CH456605A - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Laurinlactam in flüssiger Phase - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Laurinlactam in flüssiger Phase

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CH456605A
CH456605A CH111766A CH111766A CH456605A CH 456605 A CH456605 A CH 456605A CH 111766 A CH111766 A CH 111766A CH 111766 A CH111766 A CH 111766A CH 456605 A CH456605 A CH 456605A
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lactam
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CH111766A
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Guenther Dr Strauss
Walter Dr Thomas
Karl-Hans Dr Simmrock
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Huels Chemische Werke Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D201/00Preparation, separation, purification or stabilisation of unsubstituted lactams
    • C07D201/02Preparation of lactams
    • C07D201/04Preparation of lactams from or via oximes by Beckmann rearrangement

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description


  Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Laurinlactam in flüssiger Phase    Die Herstellung von Lactamen durch Oximierung  cycloaliphatischer Ketone und anschliessende     Beck-          mannsche    Umlagerung ist bekannt.  



  Die Beckmannsche Umlagerung, die mit Hilfe von  konzentrierter Schwefelsäure oder Oleum vorgenom  men wird, ist mit einer beträchtlichen Wärmetönung  verbunden, die sich zusammensetzt aus der eigent  lichen Umlagerungswärme des Oxims, so dass vor  allem bei Einsatz des Oxims in fester Form leicht  Überhitzungen auftreten, die durch Zersetzungsreaktio  nen zu Ausbeute- und Qualitätsminderungen Anlass  geben.  



  Man hat daher die Umlagerung in Gegenwart orga  nischer Lösungsmittel     vorgenommen,        jedoch    genügt  eine solche Massnahme allein nicht, um örtliche über  hitzungen zu vermeiden.  



  Bei der Herstellung der Lactame aus niedrig  schmelzenden Oximen cycloaliphatischer Ketone, z. B.  Cyclohexanon, können Oximierung und Umlagerung  ohne weiteres in flüssiger Phase vorgenommen werden.  



  Bei den höher schmelzenden cycloaliphatischen  Ketonen bzw. deren Oximen, insbesondere     Cyclododeca-          non    bzw. -oxim, ist eine solche Arbeitsweise in flüssi  ger Phase nicht möglich, da bei den Reaktionsbedin  gungen das Oxim bzw. das Lactam als Festkörper an  fallen, zu deren Abtrennung, Reinigung, Trockung,  Förderung, Lagerung etc. aufwendige und störanfällige  Einrichtungen erforderlich sind.  



  Bei der Oximierung beispielsweise des     Cyclodode-          canons    (Fp. 60  C) mit wässriger Hydroxylaminlösung  fällt mit fortschreitendem Umsatz das gebildete Oxim  (Fp. 134  C) als feinkristalliner Niederschlag aus, für  dessen Weiterverarbeitung die genannten aufwendigen  Massnahmen erforderlich sind.

   Die Vornahme der     Oxi-          mierung    bei einer Temperatur oberhalb des     Oxim-          Schmelzpunktes    verbietet sich nicht nur wegen des  damit notwendigen Arbeitens in Druck-Apparaten,    sondern auch wegen einer im Temperaturbereich von  140  C bereits beginnenden Entartung der     Oximie-          rungsreaktion    und einer Zersetzung des Oxims selbst.  



  Man hat daher bereits vorgeschlagen, die     Oximie-          rung    und die Beckmannsche Umlagerung oberhalb  70  C in flüssiger Phase in Gegenwart eines mit Was  ser nicht mischbaren cycloaliphatisichen Lösungsmittels  vorzunehmen. Diese Arbeitsweise hat jedoch den  Nachteil, dass bei der Umlagerung des Oxims mit Hilfe  konzentrierter Schwefelsäure oder Oleum in Gegenwart  eines Lösungsmittels Nebenprodukte durch Zersetzung  des     Lösungsmittels        entstehen,    die schwierig zu entfer  nen sind. Auch wenn das Lösungsmittel praktisch als  beständig gegen Schwefelsäure oder Oleum angesehen  wird, führt ein solches Verfahren zu unvermeidbaren  Lösungsmittel-Verlusten und erfordert einen beträcht  lichen Aufwand zur Beseitigung der Nebenprodukte.

    Ausserdem ist zu bemerken, dass örtliche     überhitzun-          gen    in der Umlagerungsstufe mit ihren nachteiligen  Folgen für Ausbeute und Qualität dabei nicht vermie  den werden können.  



  Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, obige  Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren anzugeben,  nach dem man Laurinlactam durch Beckmennsche  Umlagerung von Cyclododecanonoxim mit Schwefel  säure oder Oleum in flüssiger Phase kontinuierlich her  stellen kann.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge  kennzeichnet, dass man:  a) in einer Extraktionsstufe eine Lösung des Oxims  in einem mit Schwefelsäure oder Oleum nicht mischba  ren     Lösungsmittel    mit konzentrierter     Schwefelsäure     oder Oleum bei Temperaturen von 0 bis 60  C unter  Kühlung mischt;  b) die oximhaltige, flüssige lösungsmittelfreie       Schwefelsäurephase    von der     oximfreien    Lösungsmittel  phase trennt;      α) die Oxim-Schwefelsäure in eine Umlagerungs  stufe überführt und das Oxim in das Lactam bei Tem  peraturen zwischen 60 und 140  C umlagert;  d) die Lactam-Schwefelsäure-Mischung in eine  Hydrolysestufe unter gleichzeitiger Zugabe von Wasser  und eines Lösungsmittels überführt;

    e) die lactamhaltige Lösungsmittelphase von der  lactamfreien Phase aus verdünnter Schwefelsäure  trennt und schliesslich  f) die lactamhaltige Lösungsmittelphase wäscht und  durch Destillation aufarbeitet.    Man kann dabei in der Hydrolysestufe und in der  Extraktionsstufe das gleiche Lösungsmittel verwenden,  wobei man entweder das in der Extraktionsstufe anfal  lende Lösungsmittel der Hydrolysestufe wieder zufüh  ren oder für die Extraktionsstufe und die Hydrolyse  stufe jeweils einen getrennten Lösungsmittel-Kreislauf  anwenden kann.  



  Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform  des Verfahrens wendet man in der     Extraktionsstufe        und     in der Hydrolysestufe jeweils verschiedene Lösungsmit  tel an.  



  Da in dem zweiten Lösungsmittelkreislauf der  Hydrolysestufe keine konzentrierte Schwefelsäure vor  liegt, können somit auch weniger resistente Lösungs  mittel verwendet werden. Zweckmässigerweise wird  man daher höhersiedende Lösungsmittel anwenden,  d. h. solche, die unter den nachfolgend angewandten  Destillationsbedingungen, insbesondere unter den Be  dingungen einer Vakuumdestillation oberhalb des Lac  tamschmelzpunktes von 152  C sieden, da dadurch die  fraktionierte Destillation der gewaschenen     lactamhalti-          gen    Lösungsmittelphase vereinfacht wird, weil es nicht  zum Auskristalliseren des Lactams in der Kolonne  kommen kann.  



  Geeignete Lösungsmittel, die im Kreislauf der  Hydrolysestufe eingesetzt werden können, sind vor  zugsweise cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, wie  p-Diisopropylcyclohexan, Cyclododecan oder insbeson  dere Cyclododecanon, aber auch alipathische oder aro  matische Kohlenwasserstoffe eines geeigneten Siedebe  reichs.  



  Die Lösungsmittel werden selbstverständlich min  destens in einer Menge eingesetzt, welche zur Auf  rechterhaltung der flüssigen Phase ausreicht.  



  Um die Temperatur im Kolonnensumpf möglichst  tief zu halten, da die Polymerisationsverluste mit der  Sumpftemperatur sehr schnell ansteigen, erfolgt die  Abtrennung des Lösungsmittels zweckmässig in gutem  Vakuum. Dieses Vakuum bedingt eine Siedetemperatur  des Lactam Lösungsmittel-Gemisches, die unterhalb  des Schmelzpunktes des Lactams (152  C) liegt, so  dass es durch Verdampfung des Lösungsmittels zur  Abscheidung von festen Kristallen in der Kolonne  kommen kann.  



  Um diesen Nachteil zu vermeiden, kann man die  Destillation der gewaschenen, lactamhaltigen Lösungs  mittelphase in Gegenwart einer Zusatzflüssigkeit vor  nehmen, deren Siedepunkt unter Destillationsbedingun  gen zwischen dem des Laurinlactams und dem des ab  zutrennenden Lösungsmittels, vorteilhaft oberhalb des  Lactam-Schmelzpunktes (152  C), liegt.  



