Einrichtung zur Gleisnummernmeldung für Gleisbildstellwerke Bei bekannten Gleisbildstellwerken, im besonde ren bei Befehlsstellen, hat man in den Gleisbildstell tischen oder Gleistafeln zur Anzeige der eingestellten Fahrstrassen sowie der Befehle für einzustellende Fahr strassen und./oder Zustimmungen Gleisnummernmel der vorgesehen, die den verschiedenen Gleisen, ins besondere den Streckengleisen, zugeordnet sind. Durch diese Gleisnummernmelder werden die Gleis nummern derjenigen Bahnhofsgleise angezeigt, zwi schen denen und dem betreffenden Streckengleis Fahrstrassen stellbar sind. Durch Anschalten der ent sprechenden Melder können die Fahrwege unterschie den werden, ohne dass zwischen den Nachbildungen der Strecken- und Bahnhofsgleise ausleuchtbare Wei chennachbildungen erforderlich sind.
Bisher ist für jedes zu meldende Gleis ein gesondertes Anzeigefeld vorgesehen. Hierdurch ergibt sich der Nachteil, dass mit zunehmender Grösse des Bahnhofes eine entspre chende Häufung an Anzeigefeldern neben den Gleis nachbildungen auftritt.
Gemäss der Erfindung ist für jedes Gleis, z. B. Streckengleis, nur ein Gleisnummernmelder angeord net, welcher so ausgebildet ist, dass er verschiedene Zeichen an derselben Stelle anzeigt. Hierdurch kann man in demselben Meldefeld eines Streckengleises je weils die Nummer desjenigen Bahnhofsgleises anzeigen, für das der im Streckengleis sich nähernde Zug be stimmt ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren der Zeichnung dargestellt und nachstehend erläutert: In Fig. 1 ist ein schematisches Bild eines Stell tisches einer Befehlsstelle gezeigt. Von den beiden Streckengleisen A und X zweigen die Fahrstrassen nach den Bahnhofsgleisen 1 bis 4 ab. Anstelle von vier einzelnen Meldern neben jedem der beiden Gleise A und X ist nur ein Melder MA und MX vorgesehen, der ähnlich wie die beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Nr. 954 428 bekannten Einrichtungen zur Anzeige von Zugnummern durch sogenannte Leuchtwechselziffern aufgebaut ist und bei Anschal tung bestimmter Lampen- wahlweise die Zählen von 0 bis 9 anzeigt.
Zweckmässigerweise wird man- jedem Gleis ein zweistelliges Zeichen zuordnen, um einen Störungszustand sofort dadurch erkennbar zu machen, dass nur die Zahl einer Stelle aufleuchtet. Man kann dann von 01, 02 usw. über 09, 10, 11 bis 99 ins= gesamt 99 Gleise durch zweistellige Nummernmelder beziffern. Erscheint im Gleismelder nur eine Ziffer, so ist die Störung als solche erkennbar.
Eine weitere Verbesserung kann dadurch erzielt werden, dass man in den Nachbildungen der Strecken gleise solche Gleisnummernmelder verwendet, die bei spielsweise entsprechend den aus der deutschen Pa tentschrift Nr. 808350 bekannten Zugnummernmel dern gestaltet sind.
Fig. 3 zeigt schematisch die Seitenansicht und Fig. 4 die Vorderansicht eines derartigen Melders für die gleichzeitige Anzeige von drei zweistelligen Num mern. Hierbei sind für jede zweistellige Nummer zwanzig Meldelampen erforderlich. Die zehn Lam pen für jede Stelle sind beispielsweise in zwei neben einanderliegenden Fünferreihen angeordnet.
Die Strahlen von je zwei Lampenreihen werden von einer Mehrfachoptik, die je Zahlenstelle aus einer Platte K mit zehn Kondensorlinsen, einer auf der Rückseite dieser Platte angeordneten Schablone für die Ziffern 0 bis 9 und einer Platte 0 mit zehn Objektivlinsen be steht, auf dieselbe Stelle SI eines in die Streckengleis nachbildung als Gleisnummernmelder eingefügten Transparentes geworfen. Auf diese Weise können ebenfalls die verschiedenen Bahnhofsgleisnummern und damit die verschiedenen Fahrstrassen bzw. die dafür erforderlichen Befehle in der Nachbildung eines Streckengleises an derselben Stelle dargestellt werden.
