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Färbereihilfsmittel und Verfahren zum Färben von Cellulosefasern
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Die vorliegende Erfindung betrifft neue Mittel die u.a. zur Verbesserung
der Nassechtheiten von substantivenFärbungen und Drucken auf cellulosehaltigen Textilien
eingesetzt werden können.
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Färbungen und Drucke mit substantivenFarbstoffen sind in ihrer Wasser-
und Waschechtheit oft ungenügend. Die oberflächlich an die Cellulosefaser gebundenen
Farbstoffe werden von der Faser durch wiederholte Waschprozesse allmählich weggelöst.
Beim Ausbluten in die Waschflotte können sie teilweise auf ungefärbtes Cellulosematrial
aufziehen. Es fehlt nicht an Versuchen, diese Nachteile zu beheben. Von den bisher
verwendeten Methoden zur Verbesserung der Nassechtheiten von Direktfärbungen seien
beispielsweise erwähnt: die Komplexbildung mit Metallsalzen auf der Faser, eine
Diazotierung des Farbstoffes auf der Faser, weiter eine Formalisierung des Farbstoffes
und der Faser, sowie schliesslich die Imprägnierung mit Kunstharzen und der Einsatz
von kationischen Nachbehandlungsmitteln. Der Einsatz kationisch wirkender Nachbehandlungsmittel
hat sich dabei besonders bewährt.
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Der Nachteil aller bisherigen Methoden besteht darin, dass die zwar
erreichten Echtheiten nur temporär sind. Nach wiederholten, besonders alicalischen
Waschoperationen, speziell bei höheren Temperaturen, vor allem zwischen 50-lOOoC,
werden die Nachbehandlungsmittel von der Faser gelöst, was dazu führt, dass die
Färbung ihre Nassechtheiten wieder verliert.
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Als Substantivfarbstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung gelten
auch solche Cellulose-Reaktivfarbstoffe,in welchen der Farbstoff (ohne Reaktivkomponente)
Substantivität aufweist. Ein Nachteil bei Färbungen mit Reaktivfarbstoffen (generell)
ist die Tatsache, dass Reaktivfärbungen einer energie- und zeitaufwendigen Nachwäsche
bedürfen, um den nicht chemisch gebundenen (verseiften) Farbstoffanteil zu entfernen.
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Erfindungsgemässes Ziel sind demnach Mittel, welche eine waschbeständige
Verbesserung der Nassechtheiten von Direktfärbungen ermöglichen, welche auch wiederholten
Waschoperationen bei Temperaturen zwischen 40-lOO0C speziell aber bei und oberhalb
6qOC widerstehen und die weiter in der Lage sind, die Nachwäsche bei Reaktivfärbungen
zu verringern oder gänzlich überflüssig zu machen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun Umsetzungsprodukte
eines polykationischen Amins erhalten durch Kondensation eines primären oder sekundären
Amirs mit Cyanamid,Dicyandiamid, Guanidin, Bisguanidin oder einem Derivat derselben
oder aus Ammoniak mit Cyanamid oder Dicyandiamid (A) und N-Methylolverbindungen
von Harnstoffen, Melaminen, Guanaminen, Triazonen, Uronen, Carbamaten oder Säureamiden
(B) welche noch wasserlöslich oder dispergierbar sind und als 50-70%ige
wässrige Zubereitungen eine Viskosität bis 200
aufweisen. Gegenstand dieser Erfindung ist weiter die Verwendung dieser Umsetzungsprodukte
zum Färben von Cellulosefasern enthaltenden oder aus diesen bestehenden Textilien
in Gegenwart von solchen Katalysatoren (C), welche für die Knitterfestausrüstung
von Cellulosetextilien mit den vorgenannten Methylol-Verbindungen verwendet werden,
sowie Fäbereihilfsmittel , welche diese Umsetzungsprodukte und die genannten Katalysatoren
(C) enthalten sowie schliesslich auch die Textilien welche mittels dieser Umsetzungsprodukte
oder diese enthaltenden Färberei-Hilfsmittel gefärbt werden.
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Bevorzugte Ausgangsmaterialien (A) sind die Umsetzungsprodukte aus
einem Amin der Formel Ia R-NE-R (Ia) oder einem Polyamin der Formel Ib
in welcher jedes R unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine
C1-C11-Alkylgruppe, gegebenenfalls substituiert durch eine Hydroxyl-, C1-C4-Alkoxy-
oder Cyangruppe, bedeutet, n eine ganze Zahl von 1-100 ist, jedes Z unabhängig voneinander
bei no 0 eine C1-C4-Alkylen- oder -Hydroxyalkylengruppe ist und X - im Falle not
unabhängig voneinander - eine -0-, -S- oder -N-R-Gruppe ist, wobei R die oben angegebene
Definition besitzt, mit der Massgabe, dass das Amin der Formel Ib wenigstens eine
reaktionsfähige -NH- oder -NH2-Gruppe enthält.
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Besonders bevorzugt sindlJmsetzungsprodukte der Polyamine Ib mit Cyanamid,
Dicyandiamid oder Guanidin, wobei in den Aminen Ib R bevorzugt Wasserstoff oder
ein Cl-C4-Alkyl oder Hydroxyalkylrest ist, besonders bevorzugt ist jedes R Wasserstoff.
n ist bevorzugt eine Zahl von 0-30 (als Durchschnittswert kommen auch Bruchwerte
infrage), besonders von 1-6. Z ist bevorzugt Aethylen, 1,3-Propylen oder l,3-(2-Hydroxy)-propylen.
