Verfahren zur Herstellung eines Körpers, aus ferromagnetischem Material mit einer nichtkubischen Kristallstruktur, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene der Magnetisierung aufweisen Es ist ein Verfahren zum Herstellen von Magnet kernen bekannt, die aus plattenförmigen und durch einen Isolierstoff voneinander getrennten Me@ta11 teilchen aufgebaut sind:
die Teilchen sind .in Schich ten angeordnet und- dann aneinander gesintert, wo durch sich eine höhere Permeabilität ergibt, als mit dem gleichen Material ohne die erwähnte Anord- nung der Teilchen erzielbar wäre. Um gegebenen falls die Wirkung roch zu verbessern, können die Teilchen auf mechanischem Wege in Schwingung ver setzt oder der Einwirkung eines Magnetfeldes ausge, setzt werden.
Dass die Einwirkung eines Magnet feldes hierbei zur Wirkungsgradverbesserung beitra gen kann, wird nur dadurch erreicht, dass die betref fenden Teilchen plattenförmig gestaltet sind.
Es ist weiter ein Verfahren bekannt, mit dessen Hilfe Kristallteilchen eines ferromagnetischen Oxyds mittels eines Magnetfeldes parallel zueinander aus gerichtet werden können (Philips' Technische Rund, schau,<I>16,</I> Seiten 223 und 224, 1955). In diesem Falle ist die Ausrichtung im wesentlichen auf dem Vor- handensein einer der Magnetisierung in dien Kristallteilchen begründet.
Wenn die Magne- tisierung stark an diese Vorzugsrichtung gebunden ist, kann das Material zum Herstellen von Dauer magneten Anwendung finden. Der durch die Aus richtung erzielte technische Effekt ist der, dass infolge der Anwendung dieses verbesserten Verfahrens Dauermagnete mit einem höheren Wert des Energie produktes (BH),i,;", entstehen.
Die Erfindung setzt sich insbesondere zum Ziel,, ein Verfahren anzugeben, das die Herstellung von Körpern mit anisotropen, weichmagnetischen Eigen schaften gestattet.
In bezog auf die isotropen, jedoch inn übrigen gleichen Körper ist bei anisotropen Kör pern die Anfangspermeabilität ,u, (siehe R. Becker und W. Dörinig, Ferromagnetismus , 1939, Seite 7) bei Zimmerte,mperatu.r in bestimmten Richtungen erhöht.
Das Verfahren nach der Erfindung findet bei ferromagnetischen Materialien mit einer nicht kubischen Kristallstruktur Anwendung, dessen Ein kristalle eine Vorzugsebene der Magnetisierung auf weisen. Der Begriff Vorzugseibene wird anschlie- ssend erläutert.
Bei ferromagnetisch.en Materialien mit hexago- naler Kristallstruktur ist in erster Annäherung die Kristallanisotropie durch den Ausdruck FK = K'1 sin2 19 (1) (siehe R. Becker und W. Döring, Ferromagnetismus , 1939, Seite 114) gegeben.
Wenn für einen Kristall K'1 positiv ist (sogenannte .posntive Kristallaniso- tropie), so ist in diesem Kristall die hexagonale Achse die Vorzugsrichtung der Magnetisierung. Wenn da gegen K'1 negativ ist ( negative Kristallanisotropie), so heisst dies,,
dass die spontane Magnetisierung senk- recht zur hexagonalen Achse gerichtet und somit parallel zur Basisfläche des Kristalls. ist. Es verbleibt noch die Möglichkeit, dass die magnetische Energie des Kristalls von der Richtung der spontanen Magnetisierung in dieser Basisfläche abhängig ist.
Wenn diese Energieänderungen klein in bezug auf die in Formel (1) ausgedrückten sind, wird die Basisfläche ails Vorzugsebene der Magnetisierung bezeichnet.
