CH363333A - Verfahren zur Herstellung von Dinitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dinitrilen

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CH363333A
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terephthalic acid
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CH4017456A
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Clau Dr Berther
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Inventa Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/20Preparation of carboxylic acid nitriles by dehydration of carboxylic acid amides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C231/00Preparation of carboxylic acid amides
    • C07C231/02Preparation of carboxylic acid amides from carboxylic acids or from esters, anhydrides, or halides thereof by reaction with ammonia or amines

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Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von Dinitrilen
Es ist bekannt, dass man Nitrile aromatischer Carbonsäuren, deren Carboxylgruppen nicht in   Ortho- oder    Peristellung zueinander stehen, in der Weise herstellen kann, dass man niedrigmolekulare Dialkylester solcher Säuren mit Ammoniak unter Normaldruck bei etwa 300 bis 6000 C in Gegenwart von üblichen wasserabspaltenden Katalysatoren umsetzt. Dieses Verfahren ist für die Herstellung von   Iso- und    Terephthalsäuredinitril geeignet.



   Diese Nitrile erhält man auch durch Umsetzung von Xylol oder Tolunitril mit Stickstoffmonoxyd und Stickstoff bei etwa   5000 C    in Anwesenheit von Katalysatoren. Ferner können solche Dinitrile auch hergestellt werden durch Behandlung von Alkylbenzolen mit Ammoniak und Luft bei hohen Temperaturen in Gegenwart von Vanadium oder Wolframkontakten.



   Es wurde nun gefunden, dass man Dinitrile von Benzoldicarbonsäuren, deren Carboxylgruppen nicht an benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind, erhält, wenn man diese Säuren oder deren Ester mit Ammoniak oder Ammoniak abspaltenden Substanzen in Abwesenheit von Katalysatoren auf 150 bis   500ob    erhitzt.



   Als Ausgangsprodukte für das vorliegende Verfahren dienen   Iso- und    Terephthalsäure oder die Ester dieser Säuren. Das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte   Iso- und    Terephthalsäuredinitril sowie die dabei als Nebenprodukte erhaltenen meta- und para-Cyan-benzoesäure und deren Amide sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Kunststoffen.



   Vorzugsweise wird so verfahren, dass man zunächst in einem Autoklaven die Säure oder einen Ester derselben mit einem Überschuss an Ammoniak während etwa 2 bis 7 Stunden auf Temperaturen von vorzugsweise etwa 150 bis   3500 C    erhitzt.



  Das Ammoniak wird zweckmässig am Anfang der Reaktion in flüssiger Form zugegeben. An Stelle von Ammoniak kann man auch Substanzen, die solches abspalten, wie z. B. Harnstoff, verwenden. Durch die Umsetzung entsteht ein Gemisch, welches je nach Temperatur und Dauer der Reaktion mehr oder weniger Säureamide enthält. Beispielsweise erhält man aus Terephthalsäure und Ammoniak bei etwa   2500 C    und einer Reaktionsdauer von etwa 4 Stunden ungefähr   85 0/o    Diamid. Der Rest besteht hauptsächlich aus Ammonsalzen, Monoamid und nicht umgesetzter Säure.



   Die sauren Bestandteile können durch Extraktion mit Basen von den vollständig amidierten Säuren abgetrennt werden. Man kann aber auch das erhaltene Gemisch aus unveränderter Säure und Amiden direkt weiter verarbeiten. Dies erfolgt vorzugsweise durch einfaches Erhitzen unter gewöhnlichem Druck auf Temperaturen von etwa 350 bis   500O C.    Dabei wird aus den Säureamiden Wasser abgespalten, welches zusammen mit den Reaktionsprodukten laufend abdestilliert wird. Die Reaktion und die Destillation der Reaktionsprodukte werden begünstigt, wenn man ein Schleppgas, wie z. B.



  Ammoniak oder Stickstoff, durch das Reaktionsgefäss leitet. Das Destillat, welches die Reaktionsprodukte enthält, besteht zur Hauptsache aus Monound Dinitrilen, Mono- und Diamiden sowie Nitrilamiden.



   Beispielsweise erhält man durch Erhitzen von Terephthalsäurediamid auf etwa   4000 C    ein Destillat, das ungefähr   40 0/o    Terephthalsäuredinitril, 200/0 p-Cyan-benzoesäureamid,   15 zur      p-lyan-benzoesäure,    200/0 Derivate der Terephthalsäure (hauptsächlich   Diamid neben Monoamid und Ammoniumsalzen), welche als rohes Gemisch wieder zur Herstellung von Diamid eingesetzt werden können, enthält. Als Destillationsrückstand verbleiben etwa   50/.   



   Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch so ausgeführt werden, dass man die Säuren oder ihre Ester zusammen mit Ammoniak oder solches abspaltenden Substanzen in ein Druckrohr einführt und das Gemisch während etwa sechs Stunden unter Druck reagieren lässt. Die Reaktionsprodukte kann man dem Druckrohr laufend über ein Ventil entnehmen.



   Beispiel 1
830 Gewichtsteile Terephthalsäure werden mit 1100 Volumenteilen flüssigem Ammoniak während vier Stunden in einem Autoklaven von 5000 Volumenteilen Inhalt bei 2500 C behandelt. Nach dem Erkalten wird das überschüssige Ammoniak entspannt, der Rückstand in 3000 Volumenteilen etwa   2n-Ammoniakwasser aufgeschlämmt,    filtriert und das so erhaltene Rohprodukt getrocknet. Dabei erhält man 710 Gewichtsteile rohes Diamid, was einem Umsatz von ungefähr 860/o entspricht. Durch Ansäuren der ammoniakalischen Lösung mit Salzsäure auf Kongoblau kann das nicht umgesetzte Produkt ausgefällt und isoliert werden.



