CH408928A - Verfahren zur Herstellung neuer Granatanol-(3B)-ester - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer Granatanol-(3B)-ester

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CH408928A
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Stach Kurt Ing Dr
Wolfgang Dr Med Schaumann
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Boehringer & Soehne Gmbh
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      Verfahren    zur Herstellung neuer     Granatanol-(3ss        )-ester       Die vorliegende     Erfindung        betrifft    ein     Verfahren    zur     Herstellung    neuer     Granatanol-(3ss)-ester    der       Formel     
EMI0001.0010     
    in welcher X Wasserstoff oder eine     Hydroxylgruppe,     Y einen     Phenyl-    oder     Cycloalkylrest    und     R1    einen  niederen     Alkyl-,

          Alkenyl-        oder        Aralkylrest    bedeuten.  



  Entsprechende     a-Isomere    sind     bereits    aus der    österreichischen Patentschrift Nr. 198 771 bekannt  geworden     (Beispiele    14 bis 23). Es handelt sich hier  bei um     eine        cis-trans-Isomerie    bezüglich der Stellung  der Stickstoff     -Brücke    und des     Esterrestes.     
EMI0001.0026     
    a:

       trans-Form     Nach den Angaben der genannten österreichischen       Patentschrift    besitzen die     dortigen    Ester vor     allem     eine starke     lokalanästhetische    Wirksamkeit, aber         /3:        cis-Form     auch     spasmolytische    Aktivität und     Antihistaminwir-          kung;    über     Granatanol-ester    werden jedoch     keine    spe  ziellen     pharmakologischen    Angaben gemacht.

   Nach      Befunden der     Anmelderin    besitzen die     Granatanol-          (3cc)-ester    zum Teil auch     anticholinergische    Eigen  schaften.  



  Die zentrale Wirkung von     Anticholinergica    wird  zur Behandlung des     Morbus    Parkinson und bei der  Verwendung als     Tranquillizer    ausgenutzt, wie z. B.       Scopolamin    zur Einleitung einer Narkose. Die thera  peutische Anwendung der zentralen Wirkung wird  oft durch periphere Erscheinungen wie Mundtrocken  heit und     Akkomodationsstörungen    behindert.

   Die  Entwicklung zentral hochwirksamer     Anticholinergica     (hohe zentrale Spezifität), welche möglichst geringe  periphere Wirkungen aufweisen, ist daher von grosser  Bedeutung.     überraschenderweise    zeigen nun die den  Gegenstand der vorliegenden Anmeldung     bild'end'en          Granatanol-(3ss)-ester    im Vergleich zu den bekannten       3a-Verbindungen    besonders ausgeprägte     zentralanti-          cholinergische    Eigenschaften bei gleichzeitig günsti  gerem therapeutischem Index.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren zur     Herstellung     der neuen     Granatanol-(3f)-ester    ist     d'ad'urch    gekenn  zeichnet, dass man     Granatole-(3ss)    der Formel  
EMI0002.0021     
    mit einer substituierten     Phenylessigsäure    der Formel  
EMI0002.0023     
    bzw. deren funktionellem Derivat     zur    Reaktion bringt.  Als funktionelle Derivate der     genannten    Säuren kom  men z.

   B. die durch     Halogenierung    hieraus erhält  lichen     Halogenide    sowie     die    niederen     Alkylester    in  Frage,     wobei    im letzteren Falle     zweckmässigerweise     in Gegenwart basischer Katalysatoren (z. B. Natrium  oder     Natriummethylat)    gearbeitet wird.  



  Die als Ausgangsstoffe verwendeten     Granatanole-          (3ss)    werden z. B. durch Reduktion der entsprechenden       Granatanone-(3)    gewonnen. Hierbei ist jedoch darauf  zu achten, dass je nach Art der angewandten Re  duktionsmethode die     stellungsisomeren        Granatanole-          (3a)    bzw.     -(3ss)    gebildet werden können.

   So führt die  katalytische Hydrierung mit     Raney-Nickel    fast aus  schliesslich zu den     3a-Isomeren        (trans-Form),    wäh  rend die Reduktion mit Natrium in einem primären  Alkohol überwiegend die     3ss-Isomeren        (cis-Form)    er  gibt-    Die Reduktion von     Granatanonen-(3)        mittels          Lithiumaluminiumhydrid    soll nach K.     Alder    et     a1.          (Ann.    620, 73/1959) ebenfalls das     3ss-Isomere    er  geben [vgl. a.

   die     LiA1H.i-Reduktion    von     Tropinon     nach     Minza,    Nature<I>170,</I> 630 (1952), welche aus  schliesslich zum     3i-Isomeren        (Pseudotropin)    führt.]  Im Gegensatz hierzu fand die     Anmelderin,    dass man  z. B. durch Reduktion von     Granatanon-(3)    mit       Lithiumaluminiumhydrid    fast ausschliesslich das 3u  Isomere     (R,    =     CH:;)    erhält.  



  Die neuen     Granatanol-(3)-ester    lassen sich in üb  licher Weise in ihre     Hydrohalogenide    überführen;  durch Behandeln mit     Alkylhalogeniden    erhält man die  entsprechenden     quartären        Ammoniumsalze.     



  <I>Beispiel 1</I>       Granatanol-(3ss)-diphenylacetat.     a)     Granatanol-(3ss)    wird nach K.     Alder    und H. A.  



