Verfahren zur Herstellung von 5a-41,3-Androstadienolen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer 5a-41,3-Androstadienole der folgenden Formel, in welcher R Wasserstoff oder Methyl bedeutet:
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge- kennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel I
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worin R die obige Bedeutung besitzt, mit Dimethyl- formamid-Pyridin behandelt.
Darauf kann man in den erhaltenen Verbindungen die 17ss-Hydroxylgruppe, insbesondere mit Chromsäure, oxydieren bzw. man kann sie verestern, wodurch 17- Oxo- bzw. 17ss-Acyloxyderivate entstehen.
Die Acylgruppe ist vorzugsweise von Kohlenwasser- stoffcarbonsäuren mit weniger ass 12 Kohlenstoffatomen abgeleitet, die gesättigt oder ungesättigt, geradkettig, verzweigt, cyclisch oder cyclisch-aliphatisch oder aro matisch sein können und durch funktionelle Gruppen, wie z.
B. Hydroxyl, bis zu 5 Kahlenstoffatome enthalten des Alkoxy, bis zu 12 Kohlenstoffatome enthaltendes Acyloxy, Nitro, Amino oder Halogen substituiert sein können.
Typische Estergruppen sind das Acetat, Propio- nat, Önanthat, Benzoat, Trime@thylacetat, tert.-Butyl- acetat, P'henoxyacetat, Cyclopentylpropionat, Amino- acetat und ss Chlorpropionat.
Die neuen durch die obige Formel 1I wiedergege benen Verfahrensprodukte sind anabolisch-andToge-ne Mittel mit einem günstigen anaboliseh-androgenen Ver hältnis. Darüber hinaus haben sie antiöstrogene, anti- gonadotrope, antifibrillatorische und den Appetit an regende Eigenschaften.
Ferner erniedrigen sie den Blut cholesterinspiegel, mildern die prämenstruale Spannung und unterdrücken den Ausfluss der Hypophysendrüse.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen kön nen ferner zur Herstellung entsprechender Alkyl- und Alkinylderivate verwendet werden, indem man die Ver fahrensprodukte oxydiert und die erhaltenen 17-Oxo- verbindungen (I11) in einer metallorganischen Reaktion in die entsprechenden 17a-Alkyl- oder 17a-Alkinyl-17ss- hycbroxyverbindungen (IV) überführt.
Die neuem Verbindungen werden gemäss dem folgen den Schema hergestellt:
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In den obigen Formeln bedeutet R, Wasserstoff oder eine Acylgruppe einer Kohlenwasserstoffcarbonsäure mit weniger als 12 Kohlenstoffatomen und R2 Wasserstoff, niederes Alkyl oder niederes Alknyl.
Die Ausgangsverbindungen des erfindungsgemässen Verfahrens, das 3ss-Chlor-d1-androsten-17ss-ol oder das 2-Methylderivat desselben, werden zweckmässig aus dem entsprechenden A'-Androsten-17ss-ol-3-on-acetat mittels bekannter Reduktion zu dem entsprechenden 3ss,17ss- Diol-17-acetat,
Behandlung mit Thionylchiorid zwecks Bildung des 3ss-Chlor-17ss-ol-17-acetats und übliche Verseifung der Acetatgruppierung zur Bildung der. ge wünschten 3ss-Chlor-d1-androsten-17ss-ol-Verbindung er halten.
Bei der praktischen Ausführung des erfindungsge- mässen Verfahrens wird die Ausgangsverbindung I, wie gesagt, mit Dimethylformamid-Pyridin, vorzugsweise unter Rückflussbedingungen, behandelt, wobei das 41,3_ Androstadienderivat (II) erhalten wird.
Die erhaltenen i1,3-Androsftan 17ss-ol-Verbindungen 1I können, vorzugsweise mit Chromtrioxyd, zu den ent sprechenden 17-Ketonen (III) oxydiert werden.
Die letzteren 17-Ketone liefern bei Behandlung mit einem niederen Alkylmagnesiumhalogenid unter üblichen Be- dingungen die entsprechenden 17a-Niederalkyl-d1,3-an- drostadienderivate (IV; R1 = H, R2 = niederes Alkyl).
Die d1,3-Androstadien-17-on-Verbindungen (11I) liefern bei Behandlung mit einem niederen 1-Alkin, wie z. B. Acetylen, in Gegenwart eines: niederen Allkali- metallalkanolats, wie z.
