Langdrehautomat zur Bearbeitung von Stangenmaterial Die Erfindung betrifft einen Langdrehautomaten zur Bearbeitung von Stangenmaterial mit einem hin und her bewegbaren Spindelstock, dessen Arbeitsspindel eine nach jedem Arbeitszyklus unter dem Einfluss einer Steuerwelle und mehrerer dieser zugeordneter Betäti gungsorgane sich öffnende und wieder schliessende Spannbuchse trägt, und einem Wippen- und Stahlhalter bock, welcher mit sternförmig um eine Materialführung angeordneten, zu dieser radial beweglichen Werkzeug aufnahmen ausgerüstet ist, wobei.
das am Ende des je weiligen Arbeitszyklus dem Abstich des fertig bearbeite ten Werkstücks von der Materialstange dienende Werk zeug für die Zeit, während der der Spindelstock zum Nachfassen von Stangenmaterial bei geöffneter Spann buchse eine Rücklaufbewegung ausführt, die Funktion eines die Lage der unter Axialschub stehenden Material stange sichernden Anschlags ausübt.
Bei bekannten Langdrehautomaten der vorbeschrie benen Gattung war es bisher nicht möglich, das nach Aufarbeitung einer Materialstange noch in der Arbeits spindel verbliebene Reststück in Zuführrichtung aus der Spindel herauszustossen. Einfach deshalb nicht, weil der nach jedem Arbeitszyklus für die Dauer des Rücklaufs des Spindelstocks noch in der Arbeitsstellung verblei bende, hierbei die Funktion eines Anschlags ausübende Abstechstahl dem Reststück den Austritt aus der Ar beitsspindel verwehrt.
Infolgedessen blieb der Bedie nungsperson des Langdrehautomaten bisher zum Ent fernen des Stangenrestes aus der nach Fertigstellung des letzten Werkstücks stillgesetzten Maschine keine andere Wahl, als nach Lösung der mittels Handhebel unabhän gig von der Steuerwelle betätigbaren Spannbuchse den Stangenrest durch Antippen mit dem Finger oder ge eigneten Hilfsgeräten nach rückwärts, d. h. entgegen der Vorschubrichtung aus der Arbeitsspindel zu drücken. Diese Tätigkeit erfordert einmal von der Bedienungs person eine gewisse individuelle Geschicklichkeit, da der Abstechstahl nur einen Teil der Stirnfläche, des Stan genrestes als Angriffsfläche freigibt.
Zum andern bringt sie den Nachteil mit sich, dass die benötigte Rüstzeit zur Ladung der Maschine infolge der umständlichen und zeitraubenden Entfernung des Stangenrestes ein fach mit den Prinzipien moderner rationeller Fertigungs methoden nicht mehr in Einklang zu bringen ist.
Diese den bekannten Langdrehautomaten der ein gangs erwähnten Gattung anhaftenden Nachteile zu ver meiden, hat sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, d. h. Maschinen dieser Art dahingehend weiterzubilden und zu vervollkommnen, dass die anfallenden Stangen reste in Zuführrichtung des Stangenmaterials aus der Arbeitsspindel ausgestossen werden können, wodurch gleichzeitig die Voraussetzungen dafür geschaffen wer den sollen, die unter Vermeidung umständlicher und aufwendiger Mittel einen vollautomatischen Betrieb des Langdrehautomaten mit selbsttätiger Zuführung des Stangenmaterials aus einem Lademagazin gewährleisten.
An sich ist es bei Langdrehautomaten zwar schon generell bekannt, den nicht mehr verarbeitbaren Rest einer Materialstange in Zuführungsrichtung nach vorn aus der Spannpatrone: herauszustossen. Auch kennt man bei derartigen Maschinen schon den nach Zuführung einer neuen Materialstange in deren Bewegungsbereich einschwenkbaren Hilfsanschlag zur Begrenzung der Vor schubbewegung der Materialstange.
Zur Lösung des vorstehend erwähnten Problems ist der erfindungsgemässe Langdrehautomat dadurch ge kennzeichnet, dass eine nach Aufbrauch der Material stange steuerwellenunabhängig in Funktion tretende, auf die Betätigungsorgane der Spannbuchse einwirkende, als Hubmagnet ausgebildete Stellvorrichtung angeordnet ist, ferner ein ebenfalls mittels einer einen Hubmagnet aufweisenden Stellvorrichtung in Wirkstellung bringba- rer Hilfsanschlag vorgesehen ist, der die Vorschub bewegung einer neuen, in die Arbeitsspindel eingelegten Materialstange beendet.
