Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Steroidverbindungen der folgenden allgemeinen Formel
EMI1.1
worin Rl eine niedere Alkylgruppe, die Benzylgruppe oder Wasserstoff, R2 einen Oxorest, R3 einen freien oder geschützten Oxorest oder eine freie, veresterte oder verätherte Hydroxylgruppe zusammen mit einem Wasserstoffatom, und R4 einen freien oder geschützten Oxorest oder eine freie, veresterte oder verätherte Hydroxylgruppe zusammen mit einem Wasserstoffatom oder einem Sauerstoffatom, das, mit der 9-Stellung verbunden, einen 3,9-Epoxyrest bildet, bedeutet, oder von entsprechenden Steroiden, die eine oder mehrere Doppelbindungen in den Stellungen 7 und 16 und, falls kein 3,9-Epoxyrest vorliegt, auch in den Stellungen 4, 5 und 9(11), und/oder Hydroxylgruppen in den Stellungen 9, 11 und/oder 17 aufweisen,
wobei eine Hydroxylgruppe in Stellung 17 bzw.
allfällige Wasserstoffatome in den Stellungen 5 und 17 a- oder ss-ständig sein können.
Als niedere Alkylgruppe ist Rl beispielsweise eine Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, Butyl- oder Pentylgruppe. Die vorgenannten, veresterten Hydroxylgruppen in 20-Stellung leiten sich ab von niederen Alkansäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Isovaleriansäure, Pivalinsäure oder Ameisensäure, oder von Pyrrolcarbonsäuren und alkylsubstituierten Pyrrolcarbonsäuren, wie 2,4,5-Trimethyl-pyrrol-3-carbonsäure, 2,4-Dimethyl-pyrrol-3carbonsäure oder 2-Äthyl-4-methylpyrrol-3-carbonsäure.
Veresterte Hydroxylgruppen in 3-Stellung und/oder in den weiteren genannten Stellungen sind von niederen Alkansäuren, z. B. den vorgenannten abgeleitet.
Als verätherte Hydroxylgruppen in 3- bzw. 20-Stellung und/ oder in den weiteren genannten Stellungen kommen insbesondere solche in Betracht, welche sich von niederen Alkanolen, wie Äthylalkohol, Methylalkohol, Propylalkohol, Isopropylalkohol oder den Butyl- oder Amylalkoholen ableiten.
Geschützte Oxoreste in 3- bzw. 20-Stellung sind Ketalgruppierungen, die sich von niederen Alkandiolen oder niederen Alkanolen ableiten.
Die genannten neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften, insbesondere kreislauffördernde Wirksamkeit. Sie sind aber auch wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung anderer natürlicher Stoffe, insbesondere von pharmakologisch wirksamen Verbindungen, insbesondere der der Formel I entsprechenden Verbindungen worin R2 2 Wasserstoffatome bedeuten, die ebenfalls die oben geschilderten pharmakologischen Eigenschaften besitzen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I der vorliegenden Anmeldung ist dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel
EMI1.2
worin X ein Halogenatom darstellt, oder entsprechende Derivate, die eine oder mehrere Doppelbindungen in den Stellungen 7 und 16 und, falls kein 3,9-Epoxyrest vorliegt, auch in den Stellungen 4, 5 und 9(11), und/oder Hydroxylgruppen in den Stellungen 9, 11 und/oder 17 aufweisen, wobei eine Hydroxylgruppe in Stellung 17 bzw. allfällige Wasserstoffatome in den Stellungen 5 und 17 a - oder ss -ständig sein können, in Gegenwart eines säurebindenden Mittels in einem inerten Lösungsmittel cyclisiert. Gewünschtenfalls können anschliessend freie Hydroxylgruppen verestert oder veräthert und/oder veresterte Hydroxylgruppen in Freiheit gesetzt werden.
Zur verfahrensgemässen Cyclisierung der Verbindungen der obigen allgemeinen Formel II verwendet man als säurebindende Mittel vorzugsweise Metallhydroxide, wie Silberhydroxid, Natron- oder Kalilauge, basische Metallsalze, wie Natrium- und Kaliumcarbonat bzw. Natrium- und Kaliumbicarbonat, Alkalimetallalkoholate, wie z. B. Natriummethylat, Natriumäthylat oder Kalium-tert.butylat, Metallhydride, wie Natriumhydrid, Calciumhydrid oder Lithiumaluminiumhydrid.
Als Lösungsmittel für die verfahrensgemässe Umsetzung verwendet man vorzugsweise aliphatische, cyclische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzol oder Toluol, Äther, wie z. B. Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan oder auch Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid und/oder Alkohole, wie z. B. Methanol, Äthanol oder tert.Butanol. Eine vorteilhafte Ausführungsform der Cyclisierung ist die Umsetzung der Ausgangsstoffe mit Natriumhydrid in einem Gemisch, vorzugsweise 1:1, von Benzol und Tetrahydrofuran in Gegenwart von katalytischen Mengen eines Alkohols, insbesondere Methanol oder Äthanol.
Hydroxylgruppen können in an sich bekannter Weise, z. B.
durch Behandlung mit einem Säurehalogenid oder -anhydrid, das sich von einer niederen Alkansäure bzw. von einer gegebenenfalls alkylsubstituierten Pyrrolcarbonsäure ableitet, in Gegenwart einer tertiären Base, wie Pyridin, verestert werden.
Die Verätherung mit niederen Alkanolen geschieht z. B. durch Behandlung der unter die allgemeine Formel I fallenden Mono- oder Polyhydroxyverbindungen mit einem reaktionsfähigen Ester des betreffenden Alkanols, insbesondere einem Halogenwasserstoffester, also z. B. mit einem niederen Alkylhalogenid, in Gegenwart einer Base, wie einem Alkalihydrid oder -hydroxid.
Die Freisetzung von veresterten Hydroxylgruppen kann durch alkalische Hydrolyse oder mit komplexen Leichtmetallhydriden, vorzugsweise Lithiumaluminiumhydrid, erfolgen.
