CH668086A5 - Verfahren zum ringlosen spinnen. - Google Patents
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Description
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PATENTANSPRUCH Verfahren zum ringlosen Spinnen, das darin besteht, dass man ein Faserband (1) nimmt, dieses in einzelne Fasern trennt, den beim Trennen der Fasern entstehenden Faserstrom einem Drehorgan (6) zuführt, in dem aus ihm ein Faserstrang (15) gebildet wird, den Faserstrang (15) einspannt und ihn zu einem Garn (19) zusammendreht, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zuführen des Faserstroms zum Drehorgan (6) der Faserstrom zumindest in zwei Ströme unterteilt und aus jedem von ihnen ein Faserbändchen (13, 14) gebildet wird, und dann die Bildung des Fäserstrangs (15) durch Vereinigen dieser Faserbändchen (13,14) erfolgt.
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf die Textilindustrie,
genauer auf ein Verfahren zum ringlosen Spinnen.
Beim ringlosen Spinnen besteht eines der Probleme in der ungenügend hohen Garnqualität, die durch Besonderheiten der Garnherstellungstechnologie, unter anderem durch Zusammendrehung des Garns aus vereinzelten Fasern unter Bedingungen der auf dieselben erfolgenden Einwirkung von Fliehkräften bei hoher Rotationsgeschwindigkeit, bedingt ist.
Zurzeit gibt es verschiedene Verfahren zur Erhöhung der Garnqualität.
Bekannt ist beispielsweise ein Verfahren zum ringlosen Spinnen, das das Trennen eines Faserbandes in einzelne Fasern, deren Zuführung zum Drehorgan, Zusammendrehung zu Garn und Aufwicklung umfasst. Nach der Zusammendrehung des Garns wird es vor der Aufwicklung in einer besonderen Streckvorrichtung gestreckt (siehe den SU-Ur-heberschein Nr. 441362, Klasse DOIHI/I2,1975).
Die Streckung des Garns führt zur Umverteilung einzelner Fasern und Fasergruppen über die Garnlänge, was sich auf die Erhöhung der Garngleichmässigkeit und auf die Garnqualität insgesamt günstig auswirkt. Jedoch macht die Einführung der zusätzlichen Streckungsmassnahme, die einen hohen Kraftaufwand, insbesondere nach der Zusammendrehung des Garns, erfordert, den Spinnvorgang komplizierter und verlängert die Dauer desselben.
Es ist ein anderes Verfahren zum ringlosen Spinnen bekannt, das das Trennen eines Faserbandes in einzelne Fasern, deren Zuführung zu einer unbeweglichen gelochten Fasersammeifläche, die Zusammendrehung der Fasern in einem Drehorgan und die Aufwicklung des fertigen Garns einschliesst (siehe die GB-PS Nr. 1223689, Klasse DID [DOI HI/12], 1971).
In diesem Verfahren fehlen praktisch die auf die vereinzelten Fasern einwirkenden Fliehkräfte bei Zuführen der getrennten Fasern zu einer feststehenden Oberfläche, was die Struktur des erzeugten Gewebes gegenüber dem vorerwähnten Verfahren etwas verbessert, aber andererseits führt die fehlende Rotationsbewegung der Oberfläche, auf der die zugeführten vereinzelten Fasern abgelegt werden, zur ungleichmässigen Verteilung der Fasern über diese Oberfläche und demnach auch im fertigen Garn, was einen der 'Gütewerte, nämlich die Garngleichmässigkeit, herabsetzt.
Bekannt ist ferner ein Verfahren zum ringlosen Spinnen, das darin besteht, dass man ein Faserband in einzelne Fasern trennt, den dabei erzeugten Faserstrom dem Drehorgan zuführt, in dem aus ihm ein Faserstrang gebildet wird, den Faserstrang einspannt und ihn zu Garn zusammendreht (siehe den SU-Urheberschein Nr. 452634, Klasse DOIH I/I2, 1975).
Zur Erhöhung der Garnqualität wird dem Faserstrang gemäss diesem Verfahren eine dreieckige Form verliehen, die durch die Form der Fasersammeifläche des schalenförmig ausgebildeten Drehorgans bedingt ist.