Auf diese Weise kann eine beachtliche Verbesserung im Arbeitsablauf des Langdrehautomaten erzielt wer den, und zwar insofern, als die anfallenden Stangen reste nicht, wie bisher nach rückwärts, sondern nun mehr in Vorschubrichtung aus der Arbeitsspindel ent- fernt werden können. Mit relativ einfachen baulichen Mitteln ist damit die Möglichkeit gegeben, die Ma schine in vollautomatischem Betrieb funktionssicher mit Lademagazin arbeiten zu lassen. Insgesamt gesehen er möglicht somit die erfindungsgemäss vorgeschlagene Konzeption einen erheblichen Beitrag zur Rationalisie rung und Erhöhung der Wirtschaftlichkeit eines Lang drehautomaten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt: Fig. l einen Langdrehautomaten mit einem diesem zugeordneten Stangenmagazin in Vorderansicht, Fig. 2 die Betätigungsorgane zum Öffnen und Schliessen der auf der Arbeitsspindel angeordneten Spannbuchse in grösserem Massstab, Fig. 3 eine Ansicht des die Werkzeugaufnahmen tragenden Wippen- und Stahlhalterbocks des Langdreh automaten, Fig. 4 einen Querschnitt durch das Stangenmagazin gemäss der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie I-I, ebenfalls in grösserem Massstab, Fig. 5 die der Betätigung eines Mehrspindelapparats dienende Steuerscheibe und schliesslich Fig.
6 ein Schaltschema der elektrischen Anlage zur Steuerung des Antriebsmotors des Langdrehauto maten sowie der beiden die Spannbuchse und den Hilfs anschlag betätigenden Hubmagnete.
In der Zeichnung bedeutet 1 das Maschinengestell der im Langdrehverfahren arbeitenden Werkzeugma schine, die einen auf einem Bett horizontal hin und her bewegbaren Spindelstock 2 aufweist, dem ein seine Lage stets beibehaltender Wippen- und Stahlhalterbock 3 zu geordnet ist. Zur Durchführung zusätzlicher Arbeits gänge, wie z. B. zur Anbringung einer axialen Bohrung bzw. Gewindebohrung oder dergleichen, ist der Auto mat ferner, wie üblich, mit einem schwenkbar gelager ten Mehrspindelapparat 4 ausgerüstet. Im Spindelstock ist eine mittels Riementrieb 5 motorisch antreibbare Arbeitsspindel 6 gelagert. Diese trägt eine mittels meh reren Spannknacken 7, einem Spannkonus 8 sowie einem axial beweglich gelagerten Zylinder 9 betätigbare Spann buchse 10.
Zum Zwecke der Betätigung der drehfest mit der Arbeitsspindel 6 verbundenen, das zu bearbei tende Stangenmaterial drehfest mitnehmenden Spann buchse 10 ist auf einem ortsfesten Zapfen 12 des Spindelstocks 2 ein Winkelhebel 13 schwenkbar ge lagert, der einenends am Zylinder 9, andernends an einem auf einer Führung 14 auf und ab bewegbaren Schieber 15 angreift. Um Relativbewegungen des Spin delstocks zum Schieber 15 zu ermöglichen, ist letzterer mit einer horizontal verlaufenden Führungsnut 15a ver sehen, in die ein am Winkelhebel 13 angeordneter Füh rungszapfen 13a (Fig. 2) formschlüssig eingreift. Am Schieber 15 greift eine Zugfeder 16 an, die das Be streben hat, den Schieber stets in einer solchen Lage zu halten, in der die die Materialstange mitnehmende Spannbuchse 10 geschlossen ist.
Zur Betätigung des Schiebers 15 ist, wie insbe sondere aus Fig. 2 ersichtlich, ein auf einem ortsfesten Zapfen 17 drehbar gelagerter Hebel 18 vorgesehen, dessen einer Arm mit dem Schieber 15 in formschlüssi gem Eingriff steht. Auf dem anderen Arm des Hebels 18 ist mittels eines Zapfens 19 eine zweiarmige Klinke 20 drehbar gelagert. Eine formschlüssige, in gewissen Grenzen freibewegliche Kupplung der Klinke mit dem Hebel 18 ist dadurch erreicht, dass an der Klinke einen ends eine Aussparung 20a vorgesehen ist, zwischen deren Begrenzungskanten ein auf dem Hebel 18 be festigter Stift 18a angeordnet ist.
