CH449645A - Verfahren zur Herstellung neuer Aminosäuren - Google Patents
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Description
Verfahren zur Herstellung neuer Aminosäuren Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aminosäuren der allgemeinen Formel EMI1.1 worin R ein Halogenatom, z. B. ein Fluor-, Chloroder Bromatom, oder das Pseudohalogen Trifluorme- thyl bedeutet, und ihrer Salze. Die neuen Verbindungen besitzen wertvolle phar makologische, insbesondere zentralhemmende Eigenschaften. So hemmen sie beispielsweise bei Versuchen an Mäusen, Katzen, Kaninchen und Hunden die Akti vität von Neuren, die an der Steuerung der Motorik beteiligt sind. Sie können dementsprechend als zentralhemmende Mittel verwendet werden. Die neuen Verbindungen sind aber auch als Zwischenprodukte, z. B. zur Herstellung von Heilmitteln, wertvoll. Besonders hervorzuheben ist die y-Amino-ss-(p- chlorphenyl)-buttersäure. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen ist dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel EMI1.2 worin R die angegebene Bedeutung hat, X die Carboxylgruppe oder einen durch Hydrolyse in die Carboxylgruppe überführbaren Rest bedeutet, Y für einen durch Hydrolyse in die Aminogruppe überführbaren Rest steht, wobei X und Y auch rniteinander verbunden sein können, hydrolysiert. Ein durch Hydrolyse in die Carboxylgruppe überführbarer Rest ist z. B. eine funktionell abgewandelte Carboxylgruppe, beispielsweise eine Carbamylgruppe, Nitrilgruppe oder eine veresterte Carboxylgruppe, wie z. B. eine Carbalkoxygruppe. Ein ; durch Hydrolyse in die Aminogruppe überführbarer Rest Y ist beispiels- weise ein Acylaminorest, wie ein Arylsulfonylamino-, Alkylsulfonylamino-, Niederalkanoylamino-oder Phe- nylniederalkanoyiamino-rest oder eine Cazbalkoxyami- nogruppe. Eine gleichzeitig durch X und Y zusammen gebildete Gruppe, die bei der Hydrolyse eine Carboxylgruppe und die Aminogruppe ergibt, ist z. B. die Lac tamgruppierung der Formel EMI1.3 So kann man beispielsweise eine Verbindung der Formel EMI1.4 worin R die angegebene Bedeutung hat, hydrolysieren. Die Hydrolyse der genannten Gruppen kann in üblicher Weise erfolgen, beispielsweise in Anwesenheit von wässrigen Säuren oder Alkalien und bei normaler oder erhöhter Temperatur. Je nach den Verfahrensbedingungen und Ausgangsstoffen erhält man die Endstoffe in freier Form oder in der Form ihrer Salze. So können beispielsweise basische, neutrale, saure oder gemischte Salze, gegebenenfalls auch Hemi-, Mono-, Sesqui-oder Polyhydrate davon erhalten werden. Die Salze der neuen Verbindungen können in an sich-bekannter Weise in die freien Verbindungen ber gef hrt werden; SÏureadditionssalze z. B. mit basischen Mitteln, wie Alkalien oder Ionenaustauscher, Salze mit Basen durch Reaktion mit sauren Mitteln, wie Säuren. Andrerseits können erhaltene freie Aminosäuren mit Basen, insbesondere mit therapeutisch verwendbaren Basen, z. B. Metallhydroxyden oder basischen Salzen, speziell Alkali-oder Erdalkalimetallhydroxyden, wie NatTium-, Kalium-oder ; Calciumhydroxyd, Alkalime- tallcarbonaten, wie-Natrium-oder Kaliumcarbonat, Ammoniak oder organischen Aminen, oder mit organi schen oder anorganischen SÏuren, Salze bilden. Zur Herstellung von-Säureadditionssalzen werden insbeson- dere therapeutisch verwendbare Säuren verwendet, z. B. HalogenwasserstoffsÏuren, SchwefelsÏure, Phos phorsÏuren, SalpetersÏure, PerchlorsÏure ; aliphatische, alicyclische, aromatische oder heterocyclische Carbon oder Sulfonsäuren, wie Ameisen-, Essig-, Propion-, Bernstein-, Glykol-, Milch-, Äpfel-, Wein-, Zitronen-, Ascorbin-, Malein-, Hydroxymalein-oder Brenztrau bensäure, ; Phenylessig-, Benzoe-, p-Aminobenzoe-, Anthranil-, p-Hydroxy-benzoe-, Salicyl-oder p-Amino salicylsÏure, EmbonsÏure, Methansulfon-, ¯thansul fon-, Hydroxyäthansulfon-, Äthylensulfonsäure ; Halo genbenzolsulfon-, Toluolsulfon-, Naphthalinsulfonsäu ren oder Sulfanilsäure ; Methionin, Tryptophan, Lysin oder Arginin. Diese oder andere Salze der neuen Verbindungen, wie z. B. die Pikrate, k¯nnen auch zur Reinigung der erhaltenen freien Verbindungen dienen, indem man die freien Verbindungen Salze überführt, diese abtrennt und aus den Salzen wiederum die. freien Verbindungen freimacht. Die-neuen Verbindungen können in Form von Racematen vorliegen, : die sich in üblicher Weise in die optischen Antipoden zerlegen lassen. Für die erfindungsgemassen Reaktionen werden vornehmlich solche Ausgangsstoffe verwendet, die die oben erwähnten bevorzugten