CH505781A - Verfahren zur Herstellung von Nitrohydroxyarylverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Nitrohydroxyarylverbindungen

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CH505781A CH1174668A CH1174668A CH505781A CH 505781 A CH505781 A CH 505781A CH 1174668 A CH1174668 A CH 1174668A CH 1174668 A CH1174668 A CH 1174668A CH 505781 A CH505781 A CH 505781A
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Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von Nitrohydroxyarylverbindungen
Es ist bekannt, dass Nitroarylverbindungen durch Umsetzung mit   Alkalihydroxyd    in   N/itro-hydlroxyaryl-    verbindungen übergeführt werden können, wobei festes   Alkalihydroxyd    mit einer Nitroarylverbindung in Kontakt gebracht wird,   die    irgendwie in   flüssiger,    d. h. ge   schmolzener    oder in einem organischen Lösungsmittel gelöster Form vorliegt, oder wobei das   Regaktionsge-    misch unter Zufuhr von molekularem Sauerstoff auf Temperaturen, bei denen es noch in festem Aggregatszustand verbleibt, jedoch auf mindestens 700 C, erwärmt wird.



   Es wurde nun gefunden, dass sich zahlreiche Nitrohydroxyarylverbindungen   vorteilhaft      durch    Umsetzung von entsprechenden   Nitroarylverbindungen    mit Alkalihydroxyd unter Ersatz von Wasserstoff durch Hydroxyl herstellen lassen, wenn man einer in festem   Aggregats-    zustand befindlichen Mischung der beiden Stoffe bei Temperaturen unter 700 C   molekularen    Sauerstoff   zn-    führt.



   Vorzugsweise wird das Verfahren so durchgeführt, dass man Mononitroverbindungen der Benzolreihe mit Kaliumhydroxyd in pulverförmigem Zustand und unter Zufuhr von molekularem Sauerstoff bei Temperaturen von 20 bis 600 C   während    der erforderlichen Reaktionszeit ununterbrochen mechanisch durchmischt.



   Als Ausgangsstoffe werden vorzugsweise Nitroarylverbindungen der   Formel   
EMI1.1     
 verwendet, worin R ein   Halogenatom    wie Chlor, Brom oder Jod, eine Alkylgruppe, z. B.   Tertlärbutyl,    eine Alkoxygruppe wie Methoxy, eine gegebenenfalls durch ein Chloratom substituierte Phenoxygruppe, eine Chlorphenylgruppe oder   einen      Cyciohexylrest bedeutet.    Der Substituent R befindet sich zweckmässig in   p-Ste'liung    zur Nitrogruppe. Als weiterer geeigneter Ausgangsstoff ist   1,3 -Dichlor-5-nitrobenzol    zu erwähnen.



   Da das Reaktionsgemisch während der ganzen Umsetzung von flüssigen Bestandteilen freibleiben soll, werden die beiden festen Ausgangsstoffe zweckmässig in Pulverform miteinander vermischt, und es wird so   ge    arbeitet, dass das Gemisch in körnigem bis pulverförmigem Zustand unter mechanischer   Durchmischung    erwärmt und so lange auf der erforderlichen Temperatur bewegt wird, bis die Umsetzung beendet ist. Während der Umsetzung wird dem Gemisch molekularer Sauerstoff zugeführt; zweckmässig wird einfach Luft eingeblasen. Je nach der Art der angewandten Reaktionsbedingungen, d. h. Korngrösse der verwendeten Ma   terialien,    Luft oder Rein-Sauerstoffzufuhr, Temperatur,   Mischungseffekt    usw. können die Reaktionszeiten in   nerhaib    weiter Grenzen (von 10 Minuten bei z. B.



  kontinuierliche Arbeitsweise ;bis beispielsweise 20 Stunden in   anderen Fällen)    schwanken.



   Die   Umsetzung    lässt sich sehr gut in einem mit Schlagstangen versehenen   Schaufelirockner    üblicher Bauart ausführen. Sie ist aber auch in andern heizbaren Vorrichtungen zum Mahlen und/oder Mischen möglich. Besonders vorteilhaft hat sich die   ,kontinuier-    lichte Arbeitsweise unter Verwendung von Feststoff Reaktoren nach dem Prinzip kontinuierlich arbeitender Kugelmühlen erwiesen.



   Das Reaktionsgemisch kann in üblicher, an sich bekannter Weise aufgearbeitet werden, indem   man    es in Wasser aufnimmt, worin die   Alkaliverbindungen    von hydroxylgruppenhaltigen   Nitroarylkörpern    bekanntlich löslich   sind,    die Lösung von den zurückbleibenden Feststoffen abfiltriert und durch Säurezusatz die freien Hy   droxyarylverbindungen    ausfällt.