X ist bevorzugt -N-R-, besonders-NH-.
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Besonders bevorzugte Amine sind Diäthylentriamin oder Triäthylentetramin
sowie höhere Polyäthylen- (bzw. Polypropylen- bzw. Polyhydroxypropylen-)polyamine
enthaltend bis zu 8, bevorzugt bis zu 6 N-Atome.
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Die Umsetzung mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanid
kann mit der freien Form der Aminbasen oder in Salzform, z.B. als Carbonate, durchgeführt
werden; im Falle von Ammoniak ist die Umsetzung als Ammon-salz auf jeden Fall bevorzugt.
Bevorzugte Reaktionspartner sind Dicyandiamid oder Guanidin, bevorzugt ersteres.
Besonders wertvolle Verbindungen sind diejenigen aus Dicyandiamid mit Diäthylentri-oder
Triäthylentetramin.
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Produkte dieser Art sind bekannt, ihre Herstellung ist z.B. aus den
Schweizer Patentschriften Nr. 253 709, 261 049, 261 050, 261 051,
261
052 und 260 856 bekannt. Auch in der Deutschen Patentschrift 855 001 und der Oesterreichischen
Patentschrift 177 756 sind solche Verbindungen und ihre Herstellung beschrieben.
Dort nicht genannte Verbindungen der weiter oben beschriebenen Art können entsprechend
hergestellt werden.
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Die Reaktionskomponenten für das Ausgangsmaterial (A) werden in Abwesenheit
von Wasser und in einem inerten nicht wässrigen Lösungsmittel miteinander umgesetzt,
bevorzugt ohne Lösungsmittel bei 140-1600C. Die Umsetzung verläuft bei Aminen als
Ausgangmaterial unter Abspaltung von Ammoniak. Das Molverhältnis beträgt im allgemeinen
0,1 bis 1 Mol Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanid je Moläquivalent einer
reaktiven -NH- oder -NE2-Gruppe. Bei der Umsetzung von Polyalkylenpolyaminen mit
Dicyandiamid liegt das Molverhältnis bei 2:1 bis 1:2, bevorzugt um 1.
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Die Endprodukte sind basische sirupöse bis dicke fast farblose Flüssigkeiten
oder auch feste Stoffe, die mit organischen oder anorganischen Säuren lösliche Salze
bilden.
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Die zweite Komponente der Ausgangsmaterialien der vorliegenden Erfindung
sind allgemein solche N-Methylol-Verbindungen die als Vernetzer für Cellulosefasern
(zur Hochveredlung) bekannt sind.Sowohl acyclische wie auch cyclische N-Methylolverbindungen1die
auch veräthert sein können, kommen in Frage. Geeignete N-Methylolverbindungen sind
diejenigen der nachfolgend genannten Strukturen (wobei die verätherten Derivate
bevorzugt C1-C4-Alkyläther sind).
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Harnstoff-Derivate HOCH2-NH.CO.NH-CH2OH N,N'-Dimethylolharnstoff
N,N'-Dimethyloläthylenharnstoff N,N'-Dimethylolpropylenharnstoff N,N'-Dimethylol-4,5-dihydroxy(methoxy)-äthylenharnstoff
(R1 = H oder CH3) N,N'-Dimethylol-5-hydroxypropylenharnstoff N,N'-Dimethylol-5-methylpropylenharnstoff
N,N'-Dimethylol-5,5-dimethyl-propylenharnstoff
N,N'-Dimethylol-4-hydroxy(methoxy)-5,5-dimethylpropylenharnstoff (R1 = H H oder
CH3) n,N,N',N'-Tetramethylolacetylendiharnstoff Melamin Derivate -
Jedes R2 ist -CH2OH oder H, wobei wenigstens eine und bevorzugt zwei der R2-Gruppen
-CH2OH sind.
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Guanamin Derivate
R2 hat ide obige Bedeutung R3 ist C1-12-Alkyl oder C6-12 -Aryl.
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Triazon Derivate
N,N'-Dimethylol-5-alkyl-hexahydro-1,3,5-triazin-2-on (R4 = C1-12-Alkyl) Uron Derivate
N,N'-Dimethyloluron Carbamat Derivate
Alkyl-N,N'-dimethylol-carbamate R5 = C1-4-Alkyl, gegebenenfalls monosubstituiert
mit C1-2 Alkoxy oder Hydroxy
Alkylen-tetramethylol-dicarbamate (X1 = C1-4-Alkylen)
N-Methylol cyclische Carbamate (X1= wie in vorangehender Formel)
Amid
Derivate
N,N1-Dimethylol (meth) acrylamid (R1 wie oben definiert) N-Methylol-lactame (X1=
wie oben definiert) Solche N-Methylolverbindungen sind z.B. beschrieben in Textil-Veredlung
3 No. 8, S. 414-415 (1968).
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Besonders geeignet sind die Vorprodukte für die hydrolysenbeständigen
Reaktantharze, wie die N,N'-Dimethylol- oder N,N'-Dialkoxymethylderivate von 4,5-Dihydroxy-
bzw. 4,5-Dimethoxyäthylenharnstoff, und N,Di'-Dimethylol- bzw. N,N1-Dialkoxymethylderivate
von Carbamaten. Ebenfalls Mischungen der oben genannten N-Nethylolverbindungen sind
geeignet. Liegen die Verbindungen in verätherter Form vor, so sind bevorzugt die
Methyl- oder Aethylätherderivate.