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Verbindungen der allgemeinen Formel II können beispielsweise nach dem folgenden Reaktionsschema erhalten werden:
EMI2.1
<tb> <SEP> OH <SEP> O, <SEP> 0
<tb> <SEP> -3d <SEP> AcO <SEP> -o
<tb> <SEP> o <SEP> t <SEP> a) <SEP> a)t(OAc)4/Je
<tb> <SEP> b) <SEP> CrOs <SEP> I <SEP> AcO <SEP> I
<tb> <SEP> H <SEP> c)AgOAc <SEP> H <SEP> H
<tb> <SEP> 1) <SEP> d) <SEP> Kieselgel/H20 <SEP> 2)
<tb> <SEP> 1) <SEP> 2)
<tb> <SEP> a) <SEP> PyHBrBr2
<tb> <SEP> b) <SEP> DMF
<tb> <SEP> b)DMF
<tb> <SEP> ¸
<tb> <SEP> t < <SEP> 4 <SEP> J < t
<tb> <SEP> AcO <SEP> :
:10)o2PhCoooH <SEP> AcO <SEP> NaJ
<tb> <SEP> H <SEP> H
<tb> <SEP> 6) <SEP> 5) <SEP> 4)
<tb> <SEP> Hz
<tb> <SEP> PH)Ba504
<tb> <SEP> > <SEP> - <SEP> OR <SEP> OAc
<tb> <SEP> AC0N <SEP> AcO <SEP> HO
<tb> <SEP> · <SEP> vr
<tb> <SEP> ijü
<tb> <SEP> ,CL <SEP> H <SEP> ob <SEP> Li[Al(t.BuO)sH] <SEP> OH <SEP> ob <SEP> KHC03 <SEP> OH
<tb> <SEP> AcO <SEP> l <SEP> AcO <SEP> AoO
<tb> <SEP> II <SEP> lt
<tb> <SEP> 7) <SEP> Ac20
<tb> <SEP> 8+ <SEP> R <SEP> = <SEP> H <SEP> " <SEP> 9) <SEP> R <SEP> = <SEP> Ac
<tb> <SEP> Py
<tb> <SEP> CrO3
<tb> <SEP> 0113 <SEP> OH <SEP> G¯4c
<tb> <SEP> OAc <SEP> /0 <SEP> OAc <SEP> /R
<tb> <SEP> h
<tb> <SEP> CHCl3/B <SEP> ase <SEP> 5\
<tb> <SEP> C1 <SEP> in <SEP> H20 <SEP> P,CO <SEP> OH <SEP> / <SEP> od <SEP> 1
<tb> AcO <SEP> < > <SEP> ob <SEP> CH2Cl <SEP> AcO <SEP> 1 <SEP> AcO <SEP> On
<tb> <SEP> lt
<tb> <SEP> H <SEP> H <SEP> H
<tb> <SEP> 13)
<SEP> CH3NH2
<tb> <SEP> 14) <SEP> = <SEP> 12)R=NCH3 <SEP> 11) <SEP> R= <SEP> O
<tb>
Gemäss dieser Reaktionsfolge geht man von 3ss-Acetoxy- 20ss-hydroxy-Sa-pregnan (1) aus, das definitionsgemäss substituiert sein kann. Verbindungen von diesem Typus sind in der Literatur beschrieben. Durch Oxydation mit Bleitetraacetat in Gegenwart von Jod in Cyclohexan und Nachoxydation mit CrOs sowie anschliessende Umsetzung mit Silberacetat und Nachbehandlung mit Kieselgel-Wasser erhält man das 3ss- Acetoxy-1 8,20-oxido-20hydroxy-5a-pregnan (2).
Behandlung von (2) mit Acetanhydrid-Pyridin bei erhöhter Temperatur liefert das 3$,18-Diacetoxy-20-oxo-5a-pregnan (3), das sich durch Bromierung mit Pyridiniumhydrobromidperbromid und anschliessende Dehydrobromierung mit Dimethylformamid in das 3ss,18-Diacetoxy-20-oxo-A16-Sa-pregnen (4) überführen lässt. Nochmalige Bromierung mit N-Bromsuccinimid und Dehydrobromierung mit Natriumjodid in Aceton liefert daraus das 3(3,1 8-Diacetoxy-20-oxo-A 14,16-5a-pregna- dien (5). Epoxydierung mit p-Nitroperbenzoesäure ergibt das 3P,28-Diacetoxy-14P, 15$-oxido-20-oxo-A16-5z- pregnen (6), das durch katalytische Hydrierung in Äthanol in Gegenwart von Palladium auf Bariumsulfat in das 3ss,18-Diacetoxy-lSss-hydroxy-20-oxo-Sa,17a- pregnan (7) umgewandelt wird.
Reduktion mit Lithium-aluminium-tritert.butoxy-hydrid führt anschliessend zum 3ss,18- Diacetoxy-14(3,20dihydroxy-5a, 17a-pregnan (8), das sich zum 3 ss, l 8,20t-Triacetoxy-14ss-hydroxy-Sa,17a-pregnan (9) acetylieren lässt. Milde alkalische Hydrolyse mit Kaliumcarbonat in Methanol-Wasser führt in der Folge zum 3 ss,20t-Diacet- oxy-14ss,18-dihydroxy-Sa,17a-pregnan (10), das sich mit Chromtrioxid in Aceton-wässriger Schwefelsäure zum 3ss,20t- Diacetoxy-14(3-hydroxy-1 8-oxo-5z, 17a-pregnan (11) oxydieren lässt.
Der Aldehyd (11) wird dann mit Methylamin zum 3 ss,20t -Diacetoxy-14ss- hydroxy-1 8-(methylimino)-5a, 17a- pregnan (12) umgesetzt, das sich mit Natriumborhydrid in Methanol-Wasser zum 3 ss,20t-Diacetoxy-14ss-hydroxy- 18-(methylamino)-5a,17a-pregnan (13) reduzieren lässt. Das Amin (13) wird darauf mit Chloracetylchlorid in Chloroform in Gegenwart von Natronlauge zu dem als Ausgangsstoff der allgemeinen Formel II verwendbaren 3ss,20t-Diacetoxy-14ss- hydroxy-l 8-(N-methyl-2-chlor-acetamido)-5a, 17a-pregnan (14) acyliert.
Die obige Reaktionsfolge kann in analoger Weise mit Verbindungen durch geführt werden, die in 3- bzw. 20-Stellung anstelle der Acetatgruppierungen andere funktionell abgewandelte Hydroxylgruppen im Rahmen der oben gegebenen Definition für R4 bzw. R3 aufweisen. Man kann aber auch von analogen Verbindungen mit ketalisierten 3- bzw. 20-Oxoresten ausgehen und gewünschtenfalls die 3- bzw. 20-Oxoreste vor oder nach der oben genannten Chloracetylierung freisetzen, um zu Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel II mit geschützten bzw. freien 3- bzw. 20-Oxoresten zu gelangen.