  Die Aufgabe dieser Zusatzflüssigkeit ist es dabei:  1. durch ihren gegenüber dem Lactam erheblich  tieferen Siedepunkt die Sumpftemperatur und damit  den Polymerisatanfall zu erniedrigen bzw. bei gleicher    Sumpftemperatur eine Destillation bei höherem Kolon  nen-Innendruck zu ermöglichen;  2. durch ihren Zusatz das Auskristallisieren in der  Kolonne zu vermeiden, dadurch ihren Zusatz bei höhe  rem Druck destilliert werden kann und die Siedetempe  ratur sowie die Löslichkeit des Lactams im Lösungs  mittel     ansteigen.     



  3. durch ihren Zusatz die Destillationsbedingungen  so zu verändern, dass das Lösungsmittel am Kopf der  Kolonne ohne Anwendung von Sole kondensiert wer  den kann.  



  Als Zusatzflüssigkeiten, die auch als Zwischensie  der bezeichnet werden, eignen sich höhersiedende       Lösungsmittel    oder deren     Gemische,    d. h. solche, die  unter den Destillationsbedingungen oberhalb des Lac  tam-Schmelzpunktes von 152  C sieden, beispielsweise  Diiosopropylcyclohexan, Cyclododecan,     Cyclododeca-          non;    insbesondere eignet sich Cyclododecanon, weil  das Rohlactam von der Synthese her noch geringe  Mengen dieses Stoffes enthalten kann, die dann ohne  weiteres zusammen mit der Zusatzflüssigkeit wieder  erhalten werden.  



  Das als Zwischensieder eingesetzte Lösungsmittel       wird    man     vorteilhaft        im:    Kreislauf führen.     Die    Zusatz  flüssigkeit kann der Destillationsanlage getrennt von der  Lactam-haltigen Lösungsmittelphase, die aus der Hydro  lysestufe kommt, beispielsweise mit mittleren Teil der  Destillationskolonne zugeführt werden.  



  Sie kann aber wahlweise auch der Lactamlösung in  oder nach der Hydrolysestufe an jeder geeignet er  scheinenden     Stelle        zugeführt    und so     in        homogener     Mischung mit dem zu destillierenden Produkt in die  Destillationsanlage eingebracht werden, d. h., die Zu  gabe der Zusatzflüssigkeit ist unabhängig von der Her  stellung des Lactams. Die Menge an Zusatzflüssigkeit  ist variabel; sie beträgt im allgemeinen 5 bis 30 Ge  wichtsteile, vorzugsweise 5 bis 15 Teile, auf 100 Teile  Lactam.  



  Die Herstellung des als Ausgangsstoff verwendeten  Cyclododecanonoxims kann in bekannter Weise durch  Umsetzung des entsprechenden Ketons mit     Hydroxyl-          aminsalzlösungen    vorgenommen werden.  



  Beispielsweise Durchführungsformen des     erfin-          dungsgemässen    Verfahrens werden anhand der Zeich  nungen näher erläutert. Dabei zeigen:    Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver  fahrens mit einem gemeinsamen Lösungsmittelkreislauf  sowohl für die Hydrolysestufe wie für die Extraktions  stufe;  Fig. 2 eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver  fahrens mit getrennten Lösungsmittelkreisläufen für die       Hydrolysestufe    und für die Extraktionsstufe.  



  Das     Oxim    wird bei dem vorliegenden Verfahren in  Form einer Lösung eingesetzt; diese kann durch Vor  nahme der     Oximierung    des     Ketons    zum     Oxim    in An  wesenheit des Lösungsmittels     gewonnen    werden, aber  auch durch nachfolgende Extraktion des     Oximierungs-          gemisches    mit dem Lösungsmittel oder etwa durch  Auflösen des in geeigneter Weise isolierten:     Oxims    in  dem Lösungsmittel.  



  Die Lösungsmittel müssen mindestens bei höherer  Temperatur eine genügende Löslichkeit sowohl für das       Oxim    als auch für das     Lactam    aufweisen; sie müssen  in der Extraktionsstufe bei den dort angewandten Tem  peraturen gegen Schwefelsäure oder     Oleum    beständig  sein; sie dürfen sich in der Extraktionsstufe bei den           dort    angewandten Temperaturen nacht mit Schwefel  säure oder Oleum mischen.  



