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Elektrisches Gleisbildstellwerk, dessen Gleisbild durch Baukasteneinheiten
gebildet wird Bei elektrischen Gleisbildstellwerken, bei denen sich die Bedienungselemente
innerhalb des Gleisbildes befinden, ist man bestrebt, die Ausdehnung des Gleisbildes
so gering wie möglich zu halten, damit der insbesondere sitzende Stellwerksbeamte
von seinem Platz aus an alle, auch die entferntesten Teile des Gleisbildes gelangen
kann. Diesem Bestreben stehen jedoch große Schwierigkeiten entgegen.
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Bei sehr großen Bahnhofsanlagen wird man einer Unterteilung des Stellwerks
in Befehlsstellwerk und ein oder mehrere Wörterstellwerke den Vorzug geben. Soweit
dieser Extremzustand jedoch noch nicht vorliegt und man ohne Unterteilung auskommen
muß, wird man bestrebt sein, den Gleisplan in möglichst starker Verkleinerung auf
dem Gleisbild wiederzugeben. Dem steht aber die Notwendigkeit entgegen, für den
Abstand zweier Gleise voneinander eine Mindestentfernung von beispielsweise 4:o
mm innehalten zu müssen. Dieser Mindestabstand ist dadurch bedingt, daß die einzelnen
im Gleisbild, insbesondere zwischen den Gleisen, vorzusehenden Symbole, wie Signalnachbildungen
usw., an sich Platz beanspruchen, insbesondere aber durch
Anzeige-
und Rückmeldelämpchen beleuchtet werden müssen, die sich unter dem Gleisbild in
Lichtkammern, durch Wände gegeneinander abgeteilt, befinden.
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Eine Vergrößerung dieses Abstandes ist deshalb nicht möglich, weil
sonst die Gleisbilderstreckung für größere Bahnhöfe indiskutabel groß würde. Es
treten die:eingangs erwähnten Bedienungsschwierigkeiten auf: Es ist vorgeschlagen
worden, das Gleisbild des Stellwerks aus einzelnen gleich großen und auswechselbaren
Baukasteneinheiten zusammenzusetzen, unter denen alle Arten von Gleis- und Weichengebilden
sowie in Kombination hiermit von Signalnachbildungen einschließlich Bedienungselementen
vertreten sind. Diese Baukasteneinheiten enthalten innen außerdem noch die für die
Anzeige und Rückmeldung dienenden Lämpchen. Den oben angeführten, den Schwierigkeiten
in der Bedienung Rechnung tragenden Bemessungsangaben und Vorschriften entsprechend,
hat man für die einzelnen Baukasteneinheiten auch bestimmte Abmessungen von beispielsweise
¢o auf 70 mm vorgeschlagen.
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Es hat sich aber herausgestellt, daß es bisweilen bei bestimmten Arten
von Baukästen zu einer derartigen Anhäufung von unter der Deckplatte anzuordnenden
Anzeige- und Rückmeldelämpchen kommt; däß diese Ausmaße nicht mehr eingehalten werden
-können. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um diejenige Art von Baukasteneinheiten,
welche ein Gleis mit im Gleis liegenden Bedienungselement und eine neben dem Gleis
angeordnete Signalnachbildung tragen. Zu deren Ausleuchtung und Rückmeldung bedarf
es nämlich einer Anzahl von beispielsweise zehn bis elf Lämpchen, und es ist nicht
möglich, dieselben in ihrer notwendigen Gruppierung, durch Lichtkammern gegeneinander
abgeteilt, unter der besagten Fläche von 40X70 mm unterzubringen: Es müßte also
das verlangte Prinzip verlassen werden, und man müßte zu einer größeren Kastenausdehnung
von beispielsweise 60X 105 mm übergehen. In solchem Fall wäre aber die Unterbringung
der Gleispläne größerer Bahnhöfe auf ein Gleisbild von der vorgeschriebenen Erstreckung
nicht mehr möglich. Man ,ginge der Bedienbarkeit des ganzen Gleisbildstellwerks
vom, Platz des Stellwerksbeamten aus wieder verlustig.
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Die Erfindung hat eine Möglichkeit erkannt, um bei der Baukastengröße
geringer Ausdehnung zu verbleiben und allen Anforderungen gerecht zu werden. Sie
schlägt vor, die benachbart anzuordnenden und bisher in einer Kasteneinheit angeordneten
Symbole und Signal- sowie ähnliche Nachbildungen, wie die Signalnachbildung und
das dazugehörige, in der Gleisnachbildung liegende Betätigungselement, auf getrennte
Baukasteneinheiten zu verteilen und die beiden Baukästen beim Zusammenbau des Gleisbildes
so aneinanderzusetzen, daß die jeweils zusammengehörigen Elemente benachbart liegen,
beispielsweise das Betätigungselement an den Fuß des Signals zu liegen kommt.
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Die Erfindung wird beispielsweise an den Abb. i bis 5 erläutert, von
denen Abb. i eine beispielsweise Ausführungsform des bisherigen, zu verbessernden
Standes der Technik zeigt und Abb. z bis 5 beispielsweise Ausführungsformen vier
Erfindung schematisch darstellen.