Das beschriebene Verfahren besitzt ein enges Anwendungsgebiet, das durch die erwähnte besondere Bauform des Drehorgans bedingt ist. Ausserdem wird gemäss diesem Verfahren genauso wie bei anderen bekannten Verfahren der Faserstrang aus einem Faserstrom sowie in der Form gebildet, in der er in das Drehorgan gelangt. Mit anderen Worten, kopiert der entstehende Faserstrang jene Faserstromstruktur, die der Faserstrom beim Bilden des Faserstrangs besitzt, mit allen diesem Faserstrom eigenen «Fehlern». So haben beispielsweise der entstehende Faserstrang und demnach auch das aus ihm erzeugte Garn, wenn in das Drehorgan ein Faserstrom mit über seine Länge ungleichmässiger Faserverteilung gelangt, dieselbe ungleichmässige Faserverteilung über ihre Länge. Besonders negativ zeigt sich der erwähnte Nachteil bei der Verarbeitung von Fasern, die einen grösseren Anteil von kurzen Fasern enthalten, weil beim Auflösen der Fasern, beispielsweise mit Hilfe von Auflösungs walzen, eine jähe Zunahme der Verteilungsungleichmässigkeit von kurzen und langen Fasern im Strom erfolgt, die dadurch bedingt ist, dass •die Auflösungswalzen aus dem zugeführten Faserbündel in erster Linie die kurzen Fasern ausziehen und sie dem Drehorgan zuleiten. Also findet gleichsam eine Umgruppierung und Konzentration von Gruppen von kurzen und langen Fasern über die Faserstromlänge statt. Das Bilden des Faserstrangs und danach auch des Garns aus diesem Strom führt dazu,
dass die bestehende Ungleichmässigkeit erhalten bleibt und dementsprechend auch die Garnqualität in einem solchen Mass beeinträchtigt wird, dass dieses Garn praktisch unanwendbar wird.
Also kann das in der Textilindustrie anstehende Problem der Verarbeitung von Faserabfällen, die in grösserer Menge kurze Fasern (nicht zu webende Fasern, Kämmlinge, Faserabgang, regenerierte Ausgangsstoffe) enthalten, mit Hilfe von bekannten Spinnverfahren nicht effektiv genug gelöst werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum ringlosen Spinnen zu entwickeln, bei dem der Faserstrang auf eine solche Weise gebildet wird, dass in ihm eine vorbestimmte Faserverteilung zustande kommt, die die Erzeugung eines Garns unter Beibehaltung der geforderten Qualität desselben aus Fasern gewährleistet, die aus den Abfällen mit hohem Gehalt an kurzen Fasern gewonnen werden.
Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, dass im Verfahren zum ringlosen Spinnen, das darin besteht, dass man ein Faserband nimmt, dieses in einzelne Fasern trennt, den beim Trennen entstehenden Faserstrom einem Drehorgan zuführt, in dem aus ihm ein Faserstrang gebildet wird, den Faserstrang einspannt und ihn zu Garn zusammendreht, erfin-dungsgemäss beim Zuführen des Faserstroms zum Drehorgan der Strom zumindest in zwei einzelne Ströme unterteilt und aus jedem von ihnen ein Faserbändchen gebildet wird, und dann die Bildung des Faserstrangs durch Vereinigen dieser Faserbändchen erfolgt.
Bei Unterteilen des Faserstroms in mehrere Ströme mit nachfolgender Bildung eines Bändchens aus jedem Strom und Vereinigen dieser Bändchen zu einem Faserstrang findet der Prozess der mehrmaligen Zusammenlegung einzelner Fasergruppen mit in jeder Gruppe der Länge nach verschiedenen Fasern statt, wodurch die ungleichmässige Verteilung der Faserlängen in verschiedenen Gruppen im ausgebildeten Faserstrang kompensiert wird. Also besitzt das aus diesem Faserstrang gewonnene Garn einen ausreichend hohen Grad der Verteilungsgleichmässigkeit verschiedener Fasern über die Länge des Garns, was solche Kennwerte des Garns wie Gleichmässigkeit, Zerreissfestigkeit, Abriebbeständigkeit erhöht.
Dies ermöglicht es, für die Garnherstellung solche min-
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derwertigen Ausgangsstoffe wie nicht zu webende Fasern, Kämmlinge, Woll- und Baumwollabfälle, regenerierte Wolle mit einem bis zu 70% betragenden Gehalt derselben im Gemisch zu verwenden, wobei der Gehalt an kurzen Fasern in den Gemischen viel höher als sonst beim ringlosen Spinnen sein kann. Hierbei ist die Qualität des gewonnenen Garns nach manchen Kennwerten nicht nur nicht niedriger, sondern mitunter auch höher als bei gewöhnlichem Garn, das durch ringloses Spinnen hergestellt wird.