  Geeignete Lösungsmittel sind vorzugsweise     cyclo-          aliphatische    Kohlenwasserstoffe, wie z. B. insbesondere  Hydrocumol; aber auch aliphatische Kohlenwasser  stoffe eines geeigneten Siedebereiches können verwen  det werden.    Da die Reaktionstemperatur in der vorhergehenden  Oximierungsstufe im allgemeinen 80 bis 120  C be  trägt, wobei     gegebenenfalls    auch unter Druck gearbei  tet wird, sind Lösungsmittel eines geeigneten Siedebe  reiches solche, die unter den genannten Reaktionsbe  dingungen flüssig sind. Aromatische Lösungsmittel sind  zwar nicht ausgeschlossen, man wird sie jedoch wegen  ihrer leichten Sulfierbarkeit vermeiden.  



  Die Oximlösung wird im allgemeinen so eingesetzt,  wie sie anfällt, d. h., mit Temperaturen von 80 bis  110  C, vorzugsweise von 90 bis 100  C; selbstver  ständlich können auch niedriger temperierte Lösungen  verwendet werden.  



  In der ersten Stufe des Verfahrens, der Extrak  tionsstufe, wird die Oximlösung mit konzentrierter  Schwefelsäure oder Oleum kontinuierlich gemischt.  Dabei werden folgende Bedingungen eingehalten:  Die Extraktion wird bei Temperaturen von 0 bis  60  C, insbesondere von 20 bis 50  C, vorgenommen,  so dass der spontane Eintritt der stark exothermen  Umlagerungsreaktion ausgeschlossen wird.  



  Die Wärme, die durch Bindung des Oxims an die  Schwefelsäure entsteht, sowie die gegebenenfalls durch  die warme Oximlösung eingebrachte Wärme werden  abgeführt.  



  Die Menge der eingesetzten Schwefelsäure ist min  destens so gross,     dass    die in dem genannten Tempera  turbereich entstehende oximhaltige Schwefelsäure noch  eine verwertbare Viskosität aufweist, und maximal so  gross, wie die anschliessende Umlagerungsstufe erfor  dert. Im allgemeinen wird man die Schwefelsäure mit  etwa 0,8 bis etwa 2 Gewichtsteilen, insbesondere 1 bis  etwa 1,5 Gewichtsteilen, auf 1. Gewichtsteil Oxim ein  setzen; dabei betragen die Viskositäten z. B.

    
EMI0003.0005     
  
    bei <SEP> einem <SEP> Gewichtsverhältnis <SEP> Oxim <SEP> : <SEP> Schwefelsäure
<tb>  von <SEP> 1 <SEP> : <SEP> <B>0,8</B>
<tb>  bei <SEP> 20 C: <SEP> 20 <SEP> 000 <SEP> cP, <SEP> bei <SEP> 40 C: <SEP> 2 <SEP> 700 <SEP> cP
<tb>  bei <SEP> einem <SEP> Gewichtsverhältnis <SEP> von <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1,25
<tb>  bei <SEP> 20 C: <SEP> 987 <SEP> cP, <SEP> bei <SEP> 40 C: <SEP> 330 <SEP> cP       Die Extraktion wird in Apparaturen vorgenommen,  welche für die kontinuierliche Durchmischung zweier  flüssiger, gegenseitig unlöslicher Phasen unter gleich  zeitiger Wärmeabfuhr geeignet sind. Beispielsweise  kann ein solches System aus dem in Fig. 1 dargestell  ten Behälter B1, dem Kühler WI und der Pumpe P1  bestehen.  



  Das Gemisch aus Lösungsmittel,     Cyclododecanon-          oxim    und Schwefelsäure bzw. Oleum, wie es der Zusam  mensetzung nach Einstellung des stationären Zustandes  entsprechen würde, wird im Kreis geführt.    Die beiden Komponenten der Extraktion, nämlich  die Lösung des Oxims in dem Lösungsmittel und die  Schwefelsäure bzw. das Oleum, werden zweckmässig  an einer Stelle, welche die sofortige Durchmischung  des Frischmaterials mit dem Kreisstrom gewährleistet,  kontinuierlich in diesen eindosiert.  