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Bei der bisherigen Ausführungsform der Abb. i waren auf der Deckplatte
des Baukastens i der Gleisstrang 2 mit dem Drehhebel 3 und die Signalnachbildung
6 vereinigt. Der Drehhebel 3 wird hauptsächlich als Lichtdrehhebel ausgeführt. Bei
der eingestellten Fahrstraße über das Gleis 2 waren die Flügel 4 durch Lichtwirkung
ausgeleuchtet und schlössen sich an den ausgeleuchteten Gleisstreifen fast lückenlos
an. Es entstand so der unmittelbare Eindruck der durchgehenden freien Fahrstraße.
Bei ausgeschlossener Fahrstraße dagegen waren die Flügel oder Ansätze .4 dunkel,
und es leuchteten hingegen die Lichtfiguren für die Flügel und Ansätze 5 auf. Sowohl
durch die zum Gleis senkrechte Stellung der Flügel 5 als auch infolge des dunklen
Zwischenraums infolge des Erlöschens der Flügel 4. wurde deutlich der Eindruck der
ausgeschlossenen Fahrstraße erweckt. Das Signal 6 enthält das Ersatzsignal
7, das Hauptsignal 8 und das Rangiersignal 9, i o. i i ist der Signalfuß,
unter welchem sich die Bedienungstaste oder der Bedienungshebel 3 befinden.
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Wie aus Abb. 2 hervorgeht, braucht das Ersatzsignal 7 zu seiner Ausleuchtung
eine Lampe, das Hauptsignal 8 für den Fahrtbegriff eine grüne Lampe und für den
Haltbegriff eine rote Lampe; das Rangiersignal 9 braucht für seine Ausleuchtung
eine weiße Lampe, die beide Öffnungen mit weißem Licht versieht, das Rangierfahrtsignal
iö braucht zur Herstellung des Fahrtbegriffs eineweißeLampe, die aus beiden Austrittsöffnungen
weißes Licht erscheinen läßt. Für die Bildung aller Signalbegriffe sind also -bereits
fünf unter dem Signal befindliche Anzeigelampen angeordnet. Für die Ausleuchtung
des Gleisstreifens 2 in Abb. i bedarf es zumindest einer, besser sogar zweier Glühlampen,
der Lichtdrehhebel 3 bedarf im ganzen vier Lampen; man kommt also auf im ganzen
zehn bis elf Beleuchtungslämpchen, die unter der Deckplatte Platz finden müssen.
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Das in Abb:3 dargestellte Signal, welches aus der Signalverbindung
zwischen dem Hauptsignal 8, dem Ersatzsignal 7 und dem Vorsignal 1z besteht, bedarf
zu seiner Ausleuchtung sogar einer Anzahl von sechs Glühlampen, da das Vorsignal
in Warnstellung zur Erzeugung von Gelb-Gelb, das Vor-Signal in Fahrstellung zur
Erzeugung von Grün-Grün und das Vorsignal in der Vorsichtsstellung (Fahrt frei mit
Geschwindigkeitsbeschränkung, da am nächsten Signal Haltsignal zu erwarten ist)
zur Erzeugung von Grün-Gelb je einer Glühlampe bedarf. Noch größer ist der Lampenbedarf
bei dem Signal der Abb. q.b, welches einer Anzahl von acht Glühlampen bedarf. Dieses
Signal enthält zwei Signalfelder A' und"B, die wechselweise anzeigen sollen, ob
die Fahrt über die geradeaus verlaufende Strecke A (Abb. q. a) oder den Abzweig
B verlaufen soll.
Um allen diesen Platzanforderungen zu genügen,
erschien es unausbleiblich, die Baulcasteneinheit der Abb. r auf eine Ausdehnung
von beispielsweise mindestens 6oXIo5 mm zu vergrößern.
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Die Erfindung hat erkannt, daß man aller Vorteile teilhaftig bleibt,
wenn man die Symbole in voneinander getrennten Kästen unterbringt, in dem vorliegend
behandelten Fall also die Signalnachbildung von dem Bedienungselement trennt, so
wie dies in Abb.5 dargestellt ist. In dem an den unteren Kasten z anschließenden
nächsten Kasten ist sowieso, da er in der Hauptsache nur den Gleisstrang aufweisen
wird, ausreichend Platz vorhanden, so daß man ohne Schwierigkeiten das Bedienungselement
3, .4, 5, das am Fuß des Signals 6 zu liegen kommen soll, hier unterbringen kann.
Die beiden Kästen werden dann so aneinandergesetzt, daß das Bedienungselement wieder
dem Fuß des Signals benachbart ist. Durch diese Maßnahme erhält man eine so wesentliche
Aufteilung der sonst zta dichten Anhäufung der Lichtquellen auf zwei Kästen, daß
man die alte vorgeschriebene Kastengröße von 40X70 mm beibehalten kann.
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Die Erfindung soll Anwendung finden auf alle die Fälle, wo eine Anhäufung
von Elementen, die man in einem Kasten glaubte unterbringen zu müssen, zu einer
größeren Kastenausdehnung zwingen würde und wo man nun nach der Aufteilungslehre
der Erfindung die alte vorgeschriebene Kastengröße beibehalten kann und die praktische
Durchführbarkeit des Gleisplanstellwerks somit überhaupt ermöglicht wird.