Wie aus Fig. 2 fer ner ersichtlich, ist achsgleich zum Hebel 18 ein weiterer Hebel 21 gelagert, der zweckmässig als Winkelhebel aus geführt und einenends durch entsprechende gabelförmige Ausbildung mit einem auf der Klinke 20 angeordneten Stift 20b mit dem Hebel 18 in formschlüssige Verbin dung bringbar ist.
Die Beeinflussung der vorbeschriebenen, der Öff nung und Schliessung der Spannbuchse 10 dienenden Betätigungsorgane kann in üblicher Weise mittels einer auf der Steuerwelle 22 des Langdrehautomaten dreh fest angeordneten Kurventrommel 23 erfolgen, in deren axial wirkende Steuernut 23a ein einenends am Hebel 21 angeordneter Stift 21a formschlüssig eingreift.
Die Ausbildung der Steuernut 23a ist dabei so zu treffen, dass am Ende jedes Arbeitszyklus, d. h. nach Fertig stellung des zu bearbeitenden Werkstücks, die Betäti gungsorgane derart beeinflusst werden, dass sie den Schie ber 15 bei gemeinsamer Bewegung des aus den beiden Hebeln 18 und 21 gebildeten Zwischengliedes entgegen der Wirkung der Zugfeder 16 anheben und damit die Spannbuchse 10 öffnen. Die Schliessung der Buchse er folgt ebenfalls wieder durch die Kurventrommel 23, und zwar dadurch, dass die Steuernut 23a die Betäti gungsorgane im gegenläufigen Sinne beeinflusst, d. h. den Schieber 15 nach unten bewegt.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, trägt der vorstehend bereits erwähnte Wippen- und Stahlhalter bock 3 mehrere, sternförmig um eine Materialführung 25 angeordnete Werkzeugaufnahmen 26 bis 30, die während eines Arbeitszyklus der Maschine mittels nicht dargestellter Steuerscheiben und Kraftübertragungsge stänge nacheinander in die Arbeitsstellung und aus die ser wieder herausbewegbar sind. Eine dieser Werkzeug aufnahmen ist mit einem Abstechstahl 30a bestückt, dessen Aufgabe darin besteht, das fertigbearbeitete Werkstück am Ende des Arbeitsprozesses von der Ma terialstange abzustechen.
Ist in das zu bearbeitende Werkstück zusätzlich eine Axialbohrung mit oder ohne Gewinde anzubringen, geschieht dies mit dem üblicher weise am Langdrehautomaten vorgesehenen Mehrspin delapparat 4. Zur Steuerung dieses Apparates dient nor malerweise eine auf der Steuerwelle 22 angeordnete Steuerscheibe 32 sowie ein an dieser kraftschlüssig in Anlage gehaltenes Steuergestänge 33, mittels dessen der um eine horizontale Achse schwenkbare Mehrspindel apparat 4 in die jeweilige Arbeitslage bewegbar ist.
Was. die Ausbildung der Steuerscheibe 32 anbe trifft, so kann diese beispielsweise insgesamt drei Kur venabschnitte a, b und c aufweisen, wenn, wie in Fig. 1 gezeigt. beispielsweise eine mit einem Spiralbohrer be setzte Werkzeugspindel 34, eine mit einem Gewinde bohrer bestückte Werkzeugspindel 35 und schliesslich eine mit einem Senkbohrer oder dergleichen versehene Werkzeugspindel 36 zwecks Einbringung einer axialen Gewindebohrung in das Werkstück zum Einsatz kom men sollen.
Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, dass der Steuerkurvenabschnitt a der Bohrspindel 34, der Abschnitt b der Gewindebohrspindel 35 und schliess lich der Steuerkurvenabschnitt c der Senkbohrerspindel 36 die achsgleiche Lage zur Arbeitsspindel 6 vermittelt. Die Bedeutung des an der Steuerscheibe 32 noch vor gesehenen Zwischenabschnitts d wird nachstehend noch näher erläutert werden.
Dagegen bedarf es an sich keiner besonderen Ausführungen darüber, dass die zwischen den einzelnen Abschnitten a und b bzw. c und a liegenden Kurvenstrecken Übergänge von einem zum anderen Kurvenabschnitt darstellen.