Darüberhinaus besitzt dieses Verfahren ein weites Anwen- 10 dungsgebiet, d.h. es kann in den Einrichtungen zum ringlosen Spinnen mit einem Drehorgan verwendet werden, das sowohl schalen- wie auch scheibenförmig ausgebildet sein kann.
Im folgenden wird die Erfindung in der Beschreibung einer konkreten Ausführungsform derselben anhand einer 15 beiliegenden Zeichnung erläutert, in der eine Einrichtung zum ringlosen Spinnen (im Längsschnitt) schematisch dargestellt ist, die das erfindungsgemässe Verfahren zum ringlosen Spinnen realisiert.
Das Verfahren zum ringlosen Spinnen besteht darin, dass 20 man ein Faserband 1 nimmt und dieses mit Hilfe einer Faser-auflösungsvorrichtug in einzelne Fasern trennt. Die Faserauflösungsvorrichtung enthält einen Führungstrichter 2 und eine mit einem abgefederten Tisch 3 verbundene Walze 4 zur Zuführung des Faserbandes auf eine Nadelwalze 5. Der beim 25 Trennen des Faserbandes 1 entstehende Faserstrom wird einem Drehorgan 6 zugeführt. Die Zuführung geht über einen Kanal 7 vonstatten. Auf seinem Weg in das Drehorgan 6 wird der Faserstrom zumindest in zwei Ströme unterteilt.
In der vorliegenden Ausführungsform wird der Faser- 30 ström mit Hilfe einer Längstrennwand 8, die im Kanal 7 zwei jeweilige Kanäle 9 und 10 bildet, in zwei Ströme unterteilt, von denen jeder auf einer ihm zugeordneten Fasersammel-fläche 11,12 des rotierenden Drehorgans 6 abgelegt wird.
Hierbei findet der erste Zusammenlegungsprozess statt: die 35 Zusammenlegung der ihrer Länge nach verschiedenen Fasern bei deren Überlagerung miteinander. Infolge dieser Zusammenlegung wird zum Teil die ungleichmässige Verteilung verschiedener Fasern in der Stromlänge beseitigt, die sich beim
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Herauskämmen der Fasern aus dem Faserband 1 ergeben hat. Aus jedem Faserstrom wird auf den Fasersammeiflächen 11, 12 des Drehorgans 6 je ein Faserbändchen 13 bzw. 14 gebildet, die dann vereinigt werden und in dieser Weise einen Faserstrang bilden. Hierbei findet der zweite Zusammenlegungsprozess, nämlich der Prozess der Zusammenlegung von zwei Fasergruppen mit ihrer Länge nach in jeder Gruppe verschiedenen Fasern, statt, wodurch die in den Faserbändchen noch verbleibende ungleichmässige Faserlängenverteilung durch die im ausgebildeten Faserstrang 15 erfolgte Kompensation beseitigt wird und praktisch verschwindet. Der ausgeformte Faserstrang 15 wird in einer Einspannvorrichtung 16 des Drehorgans 6, die in Gestalt einer Kugel 17 ausgeführt ist, die an die Stirnseite einer abgefederten Buchse 18 angedrückt ist, eingespannt und zu einem Garn 19 zusammengedreht. Das Garn 19 wird über den Axialkanal 20 des Drehorgans 6 zu einer Wickeleinheit 21 herausgeführt und zu einer Spule gewickelt.
In der beschriebenen Ausführungsform des Verfahrens zum ringlosen Spinnen erfolgt der Prozess des Faserstrangaufbaus durch Zusammenlegung von zwei Fasergruppen. Allerding liegt es klar auf der Hand, dass je grösser die Zahl der Zusammenlegungen von Fasergruppen ist, desto effektiver die ungleichmässige Verteilung von Faserlängen beseitigt wird und desto besser demgemäss die Garnqualität ist. Daher erweist es sich als zweckmässig, die Zahl der Faserzusammenlegungen entweder durch Erhöhung der Zahl einzelner Zusammenlegungsvorgänge oder aber durch Erhöhung der Zahl der an einem Zusammenlegungsprozess beteiligten Fasergruppen zu vergrössern. Als ein Beispiel zur Realisierung der zweitgenannten Zusammenlegungsweise der Fasern kann ein Verfahren zum ringlosen Spinnen angeführt werden, wodurch das aus diesem Faserstrang zusammengedrehte Garn einen derart hohen Gleichmässigkeitsgrad der Verteilung verschiedener Fasern besitzt, dass dadurch ein Konditionsgarn aus dem minderwertigsten Ausgangsstoff, darunter auch aus Abfällen mit hohem Gehalt an kurzen Fasern, gewonnen werden kann.
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1 Blatt Zeichnungen
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