Es ist auch möglich, die bekannten Zugnummern melder, die im allgemeinen zur Anzeige von sechs Stellen eingerichtet sind, unverändert zu verwenden. Man kann dann mit diesen Meldern drei zweistellige oder zwei dreistellige oder sechs einstellige Gleisnum mern und damit eine entsprechende Zahl von ein- gestellten Fahrstrassen anzeigen bzw. die zum Einstel len erforderlichen Befehle kennzeichnen und gleich zeitig die entsprechende Reihenfolge erkennbar machen.
Hat ein Zugnummernmeldefeld weniger als sechs Stellen oder sollen bei dichter Zugfolge mehr als drei zweistellige Bahnhofsgleisnummern angezeigt werden, so kann man auch zwei Zugnummernfelder nebeneinander anordnen. Ein entsprechend gestalte ter Gleisnummernmelder in einer Nachbildung eines Einfahrstreckengleises würde dann durch die in Fig. 2 dargestellten Zahlen 32, 26 und 11 anzeigen, dass die erste Fahrt nach Gleis 11, die zweite nach Gleis 26 und die dritte nach Gleis 32 erfolgen soll. Ähnlich wie man mit dem Weiterfahren der Züge die Zug nummern automatisch von Feld zu Feld steuert, kann man auch die Gleisnummern weiter steuern. An die Stelle der Zahl 11 rückt dann nach Ablauf dieser Fahrt die Zahl 26 vor und an die Stelle der Zahl 26 die Zahl 32.
Das letzte Feld ist dann wieder frei für eine neue Gleisnummer.
Dieselben Möglichkeiten ergeben sich für Gleis nummernmelder in den Nachbildungen von Ausfahr streckengleisen, wenn kenntlich gemacht werden soll, aus welchen Bahnhofsgleisen, nacheinander Fahrten erfolgen sollen. Bei dem Gleismelder MX würden die in Fig. 2 dargestellten Zahlen bedeuten, dass in das Streckengleis X zuerst ein Zug aus Gleis 32,- dann ein Zug aus Gleis 26 und dann ein Zug aus Gleis 11 fah ren soll. Man kann jedoch auch die Gleisnummern melder in den Nachbildungen der Bahnhofsgleise an- ordnen. Erscheint dann z. B. in dem Melder F4 der Buchstabe X, so heisst dies, dass ein Zug aus Gleis 4 nach Gleis X ausfahren soll.
Wenn man gleichzeitig auch die Einfahrten oder Ausfahrten auf der anderen Seite des Bahnhofes berücksichtigt, so würde der Buchstabe B im Melder F2 bedeuten, dass ein Zug aus Gleis B in dieses Gleis 2 einfahren soll. Der durch das Feld F2 oder F4 angezeigte Buchstabe Y würde bedeuten, dass ein Zug aus dem zugehörigen Gleis nach dem Streckengleis Y ausfahren soll. Vorteilhafter ist jedoch die Anordnung der Gleisnummernmelder in den Streckengleisnachbildungen, weil Bahnhofs gleise in grösserer Zahl vorhanden sind als Strecken gleise.
Die Anschaltung der Gleisnummernmelder kann durch Betätigen der entsprechenden Befehlstasten und die Abschaltung durch Vermittlung von Gleis relais oder äquivalenter Schaltmittel bei der Auflösung der Fahrstrasse erfolgen. Man kann hierbei noch Dauerlicht und Blinklicht oder auch verschiedene Far ben zur Unterscheidung der verschiedenen Betriebs zustände zu Hilfe nehmen. Vorteilhaft ist es beispiels- weise, in der Befehlsstelle die Befehlsabgabe oder die Zustimmungsanforderung durch Blinklicht und die Befolgung des Befehls bzw. die Zustimmung durch Dauerlicht zu kennzeichnen.
Die Gleisnummernmeldeeinrichtungen gemäss der Erfindung lassen sich vorteilhaft auch in befehls- oder zustimmungsabhängigen Wärterstellwerken verwen den. Wenn der in Fig. 1 dargestellte, durch Weichen nachbildungen ergänzte Stelltisch sich in einem be fehlsabhängigen Wärterstellwerk befinden würde, dann könnte sogar schon, während beispielsweise noch eine Fahrt vom Streckengleis A nach dem Bahnhofs gleis 2 stattfindet, am Gleisnummernmelder MA die Bahnhofsgleisnummer für eine Folgefahrt in ein an deres Gleis angezeigt werden. Dem Wärter kann auch angezeigt werden, dass nach der gerade stattfindenden Fahrt noch eine zweite Fahrt nach demselben Bahn hofsgleis stattfinden soll, wie dies z. B. möglich ist, wenn die erste Fahrt eine Durchfahrt ist oder wenn es sich um Grossanlagen mit Nachrücksignalen an den Bahnhofsgleisen handelt.