Die Verfahrensprodukte der obigen Formel (I) können durch Reduktion der Oxogruppe R2 in entsprechende Verbindungen übergeführt werden, worin R2 zwei Wasserstoffatome darstellen. Diese Reduktion wird vorteilhaft mit einem komplexen Metallhydrid, wie Lithiumaluminiumhydrid, in einem Äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan ausgeführt. Bei der Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid werden gleichzeitig veresterte Hydroxylgruppen freigesetzt.
Die Verfahrensprodukte der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten zur Anwendung in der Human- oder Veterinärmedizin, welche die neuen pharmakologisch wirksamen Verbindungen der allgemeinen Formel I als Wirkstoffe zusammen mit einem pharmazeutischen Trägermaterial enthalten, eingesetzt werden.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können auch als Futterzusatzmittel verwendet werden.
In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben. Die Drehungen sind in Chloroform gemessen; Konzentrationen in Klammern. Die IR-Spektren sind in Chloroform oder einem in Klammern angegebenen andern Lösungsmittel gemessen; Angabe der Absorptionsbanden in cm-l. Die Aufnahme der UV-Spektren erfolgt in Äthanol; Absorptionsmaxima sind in nm angegeben, E-Werte in Klammern.
Beispiel 1
150 mg 3P,20F-Diacetoxy-14P-hydroxy-l 8-(N-methyl-2- chloracetamido)-5cr,17a-pregnan werden in 18 ml. abs. Tetrahydrofuran und 18 ml abs. Benzol gelöst und nacheinander in 80 mg Natriumhydrid und 0,3 ml einer Lösung von 160 mg Äthanol in 100 ml abs. Tetrahydrofuran versetzt. Die Mischung wird 3 Stunden bei 50O gerührt. Das Reaktionsgemisch wird dann mit Äthylacetat versetzt und mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung neutralgewaschen. Das nach dem Eindampfen zurückbleibende Rohprodukt chromatographiert man in Äthylacetat an Kieselgel.
Dabei erhält man 105 mg 1'-Methyl-2'-oxo-3 ss,20t-diacetoxy-14ss,18- :epoxyäthanoimino)-5a,l7a-pregnan. Smp. nach zwei Kristallisationen aus Aceton-Hexan 251-2520. IR: 1730, 1650, 1250.
Das als Ausgangsstoff verwendete 3(3,205-Diacetoxy-14P- hydroxy-l 8-(N-methyl-2-chloracetamido)-5a, i7ss-pregnan kann folgendermassen hergestellt werden: a) 100 g Bleitetraacetat trocknet man 2 Stunden im Dunkeln bei Raumtemperatur. Dann fügt man 20 g trockenes Calciumcarbonat zu und koch das Gemisch eine Stunde unter Rühren und Rückfluss in 1700 ml abs. Cyclohexan. Hierauf gibt man zu dieser siedenden Aufschlämmung unter heftigem Rühren eine heisse Lösung von 21,8 g 3P-Acetoxy-20P-hydroxy-5a-pregnan in 500 ml abs. Cyclohexan und 7,7 g festes Jod zu und kocht anschliessend das Reaktionsgemisch unter externer Bestrahlung mit einer 1000 Watt Glühbirne wiederum unter heftigem Rühren weitere 30 Minuten. Dabei beobachtet man eine praktisch vollständige Entfärbung des jodhaltigen Reaktionsgemisches.
Nach dem Abkühlen filtriert man durch Watte und dampft das Filtrat im Vakuum ein. Der Eindampfrückstand wird in 800 ml Aceton bei einer Temperatur von ca. 5o mit einem Überschuss an einer 8-n. Lösung von Chromtrioxid in 8-n. Schwefelsäure während 30 Minuten oxydiert. Dann gibt man 20 ml Isopropanol zu, verdünnt mit Äthylacetat und wäscht mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung neutral. Das nach dem Trocknen und Eindampfen der organischen Phase erhaltene Rohprodukt wird in 1500 ml abs. Methanol mit 25 g Silberacetat unter Rühren und Rückfluss 3 Stunden gekocht. Nachher filtriert man durch Watte, dampft im Vakuum ein, löst in Äther und filtriert an neutralem Aluminiumoxid (Akt. III). Das dabei resultierende Rohprodukt chromatographiert man an 2 kg Kieselgel Merck (Korngrösse 0,05-0,2 mm), das vorher mit 200 ml Wasser desaktiviert wurde.
Mit Benzol-Äthylacetat Gemisch (10:1) eluiert man dabei 7,5 g 3ss-Acetoxy-18,20- oxido-205-hydroxy-5a-pregnan vom Smp. 169 (zweimal umkristallisiert aus Aceton-Hexan). [a]D = + 33O (0,45). IR: 3590, 1725, 1250.
b) 1 g 3ss-Acetoxy-18,20-oxido-20t-hydroxy-Sa-pregnan löst man in einem Gemisch aus je 7 ml Pyridin und 7 ml Acetanhydrid und erwärmt die entstandene Lösung unter Stickstoff-Atmosphäre während 10 Stunden auf 95o Dann lässt man sie abkühlen, verdünnt sie mit Äthylacetat und wäscht sie nacheinander mit 2-n. wässriger Salzsäure, gesättigter wässriger Natriumchloridlösung, gesättigter wässriger Natriumbicarbonatlösung und nochmals mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung bis zum Neutralpunkt. Dann trocknet man sie mit Magnesiumsulfat, dampft sie im Vakuum ein und chroma tographiert sie an der 100fachen Menge Kieselgel, das vorher wiederum mit 10 Prozent Wasser desaktiviert wurde. Mit Benzol-Äthylacetat-Gemisch (10:1) werden dabei zuerst 395 mg 3P,18-Diacetoxy-20-oxo-5a-pregnan eluiert. Smp.