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Die Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen aus den Produkten
(A) und (B) geschieht vorzugsweise durch portionsweise Zugabe von (A) gegebenenfalls
in konzentrierter wässriger Lösung , in die wässrige Lösung (auf ca. 60-700C vorgewärmt)
von (B) (bevorzugt als ca. 50Aoige wässrige Lösung). Bis zur Lösung wird weitergerührt.
Die Lösungen der Verbindungen (B) können schon den (vorher gelösten) Katalysator
(C) enthalten. Die Kondensation wird dann solange durchgeführt, bis das erhaltene
Reaktionsprodukt noch nicht geliert und noch wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar
ist.
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Es ist von Vorteil oder gegebenenfalls sogar notwendig, vor der Kondensation
von (Aj mit der N-Methylolverbindung (B) den pH-Wert von (A) durch (teilweise) Neutralisation
auf einen pH-Wert von optimal 7-8 einzustellen, dies geschieht z.B. durch Salzsäure
oder Schwefelsäurezugabe in das mit Wasser verdünnte Reaktionsprodukt (A). Anstelle
von anorganischen Säuren können auch organische Säuren verwendet werden. Gegebenenfalls
ist es von Vorteil oder notwendig, nach der Neutralisierung des Vorproduktes (A)
die wässrige Lösung vor der weiteren Umsetzung aufzukonzentrieren (oder zu sprühtrocknen).
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Die Reaktionstemperatur bei der vorerwähnten Umsetzung von (A) und
(B) welche vorzugsweise ebenfalls unter dauerndem Rühren erfolgt, liegt zwischen
Raumtemperatur und 800C, bevorzugt bei 60-750C.Die Reaktion muss abgebrochen werden,
bevor das Umsetzungsprodukt wasserunlöslich wird oder geliert, die Dauer der Umsetzung
liegt zwischen 30 Min. und 3 Stunden, das Endprodukt besitzt eine Viskosität (bei
Raumtemperatur) zwischen 50 und 200, vorzugsweise 60-150 cp. , und zwar in der von
der Reaktion her vorhandenen Zusammensetzung, d.h. einschliesslich des Wassers,
welches bei der Umsetzung vorhanden ist, das sind~30-50% bezogen auf die Gesamtmenge
des Endproduktes.
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Das Umsetzungsprodukt von (A) und (B) kann, wie erwähnt, schon während
der Reaktion den Katalysator (C) enthalten, ohne diese zu stören. Dieser kann aber
auch später zugegeben werden. Das Umsetzungsprodukt ist bei Raumtemperatur stabil.
Bei leicht erhöhten Temperaturen oder nach sehr langem Stehen (Wochen oder Monate)
kann es unter Gelbildung seine Aktivität teilweise oder weitgehend verlieren, ausserdem
ist die technische Anwendung eines Gels in der Färbereitechnik von Nachteil, da
eine Dosierung mit Schwierigkeiten verbunden ist.
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Man kann durch Zugabe von 1 bis 10%(bezogen auf die Gesamtmischung
von A und B) an Cyanamid, Dicyandiamid oder Bisguanid, bevorzugt Dicyandiamid, ein
Reaktionsprodukt erhalten,welones auch nach längerem Stehen
nicht
geliert und seine volle Wirkung auch noch nach Wochen und Monaten entfaltet. Der
Stabilisator, besonders Dicyandiamidskann vor, während oder nach der Mischung von
(A) und (B) zugegeben werden, bevorzugt erfolgt die Zugabe vor oder während der
Reaktion, zusammen mit dem Härtungskatalysator (C).
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Das Verhältnis der Ausgangprodukte (A), (B) [und gegebenenfalls später
(C)J liegt in den nachfolgenden Grenzen (Gewichtsteile): 5-40 Teilen A; 25-110 Teilen
B; 1-30 Teilen C (= 1:0,625 - 22:0,025-6) und bevorzugt 10-20 Teilen A; 35-75 Teilen
B; 5-15 Teilen C (= 1:1,75-7,5:0,25-1;5) (alle berechnet auf 100% Wirkstoff).
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Das Umsetzungsprodukt aus (A) und (B) reagiert mit den OH-Gruppen
der Cellulose vermittels der Katalysatoren (C), die als solche für die Vernetzung
von Verbindungen des Typs (B) bei der Cellulose schon bekannt sind. Es handelt sich
dabei z.B. um sauer reagierende Salze mehrwertiger Metalle wie die Nitrate, Sulfate,
Chloride, Tetrafluorborate oder Hydrogenphosphate von Aluminium, Magnesium, Zink
oder Zirkon , z.B.
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Aluminiumnitrat, -sulfat, -chlorid oder -dihydrogenphosphat, Magnesium-
bzw. Zinknitrat, -sulfat, -chlorid oder-dihydrogenphosphat.
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Mischungen solcher Verbindungen sind ebenfalls geeignet, z.B. solche
aus Magensiumchlorid, Aluminiumchlorid und Aluminiumhydroxychlorid, aus Zinknitrat
und Aluminiumsulfat u.a. Weitere Beispiele sind Zinkfluorborat und Zirkonyloxychlorid.