Die Richtung .der spontanen Magnetisie- rung liegt in diesem Falle in jedem Kristall in der Basisfläche und in dieser Fläche isst die Magnetisie- rung viel leichter drehbar als in eine nicht in dieser Ebene liegende Richtung. Um zu ermitteln,
ob es sich in einem bestimm- ten Fall um Einkristalle mit einer Vorzugsebene der Magnetisierun:g handelt, kann beispielsweise der fol gende Versuch dienen:
Eine geringe Menge, beispielsweise 25 mg, des zu untersuchenden Kristallmaterials in Form eines feingemahlenen Pulvers wird mit einigen Tropfen einer Lösung eines organischen Binde- oder Klebemittels in Azeton gemischt und das Gemisch auf einer Glasplatte ausgestrichen. Jedes Teilchen des Pulvers soll möglichst nur eine einzige Kristall orientierung aufweisen, das heisst aus wenigen, mög lichst nur einem,
Einkristall bestechen. Die Platte wird zwischen den Polen eines Elektromagneten derart angeordnet, dass die magnetischen Kraftlinien senkrecht zur Oberfläche der Platte verlaufen.
Durch Steigerung des elektrischen Gleichstromes des Elek- tromagneten wird die magnetische Feldstärke all mählich erhöht, so dass die Pulrverteilchen, wenn sie eine Vorzugsebene der Magnetisierung aufweisen, sich im Felde detrart drehen, dass die Vorzugsebene der Magnetisierung, etwa parallel zur Richtung der magnetischen Kraftlinien verläuft.
Bei genügender Vorsicht kann eine Zusammenbafung der Pulver- teilchen vermieden werden. Nach der Verdampfung des Azetons haften die Pulverteilchen in magnetisch orientiertem Zustand an der Glasoberfläche. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen kann dann festgestellt werden, ob die beabsichtigte Orientierung der Pulver teilchen;
unter der Einwirkung des Magnetfeldes tat sächlich erzielt ist. Dies kann u. :a. mittels eines Rönt- gendiffraktometers erfolgen (beispielsweise eines Ge räts, wie es in der Philips' Technischen Rundschau , 16, Seiten 228-240, 1954-55 beschrieben ist).
Es stellt sich dabei heraus, dass die Verhältnisse zwi schen den Intensitäten der Reflexionen an den Flä chen, die zu einer einzigen Zone gehören, und den Intensitäten der Reflexionen an den Flächen, die nicht zu dieser Zone gehören, bei einem orientierten Präparat grösser als die .entsprechenden Verhältnisse bei einem nichtorientierten Präparat sind.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Körperrs, eus ferromagnetisahem Material mit einer nichtkubischen Kristallstruktur, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene der Magneti- sierung aufweisen, wälches Verfahren dadurch ge kennzeichnet ist,
dass ein Pulver des ferromagne- tischen Materials, dessen Teilchen in bezug auf einander frei beweglich sind, in einem Magnetfeld ausgerichtet und zu einem Körper fixiert wird.
Der beabsichtige Effekt tritt um so mehr hervor, je grösser die Fraktion des Pulvers, ist, die aus Teil chen mit nur einer einzigen Kristallorientierung be steht, das heisst je mehr Teilchen nur einen Ein kristall. enthalten. Durch die beschriebene Mass- nahme, kann im Vergleich zu Körpern, bei denen während der Herstellung kein Magnetfeld Anwen dung findet, die Anfangspermüabilität in Richtung des Magnetfeldes .erhöhst werden, häufig sogar in erheblichem Masse.
Dieses Magnetfeld braucht nicht stationär zu sein, sondern es kann während der be schriebenen Behandlung seine Richtung und/oder Intensität ändern. Vorzugsweise werden die Teilchen dadurch fixiert, dass sie zusamme,ngepresst werden, vorzugsweise in Gegenwart des Magnetfeldes. Beson ders gute Ergebnisse werden mittels eines Magnet feldes erzielt, das durch einen sich in einer flachen Ebene d .rehenden Vektor dargestellt werden kann.
In diesem Falle wird die Anfangspermeabilität in jeder Richtung in dieser Ebene erhöht.
