Offenlegungschrift 81/02423 durchgeführt werden, z.B. zur Trocknung bei 70-120°C und zur darauffolgenden Vernetzung bei 130-180°C während 30 Sekunden bis 8 Minuten oder bei gleichzeitiger Trocknung und Vernetzung bei 120-200°C, vorzugsweise 140-180°C während 5 Sekunden bis 8 Minuten und insbesondere bei 170-180°C während 30 Sekunden bis 1 Minute. Im übrigen können alle in der erwähnten PCT-Offenlegungsschrift gemachten Angaben bezüglich der Nachbehandlung auf das erfindungsgemässe Verfahren übertragen werden.
Eine bevorzugte Gruppe von Leukoschwefelfarbstoffen ist in Tabelle I angegeben mit der Colour Index Konstitutionsnummer, soweit bekannt. Farbstoffe mit einem * bezeichnet in der dritten Kolonne sind besonders bevorzugt.
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CH 674 911G A3
Tabelle I
Colour Index Nr.
Nummer der Konstitution
C. I. Leuco Sulphur Red 14
-
C. I. Leuco Sulphur Yellow 22
-
*
C. I. Leuco Sulphur Orange I
53 050
C. I. Leuco Sulphur Green 2
53 571
C. I. Leuco Sulphur Green 16
-
C. I. Leuco Sulphur Green 36
-
*
C. I. Leuco Sulphur Blue 3
53 235
*
C. I. Leuco Sulphur Blue 7
53440
C. I. Leuco Sulphur Blue 11
53 235
*
C. I. Leuco Sulphur Blue 13
-
C. I. Leuco Sulphur Blue 15
53 540
C. 1. Leuco Sulphur Brown 1
53 000
C. 1. Leuco Sulphur Brown 3
-
C. 1. Leuco Sulphur brown 31
53 280
*
C. I. Leuco Sulphur Brown 52
53 320
*
C. I. Leuco Sulphur Brown 96
53 228
C. I. Leuco Sulphur Black l
53185
*
C. I. Leuco Sulphur Black 2
53195
*
C. I. Leuco Sulphur Black 18
-
*
C. I. Reduced Vat Blue 43
-
C. I. Leuco Sulphur Brown 37
-
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden die Echtheiten der Färbungen, insbesondere gegenüber oxydativen Einwirkungen und/oder mechanischer Behandlung verbessert, insbesondere die Waschechtheit in Wasser, welches aktives Chlor enthält, die Waschechtheit in Wasser, welches Perborat enthält, ferner saure und alkoholische Schweissechtheit, nasse und trockene Reibechtheit.
Die Verbesserung dieser Echtheiten hat keinen negativen Effekt auf die Lichtechtheit. Die Farbstoffe in der Tabelle I ergeben alle gute Chlor- und Perborat-Waschechtheiten bei Temperaturen bis zu 60°C und diejenigen mit * markiert bis zu 95°C.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
Eine Baumwollfärbung mit dem Farbstoff CI Leuco Sulfur Blue 13 (Richttyp-Tiefe 1/1) wird mit einer Lösung, enthaltend 130 g/l des Produktes gemäss Beispiel 1 der PCT-Offenlegungsschrift 81/02423 ohne Zwischentrocknung auf dem Foulard bei einan pH-Wert von 4,2-4,4 mit Essigsäure eingestellt, imprägniert und auf eine Flottenaufnahme von ca. 75-80% abgequetscht. Sodann wird auf einem Spannrahmen bei einer Temperatur von 120° während einer Minute kondensiert und bei 160° während 2 Minuten fixiert.
Das nachbehandelte Gewebe wird nach bekannten Methoden aufgearbeitet. Man erhält eine verbesserte Chlorechtheit bei gleich bleibenden übrigen Echtheiten.
Beispiel 2
Eine Baumwollfärbung mit (bezogen auf das Trockengewicht) 2% des Farbstoffes CI Leuco Sulfur Green 16 wird wie im Beispiel 1 beschrieben mit dem gleichen Produkt nachbehandelt und aufgearbeitet. Es werden 100 g/l des Produktes eingesetzt, auf einem Foulard abgequetscht, bis zu einer Flottenaufnahme von 75-80%, alsdann bei 120-130° zwischengetrocknet und 30 Sek. bei 180°C kondensiert. Die erhaltene Färbung zeigt eine verbesserte Perboratechtheit bei gleich guten übrigen Echtheiten.
