Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe der Formel
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in der A den Rest einer mindestens eine Sulfon- säuregruppe enthaltenden Kupplungskomponente, Z einen kationischen Rest und D einen in meta- oder para-Stellung zur Diazogruppe befindlichen, über eine Iminogruppe gebundenen Rest der Formel
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bedeuten,
wobei jeder der Reste R für ein Wasser stoffatom, eine Alkylgruppe, eine Hydroxyalkyl- gruppe oder ein Halogenatom stehen kann.
Als Kupplungskomponenten seien insbesondere kupplungsfähige Verbindungen der Naphthalin- und der Pyrazolonreihe genannt, und als kaiionischer Rest Z sei z. B. ein Wasserstoffkation oder ein Alkalimetallkation, wie ein Natrium- oder Kalium kation, erwähnt. Halogenatome sind beispielsweise Chlor- oder Bromatome.
Als Alkylgruppen seien beispielsweise niedermolekulare Alkylgruppen, wie Methyl-, Äthyl- oder Isopropylgruppen, und als Hydroxyalkylgruppen seien beispielsweise nieder molekulare Hydroxyalkylgruppen, wie Hydroxyäthyl- oder Hydroxyisobutylgruppen erwähnt.
Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe, bei dem man acylierende Mittel, die den Rest der Formel
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enthalten, in der R1 und R2 für ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, eine Hydroxyalkylgruppe oder ein Halogenatom stehen kann, und RS ein Wasserstoff atom, eine Alkylgruppe, eine Hydroxyalkylgruppe, ein Halogenatom oder eine Carboxylgruppe bedeutet,
mit mindestens eine acylierbare primäre oder sekun däre Aminogruppe enthaltenden Azofarbstoffen, die mindestens eine wasserlöslichmachende Gruppe tra gen, umsetzt.
Die so erhältlichen wasserlöslichen Azofarbstoffe eignen sich nicht nur zum Färben und Bedrucken von natürlichem und synthetischem, Carbonsäureamid- gruppen enthaltendem Färbegut, wie Wolle, Natur seide, linearen Polyamiden, linearen Polyurethanen und Leder; sie sind vielmehr auch zum Färben und Bedrucken von Gebilden, wie Fasern, Fäden, Flok- ken, Folien, Geweben und Gewirken, aus nativer undloder regenerierter Cellulose brauchbar, wenn man diese Gebilde vor, während oder nach dem Färben bzw.
Bedrucken mit alkalischen Mitteln behandelt und sodann kurze Zeit auf Temperaturen zwischen 50 und 150 C erhitzt.
Es wurde nun gefunden, dass man wertvolle, zum Färben undloder Bedrucken von Textilgut besonders gut geeignete, haltbare, wasserlösliche Azofarbstoffe erhält, wenn man Azofarbstoffe der Formel
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in der A den Rest einer mindestens eine Sulfonsäure- gruppe enthaltenden Kupplungskomponente, Z einen kaiionischen -Rest und X eine in meta- oder para-Stellung zur Diazogruppe befindliche acylierbare Aminogruppe bedeuten,
mit acylierenden Mitteln, die den Rest der Formel
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enthalten, in der die Reste R1, R2 und R3 die oben angegebene Bedeutung haben, zu gegebenenfalls substituierten Acrylsäureamidderivaten umsetzt.
Azofarbstoffe der allgemeinen Formel III, in der A und X die oben angegebene Bedeutung haben, kann man beispielsweise dadurch gewinnen, dass man 1-Amino-3(4 oder 5)-nitrobenzol-2-carbonsäure di- azotiert und mit eine oder mehrere Sulfonsäuregrup- pen enthaltenden kupplungsfähigen Verbindungen, z.
B. aromatischen oder heterocyclischen Verbin dungen, wie mindestens eine Sulfonsäuregruppe ent haltende Hydroxy- oder Aminobenzolen oder -naph- thalinen und deren Derivaten oder mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthaltenden Pyrazolonen, ver einigt und in dem so erhaltenen Azofarbstoff die Nitrogruppe in üblicher Weise, z. B. durch Redu zieren mit Dinatriumsulfid, in die Aminogruppe umwandelt.
Die Acylierung der Azofarbstoffe der allgemei nen Formel 11I, in der A und X die oben angege bene Bedeutung haben, geschieht beispielsweise durch Umsetzen der Aminoverbindung mit den Chloriden oder Anhydriden von a,/3-ungesättigten Carbonsäuren, vorzugsweise der Acrylsäure. Die Verwendung von acylierenden Mitteln, die den Rest einer ss-Halogen- acrylsäure enthalten, ist von besonderem technischem Interesse.