Die Fixierung der Teilchen kann durch eine Sinterung verbessert werden. Es hat sich heraus gestellt, dass auch ohne Sintern eine Erhöhung der Anfangspermefabilität erzielbar ist.
Beispiele von (aus Verbindungen oder Misch kristallen von Verbindungen bestehenden) ferro- magnetischen Materialien, aus denen sich mit Hilfe des Verfahrens gemäss der Erfindung Körper mit ,erhöhter Anfangspermeabilität und nicht oder nur wenig erhöhtem Verlustfaktor bilden lassen, sind u. a.
a) Materialien der Formel: BaM2 Fei60,7 (in der das Ba-Ion ganz oder teilweise durch das Sr-Ion, das Pb-Ion und/oder zu höchstens 40 Atomo/o durch das Ca-Ion ersetzt sein kann .und in der die Felll-lonen zu maximal 1/, durch Al- und/oder Cr-Ionen ersetzt sein können), wobei Mll mindestens eine der Ionen
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oder ein-,
Kombination dieser Ionen darstellt, sofern denen Einkristalle eine Vorzugsebene der Magneti- sierung besitzen. Diese Materialien besitzen eine Kristallstruktur, deren Elementarzelle im hexagonalen Kristallsystem durch eine c-Achse von etwa 32,8 A und eine a-Achse von etwa 5,9 A beschrieben wer den kann.
b) Materialien der Formel: Ba3M# Fez"0,li (in der das Ba zu maximal ein Drittel .durch Sr, zu maximal einem Fünftel durch Pb und zu maximal einem Zehntel durch Ca ersetzt nenn kann, wobei Mll mindestens eines der Ionen
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oder eine Kombination dieser Ionen darstellt, sofern deren Einkristalle eine Vorzugsebene. der Ma,gneti- sierung besitzen.
Diese Materialien besitzen eine Kristallstruktur, deren Elementarzelle im hexago- nalen Kristallsystem durch eine c-Achse von etwa 52,3 A und eine a-Achse von etwa 5,9 A beschrieben werden kann.
c) Materialien der Formel: BaM"Feln011, wobei das Ba maxinmtal zur Hälfte durch Sr, zu maxi mal einem Viertel durch Ca oder Pb, oder auch durch eine Kombination derselben ersetzt sein kann, wobei das Feil, zu maximal einem Zehntel durch Al und/oder Cr ersetzt sein kann und wobei Ml' mindestens eines der loncn Mail,
Fell, Coli, Nil', Cull, Znll, Mgli oder eine Kombination dieser Ionen darstellt. Diese Materialien besitzen eine rhombo- edrische Kristallstruktur, ;deren Elüme,ntarzelle- im hexagonalen Kristallsystem durch eine c-Achse von etwa 43,5 A und eine a-Achse von etwa 5,9 A be schrieben werden kann.
Die Einkristalle dieser Mate rialien weisen eine Vorzugsebene der Magnetisierung auf.
(1) Materialien der Formel: BaCoaITiävFel"_za>Ols wobei 1,0 < a < 1,6 und wobei das Ba-lon ganz oder teilweise durch das Sr-Ion, das Pb-Ion und/oder zu höchstens 40 Atomaa durch :das Ca-Ion ersetzt sein kann, sofern deren Einkristalle eine Vorzugs ebene der Magnetisierung besitzen. Diese Materialien besitzen eine hexa,gonale Kristallstruktur.
<I>Beispiel 1</I> Ein ferromagnetisches Pulver, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene der Magnetisierung aufweisen, kann wie folgt hergestellt werden:
Ein Gemisch aus Kobaltkarbonat, Bariumkarbo- na.t und Ferrioxyd in einem Verhältnis, gemäss der Formel Ba sCo2Fe24041 wunde 15 Stunden lang im Alkohol in einer Walzenmühle -gemahlen, dann ge trocknet und 2 Stunden lang in einem Sauerstoff- strom bei 10501C gebrannt.
