Verfahren zur Herstellung neuer Triazinderivate 2-Aryl-4,6-dichlor- und 2,4-Diaryl-6-chlor-1,3,5- triazine haben grosse Bedeutung als Zwischenpro dukte in der Herstellung von Küpenfarbstoffen er langt. Diese Verbindungen waren bisher nur auf um ständlichem Wege zugänglich, beispielsweise in 3 Stufen, ausgehend von Dicyandiamid und dem ent sprechenden Arylcarbonsäurechlorid über das Biuret und das Arylguanamid (vgl. britische Patentschrift Nr. 784926).
Anderseits ist es bekannt, dass man Cyanur- chlorid mit polycyclischen aromatischen Kohlen wasserstoffen, beispielsweise Pyren in Gegenwart von Aluminiumchlorid, zu den Mono- oder Diarylchlor- triazinen umsetzen kann (deutsche Patentschrift Nr. 877938).
Bei Verwendung von Benzol oder Naphthalin oder ihren Substitutionsprodukten wurden nach die ser Reaktion jedoch immer 2,4,6-Triaryl-1,3,5-tri- azine erhalten (vgl. amerikanische Patentschrift Nr. 1734 029). Es ist daher überraschend, dass die Umsetzung von Cyanurchlorid mit m-Xylol in Ge genwart von Aluminiumchlorid so geleitet werden kann, dass 2-(2',4'-Dimethyl-phenyl)-4,6-dichlor- und 2,4-Di-(2,4'-dimethyl-phenyl)-6-chlor-1,3,5-triazin als Hauptprodukte entstehen.
Die Reaktion wird vor zugsweise in Gegenwart eines organischen Lösungs mittels, beispielsweise aromatischen Kohlenwasser stoffen, wie Benzol, oder aliphatischen Kohlenwasser stoffen vom tieferen Siedepunkt durchgeführt. Es kann auch ein überschuss an m-Xylol als Lösungs mittel verwendet werden.
Die Reaktion erfolgt zweckmässig bei Tempera turen unterhalb 100 , zweckmässig unter Rühren. Da die Reaktion exotherm ist, ist eine Wärmezufuhr von aussen nicht unbedingt erforderlich.
Die Aufarbeitung erfolgt zweckmässig durch Aus tragen des Reaktionsgemisches in verdünnte Salz- säure, vorzugsweise unter Kühlung durch Eiszugabe. Das Lösungsmittel wird zweckmässig durch Wasser dampfdestillationen entfernt. Das so erhaltene Roh produkt wird zweckmässig durch Umkristallisieren aus organischen Lösungsmitteln gereinigt und kann in dieser Form als Farbstoffzwischenprodukt verwen det werden. Durch Umsetzung mit Aminoanthrachi- non beispielsweise, werden wertvolle Küpenfarbstoffe erhalten.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Ge wichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
<I>Beispiel 1</I> In eine Mischung von 500 Volumteilen m-Xylol und 184 Teilen Cyanurchlorid trägt man bei 20 bis 25 unter gutem Rühren 150 Teile gemahlenes Alu miniumchlorid ein. Man rührt bis zum Festwerden des Reaktionsproduktes und lässt dann bis zur ge samten Reaktionsdauer von 48 Stunden stehen. Darauf wird das Reaktionsprodukt in 2500 Volum- teile Eis-Wasser, dem man 20 Volumteile konzen trierte Salzsäure zugesetzt hat, ausgetragen und gut durchgeschüttelt.
Das Xylol wird während etwa 30 Minuten im starken Wasserdampfstrom abdestilliert. Dann wird das heisse Wasser vom Rückstand ab dekantiert und letzterer im Vakuum bei 100 ge trocknet. Man erhält 287 Teile graues festes Pro dukt, das folgendermassen gereinigt werden kann: Die Gesamtmenge des erhaltenen Produktes wird in 574 Volumteilen Benzol siedend gelöst. Die Lö sung wird filtriert und auf 35 abgekühlt. Unter Rühren werden ihr 390 Volumteile Athylalkohol zu gegeben, dann rührt man noch 1 Stunde unter gleich zeitigem Abkühlen auf 20 .
Das auskristallisierte Produkt wird abfiltriert, mit wenig Alkohol gewa- schen und im Vakuum bei 90 getrocknet. Es wer den 180 Teile praktisch reines, bei<B>132</B> bis l33 schmelzendes 2,4-Di-(2',4'-dimethyl-phenyl)-6-chlor- 1,3,5-triazin erhalten, bei dem durch nochmaliges Umkristallisieren in Benzol der Schmelzpunkt nur unwesentlich auf 133,5 bis 134,5 erhöht wird.
EMI0002.0007
C"H18N.C1: <SEP> Ber. <SEP> N <SEP> 12,98% <SEP> Cl <SEP> <B>10,950/0</B>
<tb> Gef. <SEP> N <SEP> 13,151/o <SEP> Cl <SEP> 10,92% Die erhaltene Verbindung kann beispielsweise durch Umsetzen mit 1 Mol 1,4-Diamino-2-(4'-chlor- benzoyl)-anthrachinon in einen wertvollen, chlor echten, blauen Küpenfarbstoff übergeführt werden. <I>Beispiel 2</I> In eine Mischung von 175 Teilen Benzol, 53 Teilen m Xylol und 92 Teilen Cyanurchlorid trägt man bei 20 bis 25 unter gutem Rühren<B>100</B> Teile Aluminiumchlorid ein und rührt bei gleicher Tempe ratur 62 Stunden lang.
Das Reaktionsgemisch, das nun als klare Lösung vorliegt, wird in 3000 Volum- teile kaltes Wasser, dem 50 Volumteile konzentrierte Salzsäure zugegeben worden sind, gegossen. Nach kurzem Verrühren werden während 15 Minuten mit tels starkem Wasserdampfstrom Benzol und Xylol abdestilliert. Der feste Rückstand wird heiss abfil- triert, pulverisiert und bei 100 im Vakuum getrock net.
Man erhält 100 Teile Rohprodukt, das zur Rei nigung in 700 Volumteilen Ligroin vom Siedepunkt 120 bis 135 , unter Zugabe von etwas Tierkohle siedend gelöst wird. Die Lösung wird filtriert und dann auf 20 abgekühlt. Das auskristallisierte Pro dukt wird abfiltriert, mit wenig Petroläther vom Siedepunkt 30 bis 50 gewaschen und getrocknet.
Man erhält so 45 Teile reines, in Prismen kristalli siertes, und bei 135 bis 136 schmelzendes 2-(2',4'- Dimethyl-phenyl)-4,6-dichlor-1,3,5-triazin.
EMI0002.0034
Analyse: <SEP> Cr1H9N.,Cl2
<tb> Ber.: <SEP> Cl <SEP> 27,90% <SEP> N <SEP> 16,540/a
<tb> Gef.: <SEP> Cl <SEP> 27,80% <SEP> N <SEP> 16,62% Das erhaltene Produkt kann beispielsweise durch Umsetzen mit 2 Mol 1,4 - Diamino - 2 - (4'- chlor benzoyl)-anthrachinon in einen wertvollen chlor echten, blauen Küpenfarbstoff übergeführt werden.