Als acylierbare Aminogruppen kommen vorzugsweise primäre, aber auch sekundäre Amino- gruppen in Betracht. Nach diesem Verfahren erhältliche Farbstoffe e sind beispielsweise wasserlösliche Monoazofarbstoffe der allgemeinen Formel
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in der A den Rest einer mindestens eine Sulfon- säuregruppe enthaltenden heterocyclischen Kupplungs komponente, die ihrerseits bis zu drei einwertige Reste tragen kann,
oder den Rest einer mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthaltenden aromatischen Kupplungskomponente mit bis zu zwei Benzolkernen, die ihrerseits bis zu vier einwertige Reste tragen kann, und Z einen kationischen Rest bedeutet, und D für einen in meta- oder para-Stellung zur Diazo- gruppe befindlichen, über eine Iminogruppe gebun denen Rest der Formel
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steht, wobei R1, R.., und R, die oben angegebene Bedeutung haben.
Besonders wertvoll sind die wasserlöslichen Mono- azofarbstoffe der zuvor genannten Art, wobei der Rest der allgemeinen Formel 1I für den Rest der Acrylsäure
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steht. Von grösstem technischem Interesse sind aber die wasserlöslichen Monoazofarbstoffe der zuvor ge nannten Art, wobei der Rest der allgemeinen For mel II für den Rest einer /3-Halogenacrylsäure steht.
Vorteilhaft steht dabei der Rest der allgemeinen Formel II für den Rest der ss-Chloracrylsäure
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Die Reste der heterocyclischen Kupplungskompo nenten A, beispielsweise Pyrazolonreste, enthalten als einwertige Reste neben mindestens einer enolischen Hydroxylgruppe vorteilhaft die Gruppen
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undoder Wasserstoffatome.
Zweckmässig tragen die Reste der aromatischen Kupplungskomponenten A, beispielsweise Naphthalin reste, als einwertige Reste ausser phenolischen Hydro- xylgruppen oder primären Aminogruppen vor allem mehr als eine Sulfonsäuregruppe. Als einwertige Reste kommen jedoch auch sekundäre Aminogrup- pen, wie Arylaminogruppen, oder acylierte Amino- gruppen, wie acetylierte Aminogruppen,
und;oder Wasserstoffatome in Betracht. Die neuen Farbstoffe sind insbesondere zum Fär ben von Wolle und von Textilgut aus nativer undl oder regenerierter Cellulose geeignet. Sie zeichnen sich durch ihr gutes Ziehvermögen aus und liefern Färbungen von sehr guter Lichtechtheit, teilweise guter Chlorechtheit und sehr guten Nassechtheits- eigenschaften.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
<I>Beispiel 1</I> Der durch Kuppeln von 18,2 Teilen diazotierter 1-Amino-5-nitrobenzol-2-carbonsäure mit 23,5 Teilen 1-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure hergestellte und abgetrennte, eine Nitrogruppe enthaltende Azofarb- stoff wird als feuchtes Filtergut in 150 Teilen Wasser gelöst. Diese Lösung vereinigt man mit einer Lösung von 40 Teilen kristallisiertem Natriumsulfid (mit 9 Mol Kristallwasser) in 50 Teilen Wasser und rührt die Mischung 12 Stunden lang bei gewöhnlicher Temperatur.
Danach wird der nunmehr eine pri märe Aminogruppe enthaltende Azofarbstoff durch Zugeben von Natriumchlorid abgeschieden, abge saugt und mit 100 Teilen Wasser verrührt. Sodann gibt man 100 Teile Aceton und 18 Teile Natrium bicarbonat zu und trägt in das Gemisch in kleinen Anteilen eine Mischung von 10 Teilen Acrylsäure- chlorid und 10 Teilen Aceton bei 0 bis +5a C ein. Das Umsetzungsgemisch wird danach noch eine Stunde lang gerührt. Nun scheidet man den Farb stoff durch Zugabe von Natriumchlorid ab, filtriert ihn und trocknet ihn bei 5011 C im Vakuum.
Der in Form eines dunklen Pulvers erhaltene Farbstoff färbt Wolle in echten, klaren, blaustichig roten Tönen.
Der neue Farbstoff hat folgende Konstitution:
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(Z bedeutet einen kationischen Rest).
Wenn man Baumwollgewebe mit dem neuen Farb stoff klotzt, es, zweckmässig nach dem Trocknen, durch ein Bad führt, das ein alkalisches Mittel, wie Natriumhydroxyd oder -carbonat oder -bicarbonat, oder Kaliumhydroxyd oder -carbonat, enthält, und den Farbstoff beispielsweise durch kurzes Dämpfen auf der Faser fixiert, so erhält man sehr echte, klare, blaustichig rote Färbungen. Denselben Farbstoff erhält man, wenn man 14 Teile Acrylsäureanhydrid anstelle von 10 Teilen Acrylsäurechlorid verwendet und im übrigen wie oben angegeben verfährt.
Die folgende Tabelle, in der Z einen kationi- schen Rest, z. B. ein Wasserstoffkation oder ein Alkalimetallkation, wie ein Natrium- oder ein Ka- liumkation, bedeutet, zeigt Farbstoffe, die in ent sprechender Weise erhalten werden:
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