Danach wurde das Reaktionsprodukt wiederum 15 Stunden lang in einer Walzenmühle gemahlen und da Pulver wie derum 2 Stunden lang in einem Sauerstoffstrom auf 1200 C erhitzt. <B>130</B> g dieses Materials wunden schliesslich mit Alkohol in einer Schwingmühle zu Pulver gemahlen. Die Kristalle des so erhaltenen Pulvers besassen eine Struktur, deren Elementarzelle im hexagonalen Kristallsystem durch eine c-Achse von etwa 52,3 A und eine a-Achse von etwa 5,9 A beschrieben werden kann.
Eine kleine Menge dieses Pulvers wurde mit einer Lösung von Nitrozellulose in Azeton gemischt. Die so erzielte Suspension wunde auf zwei Objekt gläsern ausgestrichen und eines dieser Gläser zwi schen den Polschuhen eines Elektromagneten ange ordnet. Die Richtung des Magnetfeldes war senkrecht zur Ebene des Objektglases. Man liess die Suspen sionen eintrocknen, wonach von jeder eine Röntgen aufnahme hergestellt wurde. Die Intensität der Strah lung (CoKa) war bei der Aufnahme des ausgerich teten Pulvers schwächer als bei derjenigen des nicht ausgerichteten Pulvers.
Es stellte sich heraus, d;ass die Reflexionen an den Flächen, die die hexagonale Achse als Zonenachse besassen, im Vergleich zu den jenigen an Flächen, die nicht zu dieser Zone ge hörten, beim ausgerichteten Pulver stärker als beim nichtausgerichteten Pulver waren. Die Einkristalle des Pulvers besassen somit eine Vorzugsebene der Magnetisierung senkrecht zur Richtung der (hexa- gonalen kristallographischen Hauptachse.
In Fi;g. 1 ist die Intensität 1 der Reflexionen in einer beliebigen Einheit als Funktion des Ablenk- winkels 2 O des nichtausgerichteten Pulvers aufge tragen, wobei auch die Flächenindizes, (hkl) ange- .gelben sind.. Fig. 2 bezieht sich auf das ausgerichtete Pulver.
Aus diesem Pulver, dessen Teilchen in bezug aufeinander frei beweglich sind, wurden verschiedene Körper hergestellt.
la) (Vergleichsversuch) Ein Teil des Pulvers wurde ohne Anwendung eines Magnetfeldes zu einem. Ring gepresst. Dieser Ring wurde zwei Stunden in einem Sauexstoffstroan bei 1300' C gebrannt.
An denn so erzielten Ring wurde bei bei einer Frequenz von 2 kHz eine Anfangspermeabilität ,u" von 10,4 gemessen.
1b) Ein Teil des Pulvers wurde zu einem, Würfel gepresst in einem Magnetfeld mit einer Feldm stärke von etwa 30:00 Oersted, das durch einen sich in der Ebene ;senkrecht zur Pressrichtung mit einer Ge- schwindigkeit von .etwa 1 Umdrehung in der Se kunde drehenden Vektor dargestellt werden kann.
Mit Rücksicht auf die verwendete Einrichtung verlief in diesem Beispiel und in den nachstehenden Bei spielen, sofern ein drehendes Magnetfeld verwendet wurde, die Ebene, in der sich das Magnetfeld drehte, senkrecht zur Pressrichtung des Würfels. Der Würfel wurde dann 2 Stunden lang bei 1300 C in einem Sauerstoffstrom gebrannt. Aus dem so erzielten Sin- terprodukt wurde ein Ring geschnitten, dessen Achse parallel zur Pressrichtung des Würfels verlief.
An diesem Ring wurde bei Zimmertemperatur bei einer Frequenz von 2 kHz eine AA.nfangspermeabilität y" von 29,7 gemessen.
Auf ähnliche Weise wurde ein anderer Würfel hergestellt, nur mit dem Unterschied, dass jetzt kein Magneitfeld konstanter Intensität ver wendet wurde, sondern ein sich drehendes Feld, das periodisch nach einem Drehwinkel von 90 einen Höchstwert von etwa 2000 Oersted .aufwies und zwi schen diesen Höchstwerten bis auf Null abfiel.