1070 nach zwei Kristallisationen aus Aceton-Hexan. [a]D = +700(0,46). IR: 1740, 1710, 1240 (in CC14). Spätere Fraktionen bestanden aus 386 mg unverändertem 3ss-18,20-oxido- 20-hydroxy-5cr-pregnan.
c) 1,04 g 3P,18-Diacetoxy-20-oxo-5a-pregnan werden in 50 ml Dichlormethan mit 1,13 g 90%igem Pyridinhydrobromidperbromid unter Rühren bei Raumtemperatur während 30 Minuten bromiert. Dann verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Äthylacetat, wäscht mehrmals mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung, trocknet es über Magnesiumsulfat und dampft es im Vakuum ein. Dabei erhält man 1,23 g rohes 3(3,1 8-Diacetoxy- 17l -bromo-20-oxo-Sa-pregnan, das vorteilhaft ohne jede Reinigung durch dreistündiges Kochen in 20 ml abs. Dimethylformamid unter Stickstoff dehydrobromiert wird.
Nach dem Abkühlen wird darauf mit Äthylacetat verdünnt und mindestens fünfmal mit Wasser gewaschen. Dann trocknet man die organische Phase mit Magnesiumsulfat und dampft sie im Vakuum ein. Das erhaltene Rohprodukt wird zuerst in Dichlormethanlösung an neutralem Aluminiumoxid (Akt. III) filtriert und anschliessend in Benzol-Äthylacetat-Lösung (6:1) an Kieselgel chromatographiert. Dabei erhält man 860 mg 3(3,1 8-Diacetoxy-20-oxo-A 16-5a-pregnen, das nach zwei Kristallisationen aus Aceton-Hexan bei 1350 schmilzt. [a]D = +44O (0,35). IR: 1725, 1670, 1590, 1250. UV: 238 (E = 8920).
d) 800 mg 3ss,18-Diacetoxy-20-oxo-#l6-5α-pregnen werden unter Rühren mit 650 mg N-Brom-succinimid in 50 ml Tetrachlorkohlenstoff in Gegenwart von 50 mg Azobis-isobutyronitril eine Stunde unter Rückfluss gekocht. Dann lässt man erkalten, filtriert vom auskristallisierten Succinimid ab, wäscht mit Tetrachlorkohlenstoff nach und dampft im Vakuum ein.
Das rohe Bromierungsprodukt wird anschliessend 3 Stunden mit 1 g Natriumjodid in 100 ml Aceton gekocht, dann engt man im Vakuum auf ca. 25 ml ein, verdünnt mit Äthylacetat und wäscht nacheinander mit wässrigen Lösungen von Natriumthiosulfat und Natriumchlorid. Darauf wird die über Magnesiumsulfat getrocknete organische Phase im Vakuum eingedampft und das Rohprodukt in Benzol-Äthylacetat Lösung (6:1) an Kieselgel chromatographiert. Dabei resultie ren 512 mg öliges 3(3,1 8-Diacetoxy-20-oxo-A 14,16-5a-pregna- dien. IR: 1735, 1650, 1530, 1240 (CCl4). UV: 312 (E = 6250).
e) 976 mg 3(3,18-Diacetoxy-20-oxo-A'4'16-5a-pregnadien versetzt man in 40 ml Chloroform mit 488 mg p-Nitroperbenzoesäure und rührt das Gemisch 19 Stunden bei Raumtemperatur im Dunkeln. Dann verdünnt man mit Äthylacetat und wäscht nacheinander mit wässrigen Lösungen von Kaliumjodid, Natriumthiosulfat, Natriumchlorid, Natriumbicarbonat und nochmals Natriumchlorid bis zum Neutralpunkt. Die mit Magnesiumsulfat getrocknete Äthylacetatphase wird im Rotationsverdampfer im Vakuum eingedampft und das Rohprodukt in Benzol-Äthylacetat-Lösung (4:1) an Kieselgel chromatographiert. Dabei erhält man 550 mg 3P,18-Diacetoxy- 14P,15P- oxido-20-oxo-A16-5a-pregnen vom Smp. 128-1290 (zweimal kristallisiert aus Aceton-Hexan). [a]D = + 620 (0,42). IR:
1725, 1670, 1600, 1250. UV: 249 (E = 8270).
f) 300 mg 38,1 8-Diacetoxy-14P, 1513-oxido-20-oxo- '6-5a- pregnen werden in 80 ml Äthanol in Gegenwart von 100 mg 5%-igem Palladium auf Bariumsulfat bei Raumtemperatur und Normaldruck erschöpfend hydriert. Nach Beendigung der Wasserstoffaufnahme filtriert man vom Katalysator ab und dampft das Filtrat im Vakuum ein. Das rohe Hydrierungsprodukt wird hierauf an neutralem Aluminiumoxid (Akt. III) filtriert. Dabei erhält man 282 mg öliges 3ss,18-Diacetoxy- 14ss-hydroxy-20-oxo-5α,17α-pregnan. IR: 3600-3200 breit, 1735, 1240 (CC14).
g) 282 mg 3ss,18-Diacetoxy-14ss-hydroxy-20-oxo- Sa,17a-pregnan rührt man in 40 Tetrahydrofuran mit 430 mg Lithiumaluminium-tritert.butoxy- hydrid 5 Stunden bei Raumtemperatur. Dann zersetzt man das überschüssige Hydrid mit 5 %iger wässriger Essigsäure (ca.
2 ml), verdünnt mit Äthylacetat und wäscht nacheinander mit wässrigen Lösungen von Natriumbicarbonat und Natriumchlorid bis zum Neutralpunkt. Das nach dem Trocknen und Eindampfen im Vakuum anfallende Rohprodukt wird in Benzol Äthylacetat-Lösung (1:1) an Kieselgel chromatographiert, wobei 217 mg öliges 3ss,18-Diacetoxy-14ss,20t-dihydroxy- 5a,17a-pregnan eluiert werden. IR: 3600-3300 breit, 1735, 1240 (CC14).
h) 150 mg 3ss,18-Diacetoxy-14ss,20#-dihydroxy-5α,17α- pregnan werden in 10 ml Pyridin-Acetanhydrid-Gemisch (1:1) ca. 16 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann wird das Acetylierungsgemisch im Vakuum eingedampft, wobei 155 mg chromatographisch einheitliches, öliges 3(3,1 ss,18,20t-Triacetoxy- 14ss-hydroxy-5 a,17a-pregnan erhalten werden. IR: 3580, 1735, 1240 (CCl4).
i) 150 mg 3ss,18,20#-Triacetoxy-14ss-hydroxy-5α,17α- pregnan werden in einer Mischung aus 32 ml Methanol und 3,5 ml wässriger 1 %iger Natriumbicarbonatlösung 5 Minuten bei Siedetemperatur hydrolysiert. Dann wird die Lösung mit Eisessig neutralisiert, mit Äthylacetat verdünnt und mit wässriger Natriumchloridlösung neutralgewaschen. Das nach dem Eindampfen zurückbleibende Rohprodukt wird in Benzol Äthylacetat-Lösung (1:1) an Kieselgel chromatographiert.
