Verfahren zum Aufzeichnen und Wiedergeben von Schallschwingungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufzeichnen von Schallschwingungen auf einem Band und zur Wiedergabe des aufgezeichneten Schalles mittels einer Anzahl über den Wiedergaberaum auf vorgegebene Weise, insbesondere an den Wänden des Raumes verteilt angeordneter Lautsprecher.
Bei der Wiedergabe der aufgezeichneten Schall schwingungen mittels mehrerer Lautsprecher durch Abtastung der Spuren können sich für den Beobach ter eine oder mehrere virtuelle Schallquellen ergeben, die nicht an der Stelle eines Lautsprechers zu liegen brauchen.
Die Lokalisierung einer virtuellen Schallquelle worunter in diesem Zusammenhang die Bestimmung der Richtung verstanden werden soll, in der eine scheinbare Schallquelle wahrgenommen wird, - er weist sich als abhängig von der gegenseitigen Ver zögerung und der Intensität, mit denen die sich an der Wiedergabe beteiligenden Lautsprecher den Schall abstrahlen, und von dem Abstand zwischen den ein zelnen Lautsprechern einerseits und zwischen diesen und dem Zuhörer anderseits.
Zum Erzielen einer zeitlich veränderlichen Loka lisierung werden beim Verfahren nach der Erfindung die Schallschwingungen derart mit gegenseitiger Ver zögerung und/oder Intensität und gegebenenfalls mit passender Klangfarbe in mehreren Spuren aufgezeichnet und von diesen wiedergegeben, dass durch das Zusam menwirken der verschiedenen Lautsprecher die virtuelle Schallquelle sich mindestens annähernd kontinuierlich auf eine vorherbestimmte Weise im Wiedergaberaum bewegt.
Dadurch, dass die vorstehend erwähnte Abhängig keit der Lokalisierung einer Schallquelle von der ge genseitigen Verzögerung und/oder Intensität benutzt wird, ermöglicht die Massnahme nach der Erfindung es, diese gegenseitigen Grössen derart mit der Zeit zu ändern, dass dem Zuhörer durch die veränderliche Lokalisierung ein sich bewegender, Schall abstrah lender Gegenstand vorgetäuscht wird. Dies wird nach stehend bei der Figurenbeschreibung näher erläutert.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung ist -der, dass der typische Charakter der Wiedergabe bereits beim Aufzeichnen bestimmt wer den kann und somit nicht mehr an der Stelle der Wiedergabe zu erfolgen braucht. Dieser Vorteil ist besonders wichtig, wenn eine bestimmte Aufzeichnung oder Kopien dieser Aufzeichnung, wie es üblich ist, an einer Vielzahl von Stellen wiedergegeben werden müssen.
Beim Aufzeichnen auf einem Band gemäss dem Verfahren nach der Erfindung werden vorteilhaft die von den Schallquellen, die sich im Wiedergaberaum während der Wiedergabe virtuell bewegen sollen, ge lieferten Signale gesondert als Hilfsaufzeichnungen auf einem Hilfsträger aufgezeichnet, wonach sämtliche Hilfsaufzeichnungen gleichzeitig mit der erforderli chen Verzögerung und/oder Intensität und evtl. Klangfarbe in den betreffenden Spuren des Bandes kopiert werden.
Durch diese Massnahme ist die Aufzeichnungs technik sehr vereinfacht, weil auf diese Weise die primäre Hilfsaufzeichnung von einem Sachverstän digen an einer beliebigen Stelle zweckmässig über die unterschiedlichen Spuren des Bandes verteilt werden kann, was nicht gleichzeitig mit der Herstellung der primären Aufzeichnung zu erfolgen braucht.
Zur Verwendung der gemäss dem Verfahren nach der Erfindung hergestellten Bandaufzeichnung in Lichtspieltheatern und dergleichen wird die Bandauf zeichnung vorzugsweise synchron mit einer Bildfihm- aufz_eichnung kombiniert. Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungs- beispieles näher erläutert.
In der Zeichnung ist ein abgeschlossener Raum, z. B. ein Filmtheatersaal, dargestellt mit Lautsprecher gruppen 1, 2 und 3, die auf zwei Seiten dieses Raumes angeordnet sind. An einer weiteren Seite, der Vorder seite, ist ein Bildschirm 4 angeordnet, auf den von dem Vorführraum 5 aus das Bild eines Filmes pro jiziert wird. Hinter dem Schirm sind Lautsprecher 6 und 7 angeordnet.
Ein Regisseur kann nun z. B. beabsichtigen, eine Schallaufzeichnung zustande zu bringen, bei deren Wiedergabe ein virtuelles Bild eines Sängers entsteht, der sich von der Hinterseite des Saales zur Vorderseite bewegt und dann optisch auf dem Schirm 4 erscheint. Hierzu wird eine primäre Hilfsaufzeichnung der Stimme eines stillstehenden Sängers hergestellt oder, wenn der Sänger sich bewegt, mit Hilfe eines sich mit ihm bewegenden Mikrophons. Diese Hilfsaufzeich nung, die magnetisch hergestellt werden kann, weist demnach keine durch Abstandsänderungen bedingten Stärkeschwankungen auf.
Der Regisseur muss die Hilfsaufzeichnung, die an einer beliebigen geeigneten Stelle aufgenommen wer den kann, auf ein mehrspuriges Band kopieren. Be reits beim Aufnehmen weiss er, wieviel Lautsprecher an der Wiedergabe der Aufzeichnung beteiligt sein werden und wie sie angeordnet sind, so dass er dem entsprechend die Anzahl der Spuren festlegen kann; er weiss auch, wie er die Verteilung der Energien der Hilfsaufzeichnung über diese Spuren wählen muss, um die erwünschte Wirkung zu erzielen.