Aus dem so erzielten Sinterprodukt wurde ein Ring ge schnitten, dessen Achse ,gleichfalls parallel zur Press- richtunig des Würfels verlief. An .diesem Ring wurde bei Zimmertemperatur bei einer Frequenz von 2 kHz eine Anfangspermeabilität ,u" von 21,9 gemessen.
2a) (Vergleichsversuch) Ein Teil des Pulvers wurde ohne Anwendung eines Magnetfeldes zu einer Tafel gepresst. Nach 2 Stunden Sintern bei<B>12900C</B> in einem Sauerstoffstrom wurde bei Zimmertei < npe- ratur an einem aus der gesinterten Tafel geschnitte- nen Stäbchen ballistisch die Anfangsperme;abilität ,u" gemessen.
Der nach Korrektion für die Entmagne- tnsierung erhaltene Wert von ,u, war etwa 15.
2b) Ein Teil des Pulvers wurde zu einem Würfel gepresst in einem Magnetfeld mit einer Feldstärke von etwa 3000 Oersted, das .durch einen sich in der Ebene senkrecht zur Pressrichtung mit einer Ge schwindigkeit von etwa 1 Umdrehung in der Sekunde drehenden Vektor dargestellt werden kann. Der Würfel wurde dann 2 Stunden in einem Sauerstoff- strom bei 1290 C gesintert.
Aus dem gesinterten Würfel wurde ein Stäbchen geschnitten, dessen Achse :senkrecht zur Pressrichtung des Würfels ver lief. Bei Zimmertemperatur wurde an diesem Stäb- chen ballistisch die Anfangspermeabilität ,u" gemessen, die nach Korrektion für die Entmagnetisierung etwa 30 betrug.
2c) Ein Teil des Pulvers wurde zu einer Tafel gepresst in einem Magnetfeld mit einer Feldstärke von etwa 5000 Oersted, ,das während des Pressvor- ganges dauernd in Pressrichtung gerichtet war. Die Tafel wurde dann 2 Stunden in einem. Sauerstoff strom bei 1290 C gesintert. Aus der ,gesinterten Tafel wurde ein Stäbchen geschnitten, dessen Achse parallel zur Pressrichtung der Tafel verlief.
Bei Zim- mertemperatur wurde an dem Stäbchen ballistisch die Anfangspermeabilität ,u" gemessen, die nach Kor rektion für die Entmagnetisierung etwa 24 betrug.
3a) (Vergleichsversuch) Ein Teil des Pulvers wurde ohne Anwendung eines Magnetfeldes zu einem Ring gepresst. Am so erzielten Ring wurde bei Zim mertemperatur bei :einer Frequenz von 260 MHz eine Anfangspermeabilität 1c" von<B>2,5</B> gemessen. Bei dieser hohen Frequenz waren die elektromagnetischen Verluste, in einem Verlustfaktor tg
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(siehe J. Smit und H. P.
J. Wijn, Advances in Electronics , VI, 1954, Seite 69, Formel Nr.27) ausgedrückt, weniger als 0,05.
3b) Ein Teil des Pulvers wurde zu einem Ring gepresst in einem Magnetfeld mit einer Feldstärke von etwa 3000 Oersted, das durch einen sich in der Ebene senkrecht zur Achse des Ringes mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 Umdrehung in der Sekunde drehenden Vektor dargestellt werden kann. An diesem Ring wurde bei Zimmertemperatur bei einer Frequenz von 260 MHz eine Anfangspermeabi- lität ,u" von 2,8 gemessen, während der Verlust faktor tg 8 weniger als 0,05 betrug.