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Geeignet sind auch diese vorgenannten Katalysatoren im Gemisch mit
neutralen anorganischen wasserlöslichen Salzen insbesondere mit Alkalimetallsulfaten
wie Natriumsulfat oder Kaliumsulfat oder Erdalkalisalzen, besonders Chloriden, vor
allem des Calciums.
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Weiter sind Kombinationen von Säuren und Salzen wie Phosphorsäure
und Ammoniumchlorid oder Calciumchlorid geeignet, sowie Mischungen mit organischen
Säuren wie Citronensäure.
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Weitere Beispiele sind Natriumbisulfit, die Tetrafluorborate des Zinks
und Magnesiums, organische Hydrochloride, z.B. das 2-Amino-2-methylpropanol-hydrochlorid.
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Auch organische Säuren selbst, z.B. Citronensäure, Oxalsäure, Maleinsäure,
Glykolsäure, Trichloressigsäure und anorganische Säure wie Phosphorsäure,Salzsäure
können verwendet werden, und zwar entweder allein oder in Kombination mit Metallsalzen.
Geeignete Katalysatoren sind schliesslich auch Ammoniumsalze anorganischer Säuren,
wie Ammoniumnitrat, -chlorid-, -sulfat-, Mono- und Diammoniumphosphat, Amnoniumoxalat
u.ä. Welcher Katalysator im gegebenen Fall optimal verwendet wird hängt weitgehend
von der Auswahl des Mittels aus (A) und (B) ab, vor allem der Komponente (B).
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Bevorzugte Katalysatoren sind die oben erstgenannten Al, Mg oder Zn-Salze
vor allem die Mg-Salze, besonders Mg12, gegebenenfalls zusammen mit Alkali- besonders
Na-sulfat, wobei der optimale Katalysator auch hier vom Typ der venJendeten Mittel,
vor- allem der Komponente (B) abhängt. Diese Katalysatoren können wie bereits ausgeführt
schon bei der Herstellung der erfindungsgemässen Umsetzungsprodukte anwesend sein.
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Sie müssen später zugesetzt werden, wenn dies nicht der Fall ist,
oder sie müssen vor der Verwendung der Umsetzungsprodukte zur Nachbehandlung von
Färbungen den Flotten zugesetzt werden.
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Die Färbungen; deren Nachbehandlung Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, können auf jede konventionelle Art und Weise durchgeführt werden, die für Direktfärbungen
oder Färbungen mit Reaktivfarbstoffen bekannt sind. Sie können sowohl im Ausziehverfahren
wie im Druckverfahren, ferner aus kurzen wie aus langen Flotten, in der Hitze wie
nach der Methode des Kaltverweilverfahrens erfolgen.
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Die erfindungsgemässe Nachbehandlung findet nach Fixierung der Färbung
statt und das gefärbte Textilgut kann zwischengetrocknet werden oder auch in feuchtem
Zustand nachbehandelt werden, wobei gewährleistet sein
muss, dass
eine genügende Durchdringung der Ware (pick up) stattfindet. Das Umsetzungsprodukt
aus (A) und (B) zusammen mitdemKatalysator (C) kann auf bekannte Weise auf das Substrat
aufgebracht werden, im Foulardverfahren wie durch Aufpflatschen, Besprühen, Dippen,
im Schaumauftrag und ähnliche Auftragsverfahren, bevorzugt bei Raumtemperatur.
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Die Mengen in welchen die erfindungsgemässen Mittel verwendet werden
sind weitgehend abhängig von der Farbtiefe der zu fixierenden Färbungen.
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Bei Färbungen z.B. l/l-Richttypstärke betragen diese Mengen 30-200
g/l Imprägnierflotte, bevorzugt 70-130 g/l bei Baumwolle und 100-200 g/l bei regenerierter
Cellulose,bei einem Abquetscheffekt nach dem Imprägnieren von ca. 70-100% (bezogen
auf das Trockengewicht).
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Die Fixierung geschieht nach einem der bekannten Trockenvernetzungsvtrfahren.
Nach dem Imprägnieren und Abquetschen kann beispielsweise entweder durch ein Schocktrocknungsverfahren
das Vortrocknen und Kondensieren in einer Operation bei Temperaturen zwischen 120-2000C,
besonders 130-1800C durchgeführt werden. Man kann auch bei Temperaturen von 70-12O0C
vortrocknen und anschliessend bei Temperaturen von 120-2000C, vorzugsweise von 140-18O0C
während 5 Sek. bis 8 Min.,bevorzugt 30 Sek.
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bis 1 Min. bei 170-1800C vernetzen.
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Neben der Verwendung auf Cellulosefasern, wie z.B. Baumwolle und Viskos
se können auch deren Mischgewebe mit z.B.Synthesefasern erfindungsgemäss behandelt
werden, wenn sie mit Direkt- oder Reaktivfarbstoffen gefärbt wurden. Bei solchen
Mischgeweben mit Celluloseanteil ist die Einsatzmenge auf den Celluloseanteil zu
berechnen.