B. Kalium-tert: amylat, die ent sprechenden 17a-nieder-Alkinyl-d1,3-androstadienderivate (IV: R1 = H, R= = niederes Alkinyl), die bei Hydrie rung in Gegenwart eines milden Katalysators, wie z. B. 2 'J ges Palladium-Calciumcarbonat, die entsprechenden 17c!-Niederalkenyl-,l1,3-androstadienderivate (IV: R1 = H, R2 = niederes Alkenyl) ergeben können.
Die Verbindungen mit einer sekundären Hydroxyl- gruppe, beispielsweise am C-Atom 17 (1I), können in bekannter Weise in Pyridin mit einem geeigneten Acylie- rungsmittel, wie z.
B. einem Chlorid oder einem An hydrid einer Kohlenwasserstoffcarbonsäur#ä des vor stehend definierten Typs, verestert werden, wodurch sie die entsprechenden Acylderivate liefern. Die Verbindungen mit einer tertiären Hydroxyl- gruppe im Molekül, z. B. am C-Atom 17 (IV), können in üblicher Weise in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure mit einem Acylierungsmittel, wie z.
B. Essigsäurean hydrid, Capronsäureanhydrid, Cyclopentylpropionsäure- anhydrid oder önauthsäureanhydrid, unter Bildung der entsprechenden Ester verestert werden.
Beispiel <I>l</I> Zu einer Lösung von 1 g 3ss-Chlor-d1-androsten-17ss- ol (erhalten durch Reduktion des Acetats des dl-Andro- st4en-17ss-ol-3-ons mit Natriumborhydrid@, gefolgt von Be handlung des so erzeugten 3ss,17ss-Diol-17-acetats mit Thionylchlorid und bekannte Versesfung der Acetat gruppierung) in 50 cm? Dimethylformamid wurden 2,2 molare Äquivalente Pyridin zugegeben,
und das resultie rende Gemisch wurde 3 Stunden lang am Rückfluss erhitzt. Danach wurde es abgekühlt, in Wasser gegossen, und der erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert, ge trocknet und aus Aceton Hexan umkristallisiert, wobei er so 41,3-Androstadien-17ss-ol lieferte.
Mittels der gleichen Verfahrensweise würde 2-Methyl- 3ss-chlor-di-andirostan-17ss-al in 2-Methyl-41,3-androsta- dien-17ss-ol umgewandelt.
<I>Beispiel 2</I> Eine Lösung von 1 g di>3-Androstadien-17ss-ol in 10 cm3 Aceton wurde auf 0 C abgekühlt und unter einer Stickstoffatmosphäre und unter Rühren mit einer Lösung von 8n Chromsäure (hergestellt durch Mischen von 26 g Chromtrioxyd mit 23 cm3 konzentrierter Schwefel säure und Verdünnen mit Wasser auf 100 cm-) behan delt,
bis die Farbe des Reagenzes in dem Gemisch bestehen blieb. Es wurde 5 Minuten länger bei 0 bis 5 C gerührt und mit Wasser verdünnt. Der Niederschlag wurde gesammelt, mit Wasser gewaschen und im Va kuum getrocknet und lieferte so ein rohes Produkt, das bei Umkristallisation aus Aceton-Hexan 41,3-Androsta- dien-17-on ergab.
Mittels der gleichen Verfahrensweise wurde 2-Methyl- 41,3-androstadien-17ss-ol in 2-Methyl-41,3-androstadien- 17-on übergeführt.
<I>Beispiel 3</I> Eine Lösung von 5 g d1,3-Androstadien-17-on in 250 cmä thiophenfreiem Benzol wurde mit 27,5 em3 4n Mathylmagnesiumbromid in Äther behandelt,
und das Gemisch wurde unier Feuchtigkeitsausschluss 3 Stun den lang am Rückfluss erhitzt. Das abgekühlte Gemisch wurde vorsichtig mit überschüssiger wässriger Ammo- niumchlanidlösung behandelt und das Produkt durch Extraktion mit Äthylacetat isoliert. Der Extrakt wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft.
Umkristallisation aus Methylenchlorid-Hexan lieferte 17a-Methyl-41,3-androstadien-17ss-ol. Wenn die gleiche Verfahrensweise auf 2-Methyl-41,3- androstadien-17-on- angewendet wurde, wurde 2,17a- Dimethyl-,11,3-androstadien 17ss-al erhalten.