<I>Beispiel 11</I> Ein ferromagnetisches Pulver, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene aufweisen, kann wie folgt herge stellt werden: Ein Gemisch aus Zinkoxyd, Bariumkarbonat und Ferrioxyd in .einem gegenseitigen Verhältnis gemäss der Formel BaZnFeE011 wurde 15 Stunden lang mit Alkohol in einer Walzenmühle gemahlen. Nach Trocknen wurde das Gemisch 2 Stunden lang bei 1100 C in einem Sauerstoffstrom gebrannt.
Das Reaktionsprodukt wurde nach Abkühlung in einem Schlagmörser zerkleinert, wonach die feinsten Teil chen ausgesiebt und 32 Stunden lang .mit Alkohol in einer Schwingmühle gemahlen wurden. Aus dem Versuch, wie er für Beispiel I beschrie iben ist, stellte sich heraus, dass bei den Kristallen der Verbindung BaZnFeIIIIO" die Reflexionen an den Flä chen, welche die hexagonale Achse als Zonenachse .besassen, im Vergleich zu denjenigen an den Flächen, die nicht zu dieser Zone gehörten, bei dem Pulver, dessen Teilchen unter der Einwirkung eines Magnet feldes ausgerichtet waren, stärker als :
beim ungerich- teten Pulver waren. Die Kristalle besassen somit eine Vorzugsedbene der Magnetisierung senkrecht zur Richtung der (hexagonalen) kristal ographischen Hauptachse. Fig. 3 zeigt das Röntgendiagramm, das sich auf das nichtausgerichtete Pulver bezieht, wäh rend Fi!g. 4 das Diagramm des ausgerichteten Pulvers zeigt.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Teil des Pulvers ohne Anwendung eines Magnetfeldeis zu einem Ring gepresst. Dieser Ring wurde in einem Sauerstoffstrom gebrannt, wobei die Höchsttemperatur von 1275 C etwa 10 Minuten lang aufrechterhalten wurde. Am so .erzielten Ring wurde bei Zimmertemperatur bei einer Frequenz von 1 MHz eine Anfangs;permeabi- lität ,u" von 15,8 gemessen.
Ein Teil des Pulvers, dessen Teilchen in bezug aufeinander .frei beweglich sind, wurde zu einer Tafel gepresst in einem Magnetfeld mit einer Feldstärke von etwa 3000 Oersted, das durch einen sich in der Ebene senkrecht zur Pressrichtung mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 Umdrehung in der Sekunde drehenden Vektor dargestellt werden kann. Die Tafel wurde dann in einem Sauerstoffstrom .erhitzt, wobei die Höchsttemperatur von 1275 C etwa 10 Minuten lang aufrechterhalten wurde. Aus dem so erzielten Sinterproduikt wurde ein Ring geschnitten, dessen Achse parallel zur Pressrichtung der Tafel verlief.
An :diesem Ring wurde bei Zimmertemperatur bei einer Frequenz von 1 MHz eine Anfangspermeabi- lität ll" von 34,6 gemessen. <I>Beispiel 111</I> Ein ferromagn.etisches Pulver mit einer nicht kubischen Kristallstruktur, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene aufweisen, kann auf ähnliche Weise wie in Beispiel Il, nur mit der Massgabe, das jetzt bei 1200" C und nicht bei 1100 C vorgebrannt wird, hergestellt werden; so wurde ein Pulver der Verbin dung BaZnFeIGII011 hergestellt.
Dieses Pulver, dessen Teilchen in bezug aufeinander frei beweglich sind, wurde wiederum zu zwei Ringen gepresst und ge brannt, wobei die Teilchen des einen Ringes (Ver gleichsversuch) nicht orientiert, die Teilchen des zwei ten Ringes dadurch orientiert wurden, dass während des Pressvorganges ein Magnetfeld angelegt wurde, das durch einen sich in der Ebene senkrecht zur Achse des Ringes drehenden Vektor dargestellt wer den kann.
An ersten Ring wurde bei Zimmertem peratur bei einer Frequenz von 1 MHz eine Anfangs- permeabilität g" von 15,0, am zweiten Ring unter den gleichen Verhältnissen eine Anfangspermeabilität ,u" von 30;0 gemessen.