Mit 40 ist in der Zeichnung ein Materialführungs ständer bezeichnet, der zusätzlich mit einem Lademaga zin 41 ausgerüstet ist. Wie üblich dient zum Vorschub der Materialstange 11 eine Stange 42, an deren einem Ende eine Schaltfahne 43 befestigt ist. Letztere steht unter der Wirkung eines mit einem Gewicht 44 ver- sehenen Zugseiles 45, das auf die Vorschubstange 42 und damit auf die Materialstange 11 einen steten Axial schub ausübt. Ausser dem Zugseil 45 greift an der Schaltfahne 43 ein weiterer über Seilscheiben 46 und 47 geführter endloser Seilzug 48 an. Mit der Seil scheibe 46 ist ein Stirnrad 49 drehfest verbunden, das mit einem auf der Antriebswelle eines Elektromotors 50 angeordneten Ritzel 51 kämmt.
Aufgabe des Elektro motors 50 ist es, die Vorschubstange 42 dann, wenn das Zuggewicht 44 die Materialstange 11 bis zu einem Reststück durch die Arbeitsspindel 6 hindurchgeschoben hat, selbsttätig wieder in die in Fig. 1 mit strichpunk tierten Linien angedeutete Ausgangslage zu überführen. Während ein im Bewegungsbereich der Schaltfahne 43 befindlicher Schalter 52 dazu vorgesehen ist, den Seil zug-Motor 50 zwecks Rückführung der Vorschubstange 42 in die Ausgangslage einzuschalten, hat der weitere, andernends am Materialführungsständer 40 ange brachte, ebenfalls durch die Schaltfahne 43 beeinfluss bare Schalter 53 die Aufgabe, den Motor stillzusetzen, wenn die Vorschubstange 42 die in Fig.
1 angedeutete Endlage erreicht hat. Um in dieser Stellung der Vor schubstange 42 eine neue Materialstange 11 aus dem Lademagazin 41 in die Führungsrinne des Material führungsständers 40 einzubringen, kann das Magazin, wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, mit selbsttätig in Funktion tretenden, elektromechanisch betätigten Rückhalte- bzw. Schubstösseln 55 ausgestattet sein. Die Betätigung dieser Schubstössel wird funktionsbedingt stets dann erfolgen, wenn die Schaltfahne 43 der mo torisch zurückbewegbaren Vorschubstange 42 am Schal ter 53 anläuft.
Eine neue Materialstange 11 wird in die Führungsrinne des Materialführungsstännders 40 einge bracht, worauf die Vorschubstange 42 unter dem Ein fluss des gewichtsbelasteten Zugseiles 45 an der ihr zugekehrten Stirnseite der eingelegten Materialstange zur Anlage kommen kann.
Um am Ende jedes Arbeitsprozesses, d. h. nach Fertigstellung eines Werkstücks und dessen Abstich von der Materialstange, dieser eine axiale Abstützung zu geben, ist vorgesehen, dass der Abstechstahl 30a nach Ausübung seiner Funktion so lange in der Arbeits stellung verbleibt, bis der zurücklaufende Spindelstock 2 bei geöffneter Spannbuchse 10 Stangenmaterial nach gefasst und die Spannbuchse selbst die Stange wieder fest erfasst hat. Ist die in der Arbeitsspindel 2 befind liche Stange verbraucht, so dass nur noch ein nicht weiter zu verarbeitender Stangenrest vorhanden ist, muss dieses Ende aus der Arbeitsspindel 2 entfernt werden.
Will man diesen Stangenrest nicht, wie bei den bekann ten Langdrehautomaten, entgegen der Zuführungsrich tung, sondern in Richtung der Zuführung nach vorn aus der Arbeitsspindel 2 entfernen, so erfordert diese Massnahme, dass der Abstechstahl 30a nach Ausübung seiner Funktion wieder aus der Arbeitsstellung zurück tritt, um der neuen in die Arbeitsspindel 2 eingeführten Materialstange 11 die Möglichkeit zu geben, den Stan genrest vor sich herschiebend aus der Arbeitsspindel 2 auszustossen, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Zu die- sein Zweck ist den Betätigungsorganen der Spannbuchse 10 ein Hubmagnet 58 zugeordnet, mittels dessen die Spannbuchse 10 unabhängig von der Funktion der Steuerwelle in Offenstellung überführbar ist.
