CH651502A5 - Vorrichtung zum verstellen des farbmessers bei druckmaschinen-farbwerken. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen des Farbmessers gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Farbführung an einer Druckmaschine muss dem individuellen Farbbedarf des jeweiligen Druckbildes zonenweise angepasst werden können. Sie hängt aber auch von anderen Einflüssen ab; hierzu gehören die Temperatur im Farbwerk, die Temperatur der Druckplatte, die Farbkonsistenz, die Feuchtführung, die Umfangsgeschwindigkeit des Duktors und der damit im Zusammenhang stehende hydrostatische Druck der Farbe auf das Farbmesser oder die einzelnen Dosierelemente und anderes. Die beim Fortdruck eintretende Änderung dieser Einflüsse macht es notwendig, den Farb-fluss von der Farbkastenwalze in das Farbwerk über die Breite des Farbwerks zu verändern, und die allgemein gebräuchlichste Möglichkeit hierzu besteht in einer Veränderung der Einstellung, der sogenannten Zustellung, der einzelnen Bereiche des Farbmessers bzw. der einzelnen Farbdosierelemente, welche dieses Messer ersetzen, gegenüber der Farbkastenwalze.
Bei bekannten Farbwerken wird das Farbmesser von einer Vielzahl von Einstellschrauben aus, die von Hand oder über je einen Stellmotor verdrehbar sind, über ein jeder Einstellschraube zugeordnetes Getriebe, das auf das freie Ende des Farbmessers einwirkt, in einzelnen Zonen verstellt. Dabei kann das Farbmesser einstückig sein, es kann aus einem Stück mit Längsschlitzen zur Definierung einzelner Zonen bestehen, es kann aber auch durch einzelne Farbdosierelemente ersetzt sein. Bei den meisten Getrieben zwischen Einstellschraube und Farbmesser sind kraftschlüssig arbeitende Elemente vorgesehen, wie z.B. Nocken, Schrägflächen, konische Schraubenspitzen und dergleichen, so dass mit ihnen nur eine Vergrösserung der Zustellung, also eine Verkleinerung des Spalts zwischen Farbmesser und Duktor gegenüber der Farbmesser-Grundstellung, bewirkt werden kann. Bei einem anderen, ebenfalls bekannten Farbwerk (DE-PS
1 243 696) kann dagegen das Farbmesser nach beiden Seiten aus seiner ebenen Grundeinstellung heraus zwangsverstellt werden.
Nun betragen die gewünschten Verstellwege am freien Ende des Farbmessers bzw. der Farbdosierelemente oft nur Hundertstel-Millimeter-Bruchteile; da man die Gewindesteigung der Einstellschrauben nicht beliebig klein wählen kann, sind für die erforderliche starke Weguntersetzung zwischen Einstellschraube und Farbmesser bzw. Farbdosierelement ziemlich aufwendige, vielteilige und mit erheblichen Reibungswiderständen verknüpfte Getriebe erforderlich, und das für jede einzelne Einstellschraube. Bei der erwähnten, bekannten Vorrichtung mit Zwangsverstellbarkeit des Farbmessers in beiden Richtungen besteht dieses Getriebe aus einem ziemlich genau unterhalb des freien Endes des Farbmessers schwenkbar gelagerten einarmigen Hebel, der eine Ausnehmung aufweist, in welche ein an der Farbmesser-Unterseite befestigter Querzapfen eingreift. Der einarmige Hebel verläuft etwa parallel zum Farbmesser, unterhalb desselben, und trägt an seinem freien Ende ein Zahnsegment, in das ein Gewinde an der Einstellschraube eingreift. Diese Konstruktion erfordert, dass der untere Teil des Farbkastens zum Duktor hin offen sein muss, was die Steifigkeit des Farbkastens, der durch die am Farbmesser auftretenden sehr hohen Kräfte, stark belastet wird, beeinträchtigt. Auch liegen wesentliche Getriebeteile, nämlich der Schwenkbolzen des einarmigen Hebels, die schlitzartige Ausnehmung dieses Hebels und der in dieser Ausnehmung liegende Querzapfen, der an der Unterseite des Farbmessers befestigt ist, im