Dabei werden zuerst 38 mg unverändertes Ausgangsmaterial eluiert. Dann folgen 67 mg Übergangsfraktionen und anschliessend 49 mg 3 3ss,20t-Diacetoxy-14ss,18-dihydroxy- 5a,17a-pregnan vom Smp. 180-181 (zweimal kristallisiert aus Aceton-Hexan). [a]D = - 7" (0,46). IR: 3600-3300, 1730, 1240 (CCl4).
j) 95 mg 3ss,20t-Diacetoxy-14ss,18-dihydroxy-Sa,17a- pregnan werden in 10 ml Aceton bei 00 unter Rühren während 2 Minuten mit einem Überschuss von 8-n. Lösung von Chromtrioxid in 8-n. Schwefelsäure oxydiert. Dann wird der Chromtrioxid-Überschuss durch Zugabe von 2 ml Isopropanol zerstört. Die Reaktionsmischung wird in Äthylacetat aufgenommen und mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung gewaschen, bis eine neutrale, farblose organische Phase resultiert.
Nach dem Trocknen und Eindampfen derselben im Vakuum erhält man 85 mg Rohprodukt, das in Benzol-Äthylacetat Lösung (1:1) an Kieselgel chromatographiert wird. Dabei eluiert man 65 mg 3ss,20t-Diacetoxy-lSss-hydroxy-18-oxo- 5a,17a-pregnan, das nach zwei Kristallisationen aus Aceton Hexan bei 170)1710 schmilzt. [a]D = 0O (0,42). IR: 3610, 3489, 2720, 1735, 1720 + 1710 (Doppelbande für das Aldehydcarbonyl), 1240 (CCl4).
k) 270 mg 3ss,2012-Diacetoxy-14ss-hydroxy-18-oxo-Sa,17a- pregnan werden mit 50 ml Methylamin in 50 ml abs. Benzol
15 Stunden im Bombenrohr auf 1200 erwärmt. Dann dampft man im Vakuum ein, löst in 10 ml Acetanhydrid-Pyridin Gemisch (1:1). belässt 3 Stunden bei Raumtemperatur und dampft im Vakuum ein, wobei 260 mg 3ss,20l -Diacetoxy-14ss- hydroxy- 1 8-(methylimino)-5a, 1 7a-pregnan anfallen. IR: 3300 breit, 2760, 1730, 1655, 1240 (CCl4).
1) Die nach k) erhaltene Methyliminoverbindung wird in 50 ml Methanol mit 300 mg Natriumborhydrid in 10 ml Wasser bei 200 während 20 Minuten reduziert. Dann wird das Reaktionsgemisch mit Äthylacetat versetzt, mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung neutralgewaschen und eingedampft, wobei 280 mg 3 3ss,20t-Diacetoxy-14ss-hydroxy-18- (methylamino)-5a, 17a-pregnan erhalten werden. IR: 35002600 breit, 1730, 1250.
m) Die nach 1) erhaltene Methylaminoverbindung wird zusammen mit 135 mg Chloracetylchlorid in 50 ml Chloroform gelöst. Unter heftigem Rühren gibt man bei 0" 48 mg Natriumhydroxid in 10 ml Wasser zu. Nach 10 Minuten verdünnt man mit mehr Chloroform, trennt die organische Phase ab, wäscht die mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung neutral, trocknet sie mit Magnesiumsulfat, dampft sie im Vakuum ein und chromatographiert den Rückstand in Äthylacetat an Kieselgel. Dabei erhält man 186 mg 3ss,20t-Diacetoxy-14ss-hy- droxy-1 8-(N-methyl-2-chloracetamido)-5a, 17a-pregnan vom Smp. 194-196 . IR: 3380 breit, 1730, 1640, 1259.
Beispiel 2
33 mg 3 ss-Methoxy-3a,9a-epoxy-1 la,20t-diacetoxy-14ss- hydroxy-18-(N-methyl-2-chloracetamido)-5(3, 17a-pregnan werden in 3 ml. abs. Tetrahydrofuran und 3 ml abs. Benzol gelöst und nacheinander mit 20 mg Natriumhydrid und 0,1 ml einer Lösung von 160 mg Äthanol in 100 ml abs. Tetrahydrofuran versetzt. Die Mischung wird unter Argonatmosphäre 4 Stunden gekocht. Dann zersetzt man das überschüssige Natriumhydrid vorsichtig durch Zugabe von feuchtem Äther.
Anschliessend wird das Reaktionsgemisch mit Äthylacetat verdünnt und mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung neutralgewaschen. Das nach dem Eindampfen zurückbleibende Rohrprodukt wird in Äthylacetat an Kieselgel chromatographiert. Dabei erhält man 26 mg 1'-Methyl-2'-oxo-3ss-methoxy-3α,9α-epoxy-11α, 20#-diacetoxy-14ss,18-(epoxyäthanoimino)-5ss-17α-pregnan.
das nach einer Kristallisation aus Aceton-Hexan bei 239-2400 schmilzt. [a]D = 640 (0,25). IR: 1725, 1650, 1250.
Das als Ausgangsstoff verwendete 3ss-Methoxy-3a,9a- epoxy-11 1α,20#-diacetoxy-14ss-hydroxy-18-(N-methyl-2- chloracetamido)-5(3,17a-pregnan kann wie folgt hergestellt werden: a) 10 g (20R)-3-Äthylendioxy-20-hydroxy-A5-9(ll)-pregna- dien-18-säurelacton-( > 20) werden in 300 ml abs. Tetrahydrofuran mit 7 g Lithiumaluminiumhydrid 2 Stunden gekocht.
Dann wird das überschüssige Hydrid unter Eiskühlung mit ca.
5 ml gesättigter, wässriger Ammoniumsulfatlösung zersetzt.