  Zweckmässig wird man die beiden Komponenten  in getrennten Leitungen zuführen.    Die Extraktion geht bei guter Durchmischung der  beiden Phasen ausserordentlich rasch vonstatten, und  ist im allgemeinen nach wenigen Minuten quantitativ  beendet. Die Regelung der Verweilzeit in dem System  kann beispielsweise durch Standhaltung in dem Behäl  ter BI erfolgen.  



  Der Extraktionsvorgang ist von einer erheblichen  Wärmeentwicklung begleitet, die sich aus dem Zusam  mentritt des Oxims mit der Schwefelsäure ergibt. Diese  Wärmemenge muss durch Kühlung abgeführt werden,  um eine Selbsterhitzung des     Oxim-Schwefelsäure-Kom-          plexes,    die zum Einsetzen der Umlagerungsreaktion  führen könnte, zu vermeiden. Darüber hinaus muss  gegebenenfalls die Wärmemenge abgeführt werden, die  durch die Oximlösung eingebracht wird.  



  Die in der     Extraktionsstufe    unter     mildesten    Bedin  gungen abgeführte Wärmemenge erreicht über 60 %  der bei dem gesamten Verfahren abzuführenden Wär  memengen.     Das,    bedeutet, dass die für Ausbeute und  Qualität des Lactams entscheidende Umlagerungsstufe  von der Hauptmenge spontaner Reaktionswärme entla  stet wird.  



  Das     Extraktionsgemisch    tritt aus dem Behälter B1  in kontinuierlichem Strom in das Trenngefäss T1. Hier  erfolgt die Trennung in das reine, nunmehr oximfreie  Lösungsmittel und in die flüssige Oxim-Schwefelsäure.  Die flüssige Oxim-Schwefelsäure wird der Umlage  rungsstufe zugeführt.  



  In einem System, das beispielsweise aus dem Be  hälter B2, dem Kühler W2 und der Pumpe P2 beste  hen kann, wird ein Gemisch aus dem Lactam und der  Schwefelsäure bzw. dem Oleum, wie es der Zusam  mensetzung nach Einstellung des stationären Umlage  rungszustandes entspricht, bei der gewünschten Reak  tionstemperatur im Kreis geführt. Während dem  System laufend Lactam-Schwefelsäure zur Aufarbei  tung in der Hydrolysestufe entnommen wird, wird es  durch ständige Frischzufuhr von     Oxim-Schwefelsäure     aus dem     Trenngefäss        T1    ergänzt.     Statt    des     einstufigen     Reaktors kann natürlich auch eine zwei- oder mehrstu  fige Kaskade verwendet werden, wodurch sich kürzere  Reaktionszeiten erzielen lassen.

   Die     Verweilzeit    der  Mischung in dem System     B2/W2    wird so bemessen,       dass    ein praktisch     quantitativer    Umsatz zum     Lactam     erfolgt. Sie ist abhängig von der Menge und Konzen  tration der Schwefelsäure bzw. des     Oleums    sowie von  der Temperatur.  



  Im allgemeinen werden bei Temperaturen zwischen  90 und 120  C     Verweilzeiten    von etwa 10 bis 60  Minuten     angewendet.     



  Eine Zusammenstellung der Abhängigkeiten zwi  schen Reaktionstemperatur,     Säurekonzentration    und  Säuremenge sowie einer ein- bzw. zweistufigen Umla  gerung auf den Umsatz von     Oxim    findet sich in der  folgenden Tabelle:      Das aus dem     Gefäss    B2 kontinuierlich     abgezogene     Umlagerungsprodukt Lactam-Schwefelsäure wird in  der Hydrolysestufe in, verdünnte Schwefelsäure und eine  Lösung von Lactam in einem Lösungsmittel zerlegt.  Der Lactam-Gehalt der der Hydrolysestufe zugeführten  Mischung beträgt     im    allgemeinen 30     bis    55, insbeson  dere 40 bis 50     Gewichtsprozent.     



  In den Rührkessel B3 werden kontinuierlich aus  dem Gefäss B2 Umlagerungsgemisch sowie Wasser und  ein Lösungsmittel eingebracht. Es wird soviel Wasser  zugegeben, dass ein sich von der organischen Phase  abtrennbare verdünnte Schwefelsäure entsteht. Im all  gemeinen wird deren Konzentration etwa 15 bis 45  Gewichtsprozent, insbesondere 20 bis 30 Gewichtspro  zent betragen.  