<I>Beispiel IV</I> Ein ferromagnetisches Pulver ,mit nichtkubischer Kristallstruktur, dessen Einkristalle eine Vorzugs ebene aufweisen, kann auf etwa die gleiche Weise wie in den Beispielen 1I und 11I, nur mit. dem Unterschied, dass die Vorbrenntemperatur jetzt 1260 C ist, hergestellt werden, so wurde ein Pulver der Verbindung BaZnFe6II0" hergestellt.
In der in Beispiel Il angegebenen Weise wurden durch Pressen und Sintern aus diesem Pulver, dessen Teilchen in bezug aufeinander frei beweglich sind, zwei Ringe hergestellt, wobei beim Pressen des ersten Ringes (Vergleichsversuch) kein Magnetfeld zur Anwendung kam, während beim Pressen des zweiten Ringes die Pulverteilchen unter der Einwirkung eines Magnet feldes mit einer Feldstärke von etwa 3000 Oersted ausgerichtet wurden, das durch einen sich in der Ebene senkrecht zur Achse des Ringes :
mit einer Ge schwindigkeit von etwa 1 Umdrehung in der Sekunde drehenden Vektor dargestellt werden kann. Am ersten Ring wurde bei Zimmertemperatur bei einer Fre quenz von 1 MHz eine Anfangspermeabilität ,u" von 12,3 gemessen. Der zweite Ring wies unter den glei chen Verhältnissen eine Anfangspermeabilität ,u, von 21,3 auf.
<I>Beispiel V</I> Ein ferromagnetisches Pulver, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene aufweisen, kann wie folgt herge stellt werden: Ein Gemisch aus Bariumkarbonat, Kobaltkarbo- nat, Zinkoxyd und Ferrioxyd in einem gegenseitigen Verhältnis gemäss der Formel Ba3CoZnFe24041 wurde 16 Stunden lang mit Alkohol in einer Walzen mühle gemahlen,
dann getrocknet und 2 Stunden lang in einem Sauerstoffstrom bei 1250 C vorgebrannt. Danach wurde das Reaktionsprodukt in einem Schlagmörser zu Körnern mit einem Durchmesser von höchstens 0,5 @mm zerkleinert. Diese Körner wurden 8 Stunden lang mit Alkohol in einer Schwing- mühle zu Pulver gemahlen.
Die Kristalle dieses Pul vers, die eine Struktur aufwiesen, deren Elementar zelle im hexagonalen Kristallsystem durch eine c-Achse von etwa 52,3 A und eine a -Achse von etwa 5,9 A beschrieben werden kann, wiesen eine Vo-r- zugsebene der Magnetisierung auf, wie mittels dies oben beschriebenen Versuches nachgewiesen werden konnte.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Teil des Pulvers ohne Anwendung eines Magnetfeldes zu einem Ring gepresst. Dieser Ring wurde 2 Stunden lang in einem Sauerstoffstrom bei 1240 C gesintert. Am so erhal tenen Ring wurde bei Zimmertemperatur bei einer Frequenz von 155 MHz eine Anfangspermeabilität ,u" von 17 gemessen, während ebenso wie in Beispiel I, 3a der Verlustfaktor tg d bestimmt wurde, der 0,11 betrug.
Ein Teil des Pulvers, dessen Teilchen in bezug aufeinander frei beweglich :sind, wurde in einem Magnotfeld mit einer Feldstärke von etwa 3000 Oer- sted, das :durch einen sich in der Ebene senkrecht zur Achse des Ringes mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 Umdrehung in der Sekunde drehenden Vektor dargestellt werden kann, zu einem Ring gepresst. Der erzielte Ring wurde 2 Stunden lang bei 12401>C in einem Sauerstoffstrom gesintert.
Bei Zimmertem peratur und einer Frequenz von 155 MHz wurden am gesinterten Ring eine Anfan@gspermeabilität ,c1, von 42 und: ein Verlustfaktor tg a von 0,12 gemessen.