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Bei Färbungen mit Reaktivfarbstoffen richtet sich die Menge des zu
verwendenden erfindungsgemässen Umsetzungsproduktes weitgehend nach der Menge des
nicht fixierten Farbstoff-Anteils. Dieser Farbstoff-Anteil
wird
durch die Nachbehandlung so fest und waschecht gebunden, dass eine energie- und
zeitaufwendige sachwäsche des reaktiv gefärbten Textilgutes weitgehend oder vollständig
entfallen kann.
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Für das erfindungsgemässe Färbeverfahren mit den erfindungsgemässen
Mitteln sind vor allem Direktfarbstoffe geeignet und von diesen die Metallkomplexfarbstoffe,
vor allem die Kupferkomplexe.
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Zur weiteren Feststellung, welche der vorgenannten Farbstoffe besonders
geeignet sind, kann bei einem gegebenen Umsetzungsprodukt der erfindungsgemässen
Art der Rf-Wert herangezogen werden. Farbstoffe, welche bei Raumtemperatur (20-250C)
einen Rf-Wert von < 0.35 besitzen sind generell geeignet bei einem Umsetzungsprodukt
aus der Dicyandiamid/Diäthylentriamin Reaktion mit D imethylo l-d ihydroxyä thy
l enharns to f f (vom Typ des Beispiels 1). Als Laufmittel zur Ermittlung dieses
Rf-Werts dient für den vorliegenden Fall ein Gemisch von 3 Gew.Teilen Methyläthylketon,
1 Gew. Teil Diäthylamin und 1 Gew. Teil Ammoniak, konz. Das Dünnschichtchromatogramm
wird mit einer frisch hergestellten Mischung der vorgenannten Zusammensetzung an
Kieselgel 0,25 mm mit Fluoreszenzindikator (Polygram SIL g/W 254) erstellt. Als
Farbstoffe werden die als Handelsprodukte vorliegenden (in ihrer jeweiligen Einstellung)
getestet.
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Für etwa 80% aller oben genannten Farbstoffe liefert die vorbeschriebene
Methode aussagekräftige Resultate. Ausnahmen sind doppelt gekupferte Farbstoffe
mit 3 bis 4 -SO3H-Gruppen im Molekül; bei Farbstoffen dieser Art kann der Rf-Wert
auch > 0.35 sein und in Ausnahmefällen bis ca. 0.8 gehen.
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Farbstoffe mit 3-4 Sulfosäuregruppen, die zur Klasse der sog. "Kleinen
Moleküle" (MGs900) zählen sind in der Regel auch dann weniger geeignet, wenn deren
Rf-Wert< 0.35 liegt.
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Bei Kenntnis der vorgenannten Ausnahmen bietet der Rf-Wert eine sichere
Aussage über die praktische Verwendbarkeit eines gegeben Farbstoffes.
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Es muss jedoch festgestellt werden, dass grundsätzlich alle Farbstoffe
in ihrer Waschbeständigkeit und Nassechtheit verbessert werden, nur kann in den
vorgenannten Ausnahmefällen die Verbesserung oft nicht die in der Praxis geforderten
Masstäbe erreichen.
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Eine weitere, allgemeinere Testmethode zur Bestimmung des für einen
gegebenen Farbstoff am besten geeigneten erfindungsgemässen Hilfsmittels (oder für
die Auswahl des bei einem gegebenen Hilfsmittel am besten geeigneten Farbstoffes)
besteht in folgender Versuchsanordnung: Farbstoff und das Vorprodukt des kationischen
Hilfsmittels [das noch nicht mit dem Reaktantharz (N-Methylolverbindung) umgesetzt
worden ist werden zusammengegeben und müssen hierbei als unlöslicher Niederschlag
ausfallen. Nach Waschen des Niederschlages darf sich dieser in alkalischer Lösung
bei pH 12 nicht wieder auflösen.
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Beide vorgenannten Tests sind für den Färbereitechniker wertvoll,
um rasch und sicher eine Farbstoffauswahl zu treffen oder bei vorliegendem Farbstoff
feststellen zu können, ob dieser mit einem bestimmten kationischen Hilfsmittel hinsicntlich
seiner Eigenschaften so verbessert werden kann, dass er praktisch verwendbar wird.
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Als Beispiele für erfindungsgemäss besonders geeignete Farbstoffe
seien nachfolgende genannt, wobei auch diese nicht einschränkend ausgelegt werden
sollen:
Die mit den erfindungsgemässen Verbindungen erzielbaren waschbeständigen Verbesserungen
der Nassechtheiten von Direktfärbungen und Drucken auf Cellulose-Textilien sind
auch bei alkalischen, wiederholten Wäschen bei Temperaturen zwischen 40-800C, besonders
bei und über 600C beständig. Waschlaugen (Flotte z.B. 1:50) mit z,B. 5 g/l Seife
und 2 g/l Soda calc. und mehrmalige Waschvorgänge von je- 30 Min., werden problemlos
vertragen. Reine Cellulose aller gebräuchlichen Typen, sowie Mischgewebe von Cellulosefasern
mit anderen nativen oder synthetischen Fasern können so waschecht mit Direktfarbstoffen
gefärbt werden. Die Färbungen zeichnen sich weiter durch gute Lichtechtheiten aus.
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Durch die erfindungsgemässe Nachbehandlung der mit Direktfarbstoffen
gefärbten Textilien wird eine Fixierung erreicht, welche eine bisher nicht mögliche
Verbesserung der Nassechtheiten mit sich bringt. Bei Reaktivfarbstoffen erreicht
die Fixierung des nicht chemisch gebundenen Teils Werte die an die Reaktivfärbung
selbst heranreichen. Ausser einer besseren Farbausbeute entfällt die Nachwäsche
teilweise oder vollständig.