Dies aller dings nur dann, wenn die in der Arbeitsspindel 2 be findliche Materialstange 11 bis zu einem nicht mehr zu verarbeitenden Reststück verbraucht ist. Zweck mässig bedient man sich auch hierzu der mit der Vor schubstange 42 bewegten Schaltfahne 43. In deren Be wegungsbahn ist hierzu ausser dem Schalter 52 ein wei terer Schalter 59 angeordnet, der beim Anlaufen der Schaltfahne 43 den Hubmagnet 58 mit Strom beauf schlagt. Ist der Stangenrest durch die Spannbuchse 10 freigegeben, darf die nachschiebende neue Material stange 11 nicht weiter vordringen, als dies der Abstech- stahl 30a zuliesse, wenn sich dieser noch in Arbeits stellung befände.
Zu diesem Zweck ist vorzugsweise am Wippen- und Stahlhalterbock 3 ein drehbeweglich oder axial verschiebbar geführter Hilfsanschlag 60 vorge sehen, der ebenfalls mittels eines Hubmagnets 61 in die Anschlagstellung bzw. wieder aus dieser herausbeweg bar ist. Da zum Zwecke des Ausstosses des Stangen restes mit der Betätigung der Spannbuchse 10 auch schon der Hilfsanschlag 60 in Bereitschaftsstellung, und zwar vorzugsweise federnd am Umfang des auszusto ssenden Stangenrestes zur Anlage gebracht werden kann, ist die Ausbildung des Schalters 59 so zu treffen, dass beide Hubmagnete 58 und 61 im Falle. der Kontakt gabe mit Strom beaufschlagt werden.
Im Schaltschema gemäss Fig. 6 sind ausser dem Hauptantriebsmotor M die beiden Hubmagnete 58 und 61 wie auch der Schalter 59 symbolisch dargestellt. Ausserdem ist daraus ersichtlich, dass der Schalter 59 aus zwei Schaltelementen besteht, von denen das eine mit 59a bezeichnete Element bei Betätigung des Schal ters Kontakt gibt und damit die beiden Hubmagnete 58 und 61 an Spannung legt, während das andere mit 59b bezeichnete Element aus der Kontaktstellung heraus bewegt wird, was eine Unterbrechung des Stromflusses in dieser zum Antriebsmotor M führenden Leitung, je doch noch nicht die Stillsetzung des Antriebsmotors zur Folge hat.
Durch die Werkzeugaufnahme 30 (Abstech- stahl 30a) ist eine Schalteinrichtung 65 betätigbar, die einen Kondensator C, einen Widerstand R ein Relais L sowie einen durch letzteres beeinflussbaren Ruhekontakt K aufweist. Dabei ist die Schalteinrichtung so ausgelegt und angeordnet, dass beim Vorlauf des Abstechstahls 30a ein diesem unter der Wirkung einer Feder 66 nachlaufender Kontaktstift 67 eine Schaltfahne 68 betä tigt, die schliesslich Kontakt zwischen Widerstand R und Kondensator C herstellt, was die Aufladung des Kondensators C zur Folge hat.
Bei Rückkehr des Ab- stechstahls 30a in die Ausgangsstellung folgt zunächst der Stift 67 und nach Aufladung des Kondensators C auch die Schaltfahne 68 nach. Erreicht diese die ur sprüngliche eingenommene Kontaktstellung, wird das Relais L angezogen und damit, wie später noch er klärt werden wird, der Stromfluss zum Hauptantriebs motor unterbrochen. Während dieses Vorgangs stehen die beiden Hubmagnete 58 und 61 noch unter Spannung.
Wie sowohl aus Fig. 1 als auch aus dem Schaltschema gemäss Fig. 6 ersichtlich, befindet sich im Stromkreis der elektrischen Schaltung ferner ein durch die Schalt fahne 43 nur beim Vorschieben der neu eingelegten Ma terialstange 11 zwangläufig betätigter Wischkontakt 70. Dieser Kontakt weist zwei Schaltelemente 70a und 70b auf, von denen das einer Element 70a bei Betätigung Kontakt gibt und damit den Hauptantriebsmotor wieder unter Spannung setzt, während das andere Element 70b den bisher durch ein Relais M aufrechterhaltenen Strom fluss zu den beiden Hubmagneten 58 und 61 wieder un terbricht.