   Beispiel I
8 g   4-Nitrochlorbrenzol    und 32 g   Kaliumhydroxyd-      pulver    werden zusammen mit 800 g Glasperlen vom Durchmesser 3 mm in einem mit Rührer versehenen Becherkolben unter Zuleitung eines trockenen Luftstromes von etwa 200 ml pro Minute gerührt. Die Mischung erwärmt sich hierbei auf etwa 500 C und verfärbt sich  nach bräunlichorange. Nach   11/2    Stunden kühlt man um Eisbad ab, gibt 400   mi      Eiswasser    zu, filtriert nach dem Absieben der Glasperlen von 2,0 g nicht umgesetztem   4-Nitrochlorbenzol    ab und säuert das Filtrat stark an.



  Das    usfallende    Produkt wird abgenutscht, mit Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur über Phosphorpentoxyd getrocknet. Man erhält 5,4 g   (81,7 %    der Theorie, bezogen auf nicht   regeneriertes    4-Nitrochlorbenzol)   5-Chlor-2-nitrophenol    als   graugeibe      Kristalle    vom Schmelzpunkt 38 bis 400 C. Ein durch   Wasser      dampfdestillation    und Umkristallisation aus Petroläther gereinigtes Präparat schmilzt bei 42 bis 430 C und stimmt auch in den andern Eigenschaften mit dem in der Literatur beschriebenen Produkt überein.



   Verwendet man anstelle von   4-Nitrochlorbenzol    4-Nitrojodbenzol, so erhält man in ähnlicher Ausbeute 5-Jod-2-nitrophenol als gelbe Kristalle vom   Schmelz-    punkt 93 bis   950 C    Eine im Vakuum   sublimierte    Probe vom Schmelzpunkt 93 bis 940 C ergibt folgende Analysendaten:   C"H403NJ    berechnet: C 27,19 H 1,52 N 5,29 J 47,89 gefunden: C 27,36 H 1,77 N 5,26 J 47,81
In analoger Weise erhält man aus den entsprechenden   hydroxylgnippenfreien    Verbindungen die Präparate der Formeln
EMI2.1     

Gelbe Kristalle aus Perchloräthylen.



   Schmelzpunkt: 91 bis 920 C.



     C7H7NO4    berechnet: C 49,71 H 4,17 N 8,28 gefunden: C 49,36 H 4,26 N 8,47
EMI2.2     

Gelbe Kristalle aus Cyclohexan.



   Schmelzpunkt: 124 bis 1250 C.



     CsH30aNCl3    berechnet: C 34,64 H 1,45 N 6,74   C1    34,10 gefunden: C 34,84 H 1,41 N 6,75 Cl 34,18
Beispiel 2
8,1 g 4-Nitrobrombenzol und 40 g   Kaiiumhydroxyd-    pulver werden in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur gemahlen, wobei der   Becherkolben    in einem 500 C warmen Ölbad steht. Man erhält nach dem Aufarbeiten gemäss Beispiel 1 1,4 g nicht umgesetztes 4-Nitrobrombenzol zurück und 4,9 g (69 % der Theorie) rohes 5-Brom-2-nitrophenol als   graugeibe    Kristalle vom Schmelzpunkt 44,5 bis 460 C. Eine im Hochvakuum sublimierte Probe ergibt gelbe Kristalle, die bei 46 bis   47     C schmelzen.



     C;Ho03NBr    berechnet: C 33,06 H 1,85 N 6,42 gefunden: C 32,78 H 2,11 N 6,52
Unter den gleichen   Reaktionsbedingungen    lässt sich auch   4-Nitro-tertiärbutylbenzol    in das Nitrophenol der Formel
EMI2.3     
 überführen.



   Nicht umgesetztes   4-Nitro-tertiärbutyibenzol    wird nach dem Aufnehmen des Reaktionsgemisches in Eiswasser mit   Petroläther    extrahiert. Das nach dem Ansäuern   der    wässrigen Phase als Ö1 ausfallende Produkt wird durch Extraktion mit Methylenchlorid isoliert. Zur Reinigung wird eine Probe des Rückstandes der Me   thylenchloridlösung    im Kugelrohr destilliert. Siedepunkt: 1000 C/0,05 mm Hg.



  C10H1303N berechnet: C 61,52 'H 6,71 N 7,18 gefunden: C 61,66 H 6,57 N 7,02
Beispiel 3
8 g   4'-Chlor-4-nitrodiphenyl    und 40 g Kalium   hydroxydpulver    werden in der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur während 5 Stunden bei einer   Badtempe      ratur    von 500 C gemahlen. Man versetzt das Reaktionsgemisch mit 300   ml    Eiswasser und filtriert nach Abtrennen der Glasperlen den festen Rückstand ab.