Bereich der von der Farbmesser-Vorderkante herabtropfenden Farbe, was mit Verschmutzung dieser Teile und Erschwerung der Reinigung von angetrockneter Farbe verbunden ist. Ausserdem nutzt sich die schlitzartige Ausnehmung wegen der nur linienartigen Berührung des Schwenkbolzens sehr schnell ab, wodurch die genaue, formschlüssige Regulierung des Farbspaltes dann nicht mehr gewährleistet ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Getriebes zwischen Einstellschraube und freiem Ende des Farbmessers, das bei Gewährleistung der gewünschten, starken Weguntersetzung sich aus besonders wenigen Teilen zusammensetzt, räumlich gut unterzubringen ist und vollständig formschlüssig arbeitet, so dass es gewünschtenfalls auch zur Zwangsverstellung des Farbmessers in beiden Richtungen verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 erfüllt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Zeichnung (Fig. 1) zeigt einen vertikalen Schnitt durch den Farbkasten mit dem angrenzenden Teil des Duktors, und zwar genau durch die Mittellinie einer der Einstellschrauben des Farbmessers, wobei an die Stelle des Farbmessers auch einzelne, ebenfalls durch Einstellschrauben einzeln verstellbare Farbdosierelemente treten können.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht in Richtung auf die Farbmesserkante und die einzelnen Stellhebel mit ihrem Gelenkpunkten. Das Farbmesser ist in einem zwangsverstellten Profil dargestellt.
Am Farbkasten 1 ist in üblicher Weise mittels Schrauben
2 das Farbmesser 3 befestigt, und zwar, wie ebenfalls üblich, insgesamt in Richtung auf den Duktor 4 hin und von diesem weg insgesamt verstellbar. Die Vorderkante 5 des Farbmessers 3 arbeitet mit dem Duktor 4 zwecks Bildung eines einstellbaren Spalts, dessen Grösse die Menge der vom Duktor 4 übertragenen Farbe bestimmt, zusammen. Die Verstellung
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des Farbmessers 3 bzw. der an dessen Stelle tretenden einzelnen Farbdosierelemente erfolgt mittels Einstellschrauben 6, die mittels eines Gewindeteils 7 in den Farbkasten 1 eingeschraubt sind. Die Verstellung der Einstellschrauben 6 zwecks Vergrösserung oder Verkleinerung des Spalts zwischen Farbmesserkante 5 und Duktor 4 kann mittels eines Schraubenkopfes 8 der Einstellschraube 6 erfolgen oder aber über einen Elektromotor 9 mit Ritzel 10 und Zahnrad 11. Das Ritzel 10 treibt ausserdem noch das Zahnrad 12 eines Istwertgebers 13, beispielsweise eines Potentiometers, an, welcher für Anzeige- und Verstellzwecke benutzt wird.
Die Einstellschrauben 6 tragen an ihrem aus dem Farbkasten 1 herausragenden, kurzen Ende ein Gelenk mit quer zur Mittellinie der Einstellschrauben 6 und zwar parallel zur Ebene des Farbmessers 3, verlaufender Schwenkachse. Dieses Gelenk ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Kugelkopf 14 ausgebildet, der mittels einer Mutter 15 auf dem freien Ende der Einstellschrauben 6 lösbar befestigt ist. Auf dem Kugelkopf 14 ist, um die genannte Schwenkachse verschwenkbar, ein Einstellhebel 16 schwenkbar gelagert, dessen anderes Ende über einen Schwenkbolzen 17, der über Lappen 18 in Nähe der Farbmesserkante 5 mit der Unterseite des Farbmessers 3 fest verbunden ist, schwenkbar mit dem Farbmesser 3 verbunden ist. Dieser Stellhebel 16 verläuft etwa rechtwinklig zum Farbmesser 3, jedoch ist die Anordnung so getroffen, dass dieser Winkel im gesamten Verstellbereich der Zustellung des Farbmessers 3 etwas weniger als 90° beträgt, so dass der Stellhebel 16 sich im gesamten Verstellbereich nahe seiner Totpunktlage gegenüber dem Farbmesser 3 befindet, aber nicht ganz in die Totpunktstellung gelangen kann.