Schliesslich ist aus dem elektrischen Schaltschema der Fig. 6 noch ersichtlich, dass zum Ein- und Aus schalten der Maschine je ein von Hand betätigbarer Schalter 71 bzw. 72 vorgesehen ist. In einem, parallelen Stromkreis zu demjenigen, in dem der Handeinschalter 71 liegt, ist ein aus einer Spule S und einem Festhalte kontakt F bestehendes Schaltschütz 73 vorgesehen, des sen Aufgabe darin besteht, den Spannungszustand im Hauptantriebsmotor nach der Betätigung des Handein schalters 71 aufrecht zu erhalten.
Anstelle der mit dem Abstechstahl 30a zusammen arbeitenden elektrischen Schalteinrichtung könnte auch an der den Vor- und Rücklauf des Abstechstahls regeln den, nicht weiter dargestellten Steuerscheibe ein Schalt kontakt angeordnet sein, der stets dann Kontakt gibt, wenn der Abstechstahl die Ausgangslage erreicht hat. Auch könnte der Kontaktgeber an einer besonderen Steuerscheibe angebracht sein, welche hinsichtlich ihrer Anordnung auf die den Vor- und Rücklauf des Ab stechstahls bewirkende Steuerscheibe abgestimmt ist.
Die, Arbeitsweise des vorbeschriebenen, mit einem Lademagazin ausgerüsteten Langdrehautomaten ist wie folgt: Es wird davon ausgegangen, dass sich in der Ar beitsspindel des Langdrehautomaten eine Materialstange 11 bereits befindet. Wird nun der Handeinschalter 71 der Maschine betätigt, zieht die Spule S des Schalt- schützes den Festhaltekontakt F an und setzt damit den Antriebsmotor der Maschine unter Spannung, worauf diese anläuft.
Während des nun folgenden Arbeitspro zesses kommen die, einzelnen Werkzeugaufnahmen mit ihren Stählen nacheinander zum Einsatz, wonach schliesslich jeder Arbeitszyklus durch Abstich des fertig bearbeiteten. Werkstücks beendet wird.
Ist das Werk stück abgestochen, wird unter dem Einfluss der auf der Steuerwelle 22 angeordneten Kurventrommel 23 über die Betätigungsorgane 13 bis 21 die Spannbuchse 10 der Arbeitsspindel 6 geöffnet, worauf der Spindelstock 2 zum Nachfassen von Stangenmaterial eine rückläufige Bewegung ausführt. Dabei wird der durch die Vor schubstange 42 auf das Stangenmaterial 11 ausgeübte Axialschub durch den kurzzeitig in der Arbeitsstellung verharrenden Abstechstahl 30a am Vorschub gehindert. Erst wenn die Spannbuchse 10 die Materialstange 11 wieder erfasst hat, tritt der Abstechstahl zurück und das Arbeitsspiel beginnt von vorn.
Dieser Vorgang wieder holt sich so oft, bis schliesslich die Schaltfahne 43 am Schalter 59 anläuft, was gleichbedeutend damit ist, dass sich nurmehr noch ein zur weiteren Verarbeitung nicht mehr geeignetes Reststück in der Arbeitsspindel 6 be findet. Mit dem Anlaufen der Schaltfahne 43 am Schal ter 59 gibt das Schaltelement 59a Kontakt, wodurch die beiden Hubmagnete 58 und 61 mit Strom beaufschlagt werden. Gleichzeitig damit wird der Kontakt des Schalter elements 59b aufgehoben.
Nach wie vor läuft der Haupt antriebsmotor M der Maschine jedoch weiter, da über die Parallelschaltung, d. h. über den dem Relais L zuge ordneten, in die Leitung o eingebauten Ruhekontakt K nach wie vor Strom fliesst. Erst dann, wenn durch Be tätigung der aus R, C, 68, L rund K bestehenden Schalt einrichtung der Schalt-Kontakt in der Leitung o unter brochen ist, was geschieht, wenn die den Abstechstahl 30a tragende Werkzeugaufnahme 30 wieder in die Aus gangslage zurückgekehrt ist und das Relais L nach er folgter Aufladung des Kondensators C den Ruhekontakt K angezogen hat, wird der Hauptantriebsmotor M still gesetzt.