Anschliessend fügt man 20 g Celite Ca zu, rührt 30 Minuten bei Raumtemperatur und filtriert vom Aluminiumhydroxid-Celite Gemisch ab, wäscht mit Äthylacetat nach und dampft das Filtrat im Vakuum ein. Dabei resultieren 9,7 g (20R)-3-Äthy lendioxy-18,20-dihydroxy-A5-9(ll)-pregnadien, die nach einer Kristallisation aus Methylenchlorid-Hexan bei 2010 schmelzen.
[aj = 35o (0,49). IR: 3600, 3500-3200.
b) 10,7 g (20R)-3-Äthylendioxy- 1 8,20dihydwxyA5.9(l 1) pregnadien werden in 150 ml Eisessig, 150 ml Methanol und 30 ml Wasser mit 7 Tropfen konz. wässriger Salzsäure 2 Stunden auf 70O erwärmt. Dann dampft man im Vakuum zur Trockne ein, löst den Rückstand in 100 ml 5 %iger methanolischer Kalilauge und belässt die Lösung 3 Stunden bei Raumtemperatur. Durch vorsichtiges Zufügen von Wasser zu dieser Lösung wird das gewünschte (20R)-3-Oxo-18,20-dihydroxy- A4 (l 1)pregnadien in kristalliner Form ausgefällt. Die Kristalle werden anschliessend abgenutscht, mit viel Wasser neutralgewaschen, getrocknet und einmal aus Methanol-Wasser umkristallisiert. Dabei resultieren 7 g Kristalle vom Smp. 1940. [a]D = +59"(0,61). IR: 3600, 3550-3100, 1660, 1615. UV: 244 (16700).
c) 7 g (20R)-3-Oxo-18,20-dihydroxy-A4-9(ll)-pregnadien werden in 250 ml 0,1-n. äthanolischer Kalilauge in Gegenwart von 1 g 5 %igem Palldium-Kohle-Katalysator mit einem Äquivalent Wasserstoff hydriert. Nach Aufnahme der berechneten Wasserstoffmenge wird die Hydrierung abgebrochen und die Lösung durch Filtration vom Katalysator befreit. Durch vorsichtige Zugabe von Wasser zum Filtrat wird das (20R)-3-Oxo-18,20-dihydroxy-A9(ll)-Sss-pregnen in kristalliner Form ausgefällt. Abnutschen, Neutralwaschen mit viel Wasser, Trocknen im Vakuum und Umkristallisieren aus Methanol-Wasser ergibt 6,7 g reines Kristallisat vom Smp. 198 [a]D = 20 (0,49). IR: 3600, 3550-3200, 1705.
d) 5,1 g (20R)-3-Oxo-18,20-dihydroxy-#9(11)-5ss-pregnen werden in 60 ml Pyridin und 40 ml Acetanhydrid eine Stunde bei Raumtemperatur belassen. Dann wird das überschüssige Acetanhydrid durch vorsichtige Zugabe von 80 ml Methanol zugesetzt, wobei die Temperatur durch portionenweise Zugabe von festem Kohlendioxyd auf ca. 00 gehalten wird. Anschliessend belässt man 30 Minuten bei Raumtemperatur, dampft im Vakuum ein und chromatographiert das Rohprodukt in Benzol-Äthylacetat (1:1) an Kieselgel. Dabei erhält man zuerst 1,5 g (20R)-3-Oxo-18,20-diacetoxy-A9(ll)-Sss-pregnen [IR: 1740-1700, 1250], die sich durch alkalische Hydrolyse in 5 %iger methanolischer Kalilauge in das Ausgangsmaterial der Acetylierung zurückführen lassen.
Spätere Fraktionen ergeben 2,1 g (20R)-3-Oxo-18-acetoxy-20-hydroxy-A9(ll)-Sss-pregnen, die nach Kristallisation aus Methylenchlorid-Hexan bei 110 schmelzen. [a]D = 0" (0,48). IR: 3580, 1730, 1710, 1250.
Weitere Fraktionen liefern 2,0 g unverändertes (20R)-3-Oxo18,20-dihydroxy-A9(11)5ss-pregnen.
e) 1,5 g (20R)-3-Oxo-18-acetoxy-20-hydroxy-A9(ll)-Sss- pregnen werden in 100 ml Aceton bei Raumtemperatur unter Rühren mit einem Überschuss an 8-n. Lösung von Chromtrioxid in 8-n. Schwefelsäure während 15 Minuten oxidiert. Dann gibt man 5 ml Methanol zu, verdünnt mit Äthylacetat und wäscht die organische Phase mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung. Nach dem Trocknen und Eindampfen resultieren 1.49 g Rohprodukt, das in Dichlormethanlösung durch neutrales Aluminiumoxid (Akt. III) filtriert wird. Anschliessend kristallisiert man aus Aceton-Hexan, wobei 1,4 g 3,20 Dioxo-18-acetoxy-19('l,-SP-pregnen vom Smp. 112-1140 erhalten werden. [a]D = +670(0,48). IR: 1745, 1720, 1720, 1230 (CCl4).
f) 1,15 g 3,20-Dioxo-18-acetoxy-A9(ll)-Sss-pregnen versetzt man in 15 ml Pyridin mit 1,2 g Osmiumtetroxid und belässt 6,5 Tage im Dunkeln bei Raumtemperatur. Dann dampft man das Reaktionsgemisch im Vakuum unter mehrmaliger Zugabe von Benzol zur Trockne ein und löst den Rückstand in 40 ml frisch destilliertem Dioxan. Anschliessend gibt man 40 ml gesättigte, wässrige Ammoniumchloridlösung zu und leitet während einer Stunde Schwefelwasserstoff durch das Zweiphasensystem.