  Dieser besteht aus dem gebildeten schwerlöslichen Kaliumsalz des Nitrophenols und nicht umgesetztem Ausgangsmaterial. Dieses Gemisch wird erschöpfend mit heissem Wasser extrahiert und der Extrakt angesäuert.

 

  Man erhält 3,9 g (81 % der Theorie, bezogen auf nicht regeneriertes   AusgangsmateriaD    der Verbindung der Formel
EMI2.4     
 die nach dem   Umkristallisieren    aus Essigester oder Alkohol in Form gelber Kristalle vorliegt.



   Schmelzpunkt: 158 bis 1590 C.



     Cl2H803NCl    berechnet: C 57,73 H 3,23 N 5,61 gefunden: C 57,29 H 3,27 N 5,57
Aus dem Extraktionsrückstand erhält man 3,5 g   Ausgangsmaterial.   



   Ebenfalls ziemlich schwerlösliche Kaliumsalze bilden die bei Badtemperaturen von 50 bis 600 C erhält Eichen Nitrophenole der folgenden Formeln
EMI2.5     
 Gelbe Kristalle aus Perchloräthylen.



  Schmelzpunkt: 116 bis 1170 C.  



  C12H9O4N berechnet: C 62,34 H 3,92 N   6,06    gefunden: C 62,36 H 4,04 N 5,99
EMI3.1     
    Orünlichgeibe    Kristalle   aus    hexan.



   Schmelzpunkt: 79 bis 810 C.



     C12H804NC1    berechnet: C 54,26 H 3,04 N 5,27 gefunden: C 54,16 H 3,07 N 5,15
EMI3.2     

Gelborange Kristalle.



   Schmelzpunkt: 124 bis 1250 C.



     Ct2HgO4NCl    berechnet: C 54,26 H 3,04 N 5,27 gefunden: C 54,09 H 3,21 N 5,43
Beispiel 4
In einer heizbaren Kugelmühle aus rostfreiem Stahl mahlt man 20 g   4-Nitrocyclohexylbenzol    und 400 g Kaliumhydroxydpulver in einem trockenen   Luft-    Strom zuerst 18 Stunden bei 350 C,   dann    5 Stunden bei 450 C und zuletzt 2 Stunden bei 500 C Badtemperatur.



  Dann nimmt man   das    erhaltene ockerfarbige Pulver in 2 1 Wasser auf, befreit die Lösung mit Aktivkohle von öligen Nebenprodukten, säuert   das    klare, orange Filtrat an und extrahiert es mit Äther. Die so   erhaltenen    8,5 g gelben   öligen      Ätherextraktes    unterwirft man der Wasserdampfdestillation.

  Man erhält 0,3 g   wasserdlampf-    flüchiges   2-Nitro-5 -cyolohexylphenol    der Formel
EMI3.3     
 das nach zweimaliger   KlrgelrohrdestiSllation    bei 37 bis 440 C schmilzt und folgende Analysenwerte ergibt:   C12H15O3N    berechnet: C 65,14 H 6,83 N 6,33 gefunden: C 65,1 H 6,6 N 6,2
Aus dem Rückstand der Wasserdampfdestillation kristallisieren beim Abkühlen 7,0 g der Verbindung der Formel
EMI3.4     
 als gelbe Kristalle aus, die nach   Umkristallisaüon    aus Hexan bei 68,5 bis   69,50 C    schmelzen und folgende Analysenwerte ergeben: C12H1604N berechnet: C 60,75 H 6,37 N 5,90 gefunden: C 60,84 H 6,37 N 6,06 Die Struktur ist durch das Kernresonlanzspektrum si   chengesteZlt.   

 

   Erniedrigung der Reaktionstemperatur bewirkt eine   Verminderung    des Anteils der obigen Verbindung zu   gunsten    der   wasserdampfflüchtigen    Monohydroxyverbindung. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Herstellung von Nitro-hydroxyaryl- verbindungen durch Umsetzung von entsprechenden Nitroarylverbindungen mit Alkalihydroxyd unter Ersatz von Wasserstoff durch Hydroxyl, dadurch gekennzeich- net, dass einer in festem Aggregatzustand befindlichen Mischung der beiden Stoffe bei Temperaturen unter 700 C molekularer Sauerstoff zugeführt wird.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 20 und 600 C erfolgt.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsstoff eine Verbindung der Formel EMI3.5 verwendet, worin R sich vorzugsweise in p-Stellung zur Nitrogruppe befindet und ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine gegebenenfalls durch ein Chloratom substituierte Phenoxygruppe, eine Chlorphenylgruppe oder einen Cyolohexylrest bedeutet.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man 1,3-Dichlor-5-nitrobenzol als Aus gantgsstoff verwendet.
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