Im vorstehend beschriebenen Falle, in dem bei der Wiedergabe drei Lautsprechergruppen 1, 2 und 3 (und gegebenenfalls 6 und 7) Verwendung finden, werden beispielsweise drei Spuren<I>a, b</I> und c auf dem Band aufgezeichnet. Es wird vorher bestimmt, dass die Spur a bei der Wiedergabe mit der Lautsprechergruppe 1, die Spur b mit der Gruppe 2 und die Spur cmit der Gruppe 3 verbunden werden. Der Zuhörer, der sich im Wieder gaberaum an der Stelle A befindet, muss bei einer sich von hinten nach vorne ändernden Lokalisierung des Sängers den Schall zunächst in der Gruppe 1 lokalisieren.
Zu diesem Zweck wird die Hilfsauf zeichnung derart auf dem Band kopiert, däss die Schallschwingungen dieser Aufzeichnung entweder nur in der Spur<I>a</I> oder auch in der Spur<I>b</I> und bzw. oder c und gegebenenfalls in weiteren Spuren aufge zeichnet werden, und zwar im letzteren Falle mit hin reichender Verzögerung, so dass für den Zuhörer an der Stelle A der Sänger an der Stelle der Gruppe 1 lo kalisiert bleibt.
Dann muss die Lautsprechergruppe 2 die Auf gabe der Gruppe 1 übernehmen. Die Aufzeichnung wird bei der Aufnahme dementsprechend geändert, so dass, wenn in den Spuren a und c und gegebenenfalls den weiteren Spuren gleichfalls der Gesang aufgezeich net wird, die Verzögerung hinreichend ist, um die Lo kalisierung an der Stelle der Gruppe 2 nicht durch die Wiedergabe der weiteren Gruppen zu stören. Da nach tritt die Gruppe 3 akustisch hervor, so dass das Ganze den Eindruck eines sich bewegenden Sängers ergibt, wobei es einleuchtend sein dürfte, dass auch die Bewegungsgeschwindigkeit des Sängers in die Auf zeichnung festgelegt ist.
Die Verteilung der Hilfsaufzeichnung über die verschiedenen Spuren ist nicht einfach und muss von einem tüchtigen Fachmann vorgenommen werden. Wie vorstehend bereits erwähnt, ist einer der Vorteile des Verfahrens gemäss der Erfindung eine Kosten ersparnis, die dadurch erzielt wird, dass diese fach männische Handlung nur einmal zu erfolgen braucht, nämlich bei der Aufnahme, und somit an Ort der Wiedergabe die geschickte Hand, die die Verteilung des Signals über die aufeinanderfolgenden Lautspre chergruppen regelt, entbehrlich ist.
Wie vorstehend erwähnt, trägt die Änderung der Lokalisierung im allgemeinen bei der Wiedergabe einen diskontinuierlichen Charakter, weil das Schall bild von der einen Gruppe zur anderen überspringt. Obgleich hierbei die Naturwahrheit der Wiedergabe weniger beeinträchtigt wird, als es den Anschein hat, kann dieser Nachteil dadurch verringert werden, dass die Anzahl der Lautsprechergruppen vergrössert wird, wodurch die Schritte des virtuellen Bildes kleiner werden und der Gang durch den Raum weniger sprunghaft wirkt.
Anderseits ist eine gleichmässigere Bewegung des Schaltbildes dadurch erzielbar, d'ass die Änderung der Verzögerungszeiten mit derjenigen der Intensität einhergeht.
In vielen Fällen, insbesondere in kleinen Sälen, wo die Laufzeitunterschiede im Saal keine grosse Rolle spielen, kann die gleiche Wirkung dadurch er zielt werden, dass nur die Intensität geändert wird. Bei grösseren Sälen ist dies dadurch erzielbar, dass nur diejenigen Spuren beschrieben werden, die denjenigen Lautsprechergruppen entsprechen, in denen oder zwischen denen die Lokalisierung gewünscht wird.
Folgt z. B. dem vorstehend erwähnten Sänger ein Trommelschläger auf dem Fusse, so werden die Hilfs schwingungen der Trommel gleichfalls mittels einer Hilfsaufzeichnung über die Spuren<I>a, b</I> und bzw. oder c verteilt, und zwar derart, dass beispielsweise, wenn die Lokalisierung des Sängers in der Gruppe 2 erfolgt, der Trommelschläger in der Gruppe 1 lokali siert wird.
Die virtuellen Schallquellen müssen nicht immer parallel zu den Seitenwänden des Wiedergaberaums an geordnet werden. Es können auch Querbewegungen und Kombinationen von Bewegungen Verwendung finden, wobei die Lautsprechergruppen nicht oder auf andere Weise miteinander verbunden werden müssen.
Bei der Wiedergabe einer Bandaufzeichnung, die gemäss dem Verfahren nach der Erfindung hergestellt wird, soll man sich nicht nur fragen, welche Laut sprecheranordnung sich der Hersteller der Bandauf zeichnung bei der Aufnahme vorgestellt hat, sondern auch für einen passenden Anschluss der Gruppen an die richtigen Spuren Sorge tragen. Wenn die Ab- messungen des Wiedergaberaums sich von denjenigen unterscheiden, die der Regisseur sich bei der Auf nahme gedacht hat, kann durch Änderung der gegen seitigen Lage der Abtastelemente eine Korrektur vor genommen werden.