Dann fügt man 6 g Filterpapierschnitzel zu und erwärmt eine Stunde auf 70O. Nachher filtriert man durch Celite und wäscht nacheinander mit 500 ml Äthylacetat, 100 ml Methanol, 100 ml Wasser, 100 ml Dichlormethan und nochmals 500 ml Äthylacetat nach. Das Filtrat wird mit mehr Äthylacetat verdünnt und mit gesättigter wässriger Ammoniumchloridlösung mehrmals gewaschen. Nachher wird die organische Phase mit Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Dabei erhält man 1,23 g Rohprodukt, die in Äthylacetat-Methanol-Lösung (9:1) an Kieselgel chromatographiert werden, wobei 1,13 g 3ss,11a-Dihydroxy-3a,9a-epoxy-18- acetoxy-20-oxo-5(3-pregnan anfallen [IR: 3600-3200, 1740, 1710, 1230 (CCl4)], die ohne Reinigung weiterverarbeitet werden.
g) 775 g 3(3,1 1a-Dihydroxy-3z,9a-epoxy- 18-acetoxy-20- oxo-Sss-pregnan belässt man in 30 ml 0,1-n. abs. methanolischer Chlorwasserstofflösung 20 Minuten bei Raumtemperatur. Dann giesst man das Gemisch auf gesättigte, wässrige Natriumbicarbonatlösung, extrahiert mit Äthylacetat und wäscht die resultierende organische Phase mehrmals mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung. Das nach dem Eindampfen der mit Magnesiumsulfat getrockneten Lösung erhaltene Rohprodukt (745 mg) wird in 30 ml Acetanhydrid-Pyridin-Gemisch (1:1) 3,5 Stunden bei 70O acetyliert. Dann dampft man das Reaktionsgemisch im Vakuum ein und filtriert das anfallende Rohprodukt in Dichlormethan an neutralem Aluminiumoxid (Akt. III).
Dabei resultieren 805 mg 3ss- Methoxy-3a,9z-epoxy-' 1 1z, 1 8-diacetoxy-20-oxo-5 (3-pregnan, die nach einer Kristallisation aus Aceton-Hexan bei 151-1520 schmelzen. [a]D = + 1060 (0,46). IR: 1735, 1705, 1245.
h) 500 mg 3ss-Methoxy-3a,9a-epoxy-lla,18-diacetoxy-20- oxo-Sss-pregnan werden in 40 ml Tetrachlorkohlenstoff mit 208 mg fein pulverisiertem 96%igem N-Bromsuccinimid und 10 mg Azabis-isobutyronitril unter externer Bestrahlung mit einer 1000 W Glühlampe eine Stunde gekocht. Dann kühlt man ab, filtriert vom ausgefallenen Succinimid ab, wäscht mit Tetrachlorkohlenstoff nach und dampft das Filtrat im Vakuum ein.
Das resultierende Bromierungsprodukt wird ohne Reinigung in 40 ml abs. Dimethylformamid mit 500 mg Lithiumcarbonat und 500 mg Lithiumbromid unter Stickstoffatmosphäre 160 Minuten auf 1200 erwärmt. Dann verdünnt man mit viel Äthylacetat und wäscht die organische Phase mindestens fünfmal mit Wasser. Nach dem Trocknen und Eindampfen der Äthylacetatphase resultieren 488 mg Kristalle, die in Dichlormethan an neutralem Aluminiumoxid (Akt. III) filtriert werden. Dabei erhält man 435 mg 3ss-Methoxy-3a,9a-epoxy- 11 a, 1 8-diacetoxy-20-oxo-A i65 (3-pregnen, die nach zwei Kristallisationen (307 mg) bei 167-1680 schmelzen.
[a]D = + 610 (0,53). IR: 1730, 1668, 1590, 1245. UV: 237 (8750). Durch Chromatographie der Mutterlauge in Hexan-Aceton-Lösung (3:1) an Kieselgel und anschliessende Kristallisation aus Aceton-Hexan können weitere 37 mg Produkt erhalten werden.
i) 500 mg 3ss-Methoxy-3a,9a-epoxy-lla,18- diacetoxy-20-oxo-A16-5(3-pregnen werden in 150 ml Tetrachlorkohlenstoff mit 240 mg 96 %igem N-Bromsuccinimid und 20 mg Azabis-isobutyronitril unter externer Bestrahlung mit einer 1000 W Glühlampe 17 Minuten gekocht. Dann wird abgekühlt und vom ausgefallenen Succinimid abfiltriert. Der nach dem Eindampfen des Filtrates erhaltene Rückstand wird in 50 ml abs. Dimethylformamid gelöst und unter Rühren mit 500 mg Lithiumbromid und 500 mg Lithiumcarbonat unter Stickstoff 10 Minuten auf 1300 erwärmt. Dann engt man im Vakuum weitgehend ein, verdünnt mit Äthylacetat und wäscht mehrmals mit Wasser.
Das nach dem Trocknen und Eindampfen der organischen Phase anfallende Rohprodukt wird in Benzol-Äthylacetat-Lösung (2:1) an Kieselgel chromatographiert, wobei 330 mg 3ss-Methoxy-3a,9a- epoxy-11a,18-diacetoxy-20-oxo-Al4-l6-Sss-pregnadien anfallen, die nach einer Kristallisation aus Aceton-Hexan bei 146 147 schmelzen. [a]D = + 3020 (0,50). IR: 1730, 1645, 1525, 1465, 1245, 845. UV: 312 (10550).
j) 250 mg chromatographisch gereinigtes, doch nicht umkristallisiertes 3 (3-Methoxy-3a,9a-epoxy- 11 ct, 1 8-diacetoxy- 20-oxo-Al4-l6-Sss-pregnadien werden mit 500 mg p-Nitroperbenzoesäure in einer Mischung aus 100 ml Chloroform und 1 ml abs. Methanol 80 Minuten gekocht. Dann wird mit Äthylacetat verdünnt und nacheinander gewaschen mit eiskalten wässrigen Lösungen von Natriumjodid, Natriumthiosulfat, Natriumchlorid, Natriumbicarbonat und nochmals Natriumchlorid. Das nach dem Eindampfen der organischen Phase anfallende Rohprodukt wird in Hexan-Aceton-Lösung (2:1) an Kieselgel chromatographiert.
Dabei resultieren 210 mg 3ss- Methoxy-3a,9a: 14P,15ss-diepoxy-1 la,18- diacetoxy-20-oxo-A16-Sss-pregnen, die nach drei Kristallisationen aus Aceton-Hexan bei 198 schmelzen. [a]D = +660 (0,58). IR: 1735, 1670, 1605, 1240. UV: 248 (6890).
k) 100 mg 3ss-Methoxy-3a,9a;14ss,15ss- diepoxy-11α,18-diacetoxy-20-oxo-#16-5ss-pregnen werden in 20 ml Äthanol in Gegenwart von 40 mg 5 %igem Palladium auf Bariumsulfat erschöpfend hydriert. Darauf filtriert man vom Katalysator ab, dampft ein und chromatogrpahiert in
Benzol-Äthylacetat-Lösung (1:1) an Kieselgel. Dabei werden
55 mg 3(3-Methoxy-3a,9a-epoxy-lla,l8-diacetoxy 14 B-hydroxy-20-oxo-5 P,17 a-pregnan erhalten, die nach einer Kristallisation aus Aceton-Hexan bei 154" schmelzen. [a]D =00 (0,40). IR: 3600, 3400 breit, 1735, 1705, 1245.