In nächster Nähe der Vorderkante 5 des Farbmessers 3 ist mit der Unterseite des Farbmessers 3 über ein elastisches Verbindungsteil 20 ein Farbableitblech 19 verbunden, das am Farbkasten 1 mittels Schrauben 21 befestigt ist.
Infolge der Anordnung und Lage des Stellhebels einerseits gegenüber der Einstellschraube und andererseits gegenüber dem freien Ende des Farbmessers befindet sich dieser Schwenkhebel in Nähe des sogenannten Totpunktes und bewirkt daher eine beträchtliche Weguntersetzung und Kraftübersetzung zwischen Einstellschraube und Farbmesser. Die Beanspruchungsverhältnisse der einzelnen Getriebeteile sind günstig, denn der Stellhebel wird ausschliesslich auf Druck oder Zug beansprucht, und von der Einstellschraube wird nur das kurze, aus dem Farbkasten herausragende freie Ende auf Biegung beansprucht. - Der Farbkasten kann bis zu seinem vorderen, in Nähe der Farbmesser-Kante liegenden Ende massiv und daher sehr steif ausgebildet werden. Dieser massive, vordere Teil wird lediglich durch die in ihn eingeschraubten Einstellschrauben unterbrochen, die natürlich die Steifigkeit des Farbkastens nicht beeinflussen.
Da der Schwenkbereich des Gelenks auf der Einstellschraube nur sehr gering sein braucht, kann als Gelenk auf der Einstellschraube ein Kugelkopf, und zwar zwecks einfacher Herausnahmemöglichkeit des Farbmessers vorzugsweise lösbar befestigt sein. Als Gelenk könnte beispielsweise auch ein solches Verwendung finden, bei dem die Gleitflächen durch eine beiderseitig anvulkanisierte, elastische Schicht, wie z.B. Gummi, ersetzt sind.
Es ist zweckmässig zu vermeiden, dass der Stellhebel innerhalb des Verstellbereiches der Zustellung des Farbmessers in die tatsächliche Totpunktstellung gelangen kann, und zwar auch bei ungünstigem Zusammentreffen der Herstellungstoleranzen sämtlicher beteiligter Bauteile. Aus diesem Grunde wird, in weiterer Ausbildung der Erfindung, die Anordnung so getroffen, dass der Stellhebel im gesamten Verstellbereich der Zustellung des Farbmessers unter einem Winkel von etwas weniger als 90° zum Farbmesser verläuft.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Verstellen des Farbmessers gegenüber dem Farbduktor in einzelnen Breitenzonen bzw. einzelner Farbdosierelemente bei Druckmaschinen-Farbwerken, mittels von Hand oder durch Stellmotoren ferngesteuert verdrehbarer Einstellschrauben, mit einem formschlüssigen Getriebe zwischen jeder Einstellschraube und dem freien Ende des Farbmessers in der betreffenden Zone bzw. des zugehörigen Farbdosierelements zur zwangsweisen Vergrösserung oder Verkleinerung der Zustellung des an seiner Unterseite mit querverlaufenden Schwenkbolzen fest verbundenen Farbmessers bzw. Farbdosierelementes, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem aus dem Farbkasten (1), in welchem jede Einstellschraube (6) eingeschraubt und gelagert ist, hervorstehenden Ende jeder Einstellschraube (6) ein Gelenk (14) mit quer zur Schraubenmittellinie parallel zur Ebene des Farbmessers (3) verlaufender Schwenkachse befestigt ist, mittels dessen das eine Ende eines Stellhebels (16), der etwa rechtwinklig zum Farbmesser (3) liegt, schwenk- und drehbar an der Einstellschraube (6) gelagert ist, dessen anderes Ende auf dem an der Unterseite des Farbmessers (3) bzw. des Farbdosierelementes befestigten Schwenkbolzen (17) schwenkbar gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (16) im gesamten Verstellbereich der Zustellung des Farbmessers (3) unter einem Winkel von etwas weniger als 90° zum Farbmesser (3) verläuft.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Gelenk auf der Einstellschraube (6) ein Kugelkopf (14), vorzugsweise lösbar, befestigt ist.
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