   710 Gewichtsteile rohes Diamid werden in einem Glaskolben mit offener   Flamme    auf etwa 400 bis   420"    erhitzt, wobei unter gleichzeitiger Sublimation und Destillation ein Gemisch der Reaktionsprodukte mit Wasser und Ammoniak in die Vorlagegefässe übergeht. Im Kolben bleiben als Rückstand 55 Gewichtsteile, was auf die eingesetzte Menge Diamid ungefähr   80/0    ausmacht. Das Reaktionsgemisch, das zum grössten Teil in der Vorlage erstarrt, wird im Mörser zerrieben, mit 1000 Volumenteilen 2n-Am moniakwasser aufgeschlämmt, filtriert, mit Wasser nachgewaschen und getrocknet. Das Gewicht des getrockneten Produktes beträgt 336 Gewichtsteile.



  Es wird in der Siedehitze mit 3000 Volumen Acetonitril während 60 Minuten behandelt und filtriert.



  Im Rückstand bleiben 45 Gewichtsteile. Die Lösung wird eingedampft und der Rückstand, der aus einem Gemisch von p-Cyan-benzoesäureamid und Terephthalsäuredinitril besteht, am Vakuum getrocknet. Durch fraktionierte Kristallisation aus Methyl Äthylketon können daraus 155 Gewichtsteile Terephthalsäuredinitril vom Smp.   222ob    und 134 Gewichtsteile p-Cyan-benzoesäureamid vom Smp.



     2210 C    isoliert werden.



   Die ammoniakalische Lösung wird mit Salzsäure auf Kongoblau angesäuert, der entstandene Niederschlag filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Dabei werden 217 Gewichtsteile eines Gemisches erhalten, das man zweimal mit 1000 Volumenteilen Äther auskocht. Dabei lösen sich im Äther 90 Gewichtsteile p-Cyan-benzoesäure vom Smp.   2150 C,    die durch Eindampfen des ethers gewonnen werden können.



   Beispiel 2
111 Gewichtsteile Terephthalsäurediäthylester werden mit 150 Gewichtsteilen flüssigem Ammoniak im Autoklaven während vier Stunden bei   280"C    behandelt. Der Rückstand wird mit Wasser ausgewaschen, filtriert und getrocknet. Dabei werden 75,5 Gewichtsteile rohes Diamid erhalten, was einem Umsatz von   92 0/o    entspricht.



   Die Erhitzung des Diamids wird auf gleiche Weise durchgeführt wie im Beispiel 1, jedoch unter gleichzeitigem Durchleiten eines mässig starken vorgeheizten Ammoniakstromes. Dabei wird ein Destillat, welches   400/0    rohes   Terephthalsäuredinitril,      20 /o    p-Cyan-benzoesäureamid und 150/a p-Cyanbenzoesäure enthält, erhalten.



   Beispiel 3
83 Gewichtsteile Terephthalsäure werden mit 200 Gewichtsteilen Harnstoff während sechs Stunden im Autoklaven bei   270"C    behandelt. Der Rückstand wird anschliessend mit siedendem Wasser extrahiert, filtriert und getrocknet. Dabei werden 33 Gewichtsteile rohes Terephthalsäurediamid erhalten. Der Umsatz beträgt demnach ungefähr   40 0/o.   



   Die Erhitzung des Diamids wird nach Beispiel 1 durchgeführt. Dabei wird ein Destillat, welches   35 ovo      Terephthalsäuredinitril,      240/a    p-Cyan-benzoesäureamid und   11 0/o    p-Cyan-benzoesäure enthält, gewonnen.



   Beispiel 4
830 Gewichtsteile Isophthalsäure werden mit 1200 Gewichtsteilen flüssigem Ammoniak während fünf Stunden im Autoklaven bei   255"C    behandelt.



  Dadurch erhält man 655 Gewichtsteile rohes Isophthalsäureamid, was einem Umsatz von   80 /o    entspricht.



   Bei der Erhitzung des Diamids und anschliessender Aufarbeitung wie im Beispiel 1 können   32 0/o    Isophthalsäuredinitril,   11 ovo      m-lyan-benzoesäure    vom Smp.   213     und   15 O/o    m-Cyan-benzoesäureamid vom Smp.   222     isoliert werden.



   Beispiel 5
In einem geschlossenen Druckrohr von 50 Volumenteilen Inhalt werden 8,3 Gewichtsteile Terephthalsäure mit 15 Gewichtsteilen flüssigem Ammoniak während sechs Stunden bei   4000 C    zur Reaktion gebracht. Bei der Aufarbeitung des Reaktionsproduktes, wie sie oben beschrieben wurde, werden 300/0 Terephthalsäuredinitril, 200/0 p-Cyan-benzoesäureamid und   17 0/o    p-Cyan-benzoesäure gewonnen.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Dinitrilen aus Benzoldicarbonsäuren, deren Carboxylgruppen nicht an benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass man die Säuren oder deren Ester mit Ammoniak oder Ammoniak abspaltenden Substanzen in Abwesenheit von Katalysatoren auf 150 bis 500"C erhitzt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reaktion bei erhöhtem Druck und Temperaturen von 350. bis 5000 C durchführt.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reaktion zweistufig durchführt, wobei in der 1. Stufe unter erhöhtem Druck auf Temperaturen von 150 bis 350ob und in der 2. Stufe bei Normaldruck auf Temperaturen von 350 bis 5000 C erhitzt wird.
CH4017456A 1956-11-30 1956-11-30 Verfahren zur Herstellung von Dinitrilen CH363333A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2014166885A1 (de) * 2013-04-11 2014-10-16 Bayer Cropscience Ag Verfahren zur synthese von carbonsäureamiden

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