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Beispiel 3
Eine Baumwollfärbung mit 14% (bezogen auf das Trockengewicht) des Farbstoffes CI Leuco Sulfur Brown 1 wird wie im Beispiel 2 beschrieben mit dem gleichen Produkt nachbehandelt und aufgearbeitet. Die erhaltene braune Färbung zeigt eine verbesserte Trockenreibechtheit und Scheuerechtheit bei gleich guten übrigen Echtheiten. Setzt man der Foulardflotte 20 g/l eines handelsüblichen Weichmachers, 20 g/l einer handelsüblichen Polyäthylen Dispersion und 1 g/l eines handelsüblichen nichtionoge-nen Netzmittels hinzu, so erhält die Färbung zusätzlich einen weicheren Griff.
Claims (9)
1. Verfahren zur Nachbehandlung von mit einem Leukoschwefelfarbstoff gefärbtem, foulardiertem oder bedrucktem hydroxylgruppenhaltigem Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlung in saurem Medium mit einem Reaktionsprodukt A) von a) einem Umsetzungsprodukt eines mono- oder polyfunktionellen primären oder sekundären Amins in
Form der freien Base oder in Salzform, mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanid, wobei dieses polimere Produkt an N-Atomen reaktionsfähige Wasserstoffatome gebunden aufweist, mit b) einer N-Methylolverbindung von Harnstoff, Melamin, Guanamine, Triazinonen, Uronen, Carbamat oder Säureamid, zusammen mit einem c) Katalysator für die Vernetzung der N-Methylolkomponente erfolgt und das nachbehandelte Textilmaterial einer Wärmebehandlung unterworfen wird.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nachbehandlung bei einem pH-Wert von 3 bis 6 und insbesondere bei 4 bis 5 durchführt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsprodukt A) ein Umsetzungsprodukt von Diäthylentriamin mit Dicyandiamid ist, welches Umsetzungsprodukt mit Dimethyloldihy-droxyäthylenharnstoff in Gegenwart eines Katalysators c) weiterumgesetzt wurde.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsprodukt A) ein Umsetzungsprodukt von Diäthylentriamin mit Dicyandiamid in einem Molverhältnis von 1:1 ist, welches Um-zetzungsprodukt mit Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff in Gegenwart von Magnesiumchlorid als Katalysator c) weiter umgesetzt wurde.
5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nachbehandlung nach dem Foulardverfahren durchführt.
6. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Reaktionsprodukt A) für eine 1/1 Färbestandard-Tiefe in einer Menge von 30-200 g/l Färbeflotte, bezogen auf das Trockengewicht des Substrates, vorteilhaft 70-130 g/l für Baumwolle und 100-200 g/l für regenerierte Cellulose, einsetzt.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung zur Trocknung bei 70-120°C und zur darauffolgenden Vernetzung bei 130°-180°C während 30 Sekunden bis 8 Minuten oder bei gleichzeitigem Trocknen und Vernetzen bei 120-200°C, vorzugsweise 140-180°C während 5 Sekunden bis 8 Minuten und insbesondere bei 170-180°C während 30 Sekunden bis 1 Minute durchgeführt wird.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leukoschwefel-farbstoffe aus der folgenden Farbstoffgruppe gewählt werden:
C.l. Leuco Sulphur Red 14, C.l. Leuco Sulphur Yellow 22, C.l. Leuco Sulphur Orange 1, C.l. Leuco Sulphur Green 2,16 und 36, C.l. Leuco Sulphur Blue 3,7,11,13 und 15, C.l. Leuco Sulphur Brown 1, 3, 31, 37, 52 und 96, C.l. Leuco Sulphur Black 1, 2 und 18 und C.l. Reduced Vat Blue 43.
9. Das nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1-8 nachbehandelte Textilmaterial.
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