Verfahren zum Färben, Klotzen oder Bedrucken von Textilmaterial mit reaktiven, metallisierten Monoazofarbstoffen Es wurde gefunden, dass die Metallkomplexe, z. B. die 1 : 1 -Kupfer-, 1 : 1 -Nickel-, 1 :2-Chrom- und 1 :2- Kobaltkomplexe, der Monoazoverbindung der Formel
EMI0001.0007
wertvolle Reaktivfarbstoffe sind.
In dieser Formel be deuten R einen die chemische Bindung mit dem Sub strat ermöglichenden Rest und B den Rest einer Azo- komponente, der in zur Azobrücke benachbarter Stel lung eine phenolische oder enolische Hydroxylgruppe aufweist.
Erfindungsgemäss werden Farbstoffe dieser Formel zum Färben, Klotzen oder Bedrucken von Textilfasern tierischer Herkunft, z. B. von Wolle oder Seide, von Textilfasern aus synthetischen Polyamiden, z. B. aus Nylon, von Cellulosetextilfasern, z. B. von Baumwolle oder Leinen, und von Textilfasern aus regenerierter Cel- lulose, z. B. aus Viskosereyon, Kupferreyon und Zell wolle, sowie von Gemischen aus diesen Fasern verwen det. Tierische Fasern und synthetische Polyamidfasern werden vorzugsweise sauer, neutral oder schwach alkalisch gefärbt oder bedruckt, z.
B. in Gegenwart von Essigsäure, Ameisensäure, Schwefelsäure, Ammonium sulfat oder Natriummetaphosphat. Man kann auch in Gegenwart von Egalisiermitteln, z. B. von polyoxäthy- lierten Fettaminen oder von Gemischen derselben mit Alkylpolyglykoläthern, essigsauer bis neutral färben und gegen Ende des Färbevorganges das Bad durch Zusatz von geringen Mengen eines alkalisch reagierenden Mit- tels, z. B. von Ammoniak, Natriumbicarbonat oder -carbonat, oder von Verbindungen, welche in der Hitze alkalisch reagieren, z.
B. von Hexamethylentetramin oder Harnstoff, bis zur neutralen oder schwach alkali schen Reaktion abstumpfen.
Das Färben, Klotzen und Bedrucken von Cellulose- fasern erfolgt vorteilhafterweise alkalisch, z. B. in Ge genwart von Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat, Na tronlauge, Kalilauge, Natriummetasilikat, Natriumborat, Trinatriumphosphat oder Ammoniak. Zur Vermeidung von Reduktionserscheinungen kann man milde Oxy dationsmittel mitverwenden, z. B. I-nitrobenzol-3-sul- fonsaures Natrium. Das Fixieren der Farbstoffe erfolgt in der Regel in der Wärme.
Ein Teil der Farbstoffe kann je nach der Reaktionsfähigkeit der reaktiven Gruppe auch bei tiefen Temperaturen, z. B. bei 20 bis 40 C, fixiert werden. Besonders die Färbungen und Drucke auf Cellulosefasern zeichnen sich durch hervorragende Nassechtheiten aus.
Die erfindungsgemäss verwendeten Farbstoffe kön nen in an sich üblicher Weise hergestellt werden. So kann man ein Mol der Diazoverbindung aus einem Amin der Formel
EMI0001.0049
mit einem Mol einer in Nachbarstellung zu einer enoli- schen oder phenolischen Hydroxygruppe kuppelnden Azokomponente kuppeln und den erhaltenen Farbstoff mit einer kupferabgebenden Verbindung und mit einem Oxydationsmittel behandeln oder ein Mol der Diazo- verbindung aus einem Amin der Formel
EMI0002.0004
worin Z einen in eine Aminogruppe überführbaren Sub- stituenten bedeutet, mit einem Mol einer in Nachbar stellung zu einer enolischen oder phenolischen Hydroxy- gruppe kuppelnden Azokomponente kuppeln, den Sub- stituenten Z in die Aminogruppe überführen, das Reak tionsprodukt mit einem Mol einer Verbindung konden sieren,
die mit einer ein austauschbares Wasserstoffatom enthaltenden Verbindung kondensierbar ist und ausser dem mindestens einen eine chemische Bindung mit der Faser ermöglichenden Rest enthält, und den erhaltenen Farbstoff mit einer kupferabgebenden Verbindung und mit einem Oxydationsmittel behandeln, wobei die Rei henfolge der Massnahmen nach beendeter Kupplungs reaktion beliebig ist.