Zwischenzeitlich stehen die beiden Hubmagnete 58 und 61 unter Spannung, was_ zur Folge hat, dass der Hubmagnet 58 die Betätigungsorgane bewegt und in- folgedessen die Spannbuchse 10 löst, während der Hub magnet 61 den Hilfsanschlag 60 in Bereitschaftsstellung bringt. Hierunter ist zu verstehen, dass der Hilfsanschlag 60 federnd an dem noch in der Arbeitsspindel 6 und in der Materialführung 25 des Wippen- und Stahlhalter bocks 3 geführten Stangenrest zur Anlage kommt.
Da die Schaltfahne 43 unmittelbar nach Betätigung des Schalters 59 auch am Schalter 52 angelaufen ist, wird der auf den Seilzug 48 einwirkende Motor 50 des Materialführungsständers in Betrieb gesetzt. Dies hat zur Folge, dass die mit ihm über den Seilzug 48 in Wirkungsverbindung stehende Vorschubstange 42 zu sammen mit der Schaltfahne in die in Fig.
1 mit strich punktierten Linien angedeutete Endlage überführt wird, wobei das unterhalb der Schaltfahne 43 gelenkig ange ordnete Winkelstück 75 wirkungslos über den Wisch kontakt 70 hinweggleitet. Schliesslich läuft die Schalt fahne 43 am Schalter 53 an, wodurch der Stromfluss zum Antriebsmotor 50 wieder unterbrochen wird.
Nun steht die Vorschubstange 42 wieder unter der Zug wirkung des Zugseils 45, das die Stange 42 wieder in der Vorschubrichtung bewegt, ,und zwar soweit, bis diese auf die Stirnseite der inzwischen in die Rinne des Ma- terialführnuigsständers 40 eingeschobenen neuen Mate rialstange 11 auftrifft. Durch den seitens der Vorschub stange 42 auf die Materialstange 11 ausgeübten Axial schub wird die neue Materialstange 11 in die Arbeits spindel 6 eingeführt.
Dabei schiebt die Stange den noch in der Arbeitsspindel verbliebenen Stangenrest vor sich her, und zwar so lange, bis dieser seinen Halt in der Materialführung 25 des Wippen- und Stahlhalterbocks 3 verliert.
Augenblicklich wechselt dann der Hilfsanschlag 60, der bisher unter Federdruck am Stangenrest ange legen hat, in Anschlagstellung über, womit die Vor schubbewegung der nachfolgenden neuen Materialstange 11 zunächst beendet wird, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
Aus Fig. 1 ist auch ersichtlich, dass die Schaltfahne 43 unmittelbar, bevor die in die Arbeitsspindel 6 einge führte neue Materialstange 11 am Hilfsanschlag 60 an gelaufen ist, den Wischkontakt betätigt hat. Damit hat das Schaltelement 70b des Wischkontakts 70 den Strom kreis zum Hauptantriebsmotor der Maschine wieder ge- schlossen, während das andere Schaltelement 70a den Kontakt zu dem den beiden Hubmagneten 58 und 61 vorgeschalteten Relais M unterbrochen hat, was zur Folge hat, dass die beiden Hubmagnete 58 und 61 wie der stromlos werden.
Dies wiederum bewirkt. dass die Spannbuchse 10 die neu in die Arbeitsspindel 6 einge- führte Materialstange 11 erfasst, während der Hilfsan- schlag 60 augenblicklich aus der Anschlagstellung zu rückweicht.
Sollen mit dem Langdrehautomaten Werkstücke her gestellt werden, die beispielsweise stirnseitig eine Ge windebohrung aufweisen, so kommt hierzu der üblicher weise an derartigen Maschinen vorhandene Mehrspin- delapparat 4 zum Einsatz. Die in Fig. 5 veranschaulichte Steuerscheibe 32 bringt über einen Hebelmechanismus 33 zum Zwecke der Durchführung - der einzelnen Ar- beitsgänge die im Mehrspindelapparat gelagerten Werk zeugspindeln 34 bis 36 nacheinander
in die Arbeits stellung. Um sicherzugehen, dass der Ausstoss des Rest stückes beim Ladevorgang der Maschine nicht behindert wird, ist vorgesehen, dass die Steuerscheibe einen Zwi schenabschnitt d aufweist, der in Übereinstimmung mit der auf den Abstechstahl einwirkenden Steuerscheibe dem Mehrspindelapparat 4 stets eine solche Lage ver mittelt, dass keine der Werkzeugspindeln der Arbeits spindel des Spindelstockes achsgleich gegenüberliegt.