  Wenn als Lösungsmittel zur Aufnahme des bei der  Hydrolyse freiwerdenden Lactams jedes geeignete Mit  tel anwendbar erscheint, so wird bei dem Verfahren  der vorliegenden Anmeldung jedoch das in dem     Trenn-          gefäss    T1 abgetrennte reine Lösungsmittel direkt in  dem Gefäss B3 wieder eingesetzt, um es als Träger für  das Lactam die weiteren Reinigungsstufen durchlaufen  und nach der destillativen Abtrennung vom Lactam  wieder in die Oximierungsstufe zurückkehren zu las  sen.  



  Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform  werden zwei Lösungsmittelkreisläufe verwendet, d. h.  das Lösungsmittel aus dem Trenngefäss     TI    wird  sodann in die Oximierungsstufe zurückgeführt.  



  Zwischen dem Gefäss B3 und der im, allgemeinen  qualitativen Aufarbeitung der gereinigten Lactamlö  sung wird ein getrennter Lösungsmittelkreislauf einge  bracht. Eine solche Arbeitsweise besitzt den Vorzug,  dass in den beiden Kreisläufen verschiedene Lösungs  mittel-Konzentrationen, d.h. also Kreislaufmengen,  oder gänzlich verschiedene Lösungsmittel eingesetzt  werden können.  



  Ferner kann bei Störungen, z. B. ein     Oxim-Ein-          bruch    aus dem System B1/W1 über Trenngefäss T1 nach  dem Gefäss B3, vermieden werden. Ein     Fliessschema     dieser letztgenannten Arbeitsweise ist in der Fig. 2 dar  gestellt.         Das    aus     dem    Gefäss B3 mit der Pumpe P3 in das  Trenngefäss T2 gedrückte Gemisch wird hier     in    ver  dünnte Schwefelsäure und Lactamlösung getrennt.

   Die       anfallende        heisse    verdünnte Schwefelsäure,     die        eine          Konzentration    von 15 bis 45, insbesondere 20 bis 30  Gewichtsprozent besitzt, enthält noch etwa 0,3 % gelö  stes Lactam.  



  Dieses kann leicht gewonnen werden durch Abküh  len der heissen Säure, wobei das Lactam auskristal  lisiert oder aber indem man z. B. das Lösungsmittel  vor Einbringen in die Hydrolysestufe B3 in einer ge  eigneten Apparatur zur Wäsche der Abfallsäure heran  zieht.  



  Die anfallende Lactamlösung wird in üblicher  Weise     gewaschen    und durch     fraktionierte        Destillation,     gegebenenfalls unter vermindertem Druck, aufgearbei  tet.  



  Gleichzeitig kann nun die im Kreislauf zugeführte  Zusatzflüssigkeit dem System in den genannten Men  gen, d. h. in Mengen, die eine flüssige Phase gewährlei  sten, hinzugefügt werden. Das Mehrstoffgemisch aus  Lösungsmittel, Lactam und Zusatzflüssigkeit kann,  gegebenenfalls unter vermindertem Druck (vorteilhaft  bei 3 bis 15 Torr) fraktioniert oder in einer aus mehre  ren Kolonnen bestehenden Anlage kontinuierlich de  stilliert werden.  



  Das Verfahren hat neben dem Vorteil, dass die  Hauptmenge der entstehenden Wärme in der Extrak  tionsstufe abgeführt und dadurch eine     ausserordent-          liche    thermische Entlastung der Umlagerungsstufe er  zielt wird, den weiteren Vorteil eines stets flüssigen,  homogenen Reaktionsgemisches, verbunden mit dem  Vorzug, dass die eigentliche Umlagerung in Abwesen  heit eines Lösungsmittels und somit ohne Rücksicht  auf dessen Beständigkeit gegenüber den aggressiven  Umlagerungsbedingungen durchgeführt wird.  



  Nach dem Verfahren werden Lactame in hohen  Ausbeuten und ausserordentlicher Reinheit erhalten.    <I>Beispiel</I>  In ein als Extraktionsanlage (System B1/W1) die  nendes 2 l-Rührgefäss werden über eine beheizte Mess  vorlage in kontinuierlichem Strom stündlich 2,3 kg  einer etwa 30 %igen Lösung von Cyclododecanonoxim  in Hydrocumol mit etwa 90  C Zulauftemperatur ein  gegeben. Gleichzeitig werden über eine weitere     Mess-          vorlage    stündlich 0,87 kg einer 96 %igen Schwefel  säure unter starkem Rühren zugegeben, wobei die  Temperatur des Extraktionsgefässes durch Kühlung bei  40  C gehalten wird.  