<I>Beispiel</I> V1 Ein ferromagnetisches Pulver, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene aufweisen, kann wie folgt herge- stellt wenden:
Aus einem Gemisch aus Bariumkarbonat, Ko:balt- karbonat, Zinkoxyd und Ferrioxyd in einem gegen seitigen Verhältnis gemäss der Formel Ba3COQ,8Zn1 2Fe24041 wunde, auf ähnliche Weise wie in Beispiel V, ein Mischkristallmaterial hergestellt, das zu einem Pulver gemahlen wurde.
Die Kristalle dieses Pulvers, die eine Struktur aufwiesen, deren Elementarzelle im hexa,gonalen Kristallsystem durch eine c-Achse von etwa 52,3 A und eine a-Achse von etwa 5,9 A be schrieben werden kann, wiesen eine Vorzugsebene der Magnetisierung auf, wie mittels des oben be schriebenen Versuches nachgewiesen werden konnte.
Aus :diesem Pulver, dessen Teilchen in bezug auf einander frei beweglich sind, wurden, auf ähnliche Weise wie in Beispiel V, zwei Ringe hemges:te1lt, und zwar einer ohne Anwendung eines Magnetfeldes (Vergleichsversuch) und der andere bei Anwendung eines Magnetfeldes.
Am ersten Ring wurden bei Zim- mertemperatur bei einer Frequenz von 80 MHz eine Anfangspermeabilität ,u" von 24 und ein, Verlust faktor tg d von 0,08 und bei einer Frequenz von 155 MHz ein ,a.. von 26 und ein tg d von 0,21 ge messen.
Am zweiten Ring, .dessen Achse senkrecht Dur Ebene verlief, in der sich das Magnetfeld drehte, wurden unter den gleichen Verhältnissen .eine An fangspermeabilität ,uo von 57 und ein Verlustfaktor tg d von 0,10 bzw. ein ,u" von 61 und ein tg 8 von 0,26 gemessen.
<I>Beispiel</I> Vll Ein nichtkubisches, ferromagnetisches Pulver, dessen Einkristalle eine Vorzugsebene aufweisen, kann wie folgt hergestellt werden: Ein Gemisch aus Kobaltkarbonat, Bariumkarbo- nat und Ferrioxyd in einem Verhältnis gemäss der Formel Ba3Co2Fe24041 wurde 18 Stunden lang mit Alkohol in einer Walzenmühle gemahlen, dann ge trocknet und 2 Stunden lang in einem Sauerstoffstrom bei 1200 C gebrannt.
Das Reaktionsprodukt wurde erst 18 Stunden lang in einer Walzenmühle und da nach 8 Stunden lang in einer Schwingmühle mit Alkohol gemahlen. Die Kristalle dieses Pulvers wie sen eine Vorzugsebene der Magnetisierung auf. Zu Vergleichszwecken wurde ein Teil des Pulvers ohne Anwendung eines Magnetfeldes zu einer Tafel gepresst.
Ein Teil des Pulvers, dessen. Teilchen in bezug aufeinander frei beweglich sind, wurde zu einer Tafel gepresst in einem Magnetfeld mit einer Feldstärke von etwa 2000 Oersted, das durch einen sich in der Ebene senkrecht zur Pressrichtung mit einer Ge schwindigkeit von 50 Umdrehungen in der Sekunde drehenden Vektor dargestellt werden kann. Die Tafeln wurden dann 2 Stunden in einem Sauerstoffstrom bei 1200 C gesintert. Aus den so erzielten Sinte.rprodukten wurden Ringe geschnitten, deren Achse parallel zur Pressrichtung der Tafeln verlief.
An diesen Ringen wurde bei Zimmertempe ratur bei einer Frequenz von 3 MHz eine Anfang-s- permeabilität lc" von 11,4 bzw. 32,6 gemessen.
Die nachstehende Tabelle gibt eine übersicht über die in den Beispielen I-VIIbeschriebenen Ver fahren :und erzielten Ergebnisse.
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