Verbindungen ergeben. Die Ausgangsstoffe sind bekannt oder können nach an sich bekannten Methoden gewonnen werden. Die neuen Verbindungen können als Heilmittel, z. B. in Form pharmazeutischer PrÏparate, Verwen dung finden, welche sie in freier Form oder in Form ihrer Salze in Mischung mit einem für die enterale oder-paronterale Applikation geeigneten pharmazeuti- schen organischen oder anorganischen, festen oder flüssigen Trägermaterial enthalten. Die neuen Verbindungen können auch in der Tier medizin, z. B. in einer der oben genannten : Formen oder in Form von Futtermitteln oder von Zusatzmit teIn für Tierfutter verwendet werden. In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben. Beispiel 1 4 ; 85 g 4- (p-Chlorphenyl)-pyrrolidon (-2) werden mit 10 ml konz. Salzsäure 8 Stunden unter Rückfluss gekocht. Es entsteht eine klare Lösung, die im Wasser strahlvakuum bei 50-60 eingedampft wird. Der kri stalline Rückstand wird in 10 ml Aceton suspendiert und abfiltriert. Man löst das Kristallisat in 10 ml Was ser und stellt mit 1-n. Natronlauge auf den pH-Wert 7 ein. Hierbei kristallisiert y-Amino-#- (p-chlorphenyl) buttersäure der Formel EMI2.1 aus, die nach Umkristallisation aus Wasser bei 206-208 schmilzt. Das als Ausgangsprodukt verwendete 4- (p-Chlor- phenyl)-pyrrolidon (-2) kann beispielsweise durch katalytische Reduktion von ¯-Cyano-p-chlordihydrozimt säure-äthylester in Gegenwart von Palladiumkohle erwerden. Beispiel 2 8, 5 g y-Acetylamino-ss-(p-chlorphenyl)-buttersäure werden in 20-ml 3 N wässeriger Salzsäure 2 Stunden unter Rückfluss gekocht. Während der Reaktionszeit entsteht aus dem zunächst zweiphasigen Gemisch eine klare, homogene Lösung des Hydrochlorids von y Amino-- (p-chlorphenyl)-buttersäure. Nach Abkühlen der Lösung wird mit 2 N Natronlague auf einen pH-Wert von 6-7 eingestellt, wobei y-Amino-ss-(p- tchlorphenyl)-buttersäure in rohem Zustand auskristalli- siert. Die Verbindung wird aus Wasser umkristallisiert, F. 206-208 . Die als Ausgangsmaterial verwendete y-Acetylami no-ss-(p-chlorphenyl)-buttersäure kann wie folgt hergestellt werden : ¯-Cyano-p-chlordihydrozimtsÏureÏthylester wird mit Lithiumaluminiumhydrid zum 4-Amino-3- (p-chlor- -phenyl)-l-butanol reduziert.-Diese-wird durch Umset- zung mit Isopropenylacetat am Stickstoff acetySert. Das so erhaltene 4-Acetylamino-3- (p-chlorphenyl)- l-butanol kann nyl)-buttersäure oxydiert werden. In-analoger-Weise-wie in den obigen Beispielen beschrieben, kann man die y-Amino-ss-(p-bromophe- nyl)-buttersäure, F. 228229 , erhalten.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Aminosäuren der allgemeinen Formel EMI2.2 worin R ein Halogenatom oder die Trifluoromethylgruppe bedeutet, und ihrer Salze, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel EMI2.3 worin R die angegebene-Bedeutung hat,-X die-Carbo- xylgruppe oder einen durch Hydrolyse in die Carboxylgruppe überführbaren Rest bedeutet, Y für einen durch Hydrolyse in die Aminogruppe überfühtbaren Rest steht, wobei X und Y auch miteinander verbündendem könnzn, hydrolysiert.UNTERANSPRtJCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Ausgangsverbindung der Formel II, worin X eine funktionell abgewandelte Carboxylgruppe bedeutet, einsetzt.2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Ausgangsverbindung der Formel II, worin X eine veresterte Carboxylgruppe, eine Carbamylgruppe oder eine Cyanogruppe bedeutet, einsetzt.3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, das man eine Ausgangsverbindung der Formel II, worin Y für eine acylierte Aminogruppe steht, einsetzt.4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindung ein Lactam der Formel EMI3.1 einsetzt.5. Verfahren nach Patentanspruch oder einem der Unteransprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Verbindung der Formel II ausgeht, worin R ein Chloratom bedeutet.6. Verfahren nach Patentanspruch oder einem der Unteransprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Verbindung der Formel II ausgeht, worin R ein Bromatom bedeutet.7. Verfahren nach Patentanspruch oder einem der r Unteransprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Verbindung der Formel II ausgeht, worin R ein Fluoratom oder eine Trifluoromethylgruppe bedeutet.8. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine erhaltene freie Verbindung in ihre Salze überführt.9. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man ein erhaltenes Salz in die freie Verbindung überführt.
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