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Schaltungsanordnung zur Behebung der Fehleinstellung, welche Uhren einer mit Fortschaltimpulsen wechselnder Polarität betriebenen Nebenuhrlinie infolge einer durch Betriebsstromunterbrechung verursachten Fortschaltimpuls-Verstümmelung erhalten können Die minutlich oder sekundlich durchgegebenen Impulse zum Fortschalten von Nebenuhrwerken dürfen eine bestimmte Impulsdauer nicht unterschreiten, da sonst die Gefahr besteht, dass nicht alle Nebenuhren mit Sicherheit gemeinsam fortgeschaltet werden, weil einige Uhren noch weiter springen, während andere auf den zu kurzen Impuls nicht ansprechen.
Diese Möglichkeit kann jedoch leicht durch Festlegen einer bestimmten Impulsmindestdauer vermieden werden, die ausreicht, um alle Nebenuhren mit Sicherheit fortzuschalten. Dagegen besteht die weitere Schwierigkeit, dass durch eine Störung, z. B. durch Auslösen einer Sicherung während der Impulsgabe oder durch Abschalten einer Nebenuhrenlinie von Hand gerade im Augenblick der Impulsgabe, verstümmelte oder zu kurze Impulse auf die Nebenuhrenlinie gegeben werden, wobei auch hier wiederum je nach Ausbildung der Nebenuhrenwerke einige Uhren noch fortgeschaltet werden, während andere stehenbleiben.
Wenn dann nach Beheben der Störung oder bei Wiedereinschalten von Hand die Uhren mittels Nachstellimpulsen richtig gestellt werden sollen, kann der Fall eintreten, wenn der erste Nachstellimpuls die entgegengesetzte Polarität wie der zuletzt durchgegebene, verstümmelte Impuls aufweist dass die vorher weitergeschalteten Nebenuhren mitspringen.
Dagegen bleibt der Teil der Nebenuhren, der durch den verstümmelten Impuls nicht fortge- schaltet worden war, zunächst noch stehen und erst vom nächstfolgenden Impuls ab werden dann alle Uhren wieder gleichmässig fortgeschaltet. Wobei aber jetzt zwischen einem Teil der Nebenuhren und den restlichen eine Zeitdifferenz von zwei Fortschaltim- pulsen besteht. Um diesen Fehler zu beseitigen, müs- sen dann alle Uhren der Nebenuhrenlinie miteinander verglichen und von Hand richtig gestellt werden.
Um diesen Fehler bei Nebenuhrenlinien zu vermeiden, die durch Impulse zu jeder halben oder ganzen Minute fortgeschaltet werden, ist es bereits bekannt, zur Kontrolle der erforderlichen Mindestzeitdauer eines Fortschaltimpulses von beispielsweise zwei Sekunden ein mechanisches Zeitglied in den Nebenuhrenschleifen vorzusehen,
das die Zeitdauer der einzelnen Impulse misst und einen Polwechselschalter mit zwei stabilen Endlagen zur Speicherung der nächstfolgenden erforderlichen Impulsrichtung erst dann weiterzuschalten, wenn der gerade auf die Nebenuhrlinie gegebene Impuls seine erforderliche Mindestzeitdauer von beispielsweise zwei Sekunden wirksam war.
Ein solches mechanisches Zeitglied erfordert aber einen verhältnismässig grossen technischen Aufwand, um die erforderliche Zeitkonstanz über die vielen Jahre, in denen derartige Nebenuhrenlinien betrieben werden, sicherzustellen und ist zu- sätzlich dem mechanischen Verschleiss und allen damit verbundenen Störungen unterworfen, so dass diese Zeitglieder ständig überwacht werden müssen.
Für sekundlich fortschaltbare Nebenuhren mit ihren ausserordentlich kurzen Fortschaltimpulsen von beispielsweise etwa 480 Milli-Sekunden beim Nachstellbetrieb ist ein solches mechanisches Zeitglied mit erträglichem technischen Aufwand überhaupt nicht herzustellen und auch ein Zeitglied, das die Rufladung oder Entladung eines Kondensators über einen Widerstand in Verbindung mit einer Glimmlampe zur Zeitmessung verwendet, ermöglicht nicht,
die Zeitdauer der Fortschaltimpulse in einfacher Weise mit der nötigen Genauigkeit zu messen und so Fehl-
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einstellungen durch verstümmelte Impulse zu vermeiden. Schliesslich ist es sowohl bei der mechanischen, als auch bei der Zeitmessung mit einem R-C- Glied nachteilig, dass die Zeitglieder ständig betrieben werden müssen, also dauernd beansprucht sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen oben erwähnten Nachteil des mit einem Zeitglied arbeitenden Verfahrens zur Behebung der Fehleinstellung bei einer Nebenuhrenlinie mit Fortschaltim- pulsen wechselnder Polarität infolge einer durch Betriebsunterbrechung verursachten Fortschaltimpuls- Verstümmelung zu vermeiden.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass eine polarisierte, elektromagnetische Schaltvorrichtung, die durch die die Nebenuhrenlinie steuernden Fortschaltimpulse wechselnder Polarität betrieben wird, bei Betriebs- stromunterbrechung der Nebenuhrenlinie während der Impulsgabe durch mit ihr in Reihe liegende Schalter, entweder eingeschaltet oder gemeinsam mit den Nebenuhrenlinien abgeschaltet wird und dass sie durch von ihr betätigte, im Uhrenlinienstromkreis liegende Kontakte erzwingt,
dass der bei Stromunterbrechung gegebene Fortschaltimpuls beim Wiederein- schalten des Betriebsstromes mit der gleichen Polarität wiederholt wird. Wenn ein Impulsgeber - die Hauptuhr bzw. die Nachstelleinrichtung - mehrere Nebenuhrenlinien antreibt, kann für jede Linie eine besondere polarisierte elektromagnetische Schaltvorrichtung zur Behebung von Fehleinstellungen vorgesehen werden. Würden nämlich kurz nacheinander mehrere Linien ausfallen, so könnte bei Verwendung nur einer einzigen polarisierten elektromagnetischen Schaltvorrichtung nur die Fehleinstellung der zuerst ausgefallenen Linie korrigiert und behoben werden.