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Gleichzeitig wird eine Vernetzung der Cellulosefasern (Veredlung),
verbunden mit einer herabgesetzten Quellung in wässrigen wie alkalischen Lösungen
erzielt. Hierdurch erreicht man ein rascheres Trocknen, eine verbesserte Dimensionsstabilität
sowie eine erhöhte Knitterechtheit.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu begrenzen.
Teile sind Gewichts- oder Volumenteile, % sind Gewichtsprozente und Temperaturangaben
erfolgen in OC.
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Beispiel 1 103 Teile Diäthylentriamin und 84 Teile Dicyandiamid werden
auf 1100 unter stetem Rühren erhitzt; bei 1100 setzt eine exotherm verlaufende Reaktion
ein bei welcher Ammoniak abgespalten wird. Nach Beendigung wird langsam auf 1600
weitererhitzt bis die Ammoniakabspaltung beendet ist (ca. 6 Std), die Gesamtmenge
an abgespaltenen Ammoniaks beträgt ca.
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34 Teile. Das Reaktionsprodukt wird in noch flüssigem Zustand ausgegossen
und nach Erstarren zu einem Pulver zermahlen.
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69,3 Teilediesespulverförmigen Produktes werden langsam in 81 Teile
Wasser unter Rühren bei 350 eingetragen und anschliessend mit 53,4 Teilen einer
44,670igen Schwefelsäure unter Zugabe von 45 Teilen Eis teilneutralisiert. Hierbei
soll die Temperatur nicht über 48-500 ansteigen. Hiernach werden weitere 69,3 Teile
des o.g. Umsetzungsproduktes (in Pulverform) eingerührt und wieder, diesmal mit
78,8 Teilen einer 44,6igen Schwefelsäure unter Zugabe von 45 Teilen Eis neutralisiert;
die Temperatur soll auch hier nicht über 500 ansteigen. Die erhaltene gelbliche
Lösung weist einen pH-Wert von 7,5 auf. Sie wird sprühgetrocknet und ist als Pulver
weiss.
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23 Teile Dicyandiamid und 457 Teile einer 50gen Dimethylol-dihydroxyäthylenharnstoff
-Lösung werden auf 700 erhitzt und darauf unter Rühren bei dieser Temperatur mit
68,5 Teilen des obengenannten sprühgetrockneten
neutralisierten
Umsetzungsproduktes langsam versetzt. Man belässt 3 Std. bei dieser Temperatur bis
die klare, gelbe Lösung eine Viskosität von 80 cp. aufweist. Das erhaltene Umsetzungsprodukt
kann als solches für den erfindungsgemässen Zweck (zusammen mit einem Härtungskatalysator,
z.B. Magnesiumchlorid) verwendet werden. Dieses kann auch schon bei der vorbeschriebenen
Umsetzung (15 Teile Magnesiumchlorid-hexahydrat) zugesetzt werden.
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Beispiel 2 In einem Rührkolben werden 146 Teile Triäthylentetramin
und 84 Teile Dicyandiamid langsam auf 100 bis 1100 erhitzt. Nach Beendigung der
Ammoniakabspaltung, wobei die Temperatur auf 140° ansteigt, wird 14-16 Stunden bei
dieser Temperatur ausreagieren gelassen. Die entstandene Masse wird nach der Abkühlung
pulverisiert und wie in Beispiel 1 beschrieben mit Schwefelsäure neutralisiert.
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100 Teile einer SOXigen Lösung von Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff
werden auf 70-80° vorgewärmt und danach mit 20 Teilen von Magnesiumchlorid-Hexahydrat
unter ständigem Rühren versetzt. In die erhaltene klare Lösung werden 30 Teile des
erstgenannten Reaktionsproduktes portionsweise bei ca. 700 eingerührt bis alle Bestandteile
gelöst sind. Es wird 2-3 Stunden nachgerührt bis die Reaktion abgeschlossen ist.
Man erhält eine klare, gelbe Flüssigkeit, die weiter mit Wasser verdünnt werden
kann. Das entstandene Produkt kann direkt oder nach weiterer Verdünnung zur Fixierung
von Direktfärbungen oder zur Verbesserung der Färbungen mit Reaktivfarbstoffen verwendet
werden.
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Beispiel 3 Ein über längere Zeit stabiles Umsetzungsprodukt wird erhalten,
wenn man nach den Angaben des Beispiels 2 verfährt, jedoch in die 50%ige
Dimethyloldihydroxy-äthylenharnstoff-Lösung
vor der Zugabe des erstgenannten Reaktionsproduktes zusammen mit oder nach der Magnesiumchlorid-Hexahydrat-Zugabe
5 Teile Dicyandiamid zusetzt und dann 2-3 Stunden bei 790 reagieren lässt.
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Beispiel 4 175,5 Teile 3-(2-Aminoäthyl)-aminopropylamin werden 6 Stunden
lang bei 1200 mit 84 Teilen Dicyandiamid umgesetzt, wobei etwa 33 Teile Ammoniak
abgespalten werden. Das erhaltene Kondensationsprodukt wird anschliessend mit 227
Teilen Wasser verdünnt.