  Durch einen zweckmässig angebrachten über  lauf wird das     Füllvolumen    bei     etwa    1,01 und die resul  tierende Verweilzeit auf etwa 20 Minuten eingestellt.  



       Stündlich    werden etwa 3,2 kg eines     Gemisches    aus  Hydrocumol und Oxim-Schwefelsäure abgezogen und  in der Trennflasche T1 bei 40  C und einer Verweilzeit  von etwa 30 Minuten in die beiden     Phasen    getrennt.  



  Während das oximfreie Hydrocumol direkt in den  unten beschriebenen Hydrolyseteil geht, fliessen stünd  lich etwa 1,6 kg der praktisch lösungsmittelfreien  Oxim-Schwefelsäure in ein weiteres, als Umlagerungs  anlage (System B2/W2) dienendes 2 l-Rührgefäss, das  ein     ebenfalls    durch     überlaufrohr    gehaltenes Füllvolu  men von etwa 1,21     aufweist.    Die Temperatur in dem       Umlagerungsgefäss    wird durch Kühlung bei 115 bis  1:17  C     gehalten.    Die     Verweilzeit    beträgt unter den  genannten     Zulaufbedingungen    etwa 60 Minuten.

    
EMI0004.0038     
  
       Die Weiterverarbeitung kann beispielsweise nach  zwei Varianten erfolgen:  a) Aus dem Überlaufrohr des Umlagerungsgefässes  werden stündlich etwa 1,6 kg des aus Lactam-Schwe  felsäure bestehenden Gemisches abgezogen und in  einem als Hydrolysestufe B3 dienenden 4 l-Rührgefäss  mit stündlich etwa 2,5 kg Wasser sowie mit dem aus T1    abgenommenen Hydrocumol bei etwa 90 bis 100  C  kräftig gerührt. Die Verweilzeit beträgt etwa 30 Minu  ten.  



  Durch ein Überlaufrohr werden stündlich etwa  5,7 kg des sich ergebenden Hydrolysegemisches in eine  Trennflasche T2 eingebracht. Hier     erfolgt    bei etwa 90  bis 100  C und einer Verweilzeit von etwa 30 Minuten  die Trennung in etwa 2,3 kg einer ungefähr 30 %igen  Lösung von Lactam in Hydrocumol sowie in etwa  3,3 kg einer ungefähr 25 %igen Schwefelsäure. Die  heisse Abfallsäure enthält noch etwa 0,3 % gelöstes  Lactam, entsprechend etwa 1 bis 2 % des umgesetzten  Lactams. Dieses kann leicht gewonnen werden durch  Abkühlen der heissen Säure, wobei das Lactam auskri  stallisiert oder aber indem man z. B. das Hydrocumol  vor dem Einfahren in die Hydrolysestufe B3 in einer  geeigneten Apparatur zur Wäsche der Abfallsäure her  anzieht.

      b) Aus dem Überlaufrohr des Umlagerungsgefässes  werden stündlich etwa 1,6 kg des aus Lactam-Schwe  felsäure bestehenden Gemisches abgezogen und in  einem als Hydrolysestufe B3 dienenden 4 l-Rührgefäss  mit stündlich etwa 2,5 kg Wasser sowie     mit    1,1 kg flüs  sig aus der Destillationsstufe zurückgeführten     Cyclodo-          decanons    bei etwa 95-100  C kräftig gerührt. Die Ver  weilzeit beträgt etwa 30 Minuten.  



  Durch ein Überlaufrohr werden stündlich etwa  5,2 kg des sich ergebenden Hydrolysegemisches in eine       Trennflasche    T2 eingebracht. Hier     erfolgt    bei     95-100'C     und einer Verweilzeit von etwa 30 Minuten die  Trennung in etwa 1,8 kg einer ungefähr 40 %igen  Lösung von Lactam in Cyclododecanon sowie in etwa  3,4 kg einer ungefähr 25 %igen Schwefelsäure. Die  heisse Abfallsäure enthält noch etwa 0,3 % gelöstes  Lactam sowie Spuren Cyclododecanons. Beides kann  leicht gewonnen werden durch Abkühlen der heissen  Säure oder     indem    man z.