1) 197 mg 3ss-Methoxy-9a,9a-epoxy-lla,18-diacetoxy- 14ss-hydroxy-20-oxo-Sss,17a-pregnan werden bei Raumtemperatur in 10 ml Methanol mit 200 mg Natriumborhydrid in 1 ml Wasser versetzt. Dann rührt man 20 Minuten bei Raumtemperatur, verdünnt mit viel Äthylacetat und wäscht die resultierende organische Phase mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung neutral. Anschliessend trocknet man mit Magnesiumsulfat und dampft im Vakuum ein. Das anfallende Rohprodukt wird in 20 ml Pyridin-Acetanhydrid-Gemisch (1:1) 3 Stunden bei Raumtemperatur acetyliert. Dann dampft man im Vakuum ein und chromatographiert in Benzol-Äthylacetat Lösung (1:1) an Kieselgel.
Dabei werden 172 mg 3ss-Methoxy- 3a,9a-epoxy-11 a,18,20t-triacetoxy-14ss-hydroxy-5 ss,17a-pre- gnan eluiert, die nach zwei Kristallisationen aus Aceton-Hexan bei 1950 schmelzen. [a]D = + 7O (0,31). IR: 3570, 1725, 1250.
m) 132 mg 3P-Methoxy-3cr,9a-epoxy-11a,18,205-tri- acetoxy-14ss-hydroxy-Sss,17a-pregnan werden 7 Minuten in 18 ml einer 0,1%gen Natriumbicarbonatlösung in 90%igem wässrigem Methanol gekocht. Dann wird die Reaktionslösung auf Eis gegossen, sofort mit Äthylacetat extrahiert und die organische Phase mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung neutralgewaschen. Das nach dem Trocknen und Eindampfen der Äthylacetatphase erhaltene Rohprodukt wird in Benzol-Äthylacetat-Lösung (1:1) an Kieselgel chromatographiert.
Dabei werden neben 18 mg Ausgangsstoff 83 mg 3 (3-Methoxy-3z,9a-epoxy- 1 la,20t-diacetoxy- 14ss,18-dihydroxy-5 ss,17a-pregnan erhalten, die nach einer Kristallisation aus Aceton-Hexan bei 203 205o schmelzen. [a]D = -20(0,47). IR: 3600, 3460 breit,
1725, 1250.
n) 90 mg 3ss-Methoxy-3a,9a-epoxy-lla,20f-diacetoxy- 14ss,18-dihydroxy-Sss,17a-pregnan werden in 10 ml Aceton bei 00 unter Rühren während 3 Minutenmit einem leichten Überschuss an einer 8-n. Lösung von Chromtrioxid in 8-n. wässriger Schwefelsäure (0,35 ml) oxidiert. Dann wird der Überschuss an Chromtrioxid durch Zugabe von Isopropanol zerstört, das Gemisch mit Äthylacetat verdünnt und mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung so schnell als möglich neutralgewaschen. Das nach dem Trocknen und Eindampfen der Äthylacetatphase resultierende Rohprodukt wird in Benzol-Äthylacetat-Lösung (1:1) an Kieselgel chromatographiert.
Dabei erhält man 62 mg 3ss-Methoxy-3a,9a- epoxy- 1 la,20t-diacetoxy- 14ss-hydroxy- 18-oxo-Sss,17a-preg- nan, die nach einer Kristallisation aus Aceton-Hexan bei 2090 schmelzen. [a]D = + 13 (0,40). IR: 3580, 3450, 2730, 1730,
1705, 1250.
o) 64 mg 3 3ss-Methoxy-3a,9a-epoxy-lla,20t-diacetoxy- 14ss-hydroxy-18-oxo-Sss,17a-pregnan werden mit 1 ml Methylamin in 10 ml abs. Benzol 15 Stunden im geschlossenen Rohr auf 1200 erwärmt. Dann dampft man im Vakuum ein, löst den Rückstand in 10 ml Acetanhydrid-Pyridin-Gemisch (1:1), belässt 3 Stunden bei Raumtemperatur und dampft im Vakuum ein, wobei 67 mg 3(3-Methoxy-3a,9a-epoxy-1 la,20l -diacetoxy- 14ss-hydroxy-18-methylimino-5 ss,17a-pregnan anfallen. IR: 3200 breit, 1725, 1665, 1250.
p) Die nach o) erhaltene Methyliminoverbindung wird in
10 ml Methanol mit 75 mg Natriumborhydrid in 1 ml Wasser bei Raumtemperatur während 20 Minuten reduziert. Dann wird das Reaktionsgemisch mit Äthylacetat versetzt, mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung neutralgewaschen und eingedampft, wobei 60 mg 3(3-Methoxy-3a,9a-epoxy-1 1z,20diacetoxy- 14ss-hydroxy-18-methylamino-5 ss,17a-pregnan erhalten werden IR: 3500-2600, 2790, 1725, 1250.
q) Die nach p) erhaltene Methylaminoverbindung wird zusammen mit 77 mg Chloracetylchlorid in 10 ml Chloroform gelöst. Unter heftigem Rühren gibt man bei 0O 28 mg Natriumhydroxid in 2 ml Wasser zu. Nach 10 Minuten verdünnt man mit Äthylacetat, trennt die organische Phase ab, wäscht sie mit gesättigter, wässriger Natriumchloridlösung, trocknet sie mit Magnesiumsulfit, dampft im Vakuum ein und chromatographiert den Rückstand in Äthylacetat an Kieselgel. Dabei erhält man 42 mg 3 3ss-Methoxy-3a,9a-epoxy-lla,20t-diacetoxy- 14P-hydroxy-18-(N-methyl-2-chlor- acetamido)-5 (3, 17a-pregnan, das nach einer Kristallisation aus Aceton-Hexan bei 173 schmilzt. [a]D = + 120(0,42). IR: 3350 breit, 1725, 1640, 1250.