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50 Teile der erhaltenen Suspension werden mit 11,5 Teilen 96%iger
Schwefelsäure neutralisiert und anschliessend mit 15 Teilen Magnesiumchlorid-Hexahydrat
und 100 Teilen einer 50%igen wässrigen Lösung von Dimethy lo Idihydrcxyäthy lenharns
toff während ca. 2 Stunden bei 650 versetzt. Es entsteht eine klare Flüssigkeit,
die direkt oder nach Verdünnen verwendet werden kann.
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B e i s p i e 1 5 120 Teile Aethylendiamin und 84 Teile Dicyandiamid
werden 6 Stunden lang bei 115 0 kondensiert, wobei 34 Teile Ammoniak abgespalten
werden. Das erhaltene Kondensationsprodukt wird anschliessend mit 170 Teilen Wasser
versetzt.
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50 Teile der erhaltenen Suspension werden mit 14.8 Teilen gOXiger
Schwefelsäure neutralisiert. Nach Zugabe von 15 Teilen ;«iagnesiur chlorid-Hexahydrat
und 100 Teilen einer 50%igen wässrigen Lösung von Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff
wird ca. 1 Stunde bei 700 reagieren gelassen. Es entsteht eine trübe, wasserlösliche
Flüssigkeit, die als solche verwendet werden kann.
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Beispiel 6 120 Teile eines PolyäthyleniElins mit einem mittleren Molekulargewicllt
von 1200 werden mit 8,4g Dicyandiamid während ca. 2 Stunden bei 1300 umgesetzt.
Unter Abspaltung von Ammoniak bilden sich ca.
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125 g eines dickflüssigen,blaugefärbten Oels.
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100 Teile einer 50%igenwässrigen Lösung von DiirtethyloIdihydroxäthylenharnstoff
werden bei Raumtemperatur mit 15 Teilen Magnesiumchloric-Hexahydrat und anschliessend
mit 25 Teilen des vorbeschriebenen Dicyandiamid/Polyäthylenimin-Kondensationsproduktes
umgesetzt.
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Die Reaktion ist exotherm, und die Temperatur steigt von Raumtemperatur
bis auf 400. Nach Beendigung der exothermen Reaktion wird die Temperatur eine Stunde
bei 400 gehalten. Man erhät eine klare, gelbe Flüssigkeit, die als solche oder nach
weiterer Verdünnung verwendet werden kann.
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Beispiel 7 189 Teile Tetraäthylenpentamin werden 5 Stunden lang bei
1600 mit 84 Teilen Dicyandiamid umgesetzt. Nach dieser Zeit ist die Ammoniakentwicklung
beendet, und man erhält ein hellgelbes festes Kondensationsprodukt. Bei Raumtemperatur
wird dieses Pulver zermahlen.
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100 Teile einer 50%igen wässrigen Lösung von Trimethylolmelamin werden
mit 25 Teilen dieses Kondensationsproduktes während 1 Stunde lang bei 60° umgesetzt.
Man erhält eine giessbare dickflüssige Dispersion, die wasserlöslich ist, und als
solche oder nach Verdünnung verwendet werden kann.
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Beispiel 8 25 Teile des gemäss Beispiel (7) erhaltenen Dicyandiamid/Tetraäthylenpentamin-Kondensationsproduktes
werden in 200 Teilen Wasser gelöst und mit einer 35%igen, wässrigen Salzsäurelösung
neutralisiert.
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Bei 500 und 25 Torr wird solange Wasser abdestilliert, bis 110 Teile
einer konzentrierten Lösung des neutralisierten Kondensationsproduktes
vorliegen.
Anschliessend wird dies während 2 Stunden mit 100 Teilen einer 80%igen wässrigen
Lösung von Hexamethylolmelamin versetzt. Man erhält eine trübe, wasserlösliche Flüssigkeit,
die als solche verwendet werden kann.
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B e i s p i e 1 9 65 Teile der gemäss Beispiel (1) erhaltenen, neutralisierten
Lösung des Diäthylentriamin/Dicyandiamid-Kondensationsproduktes werden mit 55 Teilen
Wasser verdünnt und anschliessend während ca. 2 Stunden bei 30° mit 100 Teilen einer
SOZigen wässrigen Trimethylolmelaminlösung versetzt. Man erhält eine trübe, wasserlösliche
Flüssigkeit, die als solche verwendet werden kann.
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B e i s p i e 1 10 66 Teile Diäthylentriamincarbonat werden mit 33,6
Teilen Dicyandiamid im geschlossenen Gefäss mit Rührwerk 6 Std. lang auf 140-160°
erhitzt.
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Nach Erkalten wird die blasige Masse gepulvert, 30 Teile dieses Pulvers
werden in 100 Teilen einer 50%igen.wässrigen Lösung von je 20 Teilen Dimethylol-uron
und 25 Teilen Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff nach den Bedingungen des Beispiels
(2) umgesetzt.
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Vorher werden 20 TeileMagnesiumchlorid-hexahydrat eingerübrt.Man erhält
ein Reaktionsprodukt mit den Eigenschaften des Beispiels (2).
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B e i s p i e 1 11 51,5 Teile Diäthylentriamin werden mit 45 Teilen
Guanidincarbonat auf 1300 erhitzt und darauf 5 Std. lang bei 140-150° ausreagieren
gelassen.