   B. das     Lösungsmittel    der       Extraktionsstufe    nach seinem dortigen Einsatz in einer  geeigneten Apparatur zur Wäsche der Abfallsäure her  anzieht. Das auf diese Weise in die Oximierung einge  schleuste Cyclododecanon wird so nahezu verlustlos  wieder der Lactamproduktion zugeführt. Die geringen  Lactammengen gelangen, ohne die Oximierung und  Umlagerung merklich zu belasten, über die Extraktion       ebenfalls        wieder        in.    die     Endstufe.     



  Bei beiden Varianten a) und b) wird aus den  Trennflaschen T2 Lactamlösung abgezogen und in  bekannter Weise einem ein- oder mehrstufigen     Wasch-          prozess    und anschliessend einer einfachen oder fraktio  nierten Destillation unterworfen.  



  Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung des  vorliegenden Verfahrens werden in die zur Abtrennung  des     Lösungsmittels    dienende erste Kolonne zusammen  mit der Lactamlösung stündlich 0,10 kg     Cyclododeca-          non    zweckmässig in Kolonnenmitte eingebracht. Das  Hydrocumol wird über Kopf dieser Kolonne bei etwa  62  C und etwa 60 Torr abgezogen, das aus Lactam    und Cyclododecanon bestehende Sumpfprodukt einer  zweiten Kolonne zugeführt, in der das Cyclododecanon  bei etwa 118  C und etwa 3 Torr über Kopf abgetrennt  und als Zusatzflüssigkeit wieder der ersten Kolonne  zugeführt wird. In einer dritten Kolonne kann sodann  das als Sumpfprodukt der zweiten Kolonne anfallende  Rohlactam rein destilliert werden.  



  Bei einem stündlichen Einsatz von 0,70 kg eines  98 %igen Cyclododecanonoxims werden stündlich  0,656 kg eines destillierten Reinlactams mit dem  Schmelzpunkt 151 bis 152  C und einer     APHA-Farb-          zahl    von 5 bis 10 erhalten.  



  Dies entspricht einer Ausbeute von 95,5 % der  Theorie.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Laurinlactam durch Beckmannsche Umlagerung von Cyclododecanonoxim mit Schwefelsäure oder Oleum in flüssiger Phase, dadurch gekennzeichnet, dass man: a) in einer Extraktionsstufe eine Lösung des Oxims in einem mit Schwefelsäure oder Oleum nicht mischba ren Lösungsmittel mit konzentrierter Schwefelsäure oder Oleum bei Temperaturen von 0 bis 60 C unter Kühlung mischt; b) die oximhaltige, flüssige, lösungsmittelfreie Schwefelsäurephase von der oximfreien Lösungsmittel phase trennt; c) die Oxim-Schwefelsäure in eine Umlagerungs stufe überführt und das Oxim in das Lactam bei Tem peraturen zwischen 60 und 140 C umlagert; d) die Lactam-Schwefelsäure-Mischung in eine Hydrolysestufe unter gleichzeitiger Zugabe von Wasser und eines Lösungsmittels überführt;
    e) die lactamhaltige Lösungsmittelphase von der lactamfreien Phase aus verdünnter Schwefelsäure trennt und schliesslich f) die lactamhaltige Lösungsmittelphase wäscht und durch Destillation aufarbeitet. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man in der Hydrolysestufe und in der Extraktionsstufe das gleiche Lösungsmittel verwen det. 2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass man das in der Extraktionsstufe anfallende Lösungsmittel der Hydrolysestufe zuführt. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man in der Extraktionsstufe und in der Hydrolysestufe einen getrennten Lösungsmittel- Kreislauf anwendet. 4.
    Verfahren nach Unteranspruch 3, dadurch ge kennzeichnet, dass man in der Extraktionsstufe und der Hydrolysestufe jeweils verschiedene Lösungsmittel anwendet. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Destillation der gewasche nen lactamhaltigen Lösungsmittelphase in Gegenwart einer Zusatzflüssigkeit vornimmt, deren Siedepunkt unter Destillationsbedingungen zwischen dem des Lau- rinlactams und dem des abzutrennenden Lösungsmit tels vorzugsweise oberhalb des Laurinlactam-Schmelz- punktes liegt.
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