<I>Beispiel 4</I> Eine Lösung von 1 g 41,3-Androstadien-17-on in 30 cm@ wasserfreiem Benzol wurde unter Stickstoff zu einer Lösung gegeben, die durch Auflösen von 1,4 g Kalium in 30 cm3 tut.-Amylalkohol hergestellt worden war. Ein langsamer Strom von gereinigtem Acetylen wurde 40 Stunden lang durch die Lösung geleitet, worauf die Lösung mit Wasser verdünnt und mit Benzol extra- hievt wurde.
Die organischen Extrakte wurden dann neutral gewaschen und über wasserfreiem Natrium sulfat getrocknet. Verdampfen des Lösungsmittels und Chromatographie des Rückstandes auf 70 g alkalischem Aluminiumoxyd ergab in den Hexan-Benzol-Fraktionen ein Produkt, das bei Umkristallisation aus Aceton- Hexan 17a-Äthinyl-41,3-androstadien-17ss-ol lieferte.
Mittels der gleichen Verfahrensweise wurde 2-Methyl- A1,3_androstadien-17-on in 2-Merohyl-17a-äthinyl-d1>3-an- drostadien-17ss-ol übergeführt.
<I>Beispiel 5</I> Ein Gemisch von 1 g Al,3-Androstadien-17ss-al, 4 cm3 Pyridin und 2 cm3 Esisigsäurean'hydrid wurde über Nacht bei Zimmertemperatur gehalten, in Eiswasser gegossen, der gebildete Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Kristallisation aus Aceton-Hexan ergab Al,
3-And@rostadien-17ss-ol- acetat.
Unter Befolgung der gleichen Verfahrensweise wurde 2-Methyl-41,3-androstadien-17ss-ol behandelt und ergab so 2-Methyl-41,3-androstadien-17ss-ol=acetat.
<I>Beispiel 6</I> Die Ausgangsverbindungen von Beispiel 5 wurden unter genauer Befolgung der dort beschriebenen Ver fahrensweise behandelt mit der Ausnahme, dass das Essigsäureanhydrid durch Capronsäureanhydrid, Pro pionsäureanhydrid, Önanthsäureanhydrid oder Cyclo- pentylpropionsäureanhydrid ersetzt wurde, und lieferten so die entsprechenden Caproate, Propionate, Önanthate bzw.
Cyclopentylpropionate der erwähnten Au@sgangs- verbindungen.
<I>Beispiel 7</I> Zu einer Lösung von 5 .g 17a-Methyl-41,3-andro- stadien17ss-ol in 100 cm3 wasserfreiem Benzol wurden 1 g p-Toluolsulfonsäure und 10 cm3 Capronsäurean hydrid gegeben, und das Gemisch wurde 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehengelassen, in Eis und Wasser gegossen, und das resultierende Gemisch wurde gerührt,
um die Hydrolyse des überschüssigen Anhydrids zu bewirken. Die Benzol:schicht wurde abgetrennt und mit 10 % iger Natriumcarbonatläsung und Wasser gewaschen. Trocknen, Eindampfen und Kristallisation des, Rück standes aus Äther-Hexan lieferte 17a-Methyl-d1,3-and@ro- stadien-17ss-ol-caproat.
Die unter A aufgeführten Ausgangsverbindungen wurden in gleicher Weise behandelt, wobei sie die unter B angegebenen Produkte lieferten.
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A
<tb> 17a-Methyl-4l,3- <SEP> 17a-Methyl androstadien <SEP> 17/3-o1 <SEP> d1,3-androstadien 17ss-ol-caproat
<tb> 2,17a-Dimethyl-d1,3- <SEP> <I>2,17a</I> <SEP> Dimethyl androstadien <SEP> 17ss-ol <SEP> 41,3-androstadien 17ss-ol-caproat
<tb> 17a <SEP> Äthnyl-d1>3- <SEP> 17a-Äthinyl androstadien-17ss-ol <SEP> d1,3-androstadien 17ss-ol-caproat
<tb> 2-Methyl-17a-äthinyl- <SEP> 2-Methyl-17a-äthinyl dl>3-androstadien-17ss-ol <SEP> 41,
3-androstadien 17ss-ol-caproat <I>Beispiel 8</I> Die Ausgangsverbindungen von Beispiel 7 wurden unter genauer Befolgung der dort beschriebenen Ver- fahrensweise behandelt mit der Ausnahme, dass das Capronsäureanhydrid durch Essigsäureanhydrnd, Pro- pionsäureanhydrid, Önanthsäureanhydnd oder Cyclo- pentylpropionsäureanhydrid ersetzt wurde,
und ke- feirten so die entsprechenden Acetate, Propionate, Önanthate bzw. Cyclopentylpropionate der genannten Ausgangsverbindungen.