Weitere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen von Schaltungsanordnungen. Es zeigen Fig. 1 eine aus zwei neutralen Relais gebildete polarisierte, elektromagnetische Schaltvorrichtung, Fig. 2 den Anschluss mehrerer Nebenuhrenlinien mit der entsprechenden Anzahl polarisierter, elektromagnetischer Schaltvorrichtungen an einen Impulsgeber ; Fig. 3 ein polarisiertes Relais als elektromagnetische Schaltvorrichtung.
In Fig. 1 sind die Hauptuhr HU und die Nachstellvorrichtung NS symbolisch durch zwei Kästchen dargestellt, welche wahlweise mit ihren entsprechenden Ritzeln zum Antrieb einer Welle verwendet werden können, welche die Nockenscheiben Nsch 1 und Nsch2 antreibt, die um 1800 versetzte Nocken aufweisen.
Bei eingeschalteter Hauptuhr, entsprechend der Darstellung in. der Zeichnung, werden von den Nockenscheiben Nsch 1, Nsch 2 abwechselnd die Stössel St l und St 2 im Zeitabstand von einer halben Minute betätigt und damit schlagen die Umschaltkontakte 11, 111 und die Schleppkontakte 12, 112 abwechselnd um und geben über die Sicherungsschalter A, B und den geschlossenen Schalter Sch Impulse wechselnder Polarität auf die Nebenuhrenlinie NUL, während die Schleppkontakte 12, 112 zunächst leer mitlaufen. Um Nachstellimpulse an Nebenuhrenlinien zu geben,
muss das Ritzel der Hauptuhr HU von dem Wellenantrieb gelöst und das Ritzel der Nachstellein- richtung NS damit zum Eingriff gebracht werden, was durch die Pfeile angedeutet wurde. Wird nun während der Impulsgabe, wenn also beispielsweise der Impulsgabekontakt 11 umgeschlagen hat und ein Impuls bestimmter Richtung auf die Nebenuhrenlinie gegeben wird, +(U), 11 1, B, Sch, NUL, Sch, A, 11, d 1, - (U) 1.) der Schalter Sch oder einer der Sicherungsschalter A bzw. B geöffnet, so hat dies eine Verstümmelung des gegebenen Impulses zur Folge.
Gleichzeitig wird jedoch entweder der Kontakt a bzw. b der Sicherungsschalter A bzw. B oder der Ruhekontakt des Schalters Sch geschlossen und damit kann das Relais C anziehen.
(U), Sch bzw. a bzw. b, 12, d 3, C - (U), 2.) Durch den Schleppkontakt 12 der unterbrechungslos umschaltet und den nunmehr geschlossenen Kontakt c2, hält sich das Relais C auch dann noch weiter, wenn die Impulsgabe beendet ist. Die Kontakte c 1 und c 3 verhindern dagegen ein Ansprechen des Relais D beim nächsten Umlegen des Schleppkontaktes 112 bzw. eine Impulsgabe falscher Polarität, wenn nach Wiedereinschalten des Schalters Sch bzw. nach Eindrücken der Sicherungsschalter A bzw. B der Stromkreis für die Nebenuhrenlinie wieder hergestellt ist und nun zunächst durch den Impulsgabe- kontakt 111 ein Impuls falscher Polarität gegeben würde.
Wenn dann der Stössel St 1 den richtigen Impuls auf die Nebenuhrenlinie gibt, wird gleichzeitig durch den Schleppkontakt 12 der Selbsthaltestrom- kreis für das Relais C unterbrochen, so dass dieses abfallen kann und damit wieder der ursprüngliche Zustand hergestellt wird. Sinngemäss zieht das Relais D an, wenn bei Stromunterbrechung gerade ein Impuls anderer Polarität gegeben wird.
Auch die weiteren Vorgänge verlaufen sinnentsprechend. Dabei sollen die Relais C und D so empfindlich sein, dass sie mindestens innerhalb der Zeitdifferenz ansprechen können, die zwischen der zum Ansprechen sämtlicher Nebenuhren erforderlichen Mindestimpulsdauer und der Gesamtlänge des tatsächlich durchzugebenden Impulses entsteht.