       Dortmann,        Ber.    86, 1544 (l953), durch Reduktion  von     Granatanon-(3)    (=     Pseudo-pelletierin)    mit Na  trium in Alkohol dargestellt.  



  b)<B>15,5</B> g     Granatanol-(3ss)    und 25,3g     Diphenyl          essigsäurechlorid    werden in 100 ml     Pyridin    8 Stunden  am     Rückfluss    erhitzt. Danach wird das Reaktions  gemisch in Wasser gelöst, mit verdünntem Ammoniak  alkalisch gemacht und     ausgeäthert.    Die Ätherlösung  wird getrocknet und eingeengt; hierbei fällt der ge  wünschte Ester kristallin aus. Man saugt ab und       erhält    28,5 g     Granatanol        (3fl)-diphenyl!acetat    vom F.  79 bis 81  C (aus     Petroläther).    Ausbeute: 81,5 %.  



  Behandelt man eine Lösung des     Granatanol-(3ss)-          diphenylacetats    in Äther mit ätherischer Salzsäure,  so erhält man das Hydrochlorid vom F. 224 bis  226  C (aus     Isopropanol).     



  <I>Beispiel 2</I>       Granatanol-(3/3)-benzilsäurcester.     46,6 g     Granatanoli-(3fl),    76 g     Benzilsäuremethyl-          ester    und 0,5 g Natrium werden bei einem Druck von  30 mm 3 Stunden auf 90  C, darauf 7 Stunden auf  130  C     erhitzt.    Man entfernt aus der Schmelze etwa  noch vorhandenes, nicht umgesetztes Natrium. Nach  Abkühlen     setzt    man 200     ml        2n-Salzsäure    zu und er  hitzt kurze Zeit zum Sieden. Man lässt abkühlen und  versetzt dann unter Rühren mit 250 ml Äther. Der  vorher schmierige Rückstand wird dabei kristallin.

    Durch Absaugen erhält man 65,5g     Granatanol-(3ss)-          benzilsäureester-Hydrochl'orid    (53,3     %    Ausbeute).  Nach zweimaligem     Umkristallisieren    aus     Isopropanol     schmilzt die Substanz unter Zersetzung bei 227  C.

    <I>Beispiel 3</I>       N-Benzylnorgranatanol-(3fl)-benzilsäureester.     a) 200 g 25     %ige        Glutardialdehyd'-Lösung    werden  mit einer Lösung von 73 g     Acetondicarbonsäure,     53,6 g     Benzylamin    und 28,2 g     Natriumacetat-Tri-          hyd'rat    in<B>1250</B> ml Wasser vermischt, durch Zugeben  von     konz.    Salzsäure auf     pH    3 eingestellt und drei  Tage bei     Zimmertemperatur    stehengelassen.

   Danach  wird mit Natronlauge alkalisch gemacht, mit Chloro-      form     mehrmals    extrahiert, der Extrakt     getrocknet,     eingeengt und der Rückstand destilliert. Man     erhält     70,2 g (=<B>61,2%)</B>     N-Benzyl-norpseudo-pelletierin     vom Kp.     ",;;    = 165 bis 169  C. Die     Substanz    er  starrt und schmilzt nach Umkristallisation aus     Petrol-          äther    bei 70 bis 73  C; das Hydrochlorid     nach    Um  kristallrsieren aus     Isopropanol    bei 228  C     (Zers.).     



  b)<I>45,8</I> g (0,2     Mol)        N-Benzyl-norpseudo-pelletie-          rin    werden in 200     ml,        Amylalkohol    gelöst und im  Laufe von 5 Stunden in der Siedehitze 45 g Natrium  in kleinen Stücken eingetragen; danach wird noch 1  Stunde am     Rückfluss    erhitzt. Man versetzt mit 700     ml     Wasser und     äthert    den Ansatz     mehrmab    gut aus.  Der Ätherextrakt wird getrocknet, eingeengt und der  Rückstand destilliert.

   Man     erhält    so 40,4g     N-Benzyl-          norgranatanol-(3/)')    vom Kp.     oj    = 168 bis 194  C;  die Ausbeute beträgt 87,6     %.    F. des     Hydrochlorids:     237 bis 239  C (aus Alkohol).  



  c) 23,1g     N-Benzyl-norgranatanol-(3ss)    und 26,5 g       rc-Chlordiphenylacetylchlorid    [hergestellt aus     Benzil-          säure    und     Phosphorpentachlorid    nach 7. H.     Bülmann     und P. H.     Hidy,    Am.     Soc.,    65, 760 (1943)] werden  in 220 ml     Methylenchlorid    gelöst und 2 Stunden am       Rückfluss    erhitzt. Das Lösungsmittel wird darauf ab  destilliert, der Rückstand     in    2 Liter Wasser in der  Hitze gelöst und die Lösung     weitere    8 Stunden zum  Sieden erhitzt.

   Beim Abkühlen fallen etwa 20 g     N-          Benzyl-norgranatanol-(3ss)-benzilsäureester    als     Hydo-          chlorid    aus     (Ausbeute:        41,8,1o);    weitere Mengen der  Substanz erhält man durch Einengen der Mutter  laugen. Nach     Umkristallisieren    aus     Isopropanol    be  trägt der Schmelzpunkt 218 bis 220  C.

   Die aus  einer     wässrigen    Lösung des     Hydrochlorids    mit Na  tronlauge freigesetzte Base schmilzt nach     Umkri-          stallisieren    aus     Petroläther    bei 101 bis 102  C.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung neuer Granatanol-(3ss)- ester der Formel EMI0003.0054 in weicher X Wasserstoff oder eine Hyd'roxylgruppe, Y einen Phenyl- oder Cycloalkylrest und R1 einen niederen Alkyl-, AlkenylL oder Aralkylrest bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man Granatanole-(3ss) der Formel EMI0003.0063 mit einer substituierten Phenylessigsäure der Formel f EMI0003.0066 bzw.
    deren funktionellem Derivat umsetzt. UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, d'ad'urch gekenn zeichnet, dass man den Granatanol-(3fl)-ester in sein Säureadditionssalz überführt.
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