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Verfahren zur Steuerung von elektrischen Uhren über Feuermeldeleitungen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das es ermöglicht, Feuermelde- und Uhrenanlagen
über ein gemeinsames Leitungsnetz zu betreiben. Dies bringt den Vorteil mit sich,
daß nicht nur ein großer Teil der Anschaffungs-, sondern auch der Instandhaltungskosten
solcher Anlagen eingespart werden kann. Voraussetzung ist dabei, daß eine abgegebene
Feuermeldung jederzeit den Vorrang vor der Uhrenverstellung genießt und keine Gefahr
einer Verstümmelung der Feuermeldung eintritt. Außerdem darf es durch die evtl.
notwendigen Unterbrechungen im Uhrenbetrieb zu keinem Abweichen in der Zeitangabe
der einzelnen Uhren untereinander kommen. Erfindungsgemäß werden diese Bedingungen
dadurch erfüllt, daß, ausgelöst durch den Impuls einer Hauptuhr, die Stromversorgungs-
bzw. Meldeeinrichtungen in der Feuermeldezentrale vom Meldernetz getrennt und, vorzugsweise
über einen angepaßten Widerstand, kurzgeschlossen werden, worauf dem Meldernetz
der Impuls der Hauptuhr zugeführt wird, während das Aufhören des Impulses die Rückführung
des Feuermeldenetzes in den ursprünglichen Schaltzustand bewirkt. Handelt es sich
bei den elektrischen Uhren um polarisierte Nebenuhrwerke, so muß dafür Sorge getragen
werden, daß die einzelnen, dem Meldernetz aufgedrückten Impulse der Hauptuhr wechselnde
Polarität besitzen. Dies kann praktisch in besonders einfacher Weise dadurch geschehen,
daß jeweils unmittelbar vor Zuführung eines Hauptuhrimpulses das von der Zentrale
abgetrennte Meldernetz umgepolt wird, nach Aufhören des Impulses jedoch keine Rückpolung
erfolgt, so daß der Feuermelderuhestrom immer die gleiche Richtung hat wie der vorhergehende
Uhrenimpuls. Für den Betrieb der Feuermeldeanlage an sich wird die
wechselnde
Polarität des Ruhestromes nicht störend empfunden, da das Feuermeldesignal lediglich
in aufeinanderfolgenden Unterbrechungen des Ruhestromes besteht.
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An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
wird die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
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Fig. r zeigt die Schaltung eines Meldernetzes, in dem neben Feuermeldern
auch polarisierte Nebenuhren eingeschaltet sind mit den Anschlüssen an die Feuermeldezentrale,
und Fig. z ein Schaltschema der für die Durchführung der erfindungsgemäßen Aufgaben
notwendigen Relais samt ihren Steuerkreisen.
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Dabei sind die einzelnen Relais mit Großbuchstaben bezeichnet, ihre
Kontakte tragen die entsprechenden Kleinbuchstaben. Im gezeichneten Schaltzustand
befindet sich die Anlage im Ruhezustand, d. h. das Feuermeldenetz ist an die in
der Zeichnung nicht zum Ausdruck gebrachten, an sich bekannten Einrichtungen der
Feuermeldezentrale (Batterie, Impulsempfangsgerät) über die Leitungen z, z angeschlossen.
Der Kontakt h eines in der Zentrale befindlichen Halterelais ist in Abhängigkeit
von dem ungestört fließenden Feuermelderuhestrom geschlossen.
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Gibt die Hauptuhr einen Impuls, so zieht das Relais U an, und
die Vergleichsuhr V wird unabhängig vom Schaltzustand der Feuermeldeanlage weitergeschaltet.
Über zil und h wird das Relais A
angezogen und durch seine Kontakte
a1 und a5 die Feuermeldezentrale vom Meldernetz getrennt und über einen angepaßten
Widerstand W kurzgeschlossen. Die Kontakte a1 und a5 sind dabei vorteilhaft so ausgebildet,
daß bei der Umschaltung keine Unterbrechung des Ruhestromes eintritt, die ein Auslösen
des Kontaktes h zur Folge hätte. Durch Schließen des Kontaktes a3 ist auch der Stromkreis
für das Relais I geschlossen, dessen Kontakt i3 über dl das Anziehen des Relais
Cl auslöst. Durch die Kontakte cl und c5 werden die Leitungen 3, 4 des Meldernetzes
umgepolt, und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem wegen der offenen Kontakte bi und
b5 im Meldernetz noch kein Strom fließt. Das Relais B liegt zwar ebenfalls
über u., a4, i. an Spannung, doch ist es als verzögertes Relais ausgebildet, derart,
daß die Kontakte bi und b5 mit Sicherheit erst dann eine Stromquelle (P, N)
an das Meldernetz legen, wenn die Kontakte cl und c5 bereits ihren Lagewechsel vollendet
haben. In diesem Schaltzustand sind: die Relais, U, A, I, B und C (Relaisspulen
Cl -und. C2) geschlossen, der Hauptuhriinpuls wird an die Kontrolluhr 'K und sämtliche
im Meldernetz liegende Nebenuhren N weitergegeben. Wird der Impuls in seiner ganzen
Dauer (z. B. a Sekunden) aufrechterhalten, so bewirkt er auch den Anzug des verzögert
ansprechenden Relais E.