Ein weiteres Herstellungsverfahren besteht darin, dass man 1 Mol der Diazoverbindung aus einem aro matischen Amin, welches in ortho-Stellung zur Amino- gruppe eine Hydroxygruppe und gegebenenfalls andere Substituenten, beispielsweise eine reaktive Gruppe ent hält, mit einer Azokomponente der Formel
EMI0002.0028
worin z eine Aminogruppe,
einen in eine Aminogruppe überführbaren Substituenten oder den über eine -NH- Gruppe mit dem Naphthalinkern verknüpften reaktiven Rest bedeutet, in ortho-Stellung zur Hydroxygruppe kuppelt, die erhaltene Monoazoverbindung mit einem metallabgebenden Mittel behandelt und, wenn z für eine Aminogruppe oder einen in eine Aminogruppe über führbaren Substituenten steht,
gegebenenfalls nach Über führung des Substituenten z in die Aminogruppe mit einer Reaktivkomponente kondensiert, wobei die Metal linierung auch nach der Überführung des in eine Amino- gruppe überführbaren Substituenten in eine solche oder nach der Kondensation stattfinden kann.
Der Substituent R ist vorzugsweise der Rest einer mindestens ein bewegliches Halogenatom und/oder eine additionsfähige C-C - Mehrfachbindung enthaltenden Säure, wie z. B. der Chloressigsäure, Bromessigsäure, /> Chlor- und fJ-Brompropionsäure, Propiolsäure, Acryl säure, Methacrylsäure, u-Chlor-, />-Chlor-, (i-Brom- und i)'-Bromacrylsäure, u,(3- und i)',ii-Dichlor- oder -Dibrom- acrylsäure,
Trichlor- oder Tribromacrylsäure, Croton- säure, a-, @- oder y-Chlorcrotonsäure, u-, f- oder #,- Bromcrotonsäure, a,ss-Dichlorcrotonsäure, Maleinsäure, Monochlor- und Monobrommaleinsäure, Dichlor- und Dibromrnaleinsäure, Fumarsäure,
Monochlor- und Monobromfumarsäure, Dichlor- und Dibromfumarsäure, Fumarsäuremonoester, Dichlor- und Dibrombernstein- säure, oder der Rest einer der nachstehend verzeichneten heterocyclischen Verbindungen:
tetrameres Chlor- oder Bromcyan, Cyanurchlorid, Cyanurbromid, primäre Kon densationsprodukte eines Cyanurhalogenids der Zusam mensetzung
EMI0002.0091
worin Hal Chlor oder Brom und y den gegebenenfalls weitersubstituierten Rest eines primären oder sekundä ren aliphatischen, alicyclischen, aromatischen oder he- terocyclischen Amins, einer aliphatischen, alicyclischen,
aromatischen oder heterocyclischen Hydroxy- oder Thiolverbindung, insbesondere aber den Rest von Anilin, dessen Alkyl- und Sulfonsäure- oder Carbonsäurederi- vaten, von niedrigen Mono- und Dialkylaminen sowie den Rest von Ammoniak bedeuten., ferner 2,4,6-Tri- chlorpyrimidin und 2,4,6-Tribrompyrimidin sowie deren Derivate, welche in 5-Stellung beispielsweise folgende Substituenten tragen:
Methyl, Äthyl, gegebenenfalls am Stickstoffatom substituiertes Carbonsäure- oder Sulfonsäureamid, Car- bonsäuremethyl- oder -äthylester, Acyl, z. B. Benzoyl, Alkenyl, z. B. Allyl, Chlorvinyl, substituiertes Alkyl, z.
B. Carboxymethyl, Chlor- oder Brommethyl sowie eine Methylengruppe zwischen zwei Pyrimidinkernen, 2,4,5,6-Tetrachlor- oder -Tetrabrompyrimidin, 2,6-Di- chlor- oder -Dibrompyrimidin-4-carbonsäureäthylester, 2,4,5-Tridhlorpyrimidin, die gegebenenfalls am Stick stoffatom substituierten 4- bzw.