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Das Reaktionsprodukt wird pulverisiert. 30 Teile dieses Umsetzungsproduktes
werden nach den Angaben des Beispiels (2) weiter umgesetzt, wobei ein Reaktionsprodukt
erhalten wird, das als solches verwendet werden kann.
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B e i s p i e 1 12 130 Teile Diäthylentriamin und 42 Teile Cyanamid
werden 6 Std. lang auf 110-1400 erhitzt. Das erhaltene Umsetzungsprodukt wird mit
Schwefelsäure neutralisiert (unter Kühlung) und sprühgetrocknet. Die weitere Umsetzung
geschieht nach den Angaben des Beispiels 2, wobei ein Produkt erhalten wird, welches
die gleichen Eigenschaften wie das des Beispiels 2 besitzt.
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B e i s p i e 1 13 Eine Baumwollfärbung mit dem Farbstoff der Formel
VII (Richttyp-Tiefe 1/1) wird mit einer Lösung , enthaltend 100 g/l des Produktes
gemäss Beispiel (1), auf einem Foulard imprägniert und auf eine Flottenaufnahme
von ca. 80% abgequetscht. Sodann wird auf einem Spannrahmen bei einer Temperatur
von 175-1800 derart schockgetrocknet, dass die reine Kondensationszeit des trockenen
Gewebes ca. 30-45 Sek. beträgt.
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Die fixierte blaue Färbung zeichnet sich durch eine hohe Waschechtheit
aus, die auch nach wiederholten 600-Wäschen ihre guten Echtheiten beibehält und
sogar einer Kochwäsche widerstcht. Gleichzeitig wird eine deutliche Verbesserung
der Knitterecntheiten erzielt > und es resultiert ein herabgesetzter Quellwert
der Cellulosefaser.
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B e i s p i e l 14 Eine Baumwollfärbung mit 3% des Farbstoffes der
Formel VIII wird mit 80 g/l einer Lösung hergestellt gemäss Beispiel (2) nach den
Angaben des Beispiels (13) nachbehandelt.
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Es resultiert eine Blaufärbung mit vorzüglichen Nassechtheiten verbunden
mit Knitterechtheitsverbesserungen.
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B e i s p 1 e 1 15 Eine Färbung mit 2,4% des Farbstoffes der Formel
V wird wie in Beispiel (13) beschrieben mit dem Mittel gemäss Beispiel (10) nachbehandelt.
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Eine verbesserte allgemeine Nassechtheit der Violettfärbung, die auch
wiederholter Wäsche bei erhöhten Temperaturen widersteht, wird erhalten.
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B e i s p i e 1 e 16-22 Eine gespülte trockene Baumwollaus zieh färbung
wird nach den Angaben des Beispiels 13 mit einer Lösung, die das Fixiermittel (1)
und,gegebenenfalls zusätzlich,die angegebene Menge Magnesiumchlorid-Hexahydrat (2)
enthält, auf einem Foulard imprägniert und auf eine Flottenaufnahme von ca. 80%
abgequetscht. Die verwendeten Mittel sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
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Tabelle
Baumwollfärbung Hilfsmittel Produkt |
Bsp. (1/l-Richttyp- gemäss |
Nr. tiefe) mit dem (g/l) (g/l) Beispiel |
Farbstoff (1) (2) |
16 VIII 180 - 2 |
17 XII 150 - 3 |
18 XII 150 - 4 |
19 XII 130 - 5 |
XII 125 15 6 |
21 XII 200 15 |
-22 IX 200 15 8 |
B e i s p i e l 23 Nachbehandlung einer nach üblichem Färbeverfahren
durchgeführten Baumwoll-Färbung mit dem Reaktivfarbstoff C.I. Reactive Violet 23
(Richttyp-Tiefe 2/2) ohne Nachwäsche.
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Eine Lösung, enthaltend 130 g/l des Produktes des Beispiels (1) wird
auf ein Baumwollgewebe auffoulardiert und danach auf eine Flottenaufnahme von ca.
80% abgequetscht. Die Flotte enthält sich macner und Netzmittel und zwar 10 g/l
eines anionischen handelsüblichen Weichmachers (mit 20 g/l einer Polyäthylendispersion)
sowie 1 gil eines nicht-ionogenen handelsüblichen Netzmittels.
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Nach dem Abquetschen wird das Gewebe bis auf eine 2-4%ige Restfeuchte
getrocknet und danach 30-45 Sekunden lang bei 1800 auskondensiert. Die so fixierte
Färbung zeichnet sich durch eine hohle Waschechtheit aus, welche trotz ungenügender
Nachwäsche erhalten bleibt. Gleichzeitig wird eine deutliche Verbesserung der Knitterechtheit
erreicht.
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B e i s p i e 1 24 Nachbehandlung einer nach üblichem Färbeverfahren
durchgeführte Baumwoll-Färbung mit dem Reaktivfarbstoff C.. Reactive Red 118 ohne
Nachwäsche.
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Nach der Färbung wird nur kurz gespült und dann neutralisiert. (Die
kochende Nachwäsche entfällt.) Die Färbung wird sodann nach den Angaben des Beispiels
(13) mit einer Lösung, enthaltend 130 g/l des Produkte gemäss Beispiel (1), nachbehandelt.
Es resultieren vorzügliche Nassechtheiten, auch bei bewusst ungenügender Nachwäsche.