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Hört der Hauptuhrimpuls auf, so fällt zunächst Relais U und
in der Folge Relais B ab. Auch Relais A wird wegen Öffnen der Kontakte 3l
bzw. b3 spannungslos und ebenso Relais I. Relais E fällt verzögert ab und schließt
dadurch seinen Kontakt e3, doch kann das Relais I nicht mehr ansprechen, da sein
Kontakt il offen bleibt. Lediglich das zwei Anzugsspulen Cl, C2 aufweisende Relais
C hält sich weiter über die Kontakte i3, c3, und auch das ebenfalls mit zwei Spulen
Dl, D2 ausgerüstete Relais D zieht an.
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Es tritt demnach beim Aufhören des Impulses zwar eine Rückschaltung
des Meldernetzes auf die Feuermeldezentrale ein, doch werden die Leitungen 1,4 beim
Rückschalten infolge des weiter an Spannung liegenden Relais C nicht umgepolt, so
daß der wiedereinsetzende Feuermelderuhestrom die gleiche Richtung besitzt wie der
vorher beendete Uhrenimpuls. Dadurch wird eine Weiterschaltung der polarisierten
Nebenuhrwerke durch das Einsetzen des außerdem gegenüber dem Uhrenstrom bedeutend
kleineren Melderuhestromes mit Sicherheit verhindert.
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Beim nächsten Uhrenimpuls wiederholen sich die eben geschilderten
Vorgänge, nur wird zunächst durch das Ansprechen von Relais I das Relais C abfallen
und dadurch das Meldernetz umpolen, während Relais D noch bis zum Ende des zweiten
Impulses über i3, dl angezogen bleibt. Mit Ende des zweiten Impulses ist dann der
gleiche Schaltzustand der gesamten Anlage wie vor dem ersten Impuls wiederhergestellt.
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Tritt der Fall ein, daß während eines Uhrenimpulses einer der Feuermelder
F betätigt wird, so kann es vorkommen, daß nicht alle Uhren tatsächlich durch den
verkürzten Impuls weitergeschaltet wurden. Die Folge davon ist ein Unterschied in
der Anzeige der einzelnen Uhren, der mit den weiteren Impulsen mitgeschleppt würde.
Dies wird durch das verzögert ansprechende Relais E verhindert, dessen Verzögerung
auf die Zeit eines vollen Uhrenimpulses eingestellt ist. Ist der Impuls zu kurz,
so zieht Relais E nicht an. Der Selbsthaltestromkreis des Relais I bleibt über e3,
il trotz Aufhörens des Uhrenimpulses geschlossen und verhindert dadurch ein Umschalten
des Relais C und damit ein Umpolen des Meldernetzes. Der nächste Uhrenimpuls besitzt
daher die gleiche Richtung wie der vorhergegangene, unterbrochene Impuls. Dadurch
werden die polarisierten Werke der Nebenuhren, die trotz des verkürzten Impulses
weitergeschaltet haben, in ihrer Lage verharren, während die Uhren, die auf den
verkürzten Impuls nicht angesprochen haben, jetzt weiterschalten, so daß nach dem
nächsten, vollen Impuls alle Uren untereinander gleich und um das gleiche Zeitmaß
zu spät gehen. Die Richtigstellung der Uhren kann durch Vergleich der Kontrolluhr
K mit der Vergleichsuhr h entweder durch von Hand aus gegebene zusätzliche Impulse
oder eine automatisch arbeitende Nachlaufeinrichtung L erzielt werden. Um eine während
Abgabe eines Urenimpulses erfolgende Feuermeldung unter allen Umständen durch die
Zentrale aufnehmen zu können, ist es von Vorteil, z. B: die Typenscheiben der Feuermelder
so auszuführen, daß die erste durch die Typenscheibe gesteuerte Stromunterbrechung
länger dauert als ein vollständiger Uhrenimpuls. Dies
bewirkt, daß
die nach der ersten Stromunterbrechung folgenden Meldersignale erst dann durchgegeben
werden, wenn die Kontakte a1, a5 nach Beendigung des Uhrenimpulses das Meldernetz
wieder an die Zentrale zurückgeschaltet haben. Dadurch ist das Verlorengehen einzelner
Meldersignale praktisch ausgeschlossen. Findet die erste Unterbrechung des Meldernetzes
durch eine Feuermeldung bereits vor Beginn des Uhrenimpulses statt, so wird das
Ansprechen der gesamten Relaisanordnung durch den bei der ersten Stromunterbrechung
öffnenden Kontakt h verhindert. Der Uhrenimpuls gelangt in diesem Fall überhaupt
nicht in das Meldernetz, sondern wird nur der Vergleichsuhr zugeleitet, die ein
Nachstellen der Uhren nach Beendigung der Feuermeldung veranlaßt.