5-Carbonsäureamid- oder Sulfonsäureamidderivate des 2,6-Dichlor- oder -Di- brompyrimidins, 2,5,6-Trichlor-4-methylpyrimidin, 2,4- Dichlor-5-chlormethyl-6-methylpyrimidin und 2,6-Di- chlor-4-trichlormethylpyrimidin. Von den in Betracht kommenden Azokomponenten B-H sind beispielsweise zu nennen: 1-Phenyl-5-pyrazolone und der Sulfonsäure, z. B.
1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',5'-disulfonsäure, 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',4'-disulfonsäure, 1-(2',5'-Dichlor)-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon- 4'-sulfonsäure, 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-4'-sulfonsäure oder 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3'-sulfonsäure, in 4-Stellung substituierte Hydroxybenzole, z. B. 1-Hydroxy-4-methylbenzol, oder Hydroxynaphthalinsulfonsäuren, z. B.
1-Hydroxy-naphthalin-4- oder -5-sulfonsäure, 2-Hydroxy-naphthalin-4-, -5-, -6-, -7- oder -8-sulfonsäure, 1-Hydroxy-naphthalin-3,6-, -3,8-, -4,6-, -4,7- oder -4,8-disulfonsäure, 2-Hydroxy-naphthalin-3,6- oder -6,8-disulfonsäure, 1-Hydroxy- und 2-Hydroxy-naphthatin-3,6,8- trisulfonsäure sowie deren Gemische, N-substituierte 2-Amino- bzw.
3-Amino-5-hydroxy- naphthalin-7-sulfonsäure oder N-substituierte 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6- oder -4,6-disulfonsäure, z. B.
1-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6- oder -4,6-disulfonsäure, 1-Chloracetylamino- oder 1-/3-Chlorpropionylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6- oder -4,6-disulfonsäure, 1-(4',6'-Dichlor-1', 3',5'-trizinyl-2')-amino- 8-hydroxynaphthalin-3,6- oder -4,6-disulfon- säure, 2-(4'-Phenylamino-6'-chlor-1',3',5'-triazinyl-2')- amino-5-hydroxynaphthalin-7,
4"-disulfonsäure oder 2-Chloracetylamino-8-hydroxy- naphthalin-6-sulfon5äure.
Für die oxydative Kupferung kann man eines der Verfahren der deutschen Patente Nrn.. 807 289, 889 196 oder 893 699, vorzugsweise jedoch des deutschen Pa tents 807 289, Beispiele 1 und 4 bis 10, anwenden.
Will man die Kupferkomplexverbindung in eine andere Metallkomplexverbindung, z. B. die Nickel-, Chrom- oder Kobaltkomplexverbindung, überführen, so wird man sie zuerst entkupfern. Dies kann z. B. in der Weise ausgeführt werden, dass man die Kupferkomplex verbindung in mineralsaurem Medium bei Tempera turen von 20 bis 100 C behandelt, wobei darauf zu achten ist, dass eventuell vorhandene reaktive oder andere Reste unverändert bleiben. Nach Abscheidung des o,o'-Dihydroxy-azofarbstoffes in saurem Milieu, trennt man die in gelöster Form vorliegenden Kupfer salze durch Filtration ab.
Die Entkupferung kann auch dann eintreten, wenn man in einem Kupferkomplexfarbstoff, der einen leicht in die Aminogruppe überführbaren Substituenten trägt, diesen Substituenten in die Aminogruppe überführt.
Wird beispielsweise ein nitrogruppenhaltiger Kupfer komplexfarbstoff durch Reduktion mit Hilfe von Na triumsulfid oder Natriumhydrogensulfid, oder ein ent sprechender acylaminogruppenhaltiger Farbstoff durch Hydrolyse mittels Mineralsäure in der Wärme in den Aminoazofarbstoff übergeführt, so tritt Entkupferung ein, wobei ein o,o'-Dihydroxyazofarbstoff übrig bleibt.
Der in eine Aminogruppe überführbare Substituent Z in Formel (11I) kann eine Nitrogruppe oder eine Acylaminogruppe, z. B. eine Acetylamino-, Benzoyl- amino-, Oxalylamino- oder Carbalkoxyaminogruppe, sein. Die Überführung in die Aminogruppe erfolgt da- durch, dass man die Nitrogruppe reduziert, z.
B. durch Behandeln mit einer wässerigen Lösung von Natrium sulfid oder Natriumhydrogensulfid, vorzugsweise bei Temperaturen von 60 bis 90 C, oder die Acylamino- gruppe hydrolysiert, z.
B. durch Lösen in der 10- bis 20fachen Menge konzentrierter Schwefelsäure und Ver dünnen mit Wasser bis zu einer Schwefelsäurekonzen- tration von ungefähr<B>80%,</B> oder durch Erhitzen in einer wässerigen Lösung von Alkalimetallhydroxyden, vor zugsweise in einer 5- bis 10%igen Natrium- oder Ka- liumhydroxydlösung, bei 70 bis 100 C.
Die Überführung der o, & -Dihydroxyazofarbstoffe in die Kupfer- oder Nickelkomplexfarbstoffe kann in wäs seriger Lösung vorgenommen werden, in schwach sau rem (z. B. essigsaurem) bis schwach alkalischem;
Me dium bei Temperaturen von 20 bis 70 und in Gegen wart einer wässerigen Lösung eines Alkalimetallsalzes einer niedrigmolekularen aliphatischen Monocarbon- säure. Dabei werden auf ein Molekül Farbstoff die 1 Atom Metall enthaltende Menge eines kupfer- oder nik- kelabgebenden Mittels eingesetzt.
Die Überführung der o,o'-Dihydroxyazofarbstoffe in ihre Chrom- und Kobaltkomplexverbindungen wird vor teilhaft in wässeriger Lösung oder in organischem Me dium, beispielsweise in Formamid, oder in der konzentrierten wässerigen Lösung eines Alkalimetall- salzes einer niedrigmolekularen aliphatischen Mono- carbonsäure ausgeführt. Man lässt dabei mit Vorteil auf zwei Moleküle Monoazofarbstoff eine weniger als zwei,
mindestens aber ein Atom Metall enthaltende Menge eines metallabgebenden Mittels einwirken.
Die erhaltenen chrom- und kobalthaltigen Azofarb- stoffe sind einheitliche Metallkomplexverbindungen, in denen an zwei Molekül Monoazoverbindung im wesent lichen ein Atom Metall gebunden ist (sog. 1 : 2-Metall- komplexe).
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Ge wichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Tem peraturen sind in Celsiusgraden angegeben.
<I>Beispiel 1</I> Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird mit einer Druckpaste bedruckt, die 30 Teile des Farbstoffs der Formel
EMI0003.0097
100 Teile Harnstoff, 385 Teile Wasser, 450 Teile 4%ige Natriumalginatverdickung, 10 Teile 1-nitroben- zol-3-sulfonsaures Natrium und 25 Teile Natrium- carbonat enthält. Man trocknet und fixiert durch 10- minütiges Dämpfen.
Hierauf wird in üblicher Weise mit kaltem und dann mit heissem Wasser gespült, gegebe nenfalls noch kochend geseift und wiederum heiss und kalt gespült. Nach dem Trocknen erhält man einen roten Druck mit guten Licht- und Nassechtheiten.
Der verwendete Farbstoff lässt sich wie folgt herstel len. 81 Teile des durch Kuppeln von 2-Diazo-6-(4',6'- dichlorpyrimidyl-2'-amino)-naphthalin-4,8-disulfon.säurc mit 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',4' - disulfonsäure erhaltenen Farbstoffs werden in 1500 Teilen Wasser ge löst und mit einer Lösung von, 25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in 150 Teilen Wasser versetzt. Durch Zu gabe von 20 Teilen 25 % iger Ammoniaklösung stellt man den pH-Wert auf 6,5 bis 7,5 ein.
Dann lässt man bei 30 bis 35 innerhalb von 30 Minuten 80 Teile 10%ige Wasserstoffperoxidlösung zutropfen. Es tritt ein Farbumschlag von Gelb nach Rot ein. Nach Istün- digem Rühren ist die Kupferung beendet. Der gebildete Kupferkomplexfarbstoff wird mit Hilfe von Natrium chlorid abgeschieden, abfiltriert und getrocknet.
<I>Beispiel 2</I> Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung im prägniert, die 8 Teile des oxydativ gekupferten Kupp lungsproduktes aus diazotierter 2-Amino-6-trichlorpyri- midyl-amino-naphthalin-4,8-disulfonsäure und 1 - Hy - droxynaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure, 20 Teile Harn stoff, 2 Teile Natriumcarbonat und 100 Teile Wasser enthält, zwischen Walzen auf eine Trockengewichtszu nahme von etwa 70 % abgequetscht und getrocknet.
Anschliessend erhitzt man 4 bis 5 Minuten trocken auf 140 bis 150 , spült kalt und heiss, seift 15 Minuten kochend mit einer 0,2 % igen Lösung eines nichtiono- genen Waschmittels und spült wieder. Man erhält eine kochecht fixierte, marineblaue Färbung.
Der verwendete Farbstoff kann wie folgt erhalten werden: 31,8 Teile 2,6 - Diaminonaphthalin - 4,8 - disulfon - säure werden in 300 Teilen Wasser unter Zusatz von 30 Teilen 30%iger Natronlauge gelöst. Anschliessend gibt man unter Rühren 23 Teile 2,4,5,6-Tetrachlorpyri- midin in 100 Teilen Aceton und rührt 20 Stunden unter Rückfluss bei 50 . Gleichzeitig wird der pH-Wert der Lösung durch Zufügen von verdünnter Sodalösung bei 4,5 bis 5,5 gehalten. Das Reaktionsprodukt scheidet sich allmählich in kristalliner Form ab.
Wenn ungefähr <B>90%</B> der Diaminoverbindung reagiert haben, stellt man durch Zugabe von etwa 60 Teilen 20 % iger Sodalösung brillantgelb-alkalisch, worauf sich der grösste Teil löst. Man filtriert von unlöslichen Bestandteilen ab. Die Ab scheidung des Reaktionsproduktes aus dem Fillrat er folgt durch Zugabe von Natriumchlorid. Der erhaltene Niederschlag wird abfiltriert, in 300 Teilen Wasser von 0 angerührt und durch Zugabe von 40 Teilen 30 % iger Salzsäure kongosauer gestellt.
Dann versetzt man die Suspension bei 0 bis 5 tropfenweise mit einer Lösung von 5,5 Teilen Natriumnitrit in 20 Teilen Wasser. Die entstandene Suspension der Diazoverbindung wird mit einer sodaalkalischen, eiskalten Lösung von 33 Teilen 1-Hydroxynaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure und 50 Teilen Natriumcarbonat in 300 Teilen Wasser vereinigt. Der gebildete rote Monoazofarbstoff wird mit Hilfe von Kochsalz abgeschieden und abfiltriert.
Man löst die Menge Filterrückstand, die 90 Teilen 100 % igen Monoazofarbstoffs entspricht, in Wasser und führt die oxydative Kupferung nach der im Beispiel 1 angegebenen Methode aus. <I>Beispiel 3</I> 60 Teile des gemäss Beispiel 2 verwendeten Farb stoffs werden zusammen mit 200 Teilen Harnstoff, 535 Teilen Wasser, 200 Teilen 3 % iger Natriumalginat- verdickung und 5 Teilen eines hochsulfonierten Rizinus öls zu einer Druckpaste verarbeitet.
Man bedruckt Wolle nach dem Vigoureux-Druckverfahren, wobei man zwei mal 45 Minuten mit Zwischenkühlung dämpft, und er hält einen sehr echten Druck.
<I>Beispiel 4</I> Mercerisierter Baumwollsatin wird, wie in Beispiel 1 angegeben wurde, aber unter Verwendung des 1:2- Chromkomplexfarbstoffes bedruckt, den man durch oxydative Kupferung des Monoazofarbstoffs aus diazo- tierter 2-Amino-6-nitro - naphthalin - 4,8 - disulfonsäure und 1-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure,
gleichzeitige Entkupferung und Reduktion der Nitrogruppe mit Na triumsulfid, Chromierung und Umsetzung mit 2,4,5,6- Tetrachlorpyrimidin erhält. Der erhaltene blauschwarze Druck ist von guter Nass- und Lichtechtheit. Drucke mit ähnlichen Echtheiten erhält man mit dem Kobaltkom- plex des gleichen Kupplungsprodukts.
<I>Beispiel 5</I> Eine Klotzlösung, welche 20 Teile des oxydativ gekupferten Monoazofarbstoffs aus diazotierter 2- Amino-6-trichlorpyrimidylamino-naphthalin- 4,8 - disul- fonsäure und 1-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure in 1000 Teilen Wasser enthält, wird mit 10 Teilen Na- triumcarbonat versetzt.
Ein Baumwollgewebe wird mit dieser Klotzlösung imprägniert, zwischen Walzen auf eine Trockengewichtszunahme von etwa<B>70%</B> abge quetscht und getrocknet. Hierauf wird die Färbung einer trockenen Hitzebehandlung während ungefähr 5 Minuten bei 150 unterworfen, kalt und heiss gespült, 15 Minu ten mit einer 0,05- bis 0,1 % igen Lösung eines nicht- ionogenen Waschmittels kochend geseift und gespült. Man erhält eine kochecht fixierte, blaue Färbung.
Der verwendete Farbstoff kann durch alkalische Kupplung von diazotierter 2-Amino-6-acetylamino- naphthalin-4,8-disulfonsäure mit 1-Hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure, oxydative Kupferung, Verseifung der Acetylaminogruppe mit Schwefelsäure, Kondensation mit Tetrachlorpyrimidin bei pH 5, und anschliessende Kup- ferung hergestellt werden.
<I>Beispiel 6</I> Eine Klotzlösung, welche 30 Teile des Farbstoffs der Formel
EMI0004.0117
in 1000 Teilen Wasser enthält, wird unmittelbar vor Gebrauch und bei Raumtemperatur mit 15 Teilen Na triumkarbonat versetzt. Ein Baumwollgewebe wird mit dieser Klotzlösung imprägniert, zwischen Walzen auf eine Trockengewichtszunahme von etwa 70 % abge quetscht, auf eine Rolle aufgerollt und mit Gummi tüchern zugedeckt.
Nach 31/2stündigem Liegenlassen bei Raumtemperatur wird die Färbung kalt und heiss ge spült, 15 Minuten mit einer 0,05- bis 0,1 % igen Lösung eines nichtionogenen Waschmittels kochend geseift und gespült. Man erhält eine kochecht fixierte blaue Färbung mit guten Licht- und Nassechtheiten.
Der verwendete Farbstoff kann z. B. durch alkali sche Kupplung von diazotierter 2-Amino-6-acetylamino- naphthalin-4,8-disulfonsäure mit 1-Hydroxynaphthahn- 3,6,8-trisulfonsäure, nachfolgende Verseifung, Konden sation mit Cyanurchlorid und anschliessende oxydative Kupferung erhalten werden.
<I>Beispiel 7</I> 2 Teile des Farbstoffs der Formel
EMI0005.0001
(hergestellt durch oxydative Kupferung des Farbstoffs 1-Hydroxy-2-(6'-acetylamino-naphthyl -2' - azo) - naph - thalin-4,4',8'-trisulfonsäure, alkalische Verseifung der Acetylaminogruppe, wobei der Metallkomplex erhalten bleibt, und Kondensation mit 2,4-Dichlor-6-phenyl- amino-1,3,5-triazin-4'-sulfonsäure), 0,
8 Teile eines ox- äthylierten Fettamins und 0,5 Teile eines Oleylpolygly- koläthers werden in 5000 Teilen Wasser gelöst und mit 2 Teilen Eisessig versetzt. Diese Färbeflotte wird auf 40 bis 50 erwärmt, worauf man mit 100 Teilen Wolle ein geht und das Bad innerhalb von 30 Minuten zum Sieden bringt. Man kocht 45 Minuten, spült die Wolle und trocknet sie. Man erhält eine egale, nassechte, rotstichig blaue Färbung.
<I>Beispiel 8</I> Mit dem durch die Kondensation von 63,3 Teilen 1-Hydroxy-2-(6'-amino-naphthyl-2' - azo) - naphthalin - 3,6,4',8'-tetrasulfonsäure mit 13 Teilen Chloracetylchlo- rid bei pH 6 bis 7 und anschliessende oxydative Kupfe- rung erhaltenen Farbstoff wird Wolle nach dem im Bei spiel 7 angegebenen Verfahren in blauen, waschechten Tönen gefärbt.
Ähnliche Färbungen erhält man, wenn man Farb stoffe verwendet, die anstelle des Chloracetylchlorids ss- Chlorpropionylchlorid, ss- oder y-Chlorcrotonylchlorid, j)',/i-Dichlor- oder ,ss,fl-Trichloracrylsäurechlorid, eines der entsprechenden Brom-acylchloride oder 2,4,6-Tri- chlorpyrimidyl-5-essigsäurechlorid ankondensiert, ent halten.
Wertvolle Färbungen werden auch erhalten, wenn die in der folgenden Tabelle angegebenen Metallkom- plexverbindungen der Farbstoffe der Formel 1 eingesetzt werden. Die Färbungen werden nach den Angaben in den Beispielen 1 bis 8 hergestellt und die Farbstoffe sind in der Tabelle durch die Reste R und B, das Metall und den Farbton der Färbungen gekennzeichnet.
EMI0005.0045
<I>Tabelle</I>
<tb> Beispiel <SEP> R <SEP> - <SEP> Rest <SEP> aus <SEP> B <SEP> = <SEP> Rest <SEP> aus <SEP> Metall <SEP> Farbton
<tb> Nr.
<tb> 9 <SEP> 2,4,6-Trichlorpyrimidin <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',5'- <SEP> Cu <SEP> rot
<tb> disulfonsäure
<tb> 10 <SEP> de.
<SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-4'- <SEP> Cu <SEP> <B>de.</B>
<tb> sulfonsäure
<tb> 11 <SEP> de. <SEP> 2-Hydroxynaphthalin-3,6,8- <SEP> Cu <SEP> rotstichig <SEP> blau
<tb> trisulfonsäure
<tb> 12 <SEP> de. <SEP> 2-Hydroxynaphthalin-6,8-disulfonsäure <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> 13 <SEP> 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin <SEP> 2-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> 14 <SEP> de. <SEP> 2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure- <SEP> Cu <SEP> blau
<tb> phenylamid-3'-sulfonsäure
<tb> 15 <SEP> de. <SEP> 1-Hydroxy-8-acetylamino-naphthalin- <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> 3,6-disulfonsäure
<tb> 16 <SEP> de, <SEP> 1-Hydroxy-8-chloracetyl-amino- <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> naphthalin-3,6-disulfonsäure
<tb> 17 <SEP> 2,4,6-Trichlorpyrimidin <SEP> 1-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> 18 <SEP> de.
<SEP> 2-Hydroxynaphthalin-5,7-disulfonsäure <SEP> Cu <SEP> rotstichig <SEP> blau
<tb> 19 <SEP> Cyanurchlorid <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',5'- <SEP> Cu <SEP> rot
<tb> disulfonsäure
<tb> 20 <SEP> 2,4-Dichlor-6-amino- <SEP> de. <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> 1,3,5-triazin
<tb> 21 <SEP> Cyanurchlorid <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-4'- <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> sulfonsäure
<tb> 22 <SEP> de. <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3'- <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> sulfonsäure
<tb> 23 <SEP> Chloracetylchlorid <SEP> de.
<SEP> Cu <SEP> de.
<tb> 24 <SEP> Acrylsäurechlorid <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3',5'- <SEP> Cu <SEP> de.
<tb> disulfonsäure
EMI0006.0001
Beispiel <SEP> R <SEP> - <SEP> Rest <SEP> aus <SEP> B <SEP> = <SEP> Rest <SEP> aus <SEP> Metall <SEP> Farbton
<tb> Nr.
<tb> 25 <SEP> 2,4-Dichlor-6-phenylamino- <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3'- <SEP> Cu <SEP> rot
<tb> 1,3,5-triazin-4'-sulfonsäure <SEP> sulfonsäure
<tb> 26 <SEP> 2,4,6-Trichlorpyrimidin <SEP> do. <SEP> Cu <SEP> do.
<tb> 27 <SEP> 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin <SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3',5'- <SEP> Cu <SEP> do.
<tb> disulfonsäure
<tb> 28 <SEP> do.
<SEP> 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-2',4'- <SEP> Cu <SEP> do.
<tb> disulfonsäure
<tb> 29 <SEP> 2,4-Dichlor-6-phenylamino- <SEP> 1-(2',5'-Dichlorphenyl)-3-methyl-5- <SEP> Cu <SEP> do.
<tb> 1,3,5-triazin-3'-sulfonsäure <SEP> pyrazolon-4'-sulfonsäure
<tb> 30 <SEP> 2,4-Dibrom-6-amino-1,3,5- <SEP> 1-Hydroxynaphthalin-3,6,8- <SEP> Cu <SEP> blau
<tb> triazin <SEP> trisulfonsäure
<tb> 31 <SEP> 2,4-Dichlor-6-(2'-hydroxy- <SEP> 1-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure <SEP> Cu <SEP> do.
<tb> äthylamino)-1,3,5-triazin
<tb> 32 <SEP> 2,4-Dichlor-6-methylamino- <SEP> 1-Hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure <SEP> Cu <SEP> do.
<tb> 1,3,5-triazin <I>Beispiel</I> 33 Zellwolle wird mit einer Druckpaste folgender Zu sammensetzung bedruckt:
EMI0006.0002
30 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> im <SEP> Beispiel <SEP> 5 <SEP> verwendeten <SEP> Farbstoffs,
<tb> 200 <SEP> Teile <SEP> Harnstoff,
<tb> 285 <SEP> Teile <SEP> Wasser,
<tb> 450 <SEP> Teile <SEP> einer <SEP> 4 <SEP> 9" <SEP> igen <SEP> Natriumalginatverdickung,
<tb> 15 <SEP> Teile <SEP> 1-nitrobenzol-3-sulfonsaures <SEP> Natrium
<tb> <U>20 <SEP> Teile</U> <SEP> Natriumcarbonat
<tb> 1000 <SEP> Teile Das getrocknete Textilgut wird während 1 Minute bei 200 oder 10 Minuten bei 120 einer trockenen Hitze ausgesetzt. Anschliessend wird es kalt und heiss gespült und kochend geseift. Nach erneutem Spülen und Trocknen erhält man einen blauen Druck von guter Nass- und Lichtechtheit.
<I>Beispiel 34</I> 2 Teile des im Beispiel 21 verwendeten Farbstoffs werden in 3000 Teilen enthärtetem Wasser bei 40 gelöst. Man bringt 100 Teile vorgenetztes Zellwollge- webe in das Bad ein, gibt innert 30 Minuten 100 Teile kalziniertes Natriumsulfat zu und erwärmt gleichzeitig auf 60 . Anschliessend gibt man 6 Teile Natriumhydro- gencarbonat hinzu und hält eine weitere halbe Stunde bei 60 .
Dann fügt man in Portionen innert 10 Minuten 6 Teile kalziniertes Natriumcarbonat zu und hält noch 15 Minuten auf der gleichen Temperatur. Hierauf nimmt man das gefärbte Gewebe aus der Flotte, spült es mit heissem Wasser, seift es mit einer 0,3 % igen kochenden Lösung eines nicht ionogenen Waschmittels, spült es er neut und trocknet es. Man erhält eine rote licht- und nassechte Färbung.
<I>Beispiel</I> 35 2 Teile der 1:2-Chromkomplexverbindung des Farbstoffs der Formel
EMI0006.0021
und 4 Teile Ammoniumsulfat werden in 4000 Teilen Wasser gelöst. Bei 40 bringt man 100 Teile eines vor genetzten Polyamid-66-Gewebes ein, erhitzt die Flotte in 30 Minuten auf 100 und hält sie 1 Stunde bei 100 . Das gefärbte Gewebe wird aus der Flotte herausgenom men, mit heissem Wasser gespült, dann während 10 Minuten in einer kochenden Lösung von 2 Teilen Na- triumstearoylaminoäthylsulfat in 4000 Teilen Wasser behandelt,
wieder gespült und getrocknet. Man erhält eine licht- und nassechte blauschwarze Färbung.
<I>Beispiel 36</I> In 3000 Teilen enthärtetem Wasser löst man bei 40 1 Teil des im Beispiel 5 verwendeten Farbstoffs und 3 Teile 3-nitrobenzol-l-sulfonsaures Natrium. In diese Flotte bringt man ein Mischgewebe aus Baumwolle Polyäthylenterephthalat 50/50 ein, erhitzt die Flotte in 30 Minuten auf 100 und färbt 1 Stunde bei 100 . Dabei wird der Celluloseanteil blau gefärbt, während der Polyesteranteil ungefärbt bleibt und nachträglich mit einem Dispersionsfarbstoff z.
B. bei 98-100 in Gegen wart eines Farbstoffüberträgers (Carrier) oder bei 120 bis 130 unter Druck gefärbt werden kann.