In Fig. 2 werden von der Hauptuhr HU die Nok- kenscheiben Nschl, Nsch2 und Nstl, Nst2 betätigt, die über die Stössel St 1 und St 2 die Impulsgabekontakte 11, 111 und über die Stössel St 3, St 4 die Nachstellimpulsgebekontakte 13 und 113 einstellen. Mittels der Schalter NT, NT' und NT" können drei Relaispaare E, F ; E', F'; E", F" wahlweise an die Normalimpulse oder Nachstellimpulse gebenden Kontakte 11, 111 bzw. 13, 113 angeschlossen werden, so dass die entsprechenden Relais entweder im Rhythmus der Normalimpulse oder der Nachstellimpulse erregt werden.
Diese drei Relaispaare E, F bis E", F" wurden vorgesehen, um von einer Hauptuhr meh-
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rere Nebenuhrenlinien zu betreiben und auch unabhängig voneinander nachstellen zu können. Für die weitere Betrachtung genügt deshalb, auf die Nebenuhrenlinien NUL einzugehen, da für die anderen Nebenuhrenlinien NUL' und NUL" sinngemäss dasselbe gilt. Entsprechend dem Einstelltakt der Hauptuhr, werden die Kontakte e 1, f 1 und die Schleppkontakte e 2, f 2 abwechselnd umgelegt, wobei die Kontakte e 1, f 1 Impulse wechselnder Polarität auf die Nebenuhrenlinien geben, während die Schleppkontakte e 2, f 2 zunächst leer mitlaufen.
Wenn entweder der Schalter Sch oder einer der Sicherungsschalter A bzw. B geöffnet wird, spricht sinngemäss, wie in Fig. 1 bereits erwähnt, entweder das Relais C oder D über einen der Schleppkontakte e 2 oder f 2 an und hält sich so lange, bis nach Wiederherstellen der Betriebsbereitschaft der Nebenuhrenlinie das angezogene Relais C bzw. D abfällt. Durch seinen Kontakt c 1 bzw. d 1 verhindert dabei das angezogene Relais C bzw. D ein Ansprechen des Relais E bzw. F und damit gleichzeitig auch ein nachträgliches Ansprechen des zunächst noch nicht angesprochenen Relais D bzw. C.
In Fig. 3 ist anstelle des Relais C, D ein polarisiertes Relais KR mit zwei stabilen Endlagen vorgesehen - beispielsweise auch ein polarisiertes Nebenuhrwerk mit entsprechenden Schaltkontakten, das durch die gleichen Impulse wie die Nebenuhrenlinie eingestellt und mit diesen dauernd fortgeschaltet wird. Dabei muss das Relais KR (polarisiertes Nebenuhrwerk mit entsprechenden Schaltkontakten) empfindlicher als die zugehörigen Nebenuhren der einzelnen Nebenuhrenlinien sein. Solange nun der Betriebsstrom für die Nebenuhrenlinie NUL nicht unterbrochen ist, bleibt das polarisierte Relais KR wirkungslos.
Wird entweder durch den Schalter Sch oder einen der Sicherungsschalter A bzw. B die Impulsgabe an die Nebenuhrenlinie NUL unterbrochen, so spricht damit das Relais G über einen der Kontakte a, b oder sch 3 des Schalters Sch an. Auch wenn sich die Schalter wieder öffnen, hält es sich über seinen Kontakt g 1 und die beiden Ruhekontakte e 3, f 3 weiter, bis einer der Kontakte e 3 oder f 3 bei der nächsten Impulsgabe geöffnet wird.
Gleichzeitig wird die unmittelbare Stromzufuhr an die Relais E und F unterbrochen und durch den Kontakt kr, welcher über die Umschaltkontakte g2, g 3 an die Impulsgeberkon- takte 11 , 111 bzw. 13, 11 3 gelegt wurde, je nach dem zuletzt durchgegebenen Impuls, das Relais E oder F angeschlossen und damit gibt beispielsweise dauernd das Relais E mit seinem Kontakt e 1 Impulse auf die Nebenuhrenlinie in der gleichen Richtung, die dem zuletzt verstümmelt durchgegebenen Impuls entsprechen. Da jedoch der Schalter Sch oder einer der Sicherungsschalter A bzw.
B unterbrochen ist, bleibt diese Impulsgabe für die Nebenuhrenlinie so lange wirkungslos, bis die Stromunterbrechung durch Einschalten eines Sicherungsschalters A bzw. B oder des Schalters Sch beseitigt wird. Darauf kann entweder der Ruhekontakt e 3 oder f 3 den Selbsthaltestrom- kreis für das Relais G unterbrechen und die normale Impulsgabe auf die Nebenuhrenlinie kann wieder beginnen. Um Impulsverstümmelung beim Einschalten zu vermeiden, ist bei allen Ausführungsbeispielen Vorsorge zu treffen, dass die Sicherungsschalter A bzw. B oder der Schalter Sch nur während einer Impulspause eingeschaltet werden, bzw. können besondere Vorrichtungen vorgesehen sein, die dies erzwingen.