Die Erfindung ergibt auch die Möglichkeit, den Informationsinhalt des Gleisnummernmelders zu erwei tern, um im Befehlswerk eine bessere Anzeige der jeweiligen Zustände auf der Strecke kenntlich zu machen. Man kann nämlich entweder gemeinsam durch Gleisausleuchtung im Stelltisch und durch den Gleisnummernmelder zwei verschiedene Zustände an zeigen oder auch ohne Gleisausleuchtung nur durch unterschiedliche Ausleuchtung des Gleisnummern melders verschiedene Begriffe zum Ausdruck bringen. Beispielsweise könnte der Melder sowohl mit Gelb licht als auch mit Rotlicht arbeiten, er könnte auch mit Gelb- und mit Rotlicht blinken oder Dauerlicht zeigen.
Während es bisher wegen der nicht nachgebil deten Weichenabschnitte kaum möglich war, in der Befehlsstelle anzuzeigen, dass ein Zug zwar schon aus einem Streckengleis ausgefahren war, aber sich noch im Weichenbereich befand, also das Bahnhofsgleis noch nicht besetzt hatte, kann man nun durch ver schiedene Färbung und/oder Dauer- oder Blinklicht am Gleisnummemmelder <I>MA</I> und/oder F2 anzeigen, dass der Zug sich im Weichenbereich befindet.
Es können beispielsweise bei Fahrt eines Zuges von Gleis A nach Gleis 2 folgende Meldungen gegeben werden: Der Melder<I>MA</I> zeigt durch Erscheinen der Zahl 2 mit gelbem Blinklicht den Befehlsempfang an, das heisst der Zug soll vom Streckengleis A nach Bahn hofsgleis 2 fahren: Sobald die Fahrstrasse gestellt ist, wechselt das Blinklicht in Dauerlicht. Wenn der Zug den Gleisabschnitt hinter dem nicht dargestellten Einfahrsignal besetzt, verlöscht der Melder<I>MA</I> oder zeigt durch ein anderes farbiges Dauerlicht oder Blinklicht an, dass das Streckengleis A geräumt und der Weichenbereich besetzt worden ist.
Der Gleis melder F2 bleibt dunkel, solange das Gleis 2 noch nicht besetzt ist. Er kann aber auch durch gelbes Dauerlicht die Freimeldung des Gleises 2 anzeigen. Damit der Fahrdienstleiter in der Befehlsstelle weiss, wo sich der Zug im Augenblick befindet, kann man als Ersatz für die fehlenden ausleuchtbaren Weichen nachbildungen den Melder F2 bei freien Weichen gelb und bei besetzten Weichen rot blinken lassen. Wenn dann der Zug in das Gleis 2 eingefahren ist, kann der Melder F2 mit rotem Dauerlicht dessen Besetzung anzeigen-.
Um bei Verwendung einer Mehrfachoptik nach Fig. 3 und 4 dasselbe Zeichen in demselben Melde feld rot, grün oder gelb erscheinen zu lassen, muss man nur dafür sorgen, dass die Strahlen von je zwei weiteren Lampenreihen von den zugehörigen Linsen platten K und O durch ein rotes bzw. grünes Filter auf dieselbe Stelle S1 geworfen werden, auf die das ungefärbte Gelblicht fällt. Es ist aber auch möglich, in den anderen Lampenreihen gefärbte Lampen zu verwenden.
Bei Benutzung eines entsprechend einem Zug nummernmelder nach der deutschen Patentschrift Nr.895007 aufgebauten Gleisnummernmelders ist auch in einfacher Weise die Möglichkeit gegeben, ausser den verschiedenen Zeichen für die Gleise, z. B. ausser Zahlen, Buchstaben oder irgendwelchen Sym bolen, noch besondere Meldungen durch im toten Raum des Zugnummernfeldes angeordnete Lampen (R1 bis R4) zu geben. Man kann beispielsweise bei Gleisen, die in beiden Richtungen befahren werden können, über, unter oder neben dem im Melder er scheinenden Zeichen noch einen Pfeil erscheinen las- len, der die Fahrtrichtung des Zuges anzeigt.
Das ist besonders wichtig für Bahnhofsköpfe, an welche sich eingleisige Strecken anschliessen. In solchen Fällen kann für Einfahrten und Ausfahrten in die verschie denen Bahnhofsgleise ein gemeinsamer Gleisnum mernmelder in der Nachbildung des Streckengleises angeordnet werden. Die Ein- und Ausfahrten werden dann durch Ausleuchtung des entsprechenden